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Mittel zur Plastizität

Grundkörper schraffieren

 

Entwicklung der Schraffur

Würfel und Zylinder

   
 

Training

Kugel und Ring

   
 


 

Schraffuren – Mittel zur Plastizität

Ist das abzubildende Objekt in seiner Haltung und grundlegenden Charakteristik erst einmal in Umrissen aufs Blatt gebannt, stellt man dort schnell den Verlust der Plastizität fest. Unser Ziel soll es sein, trotzdem eine optische Tiefenwirkung zu erreichen.
Dazu steht uns das Mittel der Schattierung zur Verfügung. Dieser Text geht insbesondere auf die gezielt eingesetzte Wirkung von Schraffuren ein. Schraffuren nennt man die durch Überlagerung von parallelen Liniengruppen erreichten (scheinbaren) Grauwerte, die die Schattierung einer Fläche auch ohne „echte” Halbtöne ermöglichen.

 

  Kreuzschraffur
 

 

Entwicklung der Schraffur

Als die fotografische Reproduktion und die Lithografie noch nicht erfunden waren, stellte die Kunst des Kupferstiches eine der wenigen Möglichkeiten zur druckfähigen Darstellung von Illustrationen und Bildern dar.
Die Radierer und Kupferstecher aller Jahrhunderte sind unübertroffene Meister der Schraffurtechnik (z.B. Albrecht Dürer). Noch heute wird auf diese diffizile Art und Weise die Fälschungssicherheit der Banknoten erhöht.
Achten Sie einmal bewusst (und mit einer Lupe) auf die Beschaffenheit der Gesichter auf Geldscheinen. Man muß sich dabei immer vor Augen halten, daß sich die feine Gesichtstönung ausschließlich aus der Dichte und Anordnung der gravierten Linien und Punkte ergibt.

Man sollte sich allerdings immer darüber im Klaren sein, dass ein Illustrator Wochen an der Bearbeitung eines solchen Werkes verbringt.
Für den Aktzeichner reichen lockere, lebendige und schnelle Schraffuren, da ihm nur Minuten oder bestenfalls eine halbe Stunde Zeit für seine Zeichnungen bleiben.

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  Clara
 

 

Training

Eine Andeutung von Schatten z.B. mit einem Tuschestift wird durch eine Schraffur ermöglicht, da man mit diesem Arbeitsgerät nur Linien zeichnen kann (Mit z.B. einem Bleistift hat man die Möglichkeit, einen Schatten durch einfaches Verwischen zu erzeugen).

Die Verwendung einer Tuschefeder oder eines Fineliners ist einer der besten Wege, das Schraffieren zu erlernen. Nur wenn man der Möglichkeit des Verschmierens beraubt ist, konzentriert man sich auf den gezielten Einsatz von Schraffurlinien.
Beherrscht man diese auf Übung beruhende Technik, kann man sie vielseitig anwenden.
Im Gegensatz zum bei Anfängern beliebten Verschmieren ist die Schraffur genau steuerbar und sehr sauber.

einfach  zweifach   zweifach    zweifach

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verwischt

 

 

Grundkörper schraffieren

Die als Modelle dienenden Körper haben alle dieselbe Oberflächenstruktur und werden alle von derselben Lichtquelle beleuchtet (Licht von rechts oben).

 

  Grundkörper Kugel
 

 

Würfel

An diesem Quader kann man mit einfachen Übungen beginnen. Da er nur plane Flächen besitzt, bieten sich hier verschieden dichte, lineare Parallelschraffuren an.
Die drei sichtbaren Seiten des Körpers werden je nach Intensität des reflektierten Lichtes heller bzw. dunkler schraffiert, je nach Standort der Lichtquelle.

 

 

 

Würfel Tusche

 

Die Richtung der Schraffur orientiert sich an den Winkeln der Würfelseiten.
Eine Tönung zum dunkleren hin erhält man ganz leicht, indem man über die einfache Schraffur in einem passenden Winkel noch eine zweite Lage strichelt. Will man es noch dunkler haben, legt man eine dritte Lage darüber, etc.

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  Würfel Grafit
 

 

Zylinder

Im Gegensatz zum senkrechten Aufbau stehen die elliptischen Formen des Deckels und des Fußbereiches des zylindrischen Körpers. Die Herausforderung besteht darin, der Krümmung der Mantelrundung zu folgen, aber dennoch parallel zu schraffieren.

Hier bieten sich verschiedene Methoden an:

  • Kurze Strichgruppen in folgen in verschiedenen Winkelungen zueinander der Rundung.

  • Eine andere Möglichkeit wären lange, rund-parallele Strichgruppen, die die Oberfläche formen.

  • Abgedunkelt wird auch hier durch im Winkel passende, sich der Rundung anpassende Strichüberlagerungen.
 

 

Zylinder Tusche

 

 

Die Schraffur soll außer einer Tiefenwirkung auch Hinweise auf das Material geben können, aus dem der Körper besteht.
So kann man z.B. bei einem Metallzylinder dessen Eigenschaften durch harte Abstufungen parallel zur Schattenlinie darstellen, während der Pappzylinder weiche Übergänge besitzt.

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Zylinder Grafit

 



Kugel

Die Kugel stellt eine wirkliche Konzentrationsübung in Bezug auf den Schattenwurf dar.
Ihre perfekt gebogene Oberfläche erhält Plastizität durch ebenso geformte ovale, je nach Lichteinfall mehr oder weniger elliptoide Schattenübergänge.

 

 

Kugel Tusche

 

Die Kugel erhält die grösste Plastizität durch eine ausgesparte helle Stelle in Richtung der Lichtquelle, von der aus in gekrümmten Übergängen die Schatten dunkler zu werden beginnen.

  Kugel Grafit
 

 

Ring

Der Ring ist eine spezielle Form eines Zylinders. das dargestellte Beispiel soll die komplizierten Schattenverhältnisse aufzeigen.

 

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Ring Tusche

 
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