Strategie zum Resistenzmanagement bei der Regulierung des Apfel-wicklers im Öko- Obstbau

1. BAUSTEINSTRATEGIE

bei niedrigem Befallsdruck

- Einsatz von Granuloviren mit Schwerpunkt auf der 1. Generation
Die Aufwandmenge richtet sich nach

- Einsatz der Verwirrungsmethode

Wichtig ist hierbei, dass

Ziel der Bausteinstrategie ist es in diesem Fall, die Population mit Granulovirus-Behandlungen so niedrig zu halten, dass die Verwirrungsmethode ihre Wirkung gut entfalten kann. Spätestens bei einem aktiven Befall über 1% in der zweiten Generation ist dies sicher nicht mehr der Fall.

 

bei schwieriger zu kontrollierenden Populationen (spätestens ab 1% aktivem Befall in der 2. Generation)

In diesem Fall muss es das Ziel der Strategie sein, die Population möglichst rasch wieder so zu reduzieren, dass die Verwirrungsmethode eine gute Wirksamkeit entfalten kann.

Aus Gründen des Resistenzmanagements sollte diese Reduktion der Population NICHT NUR über erhöhte Aufwandmengen von Granuloviren erfolgen, sondern es sollten zusätzlich andere Verfahren zur Anwendung kommen

 

2. VIRULENZMANAGEMENT BEI GRANULOVIREN

Neue Isolate des Granulovirus können gebildete Resistenzen des Apfelwicklers wieder überwinden.  Möglicherweise muss hier aber in gewissen Abständen (evt. alle 3-5 Jahre) eine Anpassung erfolgen, um einer Resistenzbildung vorzubeugen.

Für 2009 wurde ein Antrag nach §11(2) Pfl.sch.ges. (Gefahr im Verzuge) für das Präparat MadexMAX gestellt, das ein neues Granulovirusisolat enthält. Wenn eine Genehmigung erfolgt, wird allen Betrieben empfohlen, dies im Rahmen eines vorbeugenden Resistenzmanagements einzusetzen.

J. Kienzle, Föko; J. Jehle, DLR Rheinpfalz

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