Seit unglaublichen langen und unglaublich kurzen 2 Wochen ist Jana nun nicht mehr bei uns. Noch immer scheint alles so unreal, nicht wahr, nie geschehen. Zwei Wochen in denen dermaßen viel passiert ist, dass ich es erst richtig ordnen und verarbeiten muss. Zwei Wochen, seit denen ich nun bereit bin.
Bereit für den großen Schmerz, das tiefe Loch, die dunklen Tage. Ich bin so sehr bereit dafür, dass sie einfach nicht kommt – diese schlimme Zeit. Ich lebe meinen Tag, atme regelmäßig und kann sogar essen. Bin sehr viel unterwegs, mache täglich Sport und schlafe (relativ) gut. Treffe mich mit ganz lieben Freundinnen die stundenlang mit mir über Jana, über Dies und Das und wieder über Jana sprechen. Lese ab und zu ein wenig und plane schon abends meine Aktivitäten für den nächsten Tag.
Täglich gehe ich zu Jana, bringe ihr mal ein Windrad, mal einen Schmetterling, mal hübsche Blumen und dann wieder eine neue Kerze. Meist stehe ich mit einem Lächeln bei ihr, nur ab und zu mit Tränen. Ich bin so voll Glück und Freude darüber, dass ich diese fast 21 Monate mit ihr verbringen durfte, dass für Trauer nur wenig Platz bleibt. Und gerade dann, wenn ich mich wieder darüber wundere und mich selbst nicht verstehen kann, warum es mir dermaßen „gut“ geht, überrollt mich eine Welle voll Schmerz, reißt meine Mauern nieder und lässt den Tränen freien Lauf. Doch genau das ist jenes Gefühl, von dem ich dachte, dass es mich in dieser Phase beherrschen würde. Doch diese Welle kommt – und geht auch wieder. Die nächste Welle kommt manchmal erst nach Stunden, manchmal erst am nächsten Tag wieder.
Dabei bin ich doch bereit! Ich bin bereit für den großen Schmerz der anhält und mir die Luft zum Atmen raubt. Doch derzeit erfüllen mich meist nur Leere und schöne Erinnerungen an Jana. Das, worauf ich warte, kommt bei den meisten erst nach zwei bis drei Monaten. Ich hoffe, ich bin auch dann noch bereit dafür.