An Seine Exzellenz, den Botschafter der Republik der Türkei in Berlin, Herrn Ali Ahmet Acet – Fall MOR GABRIEL endlich beenden!
Sehr geehrter Herr Exzellenz Ali Ahmet Acet,
ich, Lukas Saliba, schreibe Sie in Namen des Vorstandes der „JungeAramäische Union“ an.
Ihnen ist sicherlich bekannt, dass der Fall Mor Gabriel für uns Aramäer (türkisch: Süryani), egal welcher Konfession, noch nicht zu Ende ist. Da noch einige Gerichtsverfahren offen sind, werden wir lebenden Aramäer in der Diaspora nicht locker und streben weiterhin auf internationale Unterstützung. Ihr Ministerpräsident, Recep Tayyip Erdogan, verlautete in seiner Rede folgendes: „Wir wollen das Problem Mor Gabriel nicht zur internationalen Krise werden lassen.“! Diese Angelegenheit werden wir jedoch anstreben, sollte unser Kloster vor den Gerichten in Ankara verlieren. Wir werden diesen Fall an den europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Strassburg einreichen.
Weiterhin hat Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan das Schatzamt und das Forstministerium angewiesen, eine gütliche Einigung mit dem Kloster zu finden. Dies ist nicht geschehen – im Gegenteil, man hat dem Kloster große Landflächen enteignet. Daher bitten wir auch in diesem Schreiben darum, dass Ihr Ministerpräsident seinen Versprechen auch einhalten sollte!
Mor Gabriel ist für das Christentum ein zweites Jerusalem, sowie es für die Muslime Jerusalem ein zweites Mekka ist! Daher appellieren wir an Sie, sich für den Schutz der Christen in der Türkei einzusetzen, vor allem möchten wir, dass die Aramäer als Minderheit in der Türkei anerkannt werden! Minderheitsschutz für die Aramäer muss im türkischen Gesetz verankert werden! Die Aramäer sind die eigenständigen Bewohner des Turabdin und Mesopotamiens. Durch Verfolgungen, Vertreibungen und Zwangsenteignungen mussten die letzten übrig gebliebenen Aramäer ihre angestammte Heimat Turabdin sowie Mesopotamien – die seit über 5000 Jahren von Aramäer bewohnt ist – verlassen.
Heute leben nur noch wenige aramäischen Christen in der Türkei. Sie Exzellenz wissen auch warum die Zahl der aramäischen Christen sich in der Türkei dramatisch gedrosselt hat!
Bis heute noch werden die Aramäer und andere Minderheiten in der Türkei verfolgt – jüngster Vorfall Israel Demir, Aramäischer Christ aus Elbegendi.
Wir kämpfen diplomatisch wie jeder andere freiheitlichdemokratischer Mensch für die Rechte und Demokratie des aramäischen Volkes. Wir wollen die gleichen Grundrechte wie die muslimischen Bürger in Ihrem türkischen Lande.
Nehmen Sie dieses schreiben zur Kenntnisnahme und seien Sie ein guter Diplomat im Bereich „Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit und Gleichheit“! Schützen auch sie alle Bürger Ihres Landes.
Ich verbleibe mit aramäischen Grüßen
Der Vorstand
Junge Aramäische Union
Deutschland, 05. Mai 2011