Brandmühl ... die Presse


Gastroführer "DelikatEssen" Ausgabe 2005/2006 Seite 159

Soyen: Gasthaus Brandmühl

Wer komponiert die Hymne?

Jetzt muss sich die Kritikerin gewaltig am Riemen reißen, dass sie nicht mafilos ins Schwärmen gerät. Es ist verflixt schwer, dieses Kleinod nicht bis mindestens in jenen Himmel hineinzuloben, der sich über dem traditionsreichen Anwesen so prächtig wölbt. Alles machen die Wirtsleute richtig: Was nur geht, beziehen sie aus der Region. Jeden Lieferanten haben sie auf einer Liste verzeichnet: fürs Fleisch, fürs Gemüse, fürs Brot, die Früchte, den Käse. Es gibt kein Wild aus Gehegehaltung! Die Eheleute Häusimann (sie kocht, er schmeißt den Laden] sind Mitglieder der Slow-Food-Bewegung. Die beiden stellen gerade ihre Weinkarte auf deutsche Erzeugnisse um, was zu Überra schungen führt. Den 2002er Riesling Kabinett vom Weingut Schmitt, Bad Dürkheim (0,?1 20,80€], haben wir gern für uns entdeckt. Das Häusmannsche Regionalprinzip entfaltet seine ganze Grandezza bei den Gerichten. Mit einem Degustationsmenü hat man die Gewissheit, keine Geschmackskomposition zu verpassen. Beim Wintermenü im Januar [40,50€] gab es einen Vorspeisenteller mit Petersilienmousse, Topinambur- und Räucherfisch-Sauerkraut-Tarte, Rotweinessig-Kirschen, marinierten Gemüsen und einem Ochsenlenden-Carpaccio, für das man eine Hymne komponieren sollte. Danach Hirschconsomme mit Salbeieierstich und ein Duett vom Ochsen- und Hirschfilet mit Kartoffelnudeln und Zwiebelconfit. Zum Dessert eine Variation von Sanddornparfait, verschiedenen Schokoladenmousses, Holundersorbet, Aprikosenkompott und weiteren Schmackofatzen in Vollendung. Das Brandmühl Haus hat eine bäuerliche Geschichte, die bei der Renovierung nicht verleugnet, sondern mit feinen Reminiszenzen beibehalten und in einen dezenten Landhausstil überführt wurde. Hausgemachtes Pesto und andere kunstfertige Leckereien kann man im Gasthaus kaufen. Auch wenn sich der Weg beim ersten Mal nach dem Prinzip „trial and error" erschließt, rate ich, nicht aufzugeben. 

Hand drauf: Es lohnt sich.

 

Bewertung:

Essen und Trinken:  *****

Service:  *****

Ambiente:  *****

(Jeweils Maximalbewertung, wird nur selten vergeben)

 


 

Münchner Merkur, November 2004

Sie galt einst als technische  Meisterleistung. Und auch heute noch imponiert die Königswarter Brücke, eine von Bayerns höchsten Eisenbahn­brücken, ihre Betrachter. 279 Meter lang und 50 Meter hoch überspannt sie den Inn. Drei Jahre, von 1873 bis 1876, dauerte der Bau der Brücke, der eine Raubritterburg einst ihren Namen gab. Um Ingenieure und Handwerker bei Kraft und Laune zu halten, gab es eine Kantine. Gut 130 Jahre später kann man dort immer noch speisen, nur dass aus der Kantine ein „Kulinarisches Kleinod im Grünen" geworden ist. Und aus dem Namen „Gasthaus Brandmühle" das „Gasthaus Brandmühl". Nomen est Omen - denn für Monika und Jürgen Häuslmann ist weniger  mehr.   Gerademal 21 -jährig bot sich den beiden gelernten Köchen vor 13 Jahren die Chance, die kleine Traditionswirtschaft außerhalb von Soyen nahe Wasserburg am Inn zu pachten. Ein Sprung ins eiskalte Wasser - doch mittlerweile wird der provokante Stil der beiden von den Einheimischen akzeptiert. So kreiert Monika Häuslmann Speisen wie Rotebeetesalat in Walnussmarinade mit Kartoffelmousse     (8,50 Euro), Rahmsuppe von Selleriegrün mit Räucherforelle (5,50 Euro), Ochsenhüftsteak und Hirschfilet in Wacholderkruste auf Rotweinzwiebeln mit Steinpilzgröstl und feinem Gemüse (18 Euro). Und zur Nachspeise locken Kürbiskernmousse, Honigmousse und Mousse von schwarzen  Walnüssen  auf Bromberragout (7,50 Euro). Ihr Mann serviert in der gemütlichen Wirtsstube oder dem Biergarten im Grünen derweilen seinen Gästen deutsche Weine. Denn sowohl bei den Speisen als auch dem Glas Wein möchte der Wirt immer Kontakt zum Hersteller haben und wissen, dass alles passt. So kommen im Gasthaus Brandmühl ausschließlich regionale und fast nur biologische Produkte auf den Tisch, zumeist aus eigenem Anbau oder vom Bauernhof der Eltern.

„Bei uns heißt die Veranstaltung in der Vorweihnachtszeit ,Kerz'l-Abend' (5-Gänge-Menü zu Harfenmusik) und nicht Candle-Light-Dinner", versucht Jürgen Häuslmann den „etwas anderen Weg" zu erklären. Daneben locken in der staaden Zeit die „Brandmühler literarisch & kulinarisch" mit 3-Gänge-Menü zu boarischen G'schichtn, gelesen vom Wasserburger Schriftsteller Lukas Maier.    

Text und Foto: Vera Fischer

 


 

Wasserburger Zeitung, September 2003

Brandmühl leuchtet für Thailand

Kunstprojekt für „Kinder des Lichts“ im Brandmühler Sommergarten

  Mino, Elphi und Sesam heißen die Skulpturen, die derzeitig den Sommergarten des Gasthauses Brandmühl in Soyen beleben und mit Einbruch der Dämmerung vor dem Abendhimmel leuchten. Die Skulpturen wurden von dem ebenfalls in Soyen ansässigen Künstler Gunter Schöne geschaffen und sind die Vorbereitung eines Projektes für ein Kinderdorf in Thailand. Dort wird Schöne im November und Dezember mehrere solcher Skulpturen anfertigen, die in dem Dorf für aidskranke Waisenkinder als Beleuchtung dienen sollen. Schöne möchte mit den wetterfesten Skulpturen auf das Projekt aufmerksam machen und hofft, durch den Verkauf von Mino, Elphi und Sesam seine Reise und die Projektdurchführung zu ermöglichen.

Fotos: Gunter Schöne


Essen &Trinken, Nr. 8/2002, Seite 63

... Ebenfalls im Osten von München, ein feines kulinarisches Kleinod: Gasthaus Brandmühl heißt die Einkehr bei Soyen, in den zwanziger Jahren eine Landkantine für Bahnarbeiter. Heute genießen auch Städter hier draußen die längliche Stille und die Küche von Monika Häuslmann. Die junge Frau kocht alles andere als alltäglich. Sorgfältig hat sie ein Netzwerk von Zulieferern geknüpft, die wirklich obacht geben bei Vieh- und Fischzucht Salat- und Gemüseanbau. Und manche Zutaten erntet Frau Häuslmann mit eigener Hand. Ihren Kerbel und Sauerampfer pflückt sie auf Wiesen, vom Waldrand holt sie Bärlauch und Waldmeister, unten am Bach die Brunnenkresse, im Bauerngartl vorm Haus Schnittlauch und Petersilie, Oregano und Zitronenmelisse. Damit zaubert sie zum Beispiel gebackenes Lamm auf Bärlauchspinat oder Bauernputenbrust in Sesammantel auf Spargel-Basilikum-Sauce mit Pasta. ...


Abendzeitung, 25. Januar 2002

Winter-Variationen mit Zutaten aus Region und Saison

Monika Häuslmann kocht nach Gusto im Gasthaus Brandmühl

Die Kunst der guten Küche - im Winter wird sie weit mehr auf die Probe gestellt als im Sommer oder Herbst. Frische, heimische Produkte sind rarer in der kalten Jahreszeit und die Kombinationen beim Kochen eingeschränkt. Umso erfreulicher, wenn dennoch feine Winterküche auf den Tisch kommt wie hier, im kleinen Gasthaus Brandmühl, das im Münchner Osten bei Soyen und ziemlich abseits liegt.
Die junge Köchin Monika Häuslmann zaubert ohne Rezept, einfach nach eigenem Gusto. Und weil sie auf Zutaten aus Region und Saison schwört, hat sie im Winter umso überraschendere Variationen - von Topinambur bis Steckrüben, von Boskop bis Walnuss.
Aber schon bei Aperitif kommt Heimisches zu Ehren: Quittenpunsch, Brandmühler Wintercocktail oder Mineralwasser mit hausgemachtem Pfefferminzsirup.
Und dann die Vorspeisen: Feldsalat mit gebratenem Hirschfilet, Sellerie, Maroni und Beerensauce oder Steckrübensalat mit Kürbiskernmousse und Bauernputenpflanzerl haben es uns angetan.
Bei den Suppen locken die Kraftbrühe mit Thymianpfannkuchen und Hirschfilet und die Rote-Beete-Schaumsuppe mit Meerrettich. Bei den Hauptgerichten zuerst die fleischlosen: Sauerkrautstrudel auf Röstgemüse mit Kümmeltaler oder Gratin von Wintergemüse auf Muskatsauce mit Petersiliennudeln.
Schließlich Fisch und Fleisch: Überbackene Wallerpflanzerl auf Rahmrettich mit Schnittlauchkartoffeln oder Lammkeule im Knoblauchsud gegart, mit Petersiliengemüse und Kartoffel-Wirsing-Gratin. Empfehlenswert auch die Putenleber mit Boskop, Salbei und roten Rüben gebraten, dazu Semmelschmarrn. Ober das Kalbssteak im Walnussmantel auf Topinamburgemüse, mit Rosmarinrösti.
Hausgemacht, darauf legt Frau Häuslmann Wert auch bei den Nachspeisen. Also zum Beispiel Topfen-Honig-Mousse auf einer Sauce von Dörraprikosen oder Boskopgratin mit Ingwersauce, Walnusskrokant und Vanilleeis. Da macht Essen richtig Freude.

 


Abendzeitung, 25. Oktober 2002

Waldwochen mit Wacholder & Wildschafen

Im Gasthaus Brandmühl bereichern Eichelhäher, Mufflon & Dachs das Menü

Brandmühl Wildwochen haben andere Wirte jetzt angesagt, bei Monika Häuslmann im kleinen, fast versteckten Landgasthaus Brandmühl bei Soyen heißt das Motto derzeit Waldwochen. Die bieten ganz schöne Überraschungen.
Haben Sie zum Beispiel schon mal eine Eichelhäherbrühe mit Haselnussnockerl bestellt? Oder als Zwischengangerl Dachsragout auf Wacholderrösti? Und als Hauptspeis' Mufflon auf Knoblauchgemüse mit Salbeikartoffeln?
Mufflons sind Wildschafe, die stammen aus Kärnten. Von dort auch kommt der Rothirsch, der entweder als Vorgericht zu gebratenen Streifen mit Brokkoli und Maroni, Herbstsalaten und Preiselbeersauce verarbeitet wird oder aber als Hauptgericht zum feinen Ragout in Rotwein-Zweibel-Sauce, mit Wacholderspätzle und Blaukraut.
Bis zum 5. November dauern die Waldwochen. Da stehen schon auch mal Wildschwein, Wildente, Has und Fasan auf der Karte, die stets wechselt und sich auf ein Netzwerk von Zulieferern stützt, die wirklich Obacht geben bei Fisch und Fleisch, bei Gmüas und Kas. Natur pur ist das.
Nicht minder interessant die anderen Zutaten, von Hagebutten bis Holunder, von Maroni bis Sanddorn. Von letzterem hat die Köchin zwei Büsche im Obstgarten stehen, die orangeroten Beeren bereichern manches Gericht. Hausgemachte Konfitüre und Pesti, Liköre und Essenzen gibt's hier auch zum Mitnehmen.
Empfehlenswert noch die Kürbislasagne auf Waldpilzsauce mit feinem Gemüse. Und der Braten vom Rehkitzrücken auf Holundersauce mit Schwarzbrotnockerl und Gemüse. Danach Schwarze Walnüsse mit Waldhonig und Vanilleeis - wunderbar.

 


Abendzeitung, Juni 2000

»Geheimtipp« - hier muss es sein

Zugegeben, das Wort „Geheimtipp" ist ziemlich abgenagt. Hier aber muss es sein: beim Gasthaus Brandmühl bei Soyen.

Eine Land-Kantine war das einmal - für die Arbeiter, die einen Katzensprung weiter diese riesige Eisenbahnbrücke über den Inn bauten. 50 Meter hoch ist sie, ein technisches Wunderwerk.

Bischof 1, so heißt die Adresse vom „Brandmühl". Das ist ungefähr dort, wo Fuchs und Has' sich gute Nacht sagen. Kaum steigt man aus dem Auto, blühen die Sinne auf: diese Stille, diese Düfte, eine hübsche Terrasse und überall Blumen und Hauswurz.

Was fürs Auge ist auch die Gaststube drinnen. Ein alter Holzboden, dezente Leuchten, blanke Tische, immer liebevoll dekoriert mit Blumen, rundherum läuft eine Bank. Dann plagt uns die Neugier, als wir auf einem alten Holzladen lesen: „Verzeichnis der Zechpreller". „Sie werden sich wundern, wer da alles zu sehen ist", sagt Jürgen Häuslmann, der hier sehr aufmerksam den Service macht. Und tatsächlich, wir wurden sauber überrascht.

Am meisten aber hat uns die Küche überrascht. Dort waltet Häuslmanns Partnerin Monika Unterburger, dass es die schönste Gaumenfreude seit langem ist. Sie komponiert Speisen, die man nicht alle Tage erlebt, immer an der Region und Saison ausgerichtet. Und täglich wechselnd. „Eine Standardkarte? Um Gottes willen!", sagt die junge Küchenkünstlerin. Salat und Gemüse, Fisch und Fleisch bezieht sie von ausgesuchten Lieferanten aus der Nähe, die wunderbaren Käsesorten von der Hofkaserei Stroblberg.

Fangen wir an: Spargeltorte mit Rohschinken, Gorgonzolasauce und Salat. Dann Tafelspitzbrühe mit Quarknockerl.
Und bei den Hauptgerichten:

Kartorfel-Brunnenkresse-Taler auf Gemüseragout mit Wildreis, Bauernputenbrust im Sesammantel auf Spargel-Basilikum-Sauce mit Pasta oder Forellenfilet auf Spargel-Wildreis-Gemüse.

Zuletzt wunderbare Desserts: Rhabarberragout mit Löwenzahnhonig und Sahne überbacken mit Walnusseis, oder Basilikummousse auf Erdbeersalat. Nicht zu vergessen die feinen, hausgemachten Liköre, etwa von Nuss oder Vogelbeeren. So klein, so fein ist die Küche hier, dass Sie bitte vorbestellen sollten.


Münchner Merkur, Juni 2000

..Bei der Teufelsbruck

Geschichte isst mit in Brandmühl

1873 war die heutige Gaststätte Betriebskantine für die Brückenbauer der Teufelsbruck (Deutschlands höchste Eisenbahnbrücke) und in späteren Jahren Unterschlupf für zahlreiche Flüchtlinge. Die Geschichte des Hauses ist spürbar und Jürgen Häuslmann, der mit seiner Lebensgefährtin Monika Unterburger seit neun Jahren das Restaurant führt, berichtet den wissbegierigen Gästen gerne, was sich in früheren Jahren zugetragen hat. Während er als Ein-Mann-Service für Unterhaltung sorgt, bringt Monika frischen Pepp in die regionale Küche, denn ihre Spezialität ist die Verfeinerung. „Wir verwenden nur biologisches Obst und Gemüse, Fleisch aus artgerechter Haltung und Fische von der nahe liegenden Zucht. Außerdem stellen wir Fruchtmarks und Liköre selbst her." Gerichte wie Kalbsrücken in Pumpernickelkruste auf jungem Weißkraut oder gebackenes Lamm in Zitronenthymiansauce und Pilzen zieren unter anderem die Speisekarte. Auf der Terrasse setzt sich die liebe zum Detail fort: Teakholzbestuhlung, Sonnenschirme, viele bepflanzte Holzkübel und ein kleiner Teich haben uns neben dem gelungenen Essen von den Vorzügen dieser „Landpartie" restlos überzeugt.


Süddeutsche Zeitung, November 2000

Gasthaus Brandmühl

Sie waren die bayerischen Krupps, bauten Eisenbahnen, den Glasplast und die Schrannenhalle in München: Die Familie Cramer-Klett aus Nürnberg. Ein Wunderwerk der Technik errichteten sie um 1875 auch am Inn: Eine gigantische Brücke (200 Meter lang, 50 Meter hoch) für die Bahnlinie Rosenheim-Mühldorf. Da donnert noch immer der Zug drüber. Das Gasthaus Brandmühl liegt nur einen Katzensprung weiter. Hier komponiert eine Künstlerin der Küche, Monika Unterburger, regionale Gerichte neu, von einer Wildenten-

Steinpilz-Terrine mit Rotweinzwiebeln und Waldbeerensauce bis zu Wildschwein in Wacholderpanade. Jetzt im Herbst kommen auch Topinambur, Kürbis und Quitten zu Ehren. Die kleine, feine Speisenkarte wechselt täglich. Die Gaststube hat junges Flair, an der Wand aber hängt ein alter Holzladen mit der Inschrift: „Verzeichnis der Zechpreller."


 

Abendzeitung, Dezember 2000

Adventsschmaus auf dem Lande

Feine Winterküche auf dem Lande. Wo wir im Sommer schön saßen und aßen - dort wollten's wir wissen: Wie schaut's da im Winter aus? Bei zwei Landgasthöfen haben wir nachgefragt. Zwei weitere speziell für die staade Zeit folgen nächste Woche.

Da ist also als erstes das kleine Landgasthaus Brandmühl bei Soyen. Es gehört zu unseren Lieblingslokalen auf dem Lande. Hier ist eine junge Küchenmeisterin, die geradezu zaubern kann, was kulinarische Feinheiten betrifft. Das fängt an bei den Zutaten strikt aus der Gegend, etwa die Quitten, den Topinambur, die Rana oder im Sommer die noch grünen Nüsse von einem umgestürzten Baum, verarbeitet zu Likör oder Schwarznusseis, köstlich. Und wie Monika Häuslmann partout nicht nach Rezept kocht, sondern ganz nach eigenem Gusto. Im Advent gibt's an zwei Donnerstagen (7. und 14.12.) einen Kerz'l - Abend. Bei Hartenmusik und Kerzenschein wird ein Extra-Menü mit fünf Gängen aufgetischt. Der letzte Kerz'l - Abend zeigt die Bandbreite: Tafelspitzterrine mit Schnittlauchsauce und Herbstsalaten, Brühe vom Fasan mit Pistaziennockerl, Lachsforellennocken auf Kürbisrisotto, Steak vom Rothirsch mit Speckwirsing und Mohnspätzle, Gewürzmousse und Zwetschgenterrine auf Quittensauce. So ähnlich geht's im Winter weiter. (Tel. 08073/840, bitte reservieren). So kommen Sie hin: Die B 12 nach Haag, dort rechts in die B 15, in Soyen links abbiegen, über die Bahnlinie nach Bischof 1.


Abendzeitung, Mai 2001

Frau Häuslmann zaubert Frühlingsgenüsse im Grünen

Frühling lässt sein blaues Band... in und um dieses Gasthaus schweben. Zu Frühlingswochen lädt die kleine Einkehr Brandmühl bei Soyen ein - zu wahrhaft grünen Genüssen.

Das tut gut gerade in Zeiten, da die Skepsis vor konventioneller Wirtshauskost noch nicht ganz gewichen ist. In Brandmühl haben Monika und Jürgen Häuslmann ein Netz von Zulieferern geknüpft, die wirklich obacht geben bei Vieh- und Fischzucht, Salat- und Gemüseanbau auf ganz natürliche Weise. Selbst ihr Käselieferant ist ein ausgewiesener Naturland-Betrieb.

Und manche Zutaten nehmen die jungen Wirtsleut' selbst in die Hand. Jetzt im Lenz pflücken sie ihren Kerbel und Sauerampfer auf Wiesen, die garantiert nicht geodelt sind. Am Waldrand holen sie Bärlauch und Wald meister, unten am Bach die Brunnkresse, im Bauerngartl vorm Haus den ersten Schnittlauch.

Alles öko: Brandmühl-Wirtin Monika Häuslmann eine Überraschung nach der Anderen. Schon die Vorspeisen: Wildkräutersalat mit Bärlauchkäse, Kernen und Kartoffelstroh, Kohlrabisalat in Kerbelvinaigrette mit Räucherforellenmousse (mit frischem Rhabarber und Lauch-Stangerln.

Frühlingsfrisch geht's weiter bei den Suppen: Rahmsuppe vom Radieschengrün und Brunnenkresse oder Ochsenbrühe mit Kerbel- und Meerrettichnockerl.

Unter den Hauptgerichten dann: Lachsforellenfilet im Kartoffelmantel auf Sauerampfersauce, gebackenes Lamm auf Bärlauchspinat. Oder Bauernputenbrust in Kerbelkruste auf jungen Karotten.

Dazu ein Frühlingsaperitiv mit Waldmeister oder Maibowle. Und wunderbare Desserts, zum Beispiel gebackene Rharbarber-Marzipan-Ravioli auf Waldmeistersauce.

Ein kulinarisches Kleinod also, ziemlich seitab. Aber schön ist das, die Stille, die Düfte, der Wirtsgarten mit Holzstühlen und vielen Hauswurztöpfen. Am Samstag, 5. Mai, steigt ab 19 Uhr ein Frühlingsfest in einem großen weißen Zelt, aber die Frühlingsküche kommt den ganzen Lenz durch zu Ehren.


Wasserburger Zeitung, November 2001

Erstes Brandmühler Spektakel

Zehn Jahre kulinarisches Kleinod im Grünen

 

Soyen - Der Soyener Ortsteil Bischof ist wahrlich nicht das Zentrum von Bayern. Aber zahlreiche Gourmets führt ihr Weg genau dorthin, um Genuss, Entspannung sowie Freude für Gaumen und Magen zu erfahren. Hinter diesem Phänomen stehen die engagierten Wirtsleute Monika und Jürgen Häuslmann, die dieses kulinarische Kleinod im Grünen mit Liebe, Ausdauer, und Geschick geschaffen haben. Was ist das Erfolgsrezept der Brandmühler? 'Man nehme: einen Schöpfer Fantasie, ein Pfund Erfahrung, bereite liebevoll die Speisen, ergänze diese mit edlen Weinen decke originell die Tische, serviere mit Fingerspitzengefühl'. Dies verbünden mit kreativer, regionaler und saisonaler Küche aus weitgehend Biologischen Produkten, ergibt einen passenden Rahmen für einen stimmungsvollen Abend zu Zweit oder für ein besonderes Fest. Am morgigen Sonntag laden die Wirtsleute anlässlich des Jubiläums zehn Jahre Gasthaus Brandmühl von 13 bis 20, Uhr zum ersten Brandmühler Spektakel ein. Sie feiern mit ihren Gästen, Lieferanten, Freunden, wer Zeit und Lust hat, das Jubiläum spritzig, witzig und ausgefallen und voller Überraschungen mitzufeiern ist gerne gesehen. Der Unkostenbeitrag pro Person 15 Mark, Kinder zahlen fünf Mark. Später im November locken die beliebten Kerz'l - Abende mit Harfe und Menü.


Soyener Bürgerblatt, November 2001

 

"Da, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, dort wollt ihr ein Gasthaus aufmachen....? Und noch dazu ein ausgefallenes Speiselokal....? So und noch variantenreicher waren vor 10 Jahren Kommentare aus dem Umfeld, als Monika und Jürgen Häuslmann mit ihrer Brandmühl begannen. Heute kann man wöchentlich sehen, dass die Autos von Fuchs und Hase Kennzeichen von München, Rosenheim, Mühldorf und Landshut tragen, und dass Fuchs und Hase dort gerne exklusive Feste und Hochzeiten feiern. Was ist das Rezept, das die jungen Wirtsleute so erfolgreich macht?

 

Man nehme... einen Schöpfer Fantasie, ein Pfund Erfahrung, bereite liebevoll die Speisen, ergänze diese mit edlen Weinen, decke originell die Tische, serviere mit Fingerspitzengefühl, feiere stimmungsvolle Feste, mal drinnen, mal draußen... Man biete... Köstlichkeiten in Gläsern und Flaschen, Brandmühl für zu Hause, bereitet aus der Natur vor der Haustür...

Das 1. Brandmühler Spektakel vor wenigen Tagen zeigte das ganze Spektrum des Könnens von Monika und Jürgen Häuslmann: Gewitzt und zielstrebig steckten sie den Rahmen ihres Jubiläumsfestes als Referenz an die letzten Jahre ab, verführten und umsorgten die Gäste, ließen sich in die Töpfe schauen..., gaben Auskunft über die Geheimrezepte, luden alle Lieferanten und Dienstleister zum gemeinsamen Markt ein, warteten mit vielen Überraschungen auf.... Herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum!


Abendzeitung, Juni 2001

Winter-Variationen mit Zutaten aus Region und Saison

Monika Häuslmann kocht nach Gusto im Gasthaus Brandmühl

 

Die Kunst der guten Küche - im Winter wird sie weit mehr auf die Probe gestellt als im Sommer oder Herbst. Frische, heimische Produkte sind rarer in der kalten Jahreszeit und die Kombinationen beim Kochen eingeschränkt. Umso erfreulicher, wenn dennoch feine Winterküche auf den Tisch kommt wie hier, im kleinen Gasthaus Brandmühl, das im Münchner Osten bei Soyen und ziemlich abseits liegt.

Die junge Köchin Monika Häuslmann zaubert ohne Rezept, einfach nach eigenem Gusto. Und weil sie auf Zutaten aus Region und Saison schwört, hat sie im Winter umso überraschendere Variationen - von Topinambur bis Steckrüben, von Boskop bis Walnuss. Aber schon beim Aperitif kommt Heimisches zu Ehren:

Quittenpunsch, Brandmühler Wintercocktail oder Mineralwasser mit hausgemachtem Pfefferminzsirup.

Und dann die Vorspeisen: Feldsalat mit gebratenem Hirschfilet, Sellerie, Maroni und Beerensauce oder Steckrübensalat mit Kürbiskernmousse und Bauernputenpflanzerl haben es uns angetan.

Bei den Suppen locken die Kraftbrühe mit Thymianpfannkuchen und Hirschfilet und die Rote-Beete-Schaumsuppe mit Meerrettich. Bei den Hauptgerichten zuerst die fleischlosen:

Sauerkrautstrudel auf Röstgemüsesauce mit Kümmeltaler oder Gratin von Wintergemüsen auf Muskatsauce mit Petersiliennudeln.

Schließlich Fisch und Fleisch: Überbackene Wallerpflanzerl auf Rahmrenich mit Schnittlauchkartoffeln oder Lammkeule im Knoblauchsud gegart, mit Petersiliengemüse und Kartoffel-Wirsing-Gratin. Empfehlenswert auch die Putenleber mit Boskop, Salbei und roten Rüben gebraten, dazu Semmelschmarn. Oder das Kalbssteak im Walnussmantel auf Topinamburgemüse, mit Rosmarinrösti.

Hausgemacht, darauf legt Frau Häuslmann Wert auch bei den Nachspeisen. Also zum Beispiel Topfen-Honig-Mousse auf einer Sauce von Dörraprikosen oder Boskopgratin mit Ingwersauce, Walnusskrokant und Vanilleeis.

Da macht Essen richtig Freude.


 

Wirtshäuser im Rosenheimer Land

GASTHAUS BRANDMÜHL

SOYEN

Schon die Adresse klingt eigenwillig: Gasthaus Brandmühl, Bischof 1. Nun ist von einem Bischof weit und breit keine Spur, selbst ein Gotteshaus ist nicht in erreichbarer Nähe. Statt dessen trifft man auf eine ländliche Idylle mit unendlich viel Ruhe. Überhaupt ist die Gegend zwischen Soyen und dem Innhochufer eine regelrechte Oase mit sanft anmutenden Wiesen und Wäldern und mit Straßen, auf die sich nur selten ein Auto verirrt. Monika Unterburger und Jürgen Häuslmann haben vor einiger Zeit das alte Wirtshaus übernommen, das um das Jahr 1870 als Kantine für die Arbeiter beim Bau der Königswarter Eisenbahnbrücke diente. Ein kleines Gastzimmer für 25 Leute, elegant und unaufdringlich eingerichtet, ist mit hintersinnigen Kunstwerken ausstaffiert. Die Terrasse bietet noch einmal Platz für 30 Leute. Die Küche wird von beiden betont naturverbunden saisonal gestaltet. „Erdbeeren im Februar gibt es bei uns nicht", sagt Jürgen Häuslmann kategorisch. Statt dessen werden zum Beispiel Bauernputenbrust in Fetakruste auf Kerbelgemüse mit Bandnudeln oder Lammschnitzel in Petersilienpanade auf dunkler Biersoße angeboten. Ergänzt wird das Angebot mit vegetarischen Gerichten wie Kartoffel-Bärlauch-Puffer oder einer Waldmeisterterrine auf Apfelsalat und einer recht umfangreichen Weinkarte, die überwiegend Produkte aus Deutschland, Österreich und Italien umfasst.

Das Gemüse kommt aus biologischem Anbau und das Fleisch ebenso von heimischen Produzenten. Die Individualität des kleinen abgeschiedenen Gasthauses hat sich herumgesprochen.

Vor allem an Wochenenden sollte man reservieren.