Windows 7 + SSD + AHCI + Aufrüstkit = WOW!

Ich habe vor ein paar Wochen meinen Rechner ein wenig aufgerüstet.

Folgende Komponenten sind neu dazu gekommen – quasi ein Aufrüstkit:

Die alten Komponenten werkeln jetzt im Rechner eines Freundes.

Seit ein paar Tagen nun habe ich weiter aufgerüstet:

Interessanterweise habe ich alle Komponenten günstiger bekommen, als sie zur Zeit angeboten werden.

Vor allem Das Betriebssystem habe ich – dank der von Micrsosoft veranstalteten Promotion-Aktion – deutlich billiger, nämlich für 39,95€ bekommen.

War nur mit dem Aufrüstkit der Geschwindigkeitsvorteil eher „dezent“, so kann ich zu gefühlten Geschwindigkeit jetzt nur sagen:

WOW!

Ich kann nicht genau festmachen, welche Komponente welchen Stellenwert beim Zuwachs hat. Sei es die SSD, sei es Windows 7, sei es das Aufrüstkit, sei es alles zusammen.

So lässt sich auf jeden Fall arbeiten 🙂

Gefühlte Geschwindigkeit:

Programme, die vorher bis hin zu einer Minute gebraucht hatten, um vollständig geladen zu sein, laden nun in 2-3 Sekunden.

Firefox anklicken – nach 2 Sekunden ist er komplett geladen. Vorher brauchte er gerne mal 30 Sekunden dafür.

Man kann nun auch ohne Bedenken 30 Programme gleichzeitig laufen lassen. Und die CPU langweilt sich trotzdem.

Unter XP ging die Prozessorlast gerne mal bei 2 oder mehr Kernen in den Bereich Volllast. Unter Windows 7 dümpelt die CPU meistens auf Minimum herum.

Ein Bootvorgang (reines Windows) dauert bei mir etwa 10-15 Sekunden, vorher waren es etwa 60 Sekunden. Das BIOS benötigt tatsächlich mehr Zeit zum Booten, als das OS mit all seinen Autostart-Programmen.

Auch das Kopieren von Daten zwischen zwei Festplatten ist deutlich schneller geworden, ebenso das packen und entpacken von Daten.

Konnte ich vorher mit maximal 35 MB/s entpacken, geht dies nun mit bis zu 80 MB/s. Auch das verschieben/kopieren von Festplatte x zu Festplatte y wird jetzt nur noch durch die maximale Transferrate der langsameren Festplatte begrenzt.

Windows 7 :

Das neue Betriebsystem gefällt mir recht gut.

Der Umstieg von Xp zu Windows 7 verlief relativ reibungslos.

Die Installation auf der SSD ging flott von Statten. Insgesamt dauerte es etwa 20 Minuten.

Lediglich einige lieb gewonnene Einstellungen gibt es nicht mehr oder nicht mehr in der Form.

Ich habe bspw. noch nicht herausgefunden, wie man den Explorer dazu bekommt, beim einfachen anklicken eines Ordners seine Subfolders zu kaskadieren/auszuklappen. Das ging unter XP immer.

Ein wenig Sorgen bereitet mir, dass ich nicht mehr via ATI Catalyst Suite die Helligkeit regeln kann. Da kann ich munter Werte editieren, es zeigt sich keine Änderung.

Ich bin nun den Weg über die Farbkalibrierung in Windows selbst gegangen – jedoch schaltet  jedes Mal die Helligkeit hoch, wenn ich ein Spiel beendet habe, welches eigene Gamma-Werte nutzt.

Und ein bisschen nervig ist, dass der Windows Explorer sich partout nicht merken will, wie ich meine Ordner-Ansicht wünsche – nämlich überall als Detailansicht. Er will es einfach nicht übernehmen und zeigt mir bei jedem Ordner wieder eine andere Ansicht.

Ansonsten bin ich vor allem mit dem Design zufrieden.

Probleme hatte ich – mal wieder – mit dem Creative Treiber. Zur Abwechslung ließ er sich problemlos installieren. Unter XP hatte das gerne mal zwei Dutzend Anläufe gebraucht. Jedoch musste ich feststellen, dass 90% der Programme und Konfigurationsmöglichkeiten fehlten. Ich konnte nicht einmal irgendwo eine Bassumleitung oder Bassverstärkung eingeben. Es existierte lediglich die Audio-Konsole. Dementsprechend war auch die Tonqualität suboptimal. Der Bass ließ sich gar nicht zur Mitarbeit überreden.

Mit dem X-Fi Support Pack 2.0, einem alternativen Treiber, war dann der gewohnte Funktionsumfang vorhanden.

Jetzt klingt auch wieder alles, wie es soll.

Was ich nicht wusste: XP-Antispy läuft auch unter Windows 7. Damit wurde ich auch einige nervige Komponenten los.

Auch die Benutzerkontensteuerung habe ich direkt deaktiviert. So sinnvoll sie auch sein mag – wenn ich schon beim einfachen entpacken einer Datei Adminsistratorrechte brauche und ständig Nachrichten aufpoppen, dann muss das weg.

Den Bug, den Avira Antivir verursacht, indem es bei jedem Neustart einmal chkdsk durchlaufen lassen will, habe ich glücklicher Weise nicht.

CPU:

Ich nutze hierbei K10Stat, um die CPU zu regeln. Dabei müssen im BIOS und im System Cool & Quiet aktiviert sein, K10Stat baut darauf auf.

Der minimale Wert liegt bei mir bei 0,85 Volt. Wobei das Gigabyte Board leider von sich aus etwas übertaktet. Weiter runter habe ich mich noch nicht getraut, zumal dies auch einigen Aufwand zum Testen benötigt.

Der Maximale Wert liegt bei 1,075 Volt. Jeweils mit 0,075 Volt Abstufungen zu den P-States.

Interessanterweise habe ich keine Aufgabe definiert, wie es unter Vista/Win7 wohl üblich ist.

Ich habe lediglich eine Verknüpfung mit den nötigen Parametern (-ClkCtrl:1 -NoWindow -StayOnTray -LoadPstate) in den Autostart-Ordner gepackt – und es läuft.

SSD:

Als ich das Paket mit der SSD bekam, war ich ein wenig erstaunt. Die SSD ist deutlich kleiner, als ich dachte. Sie ist nicht einmal halb so groß, wie eine 3,5 Zoll Festplatte und wiegt nur wenige Gramm.

Glücklicherweise blieb mir das herum flashen mit verschiedenen Firmware-Versionen erspart. Mein Modell entstammt einer neueren Baureihe und weist bereits die neueste Firmware-Version 1819 auf.

Sonst hätte ich zunächst von der 17er auf die 15er und dann auf die 18er flashen müssen. Das hat bei einigen Leuten nicht so gut geklappt – und führt in jedem Fall zu einem kompletten Datenverlust.

Ich habe die SSD einfach unten auf den Boden gelegt – sie Bedarf ja keiner exakten Ausrichtung. Das sieht zwar ziemlich doof aus, aber aufgrund es unglaublichen Kabel-Wirrwarrs im Gehäuse ist das jetzt ohnehin wurscht.

Hauptsache es funktioniert!

Windows 7 hat automatisch die richtige Blockgröße eingerichtet, die Defragmentierung aus- und TRIM eingeschaltet.

Ob Trim eingeschaltet ist, kann mit einfach mit folgender Zeile in der Eingabeaufforderung herausfinden:       fsutil behavior query DisableDeleteNotify . Wenn eine Null ausgegeben wird, ist Trim seitens des OS aktiviert. Bei einer 1 nicht.

Für diese SSD, wie auch für einige andere, wird gerne der Rat gegeben, mindestens 10% der Speicherkapazität ungenutzt zu lassen. Man kann den Platz also komplett partitionieren und formatieren, sollte aber dann 5-6 GB frei lassen, damit es nicht zu Geschwindigkeitseinbrüchen kommt.

Mit Windows 7, all meinen Programmen und sogar einem Spiel (Battlefield 1942+Desert Combat) sind nicht einmal 20Gb belegt.

Sicherlich wäre eine Intel Postville noch einen Tick schneller gewesen, aber die Lieferzeiten liegen jenseits von Gut und Böse. Frühestens Ende Dezember hätte bspw. Mindfactory eine liefern können. Intel gibt die SSDs offenbar nur Tröpfchenweise ab.

Benchmarks:

Die SSD läuft bei mir auf dem Niveau 217 MB lesend und 160MB/s schreibend. Wie ich mir versichern ließ, ein durchaus guter Wert für diese SSD. Selbst einige 128er Versionen des Ultradrive – welche eigentlich schneller agieren sollen – sind bei einigen langsamer, als meine 64er.

Wie zu erwarten war, brechen die Werte bei kleinen Dateien im 0,5 bis 16Kb-Bereich ein, liegen jedoch auf üblichem Niveau.

Ohnehin – wie einem jeder SSD-Kenner genervt entgegnet – kommt es nicht auf die maximalen Transferraten an, sondern auf die Operationen pro Sekunde an. In Zusammenspiel mit einer Access-Time von etwa 0,2 ms schlägt diese SSD jede andere Festplatte um Längen. Selbst eine Kombination aus zwei kleinen, schnellen Raptor-Festplatten von Western Digital im Raid 0, ist langsamer.

Somit ist eine SSD für den Einsatz als Systemplatte geradezu prädestiniert. Als Datengrab ist sie aber ohnehin zu klein 😉

Andere Benchmarks, wie bspw. 3d Mark 06 oder Super Pi haben von dem neuen System wenig profitiert.

Lediglich der CPU Score ist hierbei deutlich gegenüber meinem alten Dualcore (Athlon BE-2400)  angestiegen.

Dies war aber auch nicht zu erwarten. Vor allem Grafikbenchmarks  und Spiele profitieren wenig von Windows 7 und einer SSD. Hier sind höchstens die Ladezeiten geringer.

Interessant ist jedoch der mehr als doppelt so hohe Durchsatz beim kopieren/verschieben/entpacken – vor allem beim Arbeiten auf eine anderen Festplatte.

Konnte ich vorher mit maximal 35mb/s auf eine andere Festplatte entpacken/kopieren, werde ich jetzt lediglich durch die maximale Performance der langsameren Festplatte ausgebremst – das sind meistens um die 80 MB/s.

Fazit:

Als Fazit bleibt mir nur zu sagen: ich bin mit der gebotenen Leistung sehr zufrieden!

Ich kann nicht genau ausmachen, welche Komponente jetzt welchen genauen Anteil hat, aber das ist mir eigentlich auch egal.

Es arbeitet sich mit Windows 7, aktiviertem AHCI, einer guten SSD und einem nicht allzu schlechten PC-Grundgerüst deutlich angenehmer 🙂

Wer also wie ich viel Zeit vor dem PC verbringt, sollte sich durchaus überlegen, ob er nicht doch einmal eine andere Komponente weniger aufrüstet und statt dessen eine SSD einbaut.

Bei Preisen ab 150€ für 64Gb sicherlich kein günstiges Vergnügen.

Fest steht: ich gebe meine SSD nicht mehr her 🙂

Und aufrüsten muss ich in absehbarer Zeit nichts mehr 🙂