Im Kilpachtal

Wieder einmal saß ich im Bus, der mich durch das Simonswäldertal nach Gütenbach brachte. Es war ein schwüler und heißer Tag, so gar nicht für eine ausgedehnte Wanderung geeignet, auch wenn ich schon auf achthundert Metern über dem Meer startete. Das Gehen fiel mir schwer und wurde noch schwerer auf einer steilen Strasse mitten durch den ausgestorbenen Ort. Ich musste eine Pause machen und setzte mich auf eine Bank im Schatten vor der großen katholischen Kirche und studierte die Karte: Es waren noch mindestens zweihundert Höhenmeter, um auf die Kaiserebene und dann auf die andere Seite in das Kilpachtal zu gelangen. In der Kirche, einem großem Betonbau mit bunten Fenstern aus den sechziger Jahren, war es kühl und  es roch noch ein wenig nach Weihrauch - die Messe war gerade vorbei.

Nach einer Viertelstunde brach ich auf - einen noch steileren asphaltierten Weg hoch, der beim Sportplatz endete. Dann ging es endlich in den Wald, auf einem sanft ansteigenden Weg, hinauf zum Lehmanskreuz. Dort begegneten mir Ausflügler in Sandalen und kurzen Hosen, die nach dem Weg zum Hintereck fragten. Sie waren schon auf dem falschen Weg. Auch hier setzte ich mich auf eine Bank unter kleinen verwachsenen Fichten, hatte aber einen weiten Blick auf die Berge gegenüber, vom Obereck über den Brend bis zur Escheck, die  hier die höchste Kammlage in diesem Bereich des Hochschwarzwaldes bildeten. Eher unspektakulär, diese Höhenlandschaft, unterhalb der bewaldeten Höhenzüge große Wiesenstücke und einzelne Bauernhöfe. Da es Mitte Juni war, krochen Traktoren mit ihren Heuladern im Schlepp wie Ameisen über die Wiesen, um das erste Heu einzufahren. Und alles in milchigem Dunst, über den Bergen ein paar verschwommene Wolken, irgendwie unwirklich und ruhig, kein Auto oder Verkehrsrauschen war zu hören. Von hier oben auf fast tausend Meter Höhe konnte man die finsteren schluchtartigen Täler und Dobel nur ahnen, wenn sich ein Waldsaum bis zu den Wiesen hinaufzog.

In eines dieser finsteren Täler wollte ich hinabsteigen, in das Kilpachtal links unten. Also die schmale Teerstrasse bis hinunter zum Pass, der das Kilpachtal vom Gütenbacher Talkessel trennt. Vorbei an den letzten Häusern auf Serpentinen in einen wüsten Wald, der auf der Nordseite eines steilen Dobels ein kümmerliches Dasein fristete. Es wurde kühler und ich zog die Regenjacke an. Nur der Teerbelag des Sträßchens war wie neu und wand sich unbeirrt durch die Wildnis. Der Dunst zog sich zu Nebel zusammen, sodass ich kaum noch die Bäume am Wegrand sah. Ich stolperte - die Teerstrasse ging in einen ausgefahrenen und mit Moosen und Steinen belegten Waldweg über. Nach einiger Zeit kam Wind auf, der den stickigen und modrigen Nebel in das Tal trieb. Vor mir lag der obere Teil des Kilpachtales im Sonnenlicht mit Wiesen, Weiden, vielen Obstbäumen und zwei oder drei Bauernhöfen. Es waren keine Traktoren oder Menschen zu sehen. Auf den Wiesen wuchsen viele verschiedene Pflanzen, auch mit verschiedenfarbigen Blüten. So muss der Schwarzwald vor hundert Jahren ausgesehen haben, dachte ich. Am Wegrand stand roter und weißer Fingerhut, aber auch welcher mit schwarzen Blütenkelchen. Dies hatte ich noch nirgendwo gesehen.

Der erste Bauernhof am Wegrand war mit hohem Gebüsch umstanden, und tatsächlich, er war nicht mehr bewohnt. Aber vermutlich noch nicht so lange, da die Fenster noch klar und das Gebälk noch in Ordnung war. Nur die Treppen und Steinplatten am Haus waren mit Moos überwachsen, der Garten mit Unkraut überwuchert. Das Haus selbst war nicht so altertümlich, vielleicht hundertfünfzig Jahre alt, aber typisch für den Schwarzwald: ein gemauertes Kellergeschoss, ein Wohngeschoss mit Stall im hinterem Teil und unter dem großem Dach die Heubühne. Ein schwarzer Salamander huschte über den Weg und ein Rabe beäugte mich vom Giebel des Hauses. "Wieder jemand, der nur vorbeiläuft", krächzte er. Ich erschrak etwas, beeilte mich aber, diesem frechen Vogel zu antworten: "Warum sollte ich stehen bleiben? Ich bin auf einer Wanderung und mache vielleicht ein paar schöne Fotos. Aber dieser alte Bauernhof ist weder als Fotomotiv geeignet noch sonst interessant." Der Rabe fiel fast vom Dach vor Wut: "Heute ist er wahrscheinlich nicht mehr zu retten, aber vor dreißig Jahren, als die letzten Bewohner starben, wollten die Erben nicht hierher ziehen und auch nichts investieren."

Ich sah mich um: Es gab keine Strommasten, eine Wasserleitung wahrscheinlich auch nicht und die Zufahrt war in einem erbärmlichen Zustand. Außerdem blickte man auf die steile Wand eines hohen Berges. Der Nebel verdichtete sich wieder und der Rabe stürzte sich auf mich. Ich stolperte die Treppe zum Eingang hinunter und rettete mich in den Hausflur. Modriges Dunkel umfing mich. Die erste Tür, die ich ertasten konnte, führte in die Wohnstube. Es sah recht ordentlich und gemütlich aus, in der Ecke ein grüner Kachelofen, in der Mitte ein großer Tisch mit Stühlen und Bänken auf allen Seiten. Ich setzte mich erst mal, denn mir war recht mulmig zumute. Auf der Steinbank vor dem Kachelofen lag eine große, rot getigerte Katze, die mich aus ihren grünen Augen anstarrte. "Endlich jemand, der uns besucht", säuselte sie, "bist Du der neue Besitzer des Hofes? Der letzte Interessent war vor fünfundzwanzig Jahren hier, aber ihm war das Tal zu abgelegen. Auch das Versprechen der Gemeinde Gütenbach, eine Stromleitung zu legen, konnte ihn nicht überzeugen. Eine eigene Wasserquelle und Klärbecken sind vorhanden."

Ich sah zum Fenster hinaus: "Was ist mit den Nachbarn, zum Beispiel mit dem alten Bauerhof ein paar hundert Meter weiter oben im Tal?" Die Katze senkte traurig den Kopf: "Die Altbäuerin ist im letzten Jahr gestorben. Seither steht der Hof leer. Und die Mieter im Haus unten, dort wo sich das Tal zur Schlucht verengt, sind schon vor Jahren ausgezogen. Diese hatten im Winter keine Sonne." Ich blickte nach unten: ja, dort stand ein schönes großes Wohnhaus, im Untergeschoss aus Stein gemauert, das Obergeschoss mit Holzbohlen aufgebaut. Die Fenster mit weiß gestrichenen Rahmen und Sprossen. "Dort wohnten früher die Fuhrknechte, die die schwer beladenen Wagen vom Simonswäldertal über die Kilpensteige nach Furtwangen begleiteten. Früher war noch Leben im Tal, es gab viele Wirtschaften, kleine Bauernhöfe und Taglöhnerhäuschen." Die Katze legte sich wieder auf die Ofenbank und schaute in die Ferne. "Und warum gibt es heute keinen Verkehr mehr durch das Tal?", fragte ich etwas verwirrt. "Seit die neue Fahrstrasse vom Simonswäldertal über Gütenbach nach Furtwangen in der Mitte des 19. Jahrhunderts gebaut wurde. Diese hat weniger Steigung, ist breiter und nicht so durch Hochwasser gefährdet."  

Vor dem Haus flatterte der Rabe auf und ab und konnte sich nicht beruhigen. Ich fragte die Katze, warum der Rabe so wütend sei. Sie zuckte zusammen, als hätte ich eine unangenehme Erinnerung geweckt und erklärte mir, dass er der letzte Bauer dieses Hofes gewesen sei und solange keine Ruhe finden könnte, bis das Haus einen neuen Besitzer hätte. Nun lag die Frage nahe, wer denn die ungewöhnliche Katze sei, aber sie hatte wohl meine Gedanken geahnt und sich hinter den Ofen zurückgezogen.

Ich ging in die Küche. "Würdest Du Feuer machen?", fragte mich eine tiefe Stimme. Ich drehte mich um: ein großer Hund stand vor mir und wedelte mit dem Schwanz. "Aber es ist doch Sommer", antwortete ich, "und für wen soll das Feuer gut sein?" Der Hund wurde ungeduldig: "Frage nicht, mache einfach Feuer und Du wirst schon sehen, wofür das gut ist." Ich nahm also ein paar Holzscheite von der sauber aufgestapelten Beige neben dem Herd und zündete diese mit einer Zeitung an, die ich noch im Rucksack hatte. Streichhölzer lagen auf dem Herd. Der Hund bellte laut vor Freude und rief: "Nun gehört das Haus und die umliegenden Wiesen Dir!" Er warf mir ein vergilbtes Dokument vor die Füße und verschwand. Der weiße Rauch des Feuers breitete sich  in der Küche und im ganzen Haus aus, sodass ich bald nichts mehr sehen konnte. Aber ich hörte Tierstimmen, die sich zu einem lauten Spektakel steigerten. Auch den Raben, die Katze und den Hund konnte ich hören. Ich wollte schon in Panik aus dem Haus flüchten, als es plötzlich still wurde. Der Rauch verzog sich, das Feuer war aus und weder Katze noch Hund waren aufzufinden.

Als ich aus dem Haus trat, war kein Rabe mehr zu sehen. Das Haus, die Wiesen, die umliegenden Berge wurden von der warmen Sommersonne beschienen, der Nebel hatte sich verzogen. Nur das Papier hatte ich noch in den Händen: Es war tatsächlich eine Besitzurkunde über das Haus Kilpachtal Nr. 7,  ausgestellt auf einen Franz Alois Weber von der Gemeinde Gütenbach am 9. November 1821. Es war schon merkwürdig: Nun sollte ich der Besitzer dieser alten Hütte sein, für die ich wahrscheinlich mehr investieren müsste als für einen Neubau, um diese auf den heutigen Standard zu bringen. Und weit und breit kein Nachbar, keine Infrastruktur, einen weiten Weg zur Arbeit …

Und so schlenderte ich in Gedanken den Weg weiter, bis ich auf die Abzweigung zum Kilpenhof stieß. Ich machte ein paar Fotos, da der Hof mit seinen Nebengebäuden malerisch zwischen Obstbäumen und Birken stand. Der Kilpenhof selbst wurde schon im 17. Jahrhundert gebaut und hat diese altertümliche Form mit steilen Dächern und dem Wohnteil zum Berg. Das ganze Haus sah aus wie ein großes Zelt, bedeckt mit silbergrauen Schindeln. Ich wollte gerade weitergehen, als mir eine alte Frau entgegenkam. Sie freute sich, mich in dieser abgelegenen Gegend zu sehen und ich versprach, ihr ein Foto zuzusenden. Und von wegen ausgestorben: Neben dem alten Hof hatte der Sohn für seine Familie ein schönes Haus gebaut, neu, aber doch in traditioneller Bauweise ganz aus Holz und mit Walmdach. Nur die Altbauern lebten noch im Bauernhof. Aber die anderen Häuser im oberen Kilpachtal seien tatsächlich unbewohnt. Ich fragte sie nach dem leer stehenden Haus, das ich gerade unter merkwürdigen Umständen besucht hatte. Nein, entgegnete Sie, dieses Haus wird wohl keiner mehr kaufen, da die Renovierung zu teuer wäre. Außerdem spuke es ab und zu, ein Spektakel aus vielen Tierstimmen ertöne schauerlich, wenn der Nebel das Tal hinaufzöge. Ich erzählte ihr nichts von meiner Begegnung mit den Tieren und erwähnte auch nicht die Urkunde.

Der Weg führte jetzt nach unten und streifte das Wohnhaus, das ich von oben gesehen hatte.
Vor der Tür stand eine Bank, daneben ein Rosenstock mit roten Blüten. Wahrscheinlich wurde das Haus als Ferienwohnung genutzt. Ich schaute noch mal nach oben, bevor mich der Wald aufnahm. Schon idyllisch, dachte ich, diese Ruhe, der Bach, die bunten Wiesen mit den Obstbäumen, darüber die Berge mit den Tannenwäldern.

Das Tal war nun so eng, dass nur der Weg und der Bach zwischen den steilen Berghängen Platz hatte. Kaum vorstellbar, dass Ochsen- und Pferdegespanne diese Steigung bewältigt hatten. Es wurde kühler und langsam kam auch der Nebel wieder. Der Wald öffnete sich: Auf einer kleinen Lichtung neben dem Bach standen zwei kleine Häuschen. Eines davon musste ein Wirtshaus sein, denn auf einer kleinen Veranda saßen zwei Männer und hatten ein Bierglas in der Hand. Auf einem verwitterten Holzschild über dem Eingang stand "Kilpenhäusle". Alles war etwas heruntergekommen und irgendwie altertümlich, wie aus dem 19. Jahrhundert. Ich setzte mich dazu, denn die drei Stunden, die ich unterwegs war, hatten mich durstig und hungrig gemacht. Die Männer starrten mich an, als ob ich aus einer anderen Welt käme, obwohl ich mit normaler Kleidung und nicht mit dem modernen bunten Wanderoutfit unterwegs war. Die Männer trugen tatsächlich Arbeitskleidung aus dem 19. Jahrhundert, zusätzlich noch breitkrempige Hüte, und der Wirt hatte eine schmuddelige Lederschürze umgebunden. "Bier oder Most", fragte mich dieser knapp, und ich entschied mich für Most. Der Wirt musterte mich noch einmal misstrauisch, brachte mir aber den Most in einem Keramikgefäß und einen Becher aus trübem, gelblichem Glas. "Kostet 12 Pfennig", forderte er und ich gab ihm 50 Cent. Sein Blick verfinsterte sich: "Noch nie gesehen", murmelte er, "muss aber was Wertvolles sein" und steckte das Geldstück in seine Hosentasche.

Die beiden Männer unterhielten sich wieder über Geschäfte, vor allem über die neue Strasse nach Gütenbach, die den Wirten und Fuhrleuten an  der Kilpensteige die Kunden wegnahm. Jetzt erst sah ich neben dem Haus ein Fuhrwerk stehen, das mit vier Pferden bespannt war. Auf dem offenen Wagen lagen gerade drei Säcke. "Kohlen", antwortete der andere auf meine Frage, was er denn geladen habe. "Nach Furtwangen muss ich heute noch, aber ich verdiene kaum noch was dran". Auf meine Frage, warum er denn nicht die neue Strasse nehme, deutete er auf das Haus auf der anderen Straßenseite. "Dort wohne ich und ich müsste mir einen größeren Wagen anschaffen, um mit den anderen Fuhrleuten auf der neuen Straße mithalten zu können. Aber das kann ich mir nicht leisten. Der Engelwirt in Obersimonswald macht heute das ganz große Geschäft. Außerdem wird an der Kilpenstraße fast nichts mehr repariert."  Und der Wirt fügte hinzu: "An der Abzweigung nach Wildgutach hat der Wirt vom Löwen in Wildgutach ein neues Gasthaus aus Stein gebaut, mit zehn Kammern zum Übernachten." Er verdrehte die Augen: "Zum Sternen, wie kann man ein Wirtshaus nur ‚Zum Sternen' nennen."

Nun kamen Sie auf das leer stehende Haus im oberen Kilpachtal zu sprechen. Unwillkürlich zog ich die Urkunde aus der Tasche. Sie sah aus wie neu und das rote Siegel der Gemeinde Gütenbach glänzte in der Sonne, die sich milchig durch die Nebelschwaden kämpfte. "Ich habe das Haus gerade gekauft", erläuterte ich. Der Wirt studierte die Urkunde, nickte anerkennend und erwiderte: "Du hast hoffentlich nicht mehr als 5000 Reichstaler bezahlt?" Ich nickte und bestätigte, dass es etwas weniger waren. Was hätte ich sonst auch sagen sollen? "Ich hoffe nur, dass genug Wiesen und Wälder dabei sind, denn mit dem Fuhrgeschäft ist es hier endgültig vorbei." Um nicht in weitere Diskussionen hineingezogen zu werden, zog ich es vor, diesen ungemütlichen Ort so schnell wie möglich zu verlassen, nachdem ich den Most getrunken hatte.

Der Nebel hatte sich wieder aufgelöst und ich ging weiter, das Kilpachtal hinunter. Die Berge links und rechts wurden immer höher, das Tal enger und dunkler und der Bach neben mir rauschte über Steine, Felsen und abgestorbene Äste. Gegenüber das über tausend Meter hohe Kandelmassiv, das hier die Nordseite des Simonswäldertals bildet. Plötzlich sah ich ein großes Haus mit Nebengebäuden, eingezwängt zwischen Berg und Bach. Es sah alles alt und heruntergekommen aus: Der Verputz blätterte von den Wänden, die Holzfenster waren verwittert und überall lagen verrostete Gerätschaften herum. Nur ein Auto und ein Traktor stellten den Bezug zur Gegenwart her, obwohl auch schon zehn bis zwanzig Jahre alt. Hühner und Gänse bevölkerten den Hof, Menschen waren nicht zu sehen, aber im Haus brannte Licht. Dass das Anwesen schon bessere Tage gesehen hatte, sah man an einem verrosteten Schild am Haus, auf dem stand: Betteln und Hausieren verboten. Es stammte wohl noch aus der Zeit, als die Kilpensteige die Hauptverbindung zwischen der Rheinebene und Furtwangen war. Ich durchquerte den Hof  so schnell als möglich, denn einem bissigen Hund wollte ich nicht auch noch begegnen. Und weiter ging es, dem Simonswälder Tal entgegen, vorbei an zwei verlassenen, windschiefen Häuschen, aber auch einer neuen Umspannstation mit einem gelben Schild: "Kilpachtal, Gemeinde Gütenbach".  Nun war es nicht mehr weit bis ins Simonswäldertal.

Das schluchtartige Tal öffnete sich, ein gepflegtes Wohnhaus mit Garten und Liegewiese lag auf der anderen Seite des Bachs. Nach wenigen Metern stand ich vor dem Gasthaus und Hotel Engel, ein großer, moderner Bau im Stil eines Schwarzwälder Bauernhofes, aber irgendwie überdimensioniert. Es war wenig los an diesem trägen Sonntagnachmittag, ein paar Personen saßen auf der Terrasse neben dem Eingang. Nur die Autos rauschten unablässig auf der Landstrasse nach Gütenbach vorbei, ab und zu zerriss das laute Aufheulen eines Motorrades die Ruhe, das die kurvenreiche Strasse als Rennstrecke missbrauchte.

Ich setzte mich auf eine Bank über dem Bach, der die restliche Strecke bis zur Wilden Gutach harmlos plätschernd zurücklegte und wartete auf den Bus, der mich nach Bleibach zur Elztalbahn bringen sollte. Nichts erinnerte mehr an die merkwürdigen Begegnungen im Kilpachtal, außer - ich kramte im Rucksack und fand tatsächlich noch die Urkunde, so vergilbt, wie ich sie bekommen hatte. Diese besitze ich noch heute.


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