Oder: Biertest, wie machen die das?

Zunächst einmal testen wir nur wenn mindestens 5 (In Worten: Fünf) Tester insgesamt und davon mindestens 3 (in Worten: Drei) der Stammtester anwesend sind, um so Sicherzustellen das die Bewertung über genügend verschiedene Geschmäcker abläuft.

Der Ablauf

1. Vorstellung
Wenn wir bewerten wird zunächst das Bier vorgestellt, das heißt es gibt eine kurze Zusammenfassung über die Brauerei und die Geschichte des zu testenden Bieres, soweit bekannt. Danach wird angestoßen und getrunken. In seltenen Fällen nehmen wir auch das Glas um die Farbe und Konsistenz zu begutachten wenn dies durch die Art der Flasche nicht möglich ist; normalerweise wird aus der Flasche getrunken. Weizen natürlich aus dem Weizenglas, alles andere wäre ja Kulturbolschewismus.

Nach der Biervorstellung freut
man sich auf das leckere Bierchen.
"Kommando: Fump!" 

Nach dem
Anstoßen ...

... dann endlich
der erste Schluck.

Augen geschlossen,
vollste Konzentration auf
die Geschmacksnerven ...

2. Geschmack (A-Note)
Beim Trinken wird dann der Geschmack (A-Note) bewertet. Dabei werden von jedem Tester Punkte von 1 bis 10 vergeben. Als Faustformel gilt hierbei das eine 5 der absolute Durchschnitt ist, eine 10 bedeutet das derjenige der diese vergeben hat nach seinem ersten Schluck sofort kotzen musste. Eine 1 bedeutet das derjenige den absoluten Bierorgasmus hatte und stark suchtgefährdet ist. Naja Kotzen musste bisher noch keiner, aber es gab schon Biere die wir dann in die Regenrinne gekippt haben, um unsere Leber nicht zu gefährden.
Vor dem ersten Schluck kommt aber natürlich das Anstoßen, wobei man mit jedem Anwesenden mindestenseinmal anstoßen muss.

... und locker an-
gesetzt auf den
nächsten Schluck.
Gewissenhaft analysiert man sein Geschmacksempfinden ... ... und nimmt noch einen
Kontrollschluck, während
Andere schon das Design in
Augenschein nehmen.

3. Aussehen (B-Note)
Das Auge trinkt schließlich mit. Dabei bewerten wir das Design der Flasche, des Etikettes, des Labels und das Aussehen des Bieres selber. Hierbei sind Dinge wie Informationen auf dem Label (z.B. zur Geschichte des Bieres), Verschlussart (Bügelverschluss, normaler Kronkorken, Kronkorken mit Alufolie oder Schraubverschluss), die Gestaltung des Labels (Aufwendigkeit des Druckes, sitzt das Label gerade oder schief) oder die Form und Art oder Abnutzung der Flasche (Standard-Flasche, Relieffflasche, Bombe oder gar Plastikflasche) für die Punktevergabe wichtig. Auch hier gibt es wieder Punkte von 1 bis 10, wobei man pauschal sagen kann das ne 10 eigentlich nur für Plastikflaschen mit Schraubverschluss in Frage kommt, weil was schlimmeres gibt es wirklich nicht.

Mit geschultem
Blick überschaut
man das Label ...
... während Andere lieber noch ein
Schlückchen nehmen und das ganze
erst mal einwirken lassen.
Die Angaben auf dem Label
werden aufs genaueste
untersucht, ...
... bevor die Stimm-
zettel kontroliert
werden.

4. Die Auswertung
Danach erfolgt die Auswertung. Jeder Tester hat seine Punkte auf seinem Stimmkärtchen verzeichnet, anonym abgegeben und unser Ziehungsbeauftragter (Grotty) verkündet die Einzelwertungen. Aus den Einzelwertungen wird dann der Durchschnitt errechnet und das Ganze in unsere Datenbank eingetragen. Danach wird die Platzierung in den beiden Kategorien verkündet und die erste leere Flasche in unserer Flaschen-Galerie an der entsprechenden Position eingereiht.
(Mittlerweile ist das schon ein ganz schön langes durchgehendes Regal über 3 Wände und wir werden wohl demnächst anbauen müssen.)

Das immer wieder unheimlich
schwierige addieren der
einzelnen Bewertungen nimmt
seinen Lauf.
Erwartungsvolle Spannung hängt im
Raum, während man auf die Ergebnis-
Verkündung wartet.
Die Stimmzettel werden natürlich noch
mal gegengeprüft und Riker ärgert
sich wohl über die abgegebenen
Noten.

5. Sonstige Werte in unserer Liste
Die sonstigen Werte in unserer Liste ergeben sich von alleine. Die Durchschnittsnote ist die A- und B-Note gemeinsam geteilt durch Zwei, der Flaschen und Literpreis ist das was wir dafür bezahlen mussten (Wenn dort 0,00 € steht haben wir das Bier umsonst bekommen und der Spender wollte mit dem Preis nicht rausrücken und exorbitant hohe Preise ergeben sich durch unseren Drang auch mal 3L-Sonderflaschen mit Fass-Abfüllung im Brauereiausschank und ähnliches zu kaufen). Das Preis/Leistungs-Verhältnis errechnet sich aus Durchschnittsnote und Literpreis. Somit stehen genügend Auswahlkriterien zu Verfügung, so das jeder für sich das wichtige Rauspicken kann (Das Billigste, das Leckerste, das Schönste oder eine Kombination aus den Kriterien). Die Tabellen sind so angelegt das die Sortierkriterien immer von Links nach Rechts angeordnet sind.



Unser Flaschenregal im Frühjahr 2004,
mittlerweile stehen die Flaschen mehrreihig, das Regal ist doppelt so lang und hat zwei Etagen.

Essen?
Ja wir essen beim Bewerten, das hilft die Geschmacksnerven zu neutralisieren und schafft durch den Beigeschmack des Essens reale Testbedingungen, oder sauft Ihr immer nur nachdem Ihr euch die Zähne geputzt habt?

Wie ißt man den
ein 1/2 Hähnchen mit
Mampfwerkzeug?
Hmm, das schmeckt, ob Riker Scottty
was auf die Pizza getan hat,
oder warum freut er sich so?
Jaggger (Fettmund)
beim verputzen
einer Pizza
Margarine.
Beim verdauen
hilft dann eine
Kopf-Massage.

Bierernst?
Ne Bierernst geht bei uns wirklich nicht zu, unser Hauptanliegen ist ja schließlich Spaß beim Biertrinken zu haben und das Ultimative Superbier zu finden.

Werkzeug?
Was benutzen wir außer unseren Geschmacks- und Sehnerven denn noch so:
Da wären einmal unsere Stimmkarten, früher leere Spielkarten, mittlerweile speziell angepasste Bewertungzettel zum ankreuzen (Es gibt eine Sonderedition der Stimmzettel für Testbiere von unserem Ehren-Stammtester Adam mit einer Werteskala von 11-20, da Er es immer wieder schafft die schlimmsten Bieralpträume herauszupicken.);
unser Flaschenthermometer zur Temperaturbestimmung, eigentlich für Wein gedacht (mittlerweile haben wir die Kühlschränke so gut eingestellt, das wir hier immer 7-8° haben);
die Gläser, für jede Sorte das passende und extra kleine 0,1L Versionen der Gläser für Biere die wir aufteilen müssen bzw. für die Autofahrer unter uns;
unser Spezial-Essbesteck aus NASA-erprobtem Weltraum-Blech mit 100.000km-Grantie;
Grotty´s uralter Texas-Instruments-Taschenrechner aus den 80ern, für die exakte Ergebnisauswertung (Wurde mittlerweile gegen einen blau/gelben Euro-Rechner ausgetauscht weil Grotty mit den kleinen Tasten spätestens beim 2 Testbier nicht mehr zurechtkam;
Mudge´s Laptop und den Domino-R8.5.2-Server zuhause, für die Online-Datenbank (Es ist eine Notes-Datenbank, falls die jemand replizieren möchte einfach nur anmailen);
unsere eigenen Feuerzeuge mit Flaschenöffner (mittlerweile gegen einen Spezialöffner zu schonenden Behandlung der Kronkorken getauscht) wir haben für Touren T-Shirts mit der Webadresse drauf anfertigen lassen.

0,1L-Glas
Für Altbiere
Flaschen-Thermometer
4- 30° Celsius
Eine abgenutzte
alte Stimmkarte
Der alte Rechner 0,1L-Glas
Für Pilsner

Kosten?
Tja Bier kostet nun mal Geld und darum haben wir eine Bierkasse, jeder Stammtester muss pro Test 1,00 € in die Kasse geben, derjenige der das Bier beschafft hat nimmt sich seine Beschaffungskosten aus der Kasse heraus, so kommt im Laufe der Zeit ein gesundes Polster zustande von dem wir dann Anschaffungen tätigen, einfach so versaufen oder mal wieder eine Party zum X. Testbier schmeissen. Irgendwann werden wir ja auch alle hiesigen Biere durch haben und werden dann wohl höhere Kosten haben um noch neue Biere zu besorgen.
Auch sind wir Bierspenden nicht abgeneigt und jemand der Gasttester werden möchte muss sich mit mindestens einem Bier pro Testabend einbringen. Da die Zahl der Tester variiert sollte man mindestens 5 0,33L Flaschen (oder entsprechendes) mitbringen, auch wenn wir schon zu 18. waren.
Sollte ein Bier besonders teuer oder nur schwer zu beschaffen sein (z.B. Ausländische Biere oder Sonderbiere), kann es auch vorkommen das sich alle Tester 1-2 Flaschen teilen, das ist dann so ein Moment wo wir auf das passende Glas im 0,1L-Format zurückgreifen.
Besonderer Dank gilt hier nochmals Mark von Trinkgut Trybul, welcher uns regelmäßig mit einem Test-Bier versorgt um von uns bestimmen zu lassen ob es sich lohnt das Bier in das Angebot aufzunehmen.

50 Stück hatten
wir mal und jeder
wollte Sie haben.
Natürlich mit unserem Motto:
"Weil wir es können ..."
und mit Flaschenöffner!
Jeder mit seiner
Lieblingsfarbe und schmale
Leute ohne WWW.

Haltbarkeitsdatum?
Abgelaufene Biere testen wir nicht. Leider kommt es ab und an vor das man ein abgelaufenes Bier erwischt (Oft bei Sonderbieren, weil der Beschaffungstermin mit unseren Testabenden nicht zu koordinieren war oder Biere die lange Transportstrecken hinter sich haben.) Auch wenn man es noch gut trinken kann, wird ein solches Bier nicht bewertet, da dies den Geschmack beeinflussen könnte. Wir versuchen immer möglichst frisches Bier zu bekommen.

Alkoholfreie, Light-Biere und Bier-Mischgetränke.
Hallo? Wir wollen Bier trinken und keine Plürre. So was kommt nicht mal in die Nähe unseres Testraumes.

Hauptlager und Kühlstation-A. Nebenlager. Kühlstation-B
mit einer Füllung für einen
Bierbewertungs-Abend.

Besäufnis?
Ein Besäufnis sind unsere Testabende nicht. Daher testen wir auch normalerweise nur 3 Biere pro Abend (Auf Antrag auch mal mehr). Danach kann es zwar weitergehen mit weiteren Bieren und anderen Alkoholika, aber da wird dann nichts mehr bewertet. Und die Autofahrer unter uns trinken eh nur soviel wie zum Bewerten nötig ist

Übrig gebliebene Biere ...
Sollten von einem Testbier Flaschen übrig bleiben (6 gekauft aber nur 5 Tester anwesend) wird dieses übrige Bier als Schnubbel-Bier weggestellt und kann für 1,00€ pro Flasche erworben werden.

Pfand ...
Tja, da sind wir leider sehr nachlässig und sammeln in der Regel bis es so viele Flaschen/Kästen sind, das wir alle Autos mehr als komplett volladen können. Das sorgt dann immer für Horror bei den Annahmestellen, deren Wochenschnitt dann total im Eimer ist.
Im verbleibt von jedem Testbier mindestens eine Flasche in unserem Testraum. Im sind wir räumlich ein wenig eingeschränkter, daher haben wir uns auf die Top 100 nach A-Note beschränkt (+ das angesammelte Leergut...)