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Im Moment gibt es nur eine erforschte und bewiesene Therapie: die Verhaltenstherapie, insbesondere diejenige, die von Dr. Lovaas
in den letzten 30 Jahren entwickelt wurde. Die Lovaas Therapie bringt den Kindern bestimmte Fähigkeiten in kleinen Schritten bei und ermöglicht es ihnen somit, gegebene Informationen zu verstehen und entsprechend
zu reagieren. Sie basiert auf einem Entwicklungscurriculum das den Stärken und Probleme autistischer Kinder angepasst wurde. Unter anderem werden Defizite wie: Sprache verstehen, Aufbau kommunikativer Sprache,
Spielfähigkeiten dem Altersbereich gemäß, Aufbau von abstrakten Konzepten, schulische Fähigkeiten, Perspektive anderer verstehen,
Lernen auf Interaktionen zu reagieren, sie initiieren und aufrecht zu erhalten. Die Behandlung ist positiv und präsentiert den Kindern neues Material in einer Weise die ihnen Spaß macht und somit das Lernen erleichtert. Nur wenn das Kind fröhlich ist und motiviert werden kann, wird es lernen. Daher ist die Motivation der Kinder und deren Erfolg beim Lernen ein Schwerpunkt des Therapeutentrainings.
Die Therapie wird mit einem Therapeutenteam durchgefĂĽhrt, das 35-40 Stunden in der Woche mit dem Kind alleine arbeitet. Von
Anfang an wird besonders Wert auf Generalisierung des gelernten Wissens in verschiedenen Situationen und mit anderen Kindern gelegt. Die Therapiestunden werden reduziert, je häufiger das Kind in der Schule ist.
Alle Informationen werden in der gleichen Weise durch das Discrete Trial Format präsentiert. Es besteht aus: SD (diskriminativer
Reiz, Stimulus, Instruktion) – R (Reaktion des Kindes) – SR (verstärkender Reiz, Konsequenz). Der Therapeut sagt zum Beispiel „Komm her!“ (SD), das Kind kommt (Reaktion des Kindes), und der Therapeut
verstärkt mit „Super“ und umarmt das Kind (Verstärkender Reiz). Da viele autistischen Kinder Schwierigkeiten beim Verarbeiten von gesprochener Sprache haben, werden verbale Instruktionen am Anfang
minimiert.
Aufgrund der ständig erhobenen Daten kann der Lehrplan den Stärken und Schwächen des Kindes individuell angepasst werden. Der
Behandlungsplan ist so ausgerichtet, dass dem Kind neues Material oder Konzepte so schnell wie möglich beigebracht werden können, ohne dass es zu viel für ihn wird. Um den Abstand zu den Altersgenossen möglichst
gering zu halten, ist es das Ziel, dem Kind in möglichst kurzer Zeit die fehlenden Fähigkeiten beizubringen.
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