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Die Kochkunst von A - Z   -    Küchen - Lexikon
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Läuterzucker, Zucker zu läutern
von Henrriette Davidis (1801-1876), der wohl berühmtesten Kochbuchautorin Deutschlands

Läuterzucker - Läuterzucker ist Zuckersirup

Läuterzucker darf nicht verwechselt werden mit dem natürlichen Zuckersirup aus Zuckerrohrsaft oder Melasse denn Läuterzucker ist die Bezeichnung für einen farblosen reinen Zuckersirup, der in der Küche sowie im Bar- und Gastronomiebereich Verwendung findet.

Man tunkt den Zucker in kaltes Wasser, läßt ihn in einem nicht zu kleinen Topfe, am besten von Messing oder Nickel, über schwachem Feuer zergehen und schäumt ihn so lange, bis er klar geworden ist. Will man ihn schnell und vorzüglich klar machen, so gebe man geschlagenes Eiweiß hinein, welches den Schaum in sich aufnimmt.

In Kochbüchern ist weiter nachzulesen, daß man für 1 Liter Flüssigkeit genau 1 Kilogramm Zucker benötigt, so daß also die Dosierung sehr einfach ist: 1 ml der Flüssigkeit entsprechen also 1 g Zucker

(2. Absatz von Henrriette Davidis (1801-1876), der wohl berühmtesten Kochbuchautorin Deutschlands)


Zucker läutern Original Text von Ludovica von Pröpper. (1818 - 1898

Auf die gewöhnliche, bei uns übliche Art hingegen, wird der Zucker bloß geläutert, d. h. mit etwas Wasser (½ Liter auf 1 Kilo Zucker) oder je nachdem auch bloß in Wasser getaucht, aufgekocht, geschäumt und hierauf zu den verschiedenen Graden, wie die Rezepte sie verlangen, gekocht.

Diese Grade sind

Zum Faden
Wenn der Zucker nach dem Läutern oder klären fortgekocht hat, so nimmt man einen Tropfen davon auf einen Theelöffel, dann zwischen den Spitzen des Daumens und des Zeigefingers und wenn man hierauf beide Finger an einander bringt und wieder von einander zieht, so muß sich ein kleiner Faden spinnen.

Zur Perle
Man läßt den Zucker wieder eine Weile kochen, taucht den Schaumlöffel hinein und wenn beim Abfließen des Zuckers der letzte Tropfen einen kleinen Faden zieht, an dem sich eine kleine Perle bildet, so ist dies die kleine Perle.

Wird nun noch einige Minuten lang fortgekocht und bei derselben Probe der Faden etwas länger und der Tropfen daran etwas größer und fällt dann ab, so ist der Zucker zur großen Perle gekocht und zum Einmachen der meisten Früchte und Compots passend.

Zum Breitlauf
Nachdem der Zucker zur großen Perle gediehen ist, läßt man ihn unter stetem Aufziehen mit einem silbernen Löffel, noch fünf bis sechs Minuten lang kochen, probiert dabei aber immer, indem man einen Löffel voll einschöpft und von der Höhe hinunter in den Zucker zurückfließen läßt, und wenn derselbe nun breit vom Löffel fließt und in kleinen dicken Massen geleeartig abrutscht, so hat man den Breitlauf, welches schon das Wort selbst ausdrückt.

Sieht man aber, daß er nur in längeren, dickeren Fäden herunterfließt und trotz allen Kochens nicht zu dem richtigen Grade zu bringen ist, so liegt dies dann am Zucker, wie überhaupt die jetzige Fabrikation des Rübenzuckers höchst nachtheilig für das Einmachen der Früchte geworden ist, da er sich im Kochen mehr zu einer Syrup ähnlichen Masse gestaltet, statt den angegebenen Grad zu erreichen.

Es ist also der echt indische Zucker (wenn man ihn bekommen kann!) dringend anzurathen, besonders für Gelees, die ganz unmöglich zu der richtigen Vollkommenheit gebracht werden können, wenn der Zucker sich nicht zum Breitlauf kocht.

Gelee
Gelee muß überhaupt stark gekocht werden und so lange, bis sie vom Löffel rutscht oder wenn man einen Tropfen auf einen Teller gibt und diesen hebt, der Tropfen nicht läuft sondern steht. Hierbei ist noch zu bemerken, daß man Gelee, wenn sie zu dünn wäre, nie aufkochen kann und daher mit großer Aufmerksamkeit den Moment beobachten muß, wo sie fertig geworden ist.

Marmeladen
Dieselbe Probe wie bei den Gelees gilt auch für die Marmeladen und noch sei bemerkt, daß man bei allem Eingemachten Gläser oder Töpfe möglichst voll fülle, weil leerer Raum die Gährung befördert und ebenso Licht und Wärme.

Weitere Anmerkungen

Die Früchte, welche mehrmals aufgekocht werden, müssen jedes mal, sowie sie ausgegossen sind, mit einem reinen weißen Papier bedeckt werden, nicht mit einem Deckel, und in der Messing-Casserole darf nie etwas stehen bleiben, selbst nicht zum bloßen Abkühlen, und wo bei einigen Recepten das Einzumachende nicht ausgegossen werden soll, da muß man irdenes Geschirr nehmen.

Flüssig eingemachte Früchte müssen immer mit ihrem Saft bedeckt sein und sollte dieser dazu nicht reichen, so muß man noch Zucker läutern und mit dem Safte eben aufkochen lassen, bevor man diesen über die Früchte gießt.

Wenn das Eingemachte in die Gläser oder Töpfe eingefüllt und erkaltet ist, so werden, außer bei dem Essig-Eingemachten, runde weiße Papierblättchen, genau nach dem Innern des Gefäßes geschnitten, in Rum getaucht und auf das Eingemachte gelegt, dieses dann pünktlich mit weißem Papier zugebunden, Sorte und Jahreszahl darauf geschrieben und das Papier einige Male mit einer Nadel durchstochen.

Das Eingemachte muß an einem frostfreien, kühlen, luftigen, trockenen, dunklen Orte aufbewahrt werden. Dumpfe Schränke erträgt es nicht und noch weniger üble Gerüche und endlich darf man irgendwie kränkliche Personen nicht daran kommen lassen und muß nicht versäumen, öfters nachzusehen, ob vielleicht Aufkochen oder Erneuerung der Rumblättchen nöthig sein möchte, welches aber bei sorgfältiger Zubereitung selten vorkommen wird, es sei denn, daß in ungünstigen Jahren das Obst nicht gut oder der Zucker nicht echt gewesen wäre.

Eingemachtes in Flaschen, Säfte oder dergleichen, muß aufrecht gestellt, nicht gelegt werden.

Gläser und Töpfe wähle man, des netten Aussehens im Schranke wegen, in gleicher Größe und Sorte, je nach Sorte des Eingemachten, doch dürfen die Gläser für das feinere Eingemachte nie sehr groß sein, weil es sich weniger gut hält, wenn es öfter heraus und herein gethan und dann nicht bald verbraucht wird und dies gilt besonders von den Gelees.

Im allgemeinen sind die Gläser mit umgebogenem Rande zu empfehlen, weil man sie fester schließen kann und zu Früchten, die im Wasserbade (Bain-Marie) gekocht werden sollen, sind sie unerläßlich.

Wenn man, wie es bei einigen Confitüren angegeben ist, dieselben heiß einfüllen soll, da muß man die Gläser in kaltem Wasser, auf die Platte des Herdes bringen und sie so nach und nach erwärmen.

Original Text von Ludovica von Pröpper. (1818 - 1898)

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