Outdoor-DSLAM, Teil 2

Wie schon am Ende von Teil 1 geschrieben, passierte seit dem Aufbau der Outdoor-DSALM Schränke im Juli 2009 nicht mehr. Allerdings war im Frühsommer 2010 zu erfahren, daß der Termin für die Inbetriebnahme der 31. August 2010 sein soll. Im Ostseebad Nienhagen scheinen die Outdoor-DSLAMs mittlerweile in Betrieb zu sein, denn die  DSL-Verfügbarkeitsabfrage der Telekom gibt dort jetzt generell 16000 kBit/s aus.

Und seit ein paar Tagen gibt es auch wieder Bauaktivitäten zu sehen.

Zum einem wurden in der Ortslage von Bargeshagen zwei weitere Outdoor-DSLAM-Schränke an den Standorten der bisherigen Kabelverzweiger aufgestellt. Einer ist ein der Ortsmitte in Höhe des Wohngebietes „Alte Molkerei“, der andere ist auf dem „Rapsacker“.

Kabelverzweiger Rapsacker, 30. Januar 2010

Outdoor-DSLAM Rapsacker, 14. Juli 2010

Ebenfalls begannen die Tiefbauarbeiten, denn die Outdoor-DSLAMs benötigen auch einen Glasfaseranschluß. Dazu wurden vom Outdoor-DSLAM auf dem Rapsacker zwei Leerrohre zur Hauptstraße gelegt.  In eines von diesen wurde auch auch schon das Glasfaserkabel verlegt (das andere scheint leer zu bleiben).

Verlegung des Glasfaserkabels

Glasfaserkabel am Outdoor-DSLAM Rapsacker

Das Glasfaserkabel vom Rapsacker (kommt von oben) wurde in das Rohr zum vorhandenen Glasfaserkabel verlegt

Das Glasfaserkabel führt geht zum Outdoor-DSLAM am Ortseingang aus Richtung Bad Doberan gegenüber der ehemaligen Bushaltestelle. Was ich bisher aber noch nicht wusste ist, daß im Verlauf der Hauptstraße schon ein Glasfaserkabel liegt. Das verbilligt nämlich die gesamten Baukosten, da keine weiteren Leerrohre oder Kabel verlegt werden müssen. Im übrigen Verlauf der Hauptstraße wurde nämlich das Kabel in das Rohr verlegt in dem schon ein Glasfaserkabel liegt.

Bauaktivitäten am Outdoor-DSLAM

Kabel am Kabelverzweiger/Outdoor-DSLAM

Aus dem Rohr in der Bildmitte über der Muffe kommen von rechts sowohl das neu verlegte Glasfaserkabel vom Outdoor-DSLAM vom Rapsacker als auch das bisher vorhandene Glasfaserkabel. Dieses Kabel geht durch das Rohr weiter in Richtung Bad Doberan.

Mal sehen ob und wie es weitergeht, der Termin der Inbetriebnahme wurde schon auf den 3. September 2010 verschoben. 🙁

Weiter in Teil 3.

Outdoor DSLAM, Teil 1

Dieser Artikel wartet schon seit fast genau einem Jahr darauf geschrieben zu werden.

Ende Juli 2009 wurden hier in Bargeshagen zwei Schränke die die Kabelverzweiger der Telekom beinhalten mit größeren Schränken neu überbaut, die zur Aufnahme von Outdoor-DSLAMs geeignet sind.

Outdoor DSLAM, Ortseingang Bargeshagen

Outdoor DSLAM, Ortseingang Bargeshagen

Outdoor DSLAM, Ortseingang Bargeshagen

Der kleine schmale Schrank daneben ist der Stromanschluß, der ebenfalls im Juli 2009 dort eingerichtet wurde (ein reiner Kabelverzweiger hat keine aktiven Baugruppen die Strom benötigen). Neben dem hier gezeigten Outdoor-DSLAM am Ortseingang aus Richtung Bad Doberan (von dort kommt das Telefonkabel da dort die Vermittlungsstelle ist) wurde noch ein zweiter Outdoor-DSLAM an der Kreuzung nach Admannshagen aufgestellt.

Dann passierte erstmal weiter nichts. Ähnliche Schränken wurden zeitgleich auch im Ostseebad Nienhagen aufgestellt (allerdings wesentlich mehr). Nienhagen hängt wie Bargeshagen am Ortsnetz Bad Doberan, die Telekom-Vermittlung ist aber in Rethwisch (Bad Doberan 8).

Zur DSL-Versorgung ist zu sagen, daß auf den ersten ca. 300 m ab Ortseingang aus Richtung Bad Doberan die Telekom DSL-1000 schaltet, auf den weiteren ca. 200 m DSL-768, weitere ca. 300 m konnten DSL-384 bekommen und der Rest des Ortes (ca. 900 m) kein DSL; alles bezogen auf den Verlauf der Hauptstraße neben der das Telekom-Hauptkabel für die Ortsversorgung erfolgt. Nachdem vor ein paar Jahren die Telekom die Grenzwerte für die Schaltung von DSL an ihren Anschlüssen geändert hatte, konnte man auch im Rest des Ortes DSL-384 bestellen.

Hier ist seit September 2004 T-DSL-1000 geschaltet (mehr ist wie gesagt nicht möglich) und der Anschluß war bisher relativ störungsfrei.

Da allerdings im Laufe der Zeit mehr und mehr DSL im Ort aufgeschaltet wurde kam es im Februar 2010 zu einer Störung die ich auf zu starkes „Übersprechen“ in dem Kabelbaum zurückführen würde. Die Störung zeigte sich durch ständige Verbindungsabbrüche und teilweise gelang es nicht länger als 5 min die DSL-Synchronisation zu halten. Der Anschluß wurde dann von der Telekom auf einem anderen DSLAM in der Vermittlung in Bad Doberan umgeklemmt (vorher meldete sich der DSLAM als „Texas Instruments 1.47 – H2“ seitdem ist es ein „Infineon 113.28 – H2“). Seitdem ist der DSL-Anschluß auch wieder weitestgehend ungestört.

Zur Vollständigkeit hier noch die Statusanzeige des DSL-Status den die FritzBox ausgibt:

Wenn der Anschluß auf Rate Adaption umschalten würde, wäre die Verbindungsgeschwindigkeit im Downstream normalerweise bei etwas über 3000 kBit/s, allerdings schaltet die Telekom soetwas derzeit nicht. Und die Frage ist, wie dann das übrige Störspektrum auf dem Kabel aussieht, denn auf einem Großteil der Telefonanschlüsse in Bargeshagen wurde DSL aufgeschaltet.

Achso, irgendwelche Aktivitäten an den Outdoor-DSALMs gab es seit Juli 2009 nicht mehr und es wurden auch nicht alle Kabelverzweiger damals mit neuen Schränken überbaut. In den Ortslagen von Admannshagen und Rabenhorst (die ebenfalls zur Gemeinde gehören) sind mir auch keine derartigen Schränke aufgefallen (eine DSL-Versorgung ist dort gar nicht oder mit DSL-384 möglich).

Hier geht es weiter mit Teil 2.

Die Theorie von der unterirdischen Nazi-Fabrik in Nachterstedt (oder was davon übrig bleibt)

Vor einem Jahr am 18. Juli 2009 rutschte in Nachterstedt ein Teil eines Hanges in den Concordia-See, der aus einem ehemaligen Braunkohle-Tagebau entstehen soll. Drei Menschen wurden dabei verschüttet und bis heute nicht gefunden. Auch nach einem Jahr ist die genaue Unglücksursache nicht klar, weshalb es einige Spekulationen darüber gibt.

Der „Stern“ überrascht dabei mit einer ganz besonderen Theorie über eine unterirdische Nazi-Fabrik, die den Erdrutsch ausgelöst haben soll. Was bleibt von der Theorie übrig wenn man den teilweise verwirrend geschriebenen Artikel mal genauer analysiert.

Es gibt eine Skizze aus dem Jahre 1944 auf der Anlagen in Nachterstedt verzeichnet sind. Diese wurde aus Luftbildern von Aufklärungsflügen der Alliierten angefertigt, ergänzt um Ergebnisse die aus Befragung von Kriegsgefangenen gewonnen wurden (wie den im Artikel genannten Schützen Plumeyer).  Wenn man die Skizze sich näher ansieht und den Artikel liest, so fallen einem schon ein paar Merkwürdigkeiten auf. Auf der Skizze geht es um eine „Gas dump“, die in dem Waldgebiet rechts unten sein soll. „Dump“ würde ich als „Müllkippe“ übersetzen, es könnte aber auch ein Lager sein. In dem Artikel wird aber über eine „Gas Plant“, also eine Fabrik, geschrieben. Der eigentlich Zweck der Anlage, auch von den nummerierten Objekten links oben, geht aus dem Artikel nicht hervor. Auch wüsste ich nicht was eine Müllkippe für Gas sein soll (so etwas wie CO2-Verpressung gab es schließlich damals nicht).

Könnte eine im Wald vorhandene Anlage etwas mit dem Erdrutsch zu tun haben?

Dazu packe man einfach ein gutes Luftbild des Erdrutsches als Bild-Layer in Google-Earth. Ein gutes Bild findet man bei der DLR. Die gelbe Linie in der Aufnahme vom 22. Juli 2009 ist der ungefähre Verlauf der Böschungskante im Mai 2006, also lange vor dem Erdrutsch. Alles Gelände nördlich davon wurde also entweder bei der Förderung der Braunkohle oder bei der anschließenden Sanierung des Geländes zur Anlage des Sees „umgepflügt“. In dem berich dürften also keinerlei alte Stollen o.ä. vorhanden sein. Die rote Linie ist die Bruchkante vom 22. Juli 2009. Für Google-Earth gibt es natürlich diese KMZ-Datei.

Nach dem Erdrutsch von Nachterstedt (mit DLR-Aufnahme)

Auf dieses Bild packe man jetzt die Skizze aus dem Jahr 1944. Wie so oft bei alten halbwegs maßstäblichen Skizzen und Karten findet man immer Anhaltspunkte um diese richtig den den Luftbilden von heute auszurichten. Der Verlauf von Straßen, Eisenbahnlinien, Grundstücksgrenzen auf Äckern usw. ändert sich halt nicht überall, so das dieses in der Regel nicht als zu schwierig ist die alten Bilder relativ lagegenau auszurichten.

Um dieses zu sehen schalte man jetzt bei Google-Earth den Lageplan von 1944 dazu.

Skizze aus dem Jahr 1944 im Erdrutschgebiet von Nachterstedt

Wie man sieht ist war in dem vom Erdrutsch betroffenen Gebiet Gleise einer Anschlußbahn. Unter den Gleisen wird man kaum Stollen für eine unterirdische Anlage wofür auch immer angelegt haben. Der mit „Entrance“ beschrifte Eingang zu der Anlage ist gerade so außerhalb des Erdrutschgebietes, ebenso wie die eigentliche Anlage (auch auf der Skizze mit „Gas Dump (camuflaged [unleserlich])“ beschriftet) ist in dem schraffierten Bereich. Mein laienhaftes Verständnis von Erdrutschen sagt mir, wenn dort die Ursache für den Erdrutsch zu suchen wäre, so hätte man davon etwas an der Oberfläche z.B. als Tagesbruch gesehen oder der Teil wäre mit abgerutscht.

Wenn es in dem Gelände tatsächlich irgendwelche Stollen geben sollte, so ist es fraglich ob diese der Auslöser dafür waren. Abgesehen davon dürften diese Stollen auch in den entsprechenden Karten beim Bergamt verzeichnet sein.

Die nummerierten Objekte links oben in der Skizze von 1944 haben auch nichts damit zu tun, denn diese wurden schon während des Tagebaus „umgepflügt“.

Unstrittig ist nur das es im Nachbarort Frose auf der anderen Seite des Waldes eine Farbik der IG Farben gab, in der u.a. Zusatzstoffe (Tetraethylblei) für Flugbenzin hergestellt wurden. Das Gelände wurde bis 2002 saniert. Ich halte es aber für Unwahrscheinlich das Stollen von dieser Anlage 2 km weit bis in den Nachbarort gereicht haben.

Wie so oft wird wird halt viel zusammengesponnen und behauptet. Und wenn man dann noch das Buzz-Wort „Nazi-Fabrik“ dazu bringt, so ist einem Aufmerksamkeit in den Medien gewiss. Auch wenn man eigentlich wenig neues zur Lösung des Rätsels beitragen kann.

Bratwurstjournalismus

Der hochwertige Qualitätsjournalismus der Schweriner Volkszeitung (die hier in Rostock als Norddeutsche Neueste Nachrichten verbreitet wird) erlebte in den vergangenen Tagen einen neuen Höhepunkt.  Im Rahmen der Sommertour 2010 „Wir grill’n Euch eins!“ wurden verschiedene Orte in MeckPomm besucht und dort dem interessierten Publikum Bratwürste verteuilt. Um diese wichtige Aktion auch würdig abzuschließen, füllte man am letzten Sonnabend (10. Juli) eine ganze Doppelseite mit freudigen Bratwurstessern.

Begeisterte Bratwurstesser

Begeisterte Bratwurstesser

Übrigens gab es 150 Einsendungen mit Grillrezepten (wie man in der heutigen Ausgabe nachlesen kann, wo schon wieder eine ganze Seite mit dieser wichtigen Aktion gefüllt wurde).

So ist er, der hochwertige Lokal-Qualitätsjournalismus im Jahr 2010. Ich bin begeistert.

Wo ist Urugay?

Der aktuelle Trend bei Digitalkameras ist sie mit einem GPS-Empfänger auszustatten. Das ist auch ganz praktisch, besonders wenn man gerne und oft auf den Auslöser drückt – schließlich kostet es nur etwas Strom und nachher etwas Platz auf den Festplatten. 😉 Nur leider hatte ich da immer das Problem später diese Bilder dem richtigen Ort zuzuordnen – besonders wenn man unterwegs war und nur schnell aus dem Beförderungsmittel raus gesprungen ist um ein paar Fotos zu machen.

Deshalb ist jetzt auch eine entsprechende Digitalkamera in Form der Panasonic DMZ-TZ10 in meinem „Technikpark“ aufgenommen worden. Generell bin ich mit der Kamera auch zufrieden, die Bildqualiät ist OK, sie ist schnell betriebsbereit (auch im Blitz-Modus), das GPS funktioniert auch gut und hat auch meist relativ schnell den aktuellen Ort gefunden – freier Blick zum Himmel vorausgesetzt aber auch innerhalb von Wohnungen klappt es meistens.

Interessant ist bei der DMZ-TZ10 auch die Ortsdatenbank. Die Kamera schreibt nicht nur die GPS-Koordinaten in die EXIF-Daten des Bildes (allerdings ohne Höhenwert da sie diesen nicht ermittelt), sondern versucht auch den aktuellen Ort und innerhalb des Ortes die Sehenswürdigkeit zu ermitteln vor der man gerade steht. Die allgemeine Ortsangabe funktioniert auch meistens gut, auf dem Land kann es aber passieren das man den Nachbarort angezeigt bekommt.

Richtig lustig ist aber die Zuordnung der Sehenswürdigkeiten und die dort gesetzten Prioritäten. Steht man irgendwo auf dem Marktplatz bekommt man meistens die Information „Touristeninformation“, denn diese entsprechende Stelle ist meistens auf dem Marktplatz einer Stadt.

Neulich im Stadtzentrum von Rostock sah ich mal wieder nach was mir die Kamera als Ortsinformation anzeigte:

Ich wusste auch nicht das das „Honorarkonsulat Urugay“ eine so wichtige Sehenswürdigkeit ist das man es in die Ortsdatenbank aufnehmen müsste (es ist in der Rostocker Rosa-Luxemburg-Straße 14 im aib-Hochhaus unweit des Hauptbahnhofes, sorry der „Fahrradstation Hauptbahnhof“ lt. Sehenswürdigkeitendatenbank).

Interessant ist auch die Schreibweise des Landes „Uruguay“. Ich möchte nicht wissen welche Assoziationen wohl der Dateneingeber oder -berichtiger da gehabt hatte damit daraus Urugay wird.  🙂

Leider ist mir aber noch keine richtige Software aufgefallen die diese erweiterten Ortsinformationen auch anzeigen kann (der Windows-Explorer zeigt nur die GPS-Koordinaten an und Picasa diese auf der Karte).

Grüße aus Urugay

DMC-TZ10