Freiwillige Feuerwehr - Löschzug Reckenfeld

Vorgeschichte

Bevor in der noch jungen Siedlung die Möglichkeit für Menschen und Tiere sich vor Feuer und Explosionen zu schützen, hatten zu Zeiten des Depotbaus und der Zeit der Einlagerung und Vernichtung von Munition und Sprengstoffen größere Brände bei den Ministerien und untergeordneten Behörden und Ämtern für Probleme gesorgt.

Einige Beispiele sollen zeigen, wie es bezüglich des Feuerschutzes in der sich aufbauenden Siedlung ausgesehen hat:

Der Regierungspräsident in Münster machte im Mai 1920 der Firma Hoppecke, die die eingelagerte Munition zu vernichten hatte, vor der Vertragsunterzeichnung Auflagen, wie sie mit der Brandgefahr im Depot umzugehen hatte. Schon zu diesem Zeitpunkt sollte eine Feuerwehr installiert werden:

  • "Ich bedinge dabei aus, daß die Vorschriften der [...] für die Betriebe zum Zerlegen von Minen, Geschossen, Zündern etc. mit der Maßgabe sorgfältigst zu beachten sind, daß in einem Umkreis von 150 m, von der Zerlegestelle aus entfernt, weitere Sprengminen und Geschosse nicht zerlegt werden dürfen

  • Es dürfen nur handelsübliche Sprengstoffe und Munition ohne Zünder gelagert werden (Anmerkung: der RP ging wahrscheinlich davon aus, daß zu der hier gelagerten Munition noch weitere augrund der Heeresminderung angeliefert werden könnte, um sie im Depot zu vernichten)

  • Guter Blitzschutz der gefährlichen Räume wegen Korrosion der Blitzschutzanlagen (Anmerkung: Jeder Schuppen war mit einer Blitzschutzanlage gesichert) alljährlich und nach Gewitter überprüfen

  • Keine Lagerung brennbarer Munition in der Nähe der gefährlichen Räume

  • Sorgfältige Kontrolle des Lagerchefs und der Wächter

  • Anbringen von Feuermeldern und Löschvorrichtungen. Schaffung einer Feuerwehr

  • Ausstattung der Arbeitsräume mit wassergefüllten Kübeln, Löschbesen und Löschdecken

  • Alle Arbeiten sind mit genauer Anweisung zu versehen, wie sie sich im Brandfalle zu verhalten haben."

Der RP im September desselben Jahres noch einmal: "[...] Eine Feuerwehr muß stets auf dem Lagerplatz zur Stelle sein."

Dass die Arbeiten zu Beginn der 1920er Jahre sehr gefährlich waren, zeigen folgende Ereignisse: Tote bei einer Explosion im Mai 1920 - Eierhandgranaten explodieren im November 1920 - Wald- und Heidebrände treten des öfteren auf. ...

Wie die Löschsysteme zu diesem Zeitpunkt aussahen, zeigen diese Hinweise aus einem Schriftstück:

  • In jedem Pförtnerhaus sind 4 Schaufeln, 5 Spaten, 2 Beile, 1 gefüllter Wasserbottich, 2 Feuereimer und 2 Handlöschpumpen

  • an bzw. in jedem unbelegten Schuppen sind 1 Wasserbottich mit Wasser, 2 Feuereimer, 1 Handlöschpumpe, 1 Kiste mit losem Sand, 1 Spaten

  • an bzw. in jedem belegten Schuppen sind die doppelte Anzahl der Geräte

  • gelingt das Löschen des Feuers den einzelnen Personen oder Arbeitstrupps nicht, so ist sofort Alarm zu schlagen und der Lagerverwaltung die Brandstelle zu melden. Auf das Alarmzeichen rüsten die in der Gruppe A beschäftigten Arbeiter unter Führung ihres Vorarbeiters mit der Handfeuerspritze, die wir, um sie im Bedarfsfalle schnell zur Hand zu haben, in einem Gebäude am Eingang zur Gruppe A untergebracht, zur Brandstelle aus

  • die erforderliche Menge ist entweder aus einem großen Wasserbassin, von denen in jeder Gruppe zwei a 200 cbm vorhanden sind, oder aus anderen Wassertümpeln zu entnehmen, von denen in jeder Gruppe einer angelegt ist. [...]

Auch ein Schild wurde mit folgender Aufschrift sichtbar angebracht:

Bekanntmachung

Unbefugten ist das Betreten des Nahkampfmitteldepots Hembergen, das Hantieren mit Feuer und offenem Licht im Sprengstofflager und dessen Nachbarschaft sowie das Rauchen und das Mitnehmen von Feuerzeugen und Zündhölzern usw. ist verboten. Zuwiderhandlungen haben strafrechtlich Verfolgung zu wärtigen. Die Polizeibehörde.

Auch das gehört zur Vorgeschichte Reckenfelds: "Wächter mit Pistolen bewachten das Depot", heißt es in einem Schreiben des Amtes Greven vom 16. September 1921 und weiter: "Die Hydranten sind durch ein kurzes Verbindungsstück, welches sich in jedem Block befindet, sofort mit der an jedem Wasserreservoir angebrachten Druckpumpe zu verbinden. Es sind Schläuche genug vorhanden, um dann jeden Teil des Blocks unter Wasser nehmen zu können."

Bei der Planung einer solchen militärischen Anlage, einem Munitionsdepot für Nahkampfmittel, wußten die Militärs was für gefährliche Gegenstände eingelagert werden sollten und auch wurden. Also wurden entsprechende Vorkehrungen zur Vermeidung und Behebung von Bränden getroffen. Ob diese allerdings bei einer Explosion eines Schuppens ausgereicht hätten, ist zumindest infrage zu stellen.

Hier das Löschsystem:

  • Es wurden insgesamt zehn Wasserbehälter mit je 200cbm Wasserinhalt gebaut

  • Jeweils zwei dieser Wasserbehälter waren durch ein Rohrleitungsnetz miteinander verbunden, damit im Brandfall die doppelte Menge an Wasser zur Verfügung stand

  • An den beiden Querwegen in den vier Depots - (Beispiel: Im Block C heißen die Querwege Ruhrweg und Steverweg) - war ein beidseitiges Schlauchsystem mit Hydranten aufgestellt.

Fazit:

Bevor die ersten Siedler hier heimisch wurden, waren einige Löschvorrichtungen vorhanden.

Die Siedler fanden das Löschsystem zwar nicht mehr in einem "Top-Zustand" vor, doch es konnte darauf aufgebaut werden.

Die Grevener Feuerwehr in Reckenfeld

Feuerwehreinsatz in Reckenfeld durch die Grevener und Emsdettener Feuerwehren im Jahre 1927.

(Anmerkung: das dürfte der erste große Feuerwehreinsatz der freiwilligen Feuerwehren Greven und Emsdetten in Reckenfeld gewesen sein.

Der Landrat hatte am 7. Mai 1927 den Amtmann Hueske aufgefordert, über diesen Einsatz der Grevener Feuerwehr einen Bericht zu fertigen. Hueske antwortete am 10. Mai 1927 wie folgt dem Landrat (Auszug):

"Es handelt sich nicht um eine Juteabfallereinigungsanstalt, in welcher durchschnittlich 6-7 Personen beschäftigt werden. Zur Zeit des Feuerausbruchs waren drei Personen und zwar eine Arbeiterin und zwei Arbeiter im Betrieb tätig. Über die Entstehungsursache des Brandes hat sich Näheres nicht ermitteln lassen. Auf das Heißgelaufen einer Maschine kann nach Angabe der Arbeiter der Feuerausbruch nicht zurückgeführt werden, da diese etwa eine Stunde vor dem Brande noch geölt worden ist. Verbrannt sind die in Säcken lagernden Juteabfälle sowie die Holzteile und Riemen der zwei Jutereinigungsmaschinen. Das Inventar war versichert zu 7.500 Mark. Der entstandene Brandschaden ist auf 550 Mark abgeschätzt worden. Nach sechs Tagen ist der Betrieb in gleichem Umfang, wie früher, wieder aufgenommen worden.

Der Feuerausbruch ist mir am 29. April 1927 gegen 5.50 Uhr telephonisch gemeldet worden. Ich habe sofort einige Mannschaften der hiesigen Wehr alarmieren lassen und vier in der Bauerschaft Herbern wohnenden Brandmeister aufgefordert, mit der Bauerschaftsspritze zur Brandstelle zu eilen. Die Brandmeister bzw. die Frauen antworteten, dass sie der Aufforderung nicht nachkommen könnten, da ihr Personal mit dem Pferden auf dem Acker beschäftigt seien.

Die hiesige freiwillige Feuerwehr ist mit einer Druckspritze in Stärke von fünf Mann unter der Führung des Brandmeisters Jansen (ich selbst war durch Teilnahme an einer wichtigen Sitzung der Gemeindevertretung Greven verhindert) zur Brandstätte gefahren. Sie sind gegen 6 ½ Uhr und zwar zugleich mit der aus Emsdetten unter Führung des Oberbrandmeisters, Amtmann Berlage, mit einer Motorspritze und etwa 27 Mann zur Hülfe geeilten Feuerwehr in der Siedlung ein. Beim Eintreffen der Wehren waren Gardeballen bereits aus dem Schuppen geschafft. Die Feuerwehren mußten ihre Tätigkeiten darauf beschränken, das Gebäude zu retten, was auch nach kurzer Zeit gelang.

Da der direkte Verbindungsweg von der Kreisstraße zur Siedlung Hembergen (Anmerkung: gemeint ist natürlich die Siedlung Reckenfeld) mit der Feuerspritze nur schwer zu passieren ist, war die freiwillige Feuerwehr gezwungen unter Benutzung des von der Kreisstraße beim Kolonat Howest-Engberding zur Haltestelle Hembergen (Anmerkung: der spätere Bahnhof Reckenfeld ist damit gemeint) führenden neuen Weges, zur Brandstelle zu eilen, was ein bedeutender Umweg ist."

Erste Schritte in Richtung einer eigenständigen Feuerwehr in Reckenfeld

"Bezüglich des Feuerlöschwesens in der neuen Siedlung ist zu berichten, dass die Siedler im vergangenen Jahr (Anmerkung: 1926!) unter sich eine freiwillige Wehr und zwar unter Führung des Lagerverwalters Imm gegründet haben.

Dieser Wehr gehören 25-30 Personen an. Sie verfügt über eine der EHG gehörende Druckspritze (Anmerkung: von der DAG übernommen) mit Schlauchmaterial und etwa 100 Feuerwehreimern.

Spritze und Schlauchmaterial sind defekt, die Feuerwehreimer sind jedoch in gutem Zustand und haben bei der Löschung gute Dienste geleistet.

Durch entsprechende Einwirkung auf die EHG und Vorlage bei der Gemeindevertretung von Greven links der Ems, hoffe ich die erforderlichen Geldmittel zur schleunigen Wiederinstandsetzung der Spritze und des Schlauchmaterials zu erlangen", das schrieb Amtmann Hueske im Mai 1927.

In einem weiteren Vermerk vom 24. Oktober 1927 heißt es dann: "[...] dass die Gemeinde Greven l.d.E. die Saug- und Druckspritze von der EHG übernommen und instandgesetzt hat. Die erforderlichen Schläuche - 4m-Saugschlauch und 100m-Druckschlauch sind beschafft. Die Spritze ist im Feuerturm der EHG untergebracht und damit ist das Löschwesen vorläufig befriedigend geregelt."

Den nächsten Schritt machte dann die Eigentümerin Reckenfelds, die EHG, in dem sie ein Schreiben am 27. Juli 1927 an das Amt Greven mit folgendem Inhalt schickte: "[...] wir erwarten vom Amt konkrete Vorschläge, wie das Feuerwehrlöschwesen in der Siedlung Reckenfeld-Hembergen geregelt werden soll [...] im Prinzip sind wir nicht abgeneigt, unsere Feuerlöschspritze kostenlos einer zu bildendenden Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung zu stellen (Wilde)."

Schreiben von zwei Beauftragten aus Reckenfeld an das Amt Greven (Hueske) am 16. November 1927: "[...] Herr Imm bestätigt, dass die Feuerwehr - bei der er Brandmeister war - nicht mehr existiert. Er ist aber bereit, bei einer neuen Wehr mitzuwirken. [...] wir hoffen auf Unterstützung durch das Amt - da sich einige Reckenfelder verpflichtet haben - mitzuwirken. Sie werden gebeten, eine Versammlung (Gründungsversammlung) einzuberufen.

Folgende Männer haben sich verpflichtet, mitzuwirken: Karl Merchel, Christian Geitz, Fritz Blanke, Hermann Wilp, Josef Rautenberg, Lorenz Urban, Otto Ashauer, Bruno Knobloch, Bernhard Schmücker, Daniel Schreiber, Paul Klemann, Wilhelm Ashauer, Hermann Heimsath.

Ferner haben ihre Mitwirkung zugesagt: Imm, Bohnenkamp, Wartenroth, August Hock, Wellmann." (Beauftragte dieses Schreibens: Daniel Schreiber und Christian Geitz).

Gründung der Feuerwehr (nun, die offizielle) in Reckenfeld am 1. April 1928

Amtmann Hueske lädt zur Gründungsversammlung am 1. April 1928 ein!

(Auszüge hieraus):

  • Hueske eröffnete die Versammlung und stellte an die 14 erschienenen Interessenten die Frage, ob sie mit Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr in Reckenfeld einverstanden wären und als Mitglieder beitreten würden. Sämtliche 14 Erschienenen waren für die Gründung einer Wehr.

  • Die Satzung wurde einstimmig angenommen.

  • Satzung für die Freiwillige Feuerwehr Reckenfeld - Auszug:

  • § 1: Zweck
  • Zweck der Freiwilligen Feuerwehr Reckenfeld ist, durch gemeinsame Handlung und Belehrung die Wehr so auszubilden, dass die befähigt ist, in Fällen allgemeiner Not und Gefahr Menschenleben zu retten und zu schützen, Brände erfolgreich anzugreifen und dabei Sachschäden nach Möglichkeit zu verhindern. Die Mitglieder sollen zu pflichteifrigen Menschen erzogen und zu treuer Kameradschaft angeleitet werden.

  • § 2: Mitgliedschaft
  • Die Mitgliedschaft teilt sich ein in

  • 1. Tätige Mitglieder - die setzen sich zusammen aus:

  • a) Steigermannschaften

  • b) Spritzenmannschaften

  • c) Wassermannschaften

  • d) Ordnungsmannschaften. Den Ordnungsmannschaften sind einige Sanitäter und die Hornisten angegliedert.

  • Die zu a) b) c) und d) genannten Mannschaften sind zu Abteilungen zusammengeschlossen.

  • 2. Unterstützende Mitglieder

  • 3. Ehrenmitglieder

  • § 3: Erwerb der Mitgliedschaft
  • Einer Aufnahme in die Wehr ist folgendes erforderlich

  • a) Wohnsitz in der Gemeinde

  • b) Unbescholtener Ruf, einwandfreie Führung und Gesinnung

  • c) Alter zwischen 18-55 Lebensjahren

  • d) Körperliche und geistige Gesundheit

  • § 6: Die unterstützenden Mitglieder
  • Sie müssen sich verpflichten, jährlich der Wehrkasse mindestens 3,-- Mark zuzuführen.

  • § 10: Vorstand besteht aus 7 Mitgliedern
  • Brandmeister

  • Stellvertreter

  • Steigerführer

  • Spritzenführer

  • Führer Wassermannschaften

  • Geschäftsführer

  • Gerätewart.

  • § 17: Geschäftsjahr
  • Das Geschäftsjahr deckt sich mit dem Kalenderjahr - genehmigt durch den Landrat am 6. August 1928 - Landrat Graf v. Westphalen.

Wahl des Vorstandes:

1. Brandmeister Betriebsführer a.D. Daniel Schreiber
2. Stellv. Brandmeister Schreinermeister Martin Haverkamp
3. Steigerführer Dachdeckermeister Gerit Bannink
4. Spritzenführer Bäckermeister Hermann Heimsath
Führer Wassermannschaft Wienkamp
Geschäftsführer Gastwirt Christian Geitz
Gerätewart Schreinermeister Knobloch (Anmerkung: In dem Protokoll vom August 1928 wird Ashauer aufgeführt.)

Wie die Namen und Berufe ergeben, hatten sich Personen zur Verfügung gestellt, die auch am Tage schneller als andere Reckenfelder abkömmlich waren, weil sie in Reckenfeld selbstständig bzw. pensioniert waren und auch in Reckenfeld wohnten.

Anläßlich des Jubiläums 1968 schreibt Heinrich Wildemann rückblickend über die Anfänge der Reckenfelder Feuerwehr: "[…] im Bezug auf die Löschwasserversorgung war Reckenfeld seinen Nachbarstädten weit voraus! Wir hatten 9 Versorgungsbrunnen mit 9 Wasserbunkern. Jeder Wasserbunker hatte 192 Kubikmeter Fassungsvermögen. Vor jedem Wasserbunker lag eine 150er Leitung längs jeder Querstraße. An jeder Straßenkreuzung stand ein Überflurhydrant. Die Anlage wurde 1930 abgerissen! Die Rohre wurden anderweitig veräußert." (Anmerkung: Es waren zehn Wasserbunker mit je 200cbm)

Und weiter: "Damals gab es in jedem Wohnblock zwei Feuermeldestellen. Auf diese Meldestellen wurde durch ein rotes Hinweisschild mit der Aufschrift ‚Feuermeldestelle' hingewiesen. Die damalige persönliche Ausrüstung des Feuerwehrmannes bestand aus einer blauen Armbinde und einem Brandhorn." (Anmerkung: Nach Betätigung der Feuermeldestelle mußte man warten, bis jemand aus dem Haus - Kirchplatz 2 - kam. Diese Person ging dann zurück ins Haus und betätigte die Sirene.)

Eine dieser Feuer-Meldestellen war bei Daniel Schreiber im Block D.

Erstausstattung der Feuerwehr

Am 2. April 1928 schrieb Hueske an die Prov. Feuersozietät in Münster und teilte u.a. mit, dass die Reckenfelder Wehr mit

ausgestattet ist.

Das ist die Erstausstattung der Reckenfelder Feuerwehr! Die Feuersozietät gab der Wehr auf Antrag von Hueske zur Anschaffung von Geräten einen einmaligen Zuschuss von 150,-- RM.

Am 31. Oktober 1928 schrieb die EHG aus Berlin an das Amt Greven und teilte mit: Unser Hemberger Betrieb ist angewiesen, nunmehr der Reckenfelder Feuerwehr noch zu übergeben:

  • 1 Schlauchwagen

  • 2 Kränze mit Aufzug zum Schlauchtrocknen

  • 30 Feuerlöscheimer

  • 2 Beile

  • 2 Gurte

  • 2 Leinen

  • 1 Tragbahre (Unterzeichner: Wilde + Marschner)

Aus dieser Zeit eine kleine Anekdote. Hier!

Grafiken aus den Gründerzeiten. Hier!

Zusammenschluß

Der Zusammenschluß der Feuerwehren des Amtes Greven am 10. Februar 1934 nach dem Gesetz vom 15.12.1933 zu einer Einheitsfeuerwehr wurde durchgesetzt. Zum Feuerwehrführer des Amtes Greven wurde Hueske gewählt. Reckenfeld erhielt einen Löschzug, dieser erhielt die Nummer 5.

Wie ging es nun weiter mit dem Löschzug in Reckenfeld?

Die restlichen Jahre vor dem Zweiten Weltkrieg

Sicherheit geht vor: Im Deutschen Haus sollen auf Antrag vom 4. Mai 1936 der Central-Lichtspiele Weustink, Nordhorn, mehrere Filme laufen. Gendarmeriehauptwachtmeister Rostek lehnt eine Lichtbildervorführung ab aus polizeilichen Gründen ab, die Räumlichkeiten für diesen Zweck nicht geeignet sind. Bei Panik können Kinder ums Leben kommen, weil kein Fluchtweg vorhanden ist.

Durch eine Untersagung würde eine Mißstimmung unter der Bevölkerung hervorgerufen in dem Glauben, dass man der dortigen bzw. dieses nicht gönne. Hierbei ist besonders die NW-Gemeinschaft ‚Kraft durch Freude" gemeint.

1937 wurde die Feuerwehr in Reckenfeld als "Halbzug" bezeichnet. Der Führer dieser Einheit war August Sortich. (Anmerkung: Halbzug bedeutet, dass es sich hierbei um nur eine kleinere Gruppe aufgrund der geringeren Mannschaftsstärke bzw. Ausrüstung gehandelt hat.)

Das Feuerwehrwesen ist nun keine Gemeindeaufgabe mehr, sondern wird im Auftrag des Reichs erledigt.

Die Jahre des Zweiten Weltkrieges (1939-1945)

Am 21. Januar nimmt Bürgermeister Peters eine Besichtigung der Reckenfelder Feuerwehr vor. Löschmeister ist Wilhelm Schulz.

Auflage des Amtes in Greven am 24. Oktober 1939: "Die vorhandenen Wasserbunker (Anmerkung: aus der Zeit des Munitionsdepots) sind in einen gebrauchsfähigen Zustand zu setzen!"

Die Mannschaftsstärke der Reckenfelder Wehr wird mit 18 Kameraden in Friedenszeiten angegeben, durch Ausfälle infolge der Einberufung auf 12 reduziert.

Die Stärke der Feuerwehren ist monatlich nach Telgte zu melden. In Telgte war während der Kriegsdauer (1939-1945) eine Leitstelle im Landkreis Münster.

Im Januar 1940 wird beabsichtigt, das Wasser im Walgenbach an mehreren Stellen aufzustauen. Weiterhin sollen in jedem Block Feuerlöschteiche angelegt werden. Grund für diese Absichten: Die vollständige Wiederherstellung mehrerer Pumpenhäuser und der Brunnens incl. der Pumpen an den Wasserbehältern würde ca. 1.000 RM kosten.

Im Juli 1940 bestand die Wehr in Reckenfeld aus 9 Mann. (Anmerkung: Die Namen dieser neun Männer sind nicht bekannt, jedoch ihre Geburtsdaten in Jahren: 1895 (1), 1906 (1), 1903 (4), 1905 (1), 1906 (1) und 1907 (1)).

1941 hat die Reckenfelder Wehr eine Handdruckspritze 400 L bzw. 600 L in Besitz. Eine TSA 8 ist beantragt. Der Absender ist der Kreisführer der Freiwilligen Feuerwehr als feuerwehrtechnische Aufsichtbehörde.

Am 14. Januar 1942 werden folgende Feuerwehrmänner als "u.k." gestellt: Franz Schwering, Hermann Heimsath und Heinrich Wildemann.

Am 31. Januar 1942 wurde Wilhelm Schulz (Jahrgang 1895) als Truppführer für Reckenfeld eingesetzt.

Eine "HJ"-Feuerwehrschar soll ausgebildet werden, da mehrere Kameraden in auswärtigen Arbeitsstätten beschäftigt sind. Gefordert, im November 1942.

Das Polizeiamt ordnete im April 1943 eine Besichtigung in Reckenfeld an: "[...] Es soll revidiert werden, ob die Feuerwehrgeräte, die Spritzenhäuser und die Löschwasserentnahmestellen in Ordnung sind. In jedem Spritzenhaus muss ein Verzeichnis der Angehörigen der Wehr und ein Nachweis der Wehr, die für die nachbarliche Löschhilfe infrage kommen, aushängen bzw. bereitgehalten werden. Ferner müssen genaue Aufgaben über die Brennstoffreserven gemacht werden."

Die Besichtigung fand statt. Daran nahmen teil: Der Gemeindebrandmeister, der örtliche Feuerwehrführer, der Wehrführer und der Unterkreisführer.

Ergebnis der Besichtigung:

Fahrer der Wehr: Schulz I C-Schläuche: 100 Meter
Obertruppmänner: 2 B-Schläuche: 30 Meter
Truppmänner: 20 Anstellleiter: 1
Kraftspritzgruppe: 18 Mann (4 über Soll, da 22) Hakenleiter: 2
Schlauchkarren: 1 Strahlrohre: 4
Kraftspritze TS 6: 1 (Fabrikant Balke) Kraftspritze = Pkw Transportkarren für Kraftspritze
Verteiler: 1 Filtergeräte: 18
Brennstoffreserven: 20 Liter

Befund der vorhandenen Geräte und Sonstiges:

  • Die personelle Ausrüstung wurde nicht überprüft, weil die Stärke sich im Besitz der Wehrangehörigen befindet.

  • Schulung des Einheitsführers andie Prov. Feuerwehrschule, Kursus Stufe 2 (1943)

  • Eine TS/8 mit den erforderlichen Schlauchbestand ist zu beschaffen. Nach Angabe des Kreisführers ist das Gerät bestellt.

  • Größe des Gerätehauses: 24 qm und elektrische Beleuchtung vorhanden.

  • Die Schläuche werden in Greven bzw. in der Kreisschlauchmacherei gepflegt.

  • 4 Hornisten im Kreis vorhanden.

  • Nachbarschaftliche Löschhilfe = 3 Kradmelder

  • Löschwasserversorgung: Wasserleitung neu. Flusslauf und Zisternen (Walgenbach, Entfernung: 1.500m)

  • Stand der Ausbildung: Gut. Der Truppführer Wildemann führt die Einheit vertretungsweise. Er führt die Einheit verantwortungsbewusst.

  • Die Geräte sind einsatzbereit und gepflegt.

  • Die vorhandene TS/6 wird nach Auslieferung der TS/8 in Greven stationiert.

  • Nach Beschaffung des erforderlichen Schlauchmaterials ist der Feuerschutz gesichert! (Verbandkasten, Fangleinen, Aufräumungsgerät und Einstellspritzen sind zu beschaffen).

Unterschrift: Bezirksführer der FF-Bottrop, als Aufsichtsbehörde des RP in Münster. 15. April 1943.

Einsätze:

Es brennt bei Stoltes! Die Fabrik Stolte liegt an der Industriestraße. Der Einsatz erfolgte am 8. Februar 1939. Nach dem Einsatz wird konstatiert: Reckenfeld hat veralterte Feuerwehreinrichtungen. Diese sollen erneuert werden, u.a. das Schlauchmaterial. Die Wasserbehälter sind teilweise nicht mehr vorhanden, weil als Wohnhäuser umgebaut bzw. ausgebaut!"

Ein Eisenbahnwaggon diente als Wohnung. Da brach am 24. April 1942 ein Feuer aus. Für den Einsatz wurden 16 Liter Brennstoff für den Einsatz der Kraftspritze (TS6) zur Verfügung gestellt.

"Waldbrand in Reckenfeld", wird gemeldet. Das war am 28. April 1942. 30 Liter Brennstoff wurden zur Verfügung gestellt.

Februar 1945 - Bekanntgabe wichtiger Rufnummern:

Der Halblöschzug Reckenfeld wird durch die Brandsirene, die sich auf dem Gebäude von Schlick, Grevener Straße 8, befindet, alarmiert.

  • Der Polizeiposten ist unter der Telefon-Nummer 353 zu erreichen.

  • Die Rufnummern 543 sind zur Zeit gestört. Der Führer der Wehr in Reckenfeld, wohnhaft bei Leihsing, Herbern 31, Ruf - Emsdetten 400 - ist ebenso gestört.

  • Schulz und Schlick sind bei Tag und Nacht durch die Poststelle Reckenfeld - Ruf Emsdetten 623 - zu erreichen!

Aus Telgte wird am 31. August 1945 eine weitere Überprüfung der Feuerwehr-Einheiten im Landkreis Münster angeordnet. Wahrscheinlich wurde eine solche am 4. September 1945 in Reckenfeld vorgenommen.

Die Wiederaufnahme der Aktivitäten nach dem Zweiten Weltkrieges

Für die Jahre 1946 bis einschließlich 1949 liegen keine Unterlagen im Stadtarchiv Greven über Aktivitäten der Reckenfelder Wehr vor.

Einzige Ausnahme: Am 10. Februar 1949 beantragte Brandmeister Heinrich Wildemann 10 Garnituren Schutzkleidung für "seine" Männer.

Die Jahre zwischen 1950 und 1970

1955 hatte Wehrführer Wildemann es geschafft: Nach mehreren vergeblichen Anläufen wurden nun zwei der Wasserbehälter des ehemaligen Muntionsdepots als Wasserspeicher für die Feuerwehr genutzt. Bei der Räumung wurde in einem der Wasserbehälter an der Amselstraße (Anmerkung: heutige Adlerstraße) eine Menge schussbereiter Munition, wie Handgranaten und andere Granaten gefunden. Sie wurden sichergestellt.

"Alte Brunnen werden wieder flott gemacht", hieß diese Überschrift in einer hiesigen Tageszeitung. Und weiter: "Die Wasserfrage ist seit jeher für die Reckenfelder Feuerwehr ein dringliches Anliegen. Diesem Übelstand zu begegnen, ist ein ernstes Anliegen des Wehrführers Wildemann und seiner Feuerwehrleute. Nach vielfältigen Verhandlungen ist es nunmehr gelungen, diesen Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen, in dem man den Gedanken von Wildemann aufgriff und die Brunnen der ehemaligen Wasserbunker wieder flott machen will. Da diese für die Wasserversorgung des Munitionsdepots sehr ergiebig waren, müßten sie, so war der Gedankengang, für den Ersteinsatz der Wehr bedeutender Wasserspender sein."

"Hinter der evangelischen Schule (Anmerkung: Heutige Erich-Kästner-Grundschule) wurde bei dieser Gelegenheit ein Wasserbassin aus der Zeit des Munitionsdepots entdeckt und freigelegt. Es fasst etwa 20cbm Wasser. Ein ähnliches Bassin ist in den Anlagen des Hauses Marienfried gefunden worden.

Die Größe ist noch nicht ermittelt. (Anmerkung: Es könnte sich hierbei um den Emscherbrunnen der Kläranlage gehandelt haben). Eine Übung konnte noch nicht abgehalten werden, weil noch kein Wasser im Behälter ist."

Eine Zeitung über Heinrich Wildemann:

"Seiner regen und durchdachten Wirksamkeit ist es zuzuschreiben, daß fortan das Feuerlöschwesen im Ortsteil Reckenfeld von Jahr zu Jahr bedeutsame Fortschritte machte. Als begeisterter Feuerwehrmann griff er in kameradschaftlicher Verbindung mit seinen Wehrmännern jeweils die örtlich anstehenden Probleme des vorbeugenden und abwehrenden Brandschutzes auf, um sie soweit als nur möglich zu lösen.

Hierfür setzte er sich als Brandmeister wie auch als Stadtverordneter immer wieder bei den zuständigen Stellen, von denen er ein Entgegenkommen erhoffte, mit Nachdruck ein. Ein vordringliches Anliegen war ihm die Lösung der Wasserfrage. Hierbei ging es ihm darum, die noch aus der Depotzeit herrührenden alten Brunnen und Wasserbunker als Wasserspender für die Feuerwehr wieder flott zu machen."

Und Heinrich Wildemann dazu:

"Dank gebührt der Stadt Greven, die für diese Brunnenausräumung, bei der man noch eine Menge an altem Kriegsmaterial vorfand, einige Arbeiter abstellte."

Am 13. Februar 1958 wurde der Wehr das langersehnte VW-Löschfahrzeug vom Stadthauptbrandmeister Terbille im Beisein des Brandmeisters Frie und des Gerätewartes Eithoff feierlich übergeben werden konnte. Dieses Fahrzeug wurde bei Brandmeister Heinrich Wildemann untergestellt.

"Es war bis dahin der schönste Tag in der Geschichte der örtlichen Wehr", erklärte Brandmeister Wildemann dazu.

1964 wurden zwei Wasserbehälter mit einem Fassungsvermögen von je 20.000 Litern in die Erde eingelassen, von denen der eine an der St. Franziskusschule und der andere an der Ecke des Drossel- und Elsterweges eingegraben wurde.

1967: Statt der einen Alarmsirene auf dem Hause Heinrich Schlick, Grevener Strasse, Anmerkung. Heutige Grevener Landstraße) sind nun die 3 Sirenen des Luft- und Katastrophenschutzes auch für den Brandschutz verwendbar. Die Sirenen können von dem Bürger im Ernstfall auch durch Einschlagen der Scheibe (mit dem Knopf) am Feuermelder am Hause Wildemann, Kirchplatz (Seite Bahnhofstraße) ausgelöst werden.

1968: "[…] die Wasserversorgung, die ja in Kürze unseren Ort erreichen wird, ist für unseren Ort ein größerer Sicherheitsschutz und für die Feuerwehr eine erhebliche Erleichterung. [...]"

und ein paar Monate später: Das Problem der Wasserversorgung wurde durch Verlegung einer städtischen Wasserleitung in Reckenfeld gelöst.

Die 1970er Jahre

Weihnachten 1978 erreichte ein Brief ihres Chefs - Werner Neuhaus - die Feuerwehrmänner:

"Liebe Kameraden! Das Jahr 1978 neigt sich dem Ende zu. Es war, anläßlich des 50. Bestehens unseres Löschzuges, ein Jahr der Freude und vieler Arbeiten. Ich möchte mich für Eure Mitarbeit, welche zum Gelingen der Sache beigetragen hat, auf diesem Wege noch einmal bedanken. Wir sind vielen unseren erstrebten Zielen näher gekommen. Möge es uns weiterhin gelingen, noch viele Jahre in kameradschaftlicher Weise zusammen zu arbeiten, im Sinne unseres Wählspruches 'Gott zur Ehr - dem Nächsten zur Wehr'. Ich wünsche Euch und Euren Familien ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr. Euer Löschzugführer und Kamerad Werner Neuhaus."

Die 1980er und 1990er Jahre

Das ständige Üben an den Geräten in Verbindung mit Übungs-Bränden an unterschiedlichen Stellen

Aber auch Versammlungen, in der die zurückliegende Zeit besprochen noch einmal 'aufgetischt' wird und auch ...

Am 29. August 1983 wurde Feuerwehrkamerad Hermann Hoppe Schützenkönig. Erstmals wurde dieses Fest beim Löschzug durchgeführt.

In einer Wohnung an der Wiesenstraße (Block B) brach im Erdgeschoss ein Brand aus. Die Reckenfelder Feuerwehrleute mussten aus dem 1. Stock eine Person unter schwerem Atemschutz bergen. Eine 18-Jährige konnte sich nur durch einen Sprung durch eine Türscheibe ins Freie retten.

Einsätze der Reckenfelder Wehrleute im Jahr 1984.

Februar 1984: Am 18. erhielten die Reckenfelder Wehrleute endlich einen Mannschaftswagen. Immer wieder mussten die Kameraden mit dem privaten Pkw zum Einsatzort fahren. Vor allem durch eine großzügige Spende wurde dieser Missstand behoben.

Im Oktober und November des Jahres 1985 standen die Zeitungen voll mit Berichten über den Neubau eines Gerätehauses an der Bahnhofstraße. Die Meinungen hierüber gingen quer durch die Bevölkerung und die Parteien Reckenfelds.

Insbesondere ging es hier um eine bestehendes Waldstück von über 4.000qm, das abgeholzt werden sollte. Besonders negativ ist hier der Ratsherr Reiling von den Grünen anzumerken, der vehement gegen ein neues Gerätehaus in dieser Vorstellung war.

Im Jahre 1987 mussten die Feuerwehrkameraden zu 47 Einsätze. Erich Stolte wurde zum Hauptbrandmeister befördert.

Das Jahr 1988 hatte mehrere Höhepunkte zu verzeichnen: Übernahme des neuen Feuerwehrgerätehauses und eine besondere Ehrung von Heinrich Wildemann im Jubiläumsjahr der Reckenfelder Wehr (60 Jahre).

Ein Großbrand am 5.1.1989 bei der Firma Jockenhöfer an der Industriestraße brachte dem Unternehmen einen größeren Schaden: Geschätzte 5-6 Millionen Mark.

Als Konsequenz dieses Großbrandes erhielten die Reckenfelder Feuerwehrkameraden Handsprechfunkgeräte.

Nicht nur die Kindergartenkinder aus Reckenfeld sondern auch Kinder der Behindertensportgemeinschaft besuchten im April 1989 die Reckenfelder Feuerwehr.

1990: Die Unruhe innerhalb des Löschzuges aufgrund der langen Belegung der Schulungsräume durch die Asylanten. Ab 8.9. stehen die Räumlichkeiten jedoch wieder zur Verfügung.

Am 16. Juli 1990 hatten die Grevener und Reckenfelder Wehrleute einen besonderen Einsatz, als auf einem Güterzug mit 15 Waggons etwas qualmte. Der Löschzug wurde sofort alarmiert. Der Güterwaggon wurde dann später in den Bahnhof Greven geleitet, um hier die restlichen glühenden Stahlmasten mit Wasser zu kühlen.

Im Jahre 1991 wurden die Sirenen endlich durch die Melde-Empfänger ersetzt.

Am 20. Februar 1992 wurden Franz Holle und Gottfried Hillmann aus dem aktiven Dienst verabschiedet.

1993 erhielt der Löschzug in Reckenfeld ein weiteres Fahrzeug, den "LF 16-TS".

Am 19. Oktober 1994 stand die ausserhalb Reckenfelds liegende Gaststätte "Zur Jägerklause" in Flammen. Der Schaden wurde auf 100.000 Mark geschätzt. Insgesamt hatten die Reckenfelder Feuerwehrleute 1994 41 Einsätze. Im darauf folgenden Jahr waren es 68 Einsätze.

Das Jahr 1997: Am 7. Februar wurde Hauptbrandmeister Erich Stolte das Ehrenabzeichen in Gold verliehen.

Ein neuer Gerätewagen wurde von der Grevener Feuerwehr den Reckenfeldern zur Verfügung gestellt.

1998: 70 Jahre ist es nun her, dass die Feuerwehr in Reckenfeld gegründet wurde. Das Jubiläum wurde gefeiert.

Die Feuerwehr-Verantwortlichen beklagen, dass immer wieder Fehlalarme zu verzeichnen sind.

Im August 1998 sind folgende 24 Personen als Mitglieder des Löschzuges in Reckenfeld verzeichnet:

Jörg Afhüppe Ubm. Markus Bangewitz Ofm. Guido Bangewitz Fm. Martin Bangewitz Fm.
Jürgen Bender Ofm. Markus Eilker Fm. Georg Frey Fm. Hans-Jürgen Halfpap Ofm.
Frank Hartmann Ofm. Kai Hartmann Fm. Ludger Holtmannspötter Ofm. Hans-Jürgen Jaritz Ubm.
Frank Junghanns Fm. Burkhard Mattern Hbm. Bernd Müller Ubm. Michael Ortmeier Fm.
Holger Otte Fm. Ulrich Schmelter Fm. Gisbert Schulz Ubm. Rainer Siepert Bm.
Erich Stolte Hbm. Alfons Walterskötter Bm. Thomas Walterskötter Ubm. Olaf Weiß Ofm.
(Legende: Fm: Feuerwehrmann, Ofm: Oberfeuerwehrmann, Ubm: Unterbrandmeister, Bm: Brandmeister, Hbm: Hauptbrandmeister.)

1999: Grosse Alarmübung der Feuerwehr im Industriepark Reckenfeld am 25. Oktober. Die Firma Trans-O-Flex war das Ziel der Übung.

Der Jahreshauptversammlung des Löschzuges Reckenfeld im Jahr 1999 waren aus Greven der Einladung gefolgt: Stadtbrandmeister Werner Keller, dessen Stellvertreter Hauptbrandmeister Willi Weber sowie die Ehrenwehrführer Joachim Scharfenberg und Tönne Herting. Ebenfalls anwesend war der Dezernent für Feuerschutzwesen beim RP, Dr. Laspeyres. Dieser gab einen allgemeinen Überblick über derzeitige Landesfördermittel. Weiter sprach er die unbedingte Erforderlichkeit einer Atemschutzüberwachung im Einsatz an.

Als Atemschutzbeauftragter für den Löschzug Reckenfeld wurde Brandmeister Bernd Müller eingesetzt.

Die ersten Jahre im neuen Jahrtausend (Ab 2000)

Das Jahr 2000 brachte zwei wichtige personelle Änderungen: Hauptbrandmeister Erich Stolte, der Löschzugführer der Reckenfelder Feuerwehrkameraden, geht mit 60 Jahren in den Ruhestand.

Neuer Löschzugführer wurde Rainer Siepert.

Der Löschzug leistete im Jahr 2000 1.500 freiwillige Arbeitsstunden bei 46 Einsätzen.

Auf dem Gelände eines Busunternehmers in Reckenfeld brannte ein Omnibus restlos aus. Der Schaden lag bei etwa 100.000 DM.

Aufgrund seiner Verdienste um die Reckenfelder Feuerwehr wurde am 5. Februar 2001 Erich Stolte zum Ehrenlöschzugführer ernannt.

Sandra Weiß tritt 2001 als erste Frau dem Löschzug Reckenfeld bei.

Ein Übungs-Großbrand bei Egeplast wurde im Jahr 2002 erfolgreich bekämpft.

Die hiesige Presse stellte dieses Ereignis besonders in den Mittelpunkt: Das 75jährige Bestehen der Reckenfelder Feuerwehr (1928-2003)!

Als besonderes Geschenk zu diesem Jubiläum des Löschzuges überbrachte der Alterskamerad Karl-Heinz Sandbaumhüter die Original-Gründungsurkunde aus dem Jahr 1928.

Ein neues Tanklöschfahrzeug, der TLF 16/12, wurde vom Rat der Stadt Greven bewilligt. Die Auslieferung des Fahrzeuges vollzog sich am 4. September 2004. Bürgermeister Dr. Olaf Gericke machte die Übergabe.

Kurz vor Jahresende - 28.12.2004 - brannte ein Einfamilienhaus an der Lennestraße ab. Der Schaden belief sich auf etwa 80.000 Euro.

In der Teeküche brannte im Jahr 2005 im Postfrachtzentrum der DHL ein Brand aus. Die Reckenfelder Wehrmänner waren mit fünf Einsatzfahrzeugen und 28 Mann vor Ort.

Das Jahr 2005 stellt sich wie folgt dar:
Kleinere Brände 5
Mittlere Brände 2
Große Brände 1
Technische Hilfe 3
Verkehrsunfälle 4
Oeleinsätze 11
Fehlarlarm 10
Übungen 3

Großübung an der Kiepenkerl-Bäckerei in Gimbte im Jahr 2006.

"Land unter", hieß es nach einem Gewitterregen im Jahr 2007. Über 70 Keller und Tiefgaragen wurden von der Reckenfelder Wehr ausgepumpt. (Die Bahnunterführung in Greven musste gesperrt werden und zwischen Greven und Altenberge stand das Wasser bis zu 60 cm hoch).

Verantwortliche Personen

Zu den Hauptverantwortlichen gehören die Löschmeister wie sie zu Beginn genannt wurden, sowie die Brandmeister als auch die heutigen (2007) Löschzugführer und deren Stellvertreter. Begonnen hat alles mit dem Löschmeister Daniel Schreiber.

Ausbildung

Die Feuerwehrausbildung ist die spezifische Wissensgrundlage eines jeden Feuerwehrmannes/Feuerwehrfrau. Die Ausbildungsinhalte sind in den Feuerwehrdienstvorschriften bundeseinheitlich festgeschrieben und für Freiwillige Feuerwehren und Berufsfeuerwehren inhaltlich gleich. Während die Grundausbildung meist in der Feuerwehr selbst durchgeführt wird, werden Weiterbildung und Spezialausbildungen zusammengefasst in Schulen durchgeführt, da hier auch die Infrastruktur einfacher und kostengünstiger herzustellen ist.

So können Schüler auch mit Geräten arbeiten und üben, die in der eigenen Wehr nicht vorhanden sind. Die weitergehende Ausbildung ist zum einen aufbauend (Truppführer, Gruppenführer [...]) zum anderen nach Spezialaufgaben gegliedert (Maschinist, Atemschutzgeräteträger [...]).

Die Männer und Frauen der Reckenfelder Feuerwehr unterziehen sich den geforderten Ausbildungsmechanismen.

Ehrungen

Anerkennungen für besondere Leistungen gehören selbstverständlich mit zum Werdegang eines Feuerwehrmann bzw. einer Feuerwehrfrau. Sie sind so wichtig, wie das Salz in der Suppe.

Außergewöhnliches wird auch außergewöhnlich anerkannt.

Und noch eine der besonderen Ehrungen. Erich Stolte wird zum Ehrenlöschzugführer benannt.

Ehrenabteilung

Als Mitglieder der Ehrenabteilung wurden bisher folgende Personen ernannt:
Gottfried Hillmann Werner Gauselmann
Erich Stolte Hermann Hoppe
K.-H. Sandbaumhüter

Ehemalige (Verstorbene):

Heinrich Wildemann Franz Schwering
Karl Werle Willi Marschewski
Wolfgang Schulz Udo Deitmar
Richard Gondek Werner Neuhaus
Werner Röber Helmut Meier
Friedel Patten Josef Bokel-Rickermann
Fritz Böger Franz Holle
Ernst Deitmar
Jubiläen

1928 wurde die Reckenfelder Feuerwehr ins Leben gerufen, 2008 kann sie auf eine 80-jährige Geschichte zurückblicken. Wie sich die vergangenen Jahre im Punkto Jubiläen gestaltet haben, wird hier deutlich. Eine besonderes Jubiläum war die 75-Jahrfeier im Jahr 2003. Karl-Heinz Sandbaumhüter, selbst Mitglied der Reckenfelder Wehr, überreichte dem Löschzugführer Siepert die Gründungsurkunde aus dem Jahr 1928.

Standorte

Die Reckenfelder Feuerwehr musste mit ihren Gerätschaften einige Male innerhalb des Ortes umziehen.

Jugendfeuerwehr

Die Jugendfeuerwehr führt Kinder und Jugendliche an die Themenbereiche heran.

Im Jahre 1969 gründeten Bezirks-Schornsteinfegermeister Oberbrandmeister Werner Neuhaus und sein Stellvertreter Werner Röber eine Jugendfeuerwehr, deren Ausbildung Werner Röber übernahm.

Am 26. August 1983 musste die Jugendfeuerwehr im Anschluss an eine Übung zum Ernstfall ausrücken. Am Kuckucksweg in Nähe des Hofes Beckermann war ein Waldbrand ausgebrochen.

Fuhrpark incl. Löscheinrichtungen etc.

Die Ausstattung der Reckenfelder Feuerwehr mit ihren Löschfahrzeugen und technische Einrichtungen. Eine Aufstellung (als PDF) vom Löschzugführer Alfons Walterskötter.

Einsätze

Wie oft der Löschzug Reckenfeld zum Einsatz musste, können Sie als Ausschnitt hier! entnehmen.

Übungen

Ständiges Training und Üben gehört mit zum Ablauf eines Feuerwehrmann bzw. einer Feuerwehrfrau. Jeder Handgriff muss sitzen. Jede Situation braucht eine richtige Entscheidung. Diese zu treffen, muss antrainiert werden.

Besondere Ereignisse

Besondere Ereignisse gibt es für eine "Orts"-Feuerwehr nicht viele. Aber ein Ereignis gab es im Jahr 1988 doch. Die Übernahme des Gerätehauses.

Mannschaften

Eine Feuerwehr - ob als Beruf oder mit Freiwilligen besetzt, hat neben den Führungskräften auch Mannschaftsmitglieder, und die werden gesucht! Und das nicht nur in Reckenfeld [...]

Der Löschzug Reckenfeld besteht im Jahr 2008 aus 30 Männern und einer Frau.

Eine Auswahl von Mannschaftsfotos

Eine weitere Auswahl von Fotos

Mitglieder-Versammlungen

Die Versammlungen der Feuerwehrmitglieder, die einmal jährlich stattfinden, werden von der hiesigen Presse aufmerksam verfolgt. Ihre Berichte geben neben allgemeinen Dingen auch Aufschluss darüber, wie die Leistungsfähigkeit einer freiwilligen Feuerwehr einzuschätzen ist. Über das Engagement der Feuerwehrmänner und -frauen können sich die Reckenfelder Bürger informieren.

Sonstiges

Freiwillige Feuerwehr Greven und ihre Löschzüge

Der Freiwilligen Feuerwehr Greven unterstehen folgende Löschzüge:

  • Greven Stadt

  • Schmedehausen

  • Gimbte

  • Westerode

  • Reckenfeld


Was sonst noch wichtig ist [...]

Das Wappen.

Eine Anmerkung zu den Recherchen für die Site der Reckenfelder Feuerwehr: Karl-Heinz Sandbaumhüter, ist seit dem 1. Januar 1957 Mitglied der Reckenfelder Feuerwehr. Nach Erreichung der Altersgrenze (60 Jahre) wechselte er in die Alters-Ehrenabteilung des Löschzuges Reckenfeld. Sandbaumhüter ist somit bereits 51 Jahre Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr.
Noch heute (2008) ist von diesem Engagement für die Feuerwehr in Reckenfeld zu spüren, denn die meisten Texte über die "Neuzeit" der Wehr hat er in mühsamer Kleinarbeit zusammengestellt, geordnet und mir dann in übersichtlicher Form zur Übernahme für die Website der Geschichte Reckenfelds zur Verfügung gestellt. Nur durch seine über Monate dauernde Arbeit ist diese ausführliche Darstellung auf meiner Website möglich geworden.

Manfred Rech, im März 2008.


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