Montag, 30. März 2009, Vormittags
Jetzt habe ich mich die ganze Woche abgeschuftet. Ich bin gelaufen, war im Studio, habe Tennis gespielt und gejoggt. Ich habe auf meine Ernährung geachtet, wenig Kohlehydrate und viel Gemüse gegessen. Mit welchem Erfolg? Meine Waage zu Hause zeigt ganze 100 Gramm weniger an, als in der Vorwoche. Ich überlege mir schon, welche Entschuldigungen ich für mein 'Versagen' anbringe. 'Ich habe nur Muskelaufbau trainiert.' Ne, das wird man beim Umfang sofort sehen. 'Venus steht im ungünstigen Verhältnis zu Mars und da habe ich mir zu viele Schokoriegel gekauft.' Das ist ja glatt gelogen, ich hab ja keine Schokolade gegessen. Ich hab ja alles richtig gemacht- glaube ich. Hilft nur Augen zu und durch.

Montag, 30. März 2009, Abends
Jetzt wird es ernst! Ich stehe vor Raum 9 und das Unheil nimmt seinen Lauf. Meine Mitstreiter vor mir kommen alle mit strahlenden Gesichtern raus. Ich werde der Looser des Tages sein. Als ich den Raum betrete, werde ich von Luc angestrahlt. Auch das noch, voller Hoffnung. Ich sag es geradeaus: 'Luc, ich bin gefrustet. Eine Woche geschuftet und getan und alles für die Katz.' Luc strahlt immer noch: 'Jetzt messen wir erst mal.' Mit geschlossenen Augen steige ich auf die Waage. 'Hey, was willst Du denn,' Luc ist echt überrascht, '2,1 Kilo weniger. Ich weiß gar nicht, was Du hast.' Ich öffne ein Auge und schaue auf die Zahl. Unglaublich aber wahr, 2,1 Kilo weniger. Auch der Hüftumfang zeigt Veränderungen, 4 cm weniger. Bei mir zeigen sich Glückshormone pur. Ich muss mal nachfragen, ob das auch Auswirkungen auf den Kalorienverbrauch hat. Das ließe sich ausbauen. Aber zurück zu den Ergebnissen meiner Waage. Ganz einfach, sie lügt, weil nicht geeicht! Ehrlich!