Nr. 13: Anglikanische Kirche unterstützt Plan zur Vereinigung unter dem Papst

February 19, 2007
Churches back plan to unite under Pope
Ruth Gledhill, Religion Correspondent
https://www.timesonline.co.uk/tol/comment/faith/article.ece#comments-form



Ãœbersetzung des Originaltext:

Kirchen unterstützen Plan zur Vereinigung unter dem Papst

Die Times hat erfahren, dass radikale Vorschläge unter der Leitung des Papstes, Anglikaner mit der Römisch Katholischen Kirche zu vereinigen, noch in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen.

Den Vorschlägen haben Senior Bischöfe beider Kirchen zugestimmt.

In einem 42-seitigem Statement, erstellt von einer internationalen Kommission beider Kirchen, werden Anglikaner und Römisch Katholische Kirche dazu gedrängt, zu untersuchen, wie sie sich unter dem Papst wiedervereinigen könnten.

Das Statement, so ist der Times zugespielt worden, wird vom Vatikan untersucht, wo die katholischen Bischöfe eine formale Antwort vorbereiten.

Es kommt zu einer Zeit als die Erzbischöfe der 38 Provinzen der anglikanischen Kommunion sich in Dar es Salaam, Tansania, zu einem Versuch treffen, die Spaltung über die homosexuellen Ordination und anderen liberalen Doktrinen, die in Teilen der westlichen Kirche stattgefunden haben, zu vermeiden.

Während der Versammlung werden die 36 Primas sich bewusst sein, dass der Papst, seinerzeit noch ein Kardinal, eine Botschaft zur Unterstützung des orthodoxen Flügels der Episkopalen Kirche der Vereinigten Staaten schickte, als diese damit kämpfte, die Ausnahmesituation nach der Ordination des homosexuellen Bischofs Gen Robinson zu verarbeiten.

Waren die Diskussionen dieser Woche dazu geeignet, zu einer Spaltung zwischen Liberalen und Konservativen zu führen, würden viele der ehemaligen Gegenstimmen in Rom zu einer Wiedervereinigung mit anglikanischen Konservativen verstummen.

Viele von jenen Anglikanern, die stärkst gegen homosexuelle Ordination sprechen, lehnen auch die Ordination weiblicher Priester ab.

Rom hat sich bereits bereitwillig gezeigt, flexibel beim Thema Zölibat zu sein, als es Dutzende der verheirateten Priester von der Kirche von England in die Katholische Priesterschaft empfing, nachdem sie die Frage über die Ordination von Frauen übrig gelassen haben.

Es gibt ungefähr 78 Millionen Anglikaner, verglichen mit weltweit einer Milliarde Römischer Katholiken.
In England und Wales steht die Katholische Kirche dank der Immigration aus Katholischen Ländern bereit, die Anglikanische als dominante christliche Konfession zum ersten Mal seit der Reformation, zu überholen.

Wie die Querelen der Anglikaner über Grundlagen der christlichen Lehre weitergehen – sieben der konservativen Primas lehnten es zweimal bei ihrer Sitzung in Tansania ab, das Abendmahl mit den anderen anglikanischen Führern zu teilen – so wird in zunehmenden Maße die Glaubwürdigkeit der Kirche, in einer Welt untergraben, die nach starkem Zeugnis von seinen internationalen Führern sucht.

Die Anglikaner werden versuchen, ihre Differenzen heute durch die Veröffentlichung einer neuen anglikanischen Vereinbarung zu beheben – ein Versuch, eine Lehrmeinung unter der sie – sich – vereinigen können, bereitzustellen.

Aber viele fürchten, dass die Spaltungen zu weit gegangen sind, um überbrückt werden zu können, wobei sie sogar das Abendmahl nicht miteinander teilen können; es gibt wenig Hoffnung, dass sie über eine Aussage einer allgemeinen Lehre übereinkommen.

Der neueste / letzte Anglikanisch-Katholische Report konnte kaum zu einer empfindlicheren Zeit kommen. Er ist von der internationalen Anglikanisch-Römischen Katholischen Kommission zur Einheit und Mission, mit dem Vorsitz von dem Rechten Rev. David Beetge und Rev. John Bathersby, Katholischer Erzbischof von Brisbane, Australien, ausgearbeitet worden.

Ihr Ziel war, durch „allgemeines Leben und Mission“ einen Weg der Bewegung in Richtung Einheit zu finden.

Das Dokument, das zur Times durchsickerte, ist das erste Statement der Kommission „Zusammenwachsen in Einheit und Mission“.

Der Report bestätigt das „unvollständige Teilen von Interessen“ zwischen zwei Kirchen, besagt aber, dass es genügend gemeinsamen Grundraum gibt, um den „Ruf nach Aktion“ über den Papst und anderen Themen zu tätigen.

Eine andere signifikante Passage des Berichtes bemerkt: die Römisch Katholische Kirche lehrt, dass die Geistlichkeit des Bischofs von Rom (der Papst) als universellem Primaten in Ãœbereinstimmung mit dem Willen von Christus für die Kirche ist und ein essentielles Element von Einigkeit und Wahrheit.

Die Anglikaner wiesen den Bischof von Rom als Universalprimas im 16. Jahrhundert zurück. Wie auch immer, heute gangen einige Anglikaner an, den möglichen potentiellen Wert einer Geistlichkeit des Universalprimas zu sehen, welche vom Bischof von Rom, als Zeichen und Fokus der Einheit innerhalb einer wiedervereinigten Kirche ausgeübt werden würde.

In einem anderen Absatz geht der Report sogar noch weiter: „wir drängen Anglikaner und Römische Katholiken, zusammen zu erforschen, wie das Amt des Bischofs von Rom angeboten und empfangen werden könnte, im Zuge der Unterstützung des Zusammenwachsens zu einer vollen kirchlichen Interessengemeinschaft.

Andere Empfehlungen schließen die Einladung von Laien und ordinierten Mitgliedern beider Konfessionen ein, gegenseitig an synodialen und kollegialen Zusammenkünften / Konferenzen teilzunehmen. Anglikanische Bischöfe könnten eingeladen werden, die Katholiken bei Besuchen in Rom zu begleiten.

Der Report fügt hinzu, dass auch spezielle „Protokolle“ aufgestellt werden sollten, um die Bewegung des Klerus von einer Kirche zur anderen anzugehen. Andere Vorschläge schließen allgemeine Unterrichtsquellen für Kinder in den Sonntagsschulen und gegenseitige Anwesenheit in des anderen Gottesdienstes (Wallfahrten) und Prozessionen, ein.

Anglikaner sind auch aufgefordert für den Papst während der interkonfessionellen Gebete in den Gottesdiensten zu beten und Katholiken sind angehalten, öffentlich für den Erzbischof von Canterbury zu beten.

In der heutigen anglikanischen Kirche ist es unwahrscheinlich, dass eine Mehrheit der Gemeindemitglieder den jahrhundertealten Riss zu heilen wünscht und nach Rom zurückkehren möchte.

Wie auch immer, die Haltung des Erzbischofs von Canterbury über den seine Kirche teilenden gegenwärtigen Streit, gibt Hinweis darüber, wie Prioritäten im Licht des vorgeschriebenen Evangeliums in Richtung zur Kircheneinheit geändert werden könnten.

Dr. Rowan Williams, der als Primas der Kirche von England, der Fokus der Einheit ist, hat in der Vergangenheit eine liberale Deutung von Schriften bezüglich des Themas Homosexualität unterstützt. Aber er hat klar gemacht, dass Kircheneinheit vor provinzieller Autonomie kommen muss.
Eine logische Erweiterung davon wäre, sobald diese Krise entweder durch Zustimmung oder Spaltung überwunden ist, die Suche der Wiedervereinigung der Kirche von England mit ihrer eigenen Mutterkirche.