Wehwehchen eines Hypochonders
"theatrum mixtum compositum" spielte "Der eingebildete Kranke"
Siegen. "Laßt mich nur machen",sagt Toinette und nimmtdie
Zügel der Geschichte in die Hand. Die Dienstmagd des eingebildeten Kranken
Argan ist die einzige, die in dem Verwirrspiel um Liebe, Betrug und
Wehwehchen den Durchblick behält. Ihr gelingt es am Ende, den
"Kranken" |
Stücks. In dem Sessel wird Argan von Ehefrau Beline
(Diane Kölsch) verwöhnt, dahinter von ihr betrogen. Und ebendort nimmt
Toinette ihm letztlich alle Illusionen: Im "Tod" erkennt Argan das wahre
Gesicht der geldgierigen Gattin und die Treue seiner Tochter Angelique
(Kerstin Rohwedder). Die darf nun doch ihren Cleante (Peter Scholl)
heiraten, und Argan vergißt um ein Haar, wie krank er ist... |
Eigebildeter Kranker "überzeugte"
Publikum
Gelungene Inszenierung im Ganztagsgymnasium
Siegen. (cg) Mit einer bemerkenswerten schauspielerischen
Leistung wartete das "theatrum mixtum compositum" - ein Ensemble aus
ehemaligen Schülern des Städtischen Ganztagsgymnasiums Am Rosterberg,
"Pennälern", die die Schulbank dort noch drücken und außenstehenden
Akteuren - in der Aula der Schule auf. |
hat er in den Mittelpunkt seines Lebens gestellt, ein
gefundenes Fressen für Ärzte und Apotheker. Vor allem aber seine Familie
leidet unter seiner von Selbstmitleid und Selbstsucht
gleicherma&azlig;en geprägten Nichtstuerei. |
gearbeitet qurde. Worte wie "Einfaltspinsel" gehören
nicht zur Sprachgewohnheit des 17. Jahrhunderts. |
Molieres Thema ist noch aktuell
Siegen. (ju) Das
"Theatrum Mixtum Compositum" präsentierte in dieser Woche zweimal im
Pädagogischen Zentrum des Städtischen Ganztagsgymnasiums sein erstes
Projekt: Mit der maßgeschneiderten Fassung von Molieres Komödie "Der
eingebildete Kranke" gelang dem Ensemble die witzige, spritzige Umsetzung
eines in seiner Thematik immer noch aktuellen Stücks. Spott über "Wehwehchen" Mehr als gesund allerdings wirken Argans Stimmbänder, wenn sein kräftiges und ungehobeltes Mundwerk Schimpftriaden über das Dienstmädchen Toinette (Silke Kölsch) losläßt ("Du Luder!"). Die nutzt jede Gelegenheit, die "Wehwehchen" ihres Herrn |
auf die Schippe zu nnehmen ("Vergessen Sie ihren Stock
nicht, Sie können doch ohne ihn nicht laufen"). Mit ihrem spöttischen
Tonfall macht sie ihren "Herrn" lächerlich. Showeinlagen lockern auf Doch Toinette fädelt den Gang der Dinge so geschickt ein, daß Argan am Ende das wahre Gesicht seiner zweiten Gattin erkennen muß. Sie sorgt auch dafür, daß er wohl oder übel Angeliques Geliebten als Schwiegersohn akzeptiert. Wie schon zu Molieres Zeiten lockern Showeinlagen die Komödie auf: Ein Jongleur und indische Tempeltänzerinnen bringen einen Hauch von exotik ins Spiel. Guido Müller, Hauptdarsteller und Regisseur, regte allein durch sein Erscheiningsbild zum Lachen an: Die Baskenmütze tief über die Ohren gezogen, den Schlafrock über den gebeugten Schultern bewegte |
er sich langsam über die Bühne. Die Miene wirkte stets
gequält - und natürlich ging am Stock, welcher oft auch als Verlängerung
seines drohend erhobenen Zeigefingers diente. |
"Der eingebildete Kranke"
Die Premiere von Molieres "Der eingebildete Kranke" präsentierte das "Theatrum Mixtum Compositum" am Donnerstag, 14. März, 20 Uhr, im Pädagogischen Zenrum des städtischen Gaztagsgymnasiums am Rosterberg. Weitere Aufführungen: Freitag, 15. und Donnerstag 21. März. In dieser Spielzeit steht nun der Moliere-Klassiker "Der eingebildete Kranke" auf dem Programm. Eine Kommödie, die durch ihre klare Skizze und der pointenreichen Handlung als Höhepunkt seines Schaffens bezeichnet wird. |
Moliere konnte diesen Erfolg jedoch nicht mehr auskosten, verstarb er doch bereits kurz nach der Uraufführung. "Mixtum Compositum" hat sich der Bühnenvorlage hart - aber herzlich - angenommen. Der Orginaltext ist zwar stark in die Inszenierung eingeflossen, doch mu&azlig;te die Komödie dahingehend bearbeitet werden, daß sie der heutigen Dynamik und Geschwindigkeit gerecht werden konnte. Der Inhalt: Argan, ein reicher Pariser Bürger /Guido Müller), hält sich für unendlich krank, doch scheint seine |
Krankheit mehr von der Psyche her bestimmt zu sein. Er wird zu einem "gefundenen Fressen" für Apotheker und Ärzte. Unter seinem Krankheitswahn leidet die ganze Familie, nur sein Dienstmädchen Toinette (Silke Kölsch) krempelt die Äö;rmel hoch und leistet dem Hauspatriarchen Widerstand. Die Situation scheint zu entgleisen, als Argan auf die Idee kommt seine Tochter Angelique (Kerstin Rohwedder) einem dümmlichen Arzt zur Frau zu geben, wo diese doch bereits unsterblich verliebt ist... |