Geld

 

Geld an sich hat keinen Wert, so dass Geld immer im Zusammenhang mit Einkommensverteilung, Güterverteilung, Gütertausch sowie privater und öffentlicher Nachfrage (Steuern) zu sehen ist. Eine eigenständige Geldwirtschaft (Banken, Kredite, Börse) ist in einer Volkswirtschaft überflüssig, weshalb eine Abschaffung jener Institutionen anzustreben ist.

 

I. Geldfunktionen

Die Geldfunktion liegt letztlich immer im Gütertausch, auch wenn Geld gespart oder auf andere Personen übertragen wird.

 

1. Tauschmittel

Geld ist primär dazu geeignet, Tauschvorgänge der Wirtschaft zu erleichtern. Geld ist nur ein Mittel für den Warentausch. Ohne Geld müsste man Ware gegen Ware tauschen. Als allgemein anerkanntes Tauschmittel ermöglicht es den Tausch von Waren oder Dienstleistungen - also Güter zu kaufen bzw. zu verkaufen oder Dienstleistungen in Anspruch zu nehmen, für die man andere Güter (gegen Geld) produziert oder eine Dienstleistung verrichtet hat.

 

2. Wertaufbewahrungsmittel

Geld muss man nicht sofort ausgeben, sondern man kann es aufbewahren, also sparen. Diese Funktion hat Geld  nur dann, wenn sein Wert nicht durch die Inflation aufgezehrt wird. Geld ermöglicht persönliche Freiräume, weil man dadurch seine Arbeitszeit oder Freizeit selbst bestimmen kann. So kann man sein Altersruhegeld  zurücklegen.

 

3. Wertübertragungsmittel (Wertträger durch Raum und Zeit)

Geld ermöglicht, notwendige Tauschvorgänge zeitlich zu verlagern, ohne dass größere Vorräte an Waren angelegt werden müssen. Geld macht möglich, Vermögenswerte zu übertragen, ohne dass körperliche Gegenstände übereignet werden müssen. So kann man Geld verschenken oder vererben, weil damit einerseits Kaufkraft abgeschöpft und andererseits Kaufkraft entfaltet wird.

 

4. Wertmaßstab

Durch Geld wird der Wert der Waren und Dienstleistungen ausgedrückt. Dabei werden zugleich auch die Einkommen bestimmt, die wiederum die Leistung des Einzelnen widerspiegeln.

 

II. Geldmenge der Volkswirtschaft 

Die Geldmenge einer Volkswirtschaft setzt sich aus mehreren Faktoren zusammen. 

 

1.Faktoren für die Geldmenge einer Volkswirtschaft: 

1.1. Produktionspotential Gütermenge 

1.2. Sparsumme 

1.3. Preisniveau 

1.4. Geldumlaufgeschwindigkeit 

 

1.1.Produktionspotential/Gütermenge 

Das Kriterium der Geldmenge (nachfragewirksam) einer Volkswirtschaft ist primär das Produktionspotential und sekundär die Gütermenge. Die Geldmenge der Volkswirtschaft resultiert aus dem Produktionspotential und den daraus entstehenden Gütern und Dienstleistungen insgesamt, wobei sich die Geldmenge (nachfragewirksam) auf das potentielle Produktionspotential (Vollbeschäftigung) einer Volkswirtschaft bezieht. Bei nicht ausgeschöpftem Produktionspotential ist die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu gering und damit die Volkswirtschaft mit nachfragewirksamer Geldmenge unterversorgt, weil nicht alle produzierbaren Güter produziert und verteilt werden. Denn bei Arbeitslosigkeit kann mehr produziert werden, als produziert wird, so daß die Geldmenge anzuheben ist. Im Wirtschaftskreislauf fließt jedem Güterstrom ein wertgleicher Geldstrom entgegen. Die nachfragewirksame Geldmenge und der Güterwert insgesamt müssen (von Schwankungen abgesehen) äquivalent zueinander stehen. Die kaufkräftige Nachfrage (nachfragewirksame Geldmenge) und das Gütervolumen müssen gesamtwirtschaftlich in einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen, denn es kann weder mehr verbraucht als produziert noch mehr produziert als verbraucht werden. Das Gütervolumen der Gesamtwirtschaft resultiert aus der Vollbeschäftigung.

 

1.2. Ersparnisse

Zum stetigen Geldumlauf kommen noch die Sparsummen der Bürger. Je höher die Ersparnisse, desto größer die Geldmenge der Volkswirtschaft insgesamt. Denn die Sparsumme muss unabhängig von der nachfragewirksamen Geldmenge gesehen werden, weil Spargeld ökonomisch ruhendes Kapital ist. Sofern das Spargeld gesamtwirtschaftlich konstant bleibt, entstehen keine Auswirkungen auf die Geldmenge. Bei Schwankungen der gesamtwirtschaftlichen Sparsumme ist die nachfragewirksame Geldmenge anzupassen. Wenn Bürger mehr Geld verdienen, als sie konsumieren, so muss der Wirtschaft Geld zugeführt werden. Umgekehrt verhält es sich, wenn die gesamtwirtschaftlichen Ersparnisse sinken.

 

1.2.1. Nachfragewirksame Geldmenge

In einer Volkswirtschaft mit Geld als Tauschmittel ist immer die monetäre Nachfrage entscheidend, weil nur umlaufendes Geld den Wirtschaftskreislauf aufrechterhält. Dies heißt, wenn eine Geldhortung eintritt (steigende Ersparnisse), dann muss der Volkswirtschaft zusätzlich Geld zugeführt werden. Zwar ist auch bei steigenden Bargeldbeständen prinzipiell die zur Nachfrageentfaltung notwendige Geldmenge vorhanden, aber diese Geldmenge ist nicht nachfragewirksam.

 

1.3. Preisniveau

Zunächst einmal haben die Güter einen bestimmten nominellen Wert. Dieser nominelle Wert resultiert aus dem festgelegtem Einkommen pro Zeiteinheit (Stunde). Je höher das Preisniveau, desto größer ist die nominelle Geldmenge. Das nominelle Preisniveau ist für die Funktion der Volkswirtschaft irrelevant.

 

1.4. Geldumlaufgeschwindigkeit

Die Geldmenge einer Volkswirtschaft hängt auch mit der Umlaufgeschwindigkeit des Geldes zusammen, weil man Geld jeden Tag verdienen und auch ausgeben kann oder aber wöchentlich oder monatlich. Würde man Geld tagtäglich verdienen und auch ausgeben, dann wäre die Geldmenge der Volkswirtschaft am geringsten. Bei einer Erhöhung dieses Zeitraumes auf einen Monat steigt der Geldbedarf um das 30fache, ohne dass der Konsum steigt. Dies liegt daran, weil für den Zeitraum von einem Monat Geld in Höhe des Gesamtgüterwertes zurückgelegt werden muss.
Eine gesamtwirtschaftliche Bedeutung hat dies praktisch nicht, weil Zahlungsgewohnheiten und damit die Umlaufgeschwindigkeiten unverändert bleiben oder sich nur langfristig verändern. Minimale Einflüsse auf die Nachfrage sind unbedeutend und werden im Rahmen der Geldmengensteuerung ausgeglichen.

 

Geldmenge der Volkswirtschaft:

Eine Volkswirtschaft (Wirtschaftsgebiet) ist erst dann mit ausreichender und adäquater Geldmenge versorgt, wenn es weder Arbeitslosigkeit noch Güterknappheit gibt. Dies bedeutet, dass die Kriterien der Geldmenge einerseits die Vollbeschäftigung (Produktionspotential) und andererseits die Güterversorgung (Angebotsmenge) ist. Diese beiden Faktoren bestimmen entscheidend die Geldmenge einer Volkswirtschaft, neben Sparsumme, Umlaufgeschwindigkeit und Preisniveau. Die nachfragewirksame Geldmenge oder der Geldumlauf bzw. die kaufkräftige Nachfrage einer Volkswirtschaft umfasst den Wert aller Waren und Dienstleistungen.

 

Die in einer Volkswirtschaft benötigten Geldmenge beträgt:

Ausgeschöpftes Produktionspotential = Wert aller Güter und Dienstleistungen

+Sparsumme

+Nominelles Preisniveau


= Geldmenge der Volkswirtschaft

 

Sollte durch ökonomische Veränderungen (Produktivität, Arbeitszeit, Einkommensverteilung usw.) eine ungleichgewichtige Gesamtwirtschaft eintreten, dann muß dem durch eine Geldmengensteuerung begegnet werden. Die Geldmengensteuerung beruht immer auf einer Expansion oder Reduktion der monetären Nachfrage.  

 

III. Volkswirtschaft ohne Kreditwesen

In einer Volkswirtschaft sind keine Kredite notwendig, weil alle Güter mit Gütern bezahlt werden! Geld fungiert nur als Tauschmittel. Für Geldeinkommen (Geldbesitz) hat man Werte geschaffen, die man nun in Form von Geld „besitzt".

Der volkswirtschaftliche Ausgangspunkt aller geldlichen Betrachtungen besteht darin, dass die (nachfragewirksame) Geldmenge der Gütermenge (Produktionspotential) entspricht.

Eine Kreditaufnahme bedeutet immer eine Ausweitung der monetären Nachfrage. Jedoch ist bei Vollbeschäftigung (ausgeschöpftes Produktionspotential) eine Expansion der Nachfrage gar nicht möglich, weil dabei eine Güterknappheit eintreten würde. Folglich ist eine Kreditaufnahme unmöglich.

 

1. Finanzierung der öffentlichen Haushalte

Es ist eine Selbstverständlichkeit, dass öffentliche Haushalte und Aufgaben ausschließlich aus Steuermitteln finanziert werden.

Legt man eine vollbeschäftigte Volkswirtschaft ohne (theoretisch) staatliche Ausgaben zugrunde, dann muss für öffentliche Aufgaben (z.B. Straßenbau) Produktionspotential (Arbeitskräfte) von der privatwirtschaftlichen Nachfrage abgezogen werden. Dies ist nur möglich, indem die private Nachfrage reduziert wird und somit Arbeitskräfte frei werden. Das erfordert Steuern, so dass die private Nachfrage sinkt und Arbeitskräfte freigesetzt werden, die für öffentliche Aufträge eingesetzt werden können (Geldmittel wie Arbeitskräfte).

 

Merke:

Die Finanzierung öffentlicher Aufträge muss ausschließlich aus Steuermitteln erfolgen!

 

Eine öffentliche Verschuldung ist nicht notwendig (Kreditwirtschaft), weil öffentliche Aufträge  nur eine Verlagerung vom privaten zum öffentlichen Sektor bedeuten. Dies wird in einer vollbeschäftigten Volkswirtschaft deutlich. Aus Finanzierung öffentlicher Aufträge mit Krediten resultiert eine Ausweitung der monetären Nachfrage, die bei Vollbeschäftigung zur Güterknappheit führt. Ganz abgesehen davon, dass Kredite irgendwann zurückgezahlt werden müssen und somit wieder neue Kredite erforderlich werden usw.

 

1.1. Erhöhung oder Senkung öffentlicher Aufträge

Zur Erhöhung oder Senkung öffentlicher Ausgaben sind entsprechende Steuererhöhungen oder Steuersenkungen vorzunehmen, weil bei Vollbeschäftigung und ausgewogenem gesamtwirtschaftlichen Produktions- und Nachfrageverhältnis auch die monetäre Gesamtnachfrage konstant bleiben muss.

Bei Vollbeschäftigung ist eine öffentliche Ausgabenerhöhung nur durch Steuererhöhungen möglich, weil die monetäre Gesamtnachfrage konstant bleiben muss. Da nun bei ausgeglichener Gesamtwirtschaft Angebot und Nachfrage identisch sind, kann gar keine Expansion der monetären Nachfrage und somit keine Kreditnachfrage erfolgen, weil dies eine Güterknappheit mit sich brächte.

 

1.2. Erhöhung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage

Eine notwendige gesamtwirtschaftliche Nachfrageerhöhung muss auch wirksam bleiben, so dass die monetäre Nachfrageausweitung nicht durch Verschuldung finanziert werden kann, weil die zusätzliche nachfragewirksame Geldmenge im wirtschaftlichen Kreislauf verbleiben muss.

 

 

2. Finanzierung von Konsumgütern und Produktionsmitteln

Grundsätzlich sollen alle Anschaffungen der Bürger, ob Konsumgüter oder Produktionsmittel, durch die vorhandenen Bargeldbestände (Ersparnisse) bestritten werden können.

Ausgehend davon, dass jeder Bürger erwerbstätig ist und somit über Einkommen und Ersparnisse verfügt, kann jede Anschaffung bar bezahlt werden. Dies gilt für alle Haushalte und Betriebe, weil sich niemand gegen Verschuldung notwendige oder gewünschte Waren kaufen will.

Die Frage, die sich dabei stellt, ist, ob die Ersparnisse (Bargeldbestände) der Bürger ausreichen bzw. so hoch sein können, dass jede Anschaffung bar bezahlt werden kann. Dies wird in der Regel der Fall sein, weil einzelne Konsumgüterpreise die Sparsumme nicht übersteigen. Denn die teuerste Anschaffung von Konsumgütern ist vermutlich ein Eigenheim, und dieses lässt sich über die Ersparnisse finanzieren. In der Regel kann von Lebensmitteln bis zum Eigenheim alles in bar bezahlt werden (Bargeldbestände), so dass Ratenzahlungen überflüssig sind. Voraussetzung ist allerdings eine gewisse Einkommensgerechtigkeit, damit adäquate Bargeldbestände angehäuft werden können (Ausnahmen s. Ratenzahlung).

 

2.1. Konsumgüter

Konsumgüter können bar bezahlt werden, weil meistens die Anschaffungskosten der Konsumgüter die Bargeldbestände nicht übersteigen. Zudem wird kein Bürger etwas konsumieren, das nicht im Verhältnis zu seinem Einkommen (Ersparnissen) steht.

Bestünde jedoch für eine Konsumausgabe eine Notwendigkeit einer Ratenzahlung, dann wäre dies eine Unverhältnismäßigkeit zum Einkommen. Zwar ist nicht ausgeschlossen, dass sich jemand einen "Traum" erfüllen möchte, dessen Kosten über den Ersparnissen liegt, dies wird jedoch eine Ausnahme bleiben. Dies ist auch deshalb unwahrscheinlich, weil im Regelfall die Produzenten nur Konsumgüter herstellen, die die Bürger auch bar bezahlen können. Deshalb kann nur bei ungerechter Einkommensverteilung eine Tangierung zwischen Einkommen (Sparsumme) und Produktpreisen eintreten, infolge Produkte (Luxusgüter) angeboten werden, die sich Geringverdiener nicht leisten können, aber leisten möchten.

 

2.2. Produktionsmitteln

Produktionsmittel finanzieren sich über die Einkommen der damit produzierten Waren und Dienstleistungen. Dennoch sollen und können auch Produktionsmittel bar bezahlt werden, damit Ratenzahlungen überflüssig werden. Es sollte immer die Barzahlung möglich sein, indem Firmen oder Bürger stets über eine Bargeldmenge verfügen, die die Produktionsmittelkosten abdecken. Dies gilt für etablierte Unternehmer genauso wie für Arbeitnehmer, die sich selbständig machen wollen, oder nicht beschäftigte Personen.

 

Merke:

Der Unterschied zwischen Konsumgütern und Produktionsmitteln besteht darin, dass Konsumgüterkosten einkommensmindernd wirken und Produktionsmittelkosten nicht.

 

    Voraussetzung für eine Barzahlung sind gewisse Bargeldbestände der Haushalte. Dies ist bei Einkommensgerechtigkeit nicht nur möglich, sondern auch gewährleistet, weil sich die Menschen aus Vorsorgegründen gewisse Bargeldbestände halten wollen und werden.

 

IV. Ratenzahlung

Grundsatz: Eine Ratenzahlung bei Anschaffungen ist direkt zwischen Käufer und Verkäufer abzuwickeln - ohne Bankzwischenschaltung!

 

1. Privatwirtschaftliche Finanzierung und Verschuldung

Eine private Verschuldung ist grundsätzlich möglich, im Gegensatz zur öffentlichen Verschuldung.

Eine privatwirtschaftliche Verschuldung ist von Käufer zu Verkäufer ohne Bankzwischenschaltung abzuwickeln.

 

1.1. Private Verschuldung

Unter privater Verschuldung ist eine Verschuldung von Bürger zu Bürger zu verstehen. Geldverleihung ist eine Kaufkraftverlagerung von Bürger zu Bürger.

Auch bei einer (Geld- ) Verschuldung muss ein Gegenwert vorhanden sein. Das heißt, den Geldschulden stehen materielle Werte gegenüber. Wenn eine Ware auf Raten gekauft und zunächst nur ein Teil bezahlt wird, so ist für den Restpreis ein Gegenwert vorhanden. Dies ist selbst dann so, wenn ein Bürger einem anderen Geld leiht, weil nämlich der Geldverleiher (vorübergehend) Kaufkraft abgibt, die beim Geldnehmer wirksam wird, und ein materieller Gegenwert vorhanden ist. Das heißt, dass zunächst das Produkt vorhanden ist, um hernach die betreffende Ware mit Raten bzw. Schulden zu tilgen, mithin das Produkt vorhanden ist und nur der Warenwert vom Käufer zum Verkäufer in Raten beglichen wird.

Schulden sind nichts anderes als ein Aufteilen des Gesamtbetrages auf Raten. Beim Kauf einer Ware auf Schulden (Ratenzahlung) tritt eine schrittweise Kaufkraftverlagerung von Käufer zu Verkäufer ein. Dies betrifft Konsumgüter wie Produktionsmittel. Das gesamtwirtschaftliche Angebots- und Nachfrageverhältnis wird dabei nicht berührt, weil die kaufkräftige Nachfrage konstant bleibt und infolgedessen weiterhin der Gesamtnachfrage der Produktion entspricht.

 

1.2. Kreditaufnahme und Produktion

Unternehmer können bei Vollbeschäftigung durch eine Kreditaufnahme die Produktion nicht ausdehnen, weil das Produktionspotential (Arbeitskräfte) nicht vorhanden ist. Deshalb kann gar keine Kredittätigkeit einsetzen, weil für potentielle Investoren die Produktionskapazitäten (Arbeitskräfte) fehlen.

 

2. Notwendigkeit von Ratenzahlungen

Die Bargeldbestände der Haushalte oder Firmen können in der Regel nur eine bestimmte Höhe erreichen, weil die Spargelder im Verhältnis zum Einkommen stehen und die Einkommen aufgrund der Produktivität und Arbeitszeit vorgegeben sind. Da die Kreditwirtschaft abzuschaffen ist, stellt sich die Frage, wie die Finanzierung von Anschaffungen erfolgen soll, wenn die Bargeldbestände für eine Barzahlung nicht ausreichen. In diesem Falle sind Schulden bzw. eine langfristige Abzahlung (Ratenzahlung) der Anschaffungen erforderlich, weil eine Barzahlung nicht möglich ist. Deshalb müssen Neuanschaffungen, die die Ersparnisse übersteigen, längerfristig finanziert und somit Schulden gemacht werden. Das heißt, die Abzahlung erfolgt in Raten.

Ratenzahlungen sind in einer Volkswirtschaft deshalb unumgänglich, weil manche Produktpreise (Kosten) von Anlagen die Bargeldbestände der Bürger übersteigen. Diese Differenz kann nur durch Ratenzahlungen überbrückt werden, jedoch ohne Bankzwischenschaltung .

 

2.1. Sparsumme und Enthortung

Ersparnisse werden in der Regel nur eine bestimmte Höhe erreichen, so dass die Bargeldbestände irgendwann wieder ausgegeben werden, und sei es spätestens bei der Vererbung.

Die Sparquote wird bei absolutem Wohlstand bei allen Bürgern in etwa identisch sein, sofern man identische Arbeitszeiten und eine etwa gleiche Sparquote aller Bürger zugrunde legt. Davon sind natürlich Abweichungen möglich, weil nicht jeder Bürger gleich viel spart.

Die Sparsumme steigt mit zunehmendem Alter und Erwerbsdauer, so dass die Sparsumme und das Alter in der Regel im Zusammenhang stehen.

 

2.2. Bargeldbestände und Anschaffungen

Grundsätzlich soll jede Anschaffung bar bezahlt werden. Jedoch sind den Ersparnissen aus privatwirtschaftlichen Gründen Grenzen gesetzt, weil die Einkommen und somit die Spargelder in Relation zum Einkommen bzw. absoluten Wohlstand stehen, weshalb teure Anschaffungen und Investitionen u.U. nicht bar zu bezahlen sind. Trotzdem darf es nicht nur einigen Wohlhabenden möglich sein, bestimmte Investitionen oder Anschaffungen tätigen zu können.

 

2.3. Komplexe Anlagen

Eine Diskrepanz zwischen Bargeldbeständen der Bürger und Kosten von Anschaffungen kann in komplexen Anlagen liegen und damit die Ersparnisse der Bürger oder Unternehmer übersteigen, um bspw. Produktionsanlagen bar bezahlen zu können. Ratenzahlungen sind in der Regel nur bei kostspieligen Investitionsgütern erforderlich, die selten sind.

Beispiel: Flugzeuge/Schiffe

In einer Wirtschaft gibt es Produkte, deren Kosten die (normalen) Bargeldbestände übersteigen, (beispielsweise Flugzeuge, Schiffe, Autoproduktionsanlagen), weshalb eine Volkswirtschaft ohne Ratenzahlungen (Schulden) unrealisierbar ist.

So ist es privatwirtschaftlich unmöglich, für ein Flugzeug entsprechendes Geldvermögen anzusparen, um ein Passagierflugzeug bar bezahlen zu können. Dennoch soll jeder Bürger die Chance haben, eine eigene Fluglinie zu gründen und dafür ein Flugzeug zu kaufen.

Dies ist im Prinzip auch möglich, weil jeder Unternehmer die Investitionskosten von den Einnahmen der entsprechenden Leistungen finanzieren kann, unabhängig vom privaten Geldvermögen. Dies erfordert jedoch eine Ratenzahlung.

 

3. Finanzierung durch Ratenzahlung

Ratenzahlungen sind ohne Bankzwischenschaltung durchzuführen. Eine Finanzierung durch Ratenzahlung wird in Ausnahmefällen nur bei Investitionsgütern notwendig sein, weil die Kosten für Investitionsgüter im Gegensatz zu Konsumgütern die Ersparnisse übersteigen können.

 

3.1. Konsumgüter

Eine Ratenzahlung für Konsumgüter ist im Regelfall nicht notwendig, weil die Ersparnisse ausreichen, um alle privaten Anschaffungen bar bezahlen zu können. Zudem werden Konsumgüter nur nach den finanziellen Möglichkeiten erworben, so dass sich eine Ratenzahlung bei Konsumgütern ohnehin verbietet.

 

3.2. Produktionsmittel

Übersteigen die Kosten von Investitionsgütern die Ersparnisse, so sind die Produktionsmittel über eine Ratenzahlung ohne Bankzwischenschaltung zu finanzieren.

Grundsätzlich können Produktionsmittelkosten über die Einnahmen der damit produzierten Güter aufgebracht werden, weil Produktionsmittelkosten im Preis der damit hergestellten Ware enthalten sind (s. Kosten der Produktionsmittel). Die Einkommen und Kosten der Produktionsmittel stehen in einem unmittelbaren Zusammenhang. Das heißt, je größer die Kosten der Investitionsgüter, desto höher die Einnahmen.

Deshalb ist Ratenzahlung bei unveränderten Einkommen von Arbeit- und Unternehmern möglich, so dass Investitionen in Raten bezahlt bzw. aus den laufenden Einnahmen der Produktion finanziert werden können.

 

4. Finanzierung der Produktion der Hersteller

Wenn Käufer den Preis eines bestimmten Produktes nicht von den Ersparnissen aufbringen können, dann gilt das gleiche für die Produzenten. Das heißt, dass die Produktionsdauer einer Anlage die Bargeldbestände des Herstellers und somit die Vorfinanzierung übersteigt.

 

4.1. Herstellungszeit und Kosten

Dazu zunächst eine grundsätzliche Überlegung:

Zur Herstellung eines teuren Produktes ist eine entsprechend lange Herstellungszeit notwendig. In der Herstellungszeit erwirtschaftet der Produzent naturgemäß kein Einkommen. Deshalb sind die in dieser Zeit benötigten Vorprodukte (beispielsweise Produktionsmittel) von den Bargeldbeständen zu bestreiten. Dies gilt für einen Ein-Mann-Betrieb genauso wie für einen Betrieb mit 1.000 Beschäftigten. Dies bedeutet, dass auch in einem 1.000-Mann- Betrieb die Beschäftigten theoretisch solange auf ein Einkommen verzichten müssten, bis dieses Produkt hergestellt ist.

Wenn ein Produzent zur Herstellung eines Produktes diverses Material (Vorprodukte) benötigt, aber die finanziellen Vorleistungen selbst nicht aufbringen kann, können die Beschäftigten Vorleistungen erbringen. Dieses kann in Form einer "betriebsinternen Steuer" geschehen, indem von den Beschäftigten eine (teilweise) Lohneinbehaltung verlangt wird. Spätere Lohnnachzahlungen müssen gewährleistet sein.

 

4.2. Beginn der Ratenzahlung

Beginnt bei Auslieferung des Produktes angenommen die Ratenzahlung und erstreckt sich diese auf mehrere Jahre, dann erhält der Produzent in bestimmten Zeiträumen anteilmäßig die Ratenzahlung. Erfolgt die Abzahlung beispielsweise innerhalb von drei Jahren, dann erhält der Hersteller jeweils nur ein Drittel des Preises pro Jahr an Abzahlung.

Bei Weiterproduktion würde der Unternehmer nach drei Jahren das gleiche Einkommen erhalten wie alle Bürger, weil er für jedes Produkt jeweils ein Drittel erhält. Im vierten Jahr fällt dann die Rate für das erste Produkt weg.

Dauer und Höhe der Ratenzahlung resultieren grundsätzlich aus der Herstellungsdauer des Produktes. Je länger die Herstellungsdauer, je höher der Preis, um so länger die Ratenzahlung.

 

5. Finanzierung von Großanlagen

Grundsätzlich werden Großanlagen durch Aufnahme einer Produktion oder Dienstleistung nach der Fertigstellung finanziert, aus der dann die Kosten der Anlagen bestritten werden. Dies kann bei Großanlagen eine Ratenzahlung erfordern, wobei die Einnahmen naturgemäß den Kosten (inklusive Einkommen der Betreiber) entsprechen, weil Großbauten entsprechende Produktionen oder Dienstleistungen (z.B. Fließbandproduktion, Hotelbetten) und damit Einnahmen gegenüberstehen.

 

5.1. Großentwicklungen, Forschungen

In der Regel besteht keine Notwendigkeit für Großentwicklungen oder Forschungen. Großforschungen können nur in lebenswichtigen Bereichen notwendig sein (z.B. Krebs, Aids). Dabei können öffentliche Mittel gerechtfertigt sein. Hingegen ist eine serienmäßige Herstellung eines neuen PKW-Modells mit großen Investitionen (Forschung, Entwicklung und Versuche für die Einrichtung von Fertigungsstraßen) eine einzelwirtschaftliche (betriebliche) Angelegenheit, für die keine zusätzlichen Finanzmittel (Preiserhöhungen, Subventionen) benötigt oder gerechtfertigt sind.

 

6. Ratenzahlung –Käufer /Verkäufer

Eine Ratenzahlung kann direkt von Käufer zu Verkäufer abgewickelt werden, ohne Kreditaufnahme bei Banken.

Weder Käufer noch Verkäufer können einer Ratenzahlung abgeneigt sein, weil sich grundsätzlich die realen Besitzstände nicht ändern. Die Einkommen fließen kontinuierlich über einen längeren Zeitraum, je nach Nutzzeit der Anlage. Allerdings ist dies nur ohne Zinsen der Fall, weil nur dann Käufer und Verkäufer eine Ratenzahlung ohne Zinsverlust akzeptieren werden.

 

6.1. Zinsen

Eine Ratenzahlung ist auch ohne Bankzwischenschaltung zu realisieren, weil Kredite auch Ratenzahlung bedeuten. Eine Bankzwischenschaltung bedeutet nur, dass Käufer sich von der Bank Geld leihen und damit Anschaffungen finanzieren, um später den Kredit in Form von Raten zu tilgen.

Der Unterschied zwischen direkten Ratenzahlungen und Bankzwischenschaltung besteht darin, dass die Kredite auch mit Raten abgezahlt werden müssen, aber zusätzlich noch Zinsen im Spiel sind; und genau jene Zinsen sind und müssen überflüssig werden. Deswegen liegt die Überwindung der Zinsen in der Überwindung des Kreditwesens und umgekehrt.

 

V. Überwindung des Kreditwesens

Die Überwindung des Kreditwesens bedingt, dass keine Kredite mehr nachgefragt werden, weil potentielle Kreditgeber nicht zu vermeiden sind. Dies liegt daran, weil jedermann Geld zur Verfügung hat und dazu geneigt sein wird, dieses Geld gewinnbringend zu verleihen. Also kann von der Angebotsseite her keine Auflösung des Kreditwesens erwartet werden, so dass zur Überwindung des Kreditwesens nur die Nachfrageseite bleibt. Dabei sollen Unternehmer, Verbraucher sowie die öffentliche Hand keine Kredite nachfragen bzw. in Anspruch nehmen (können).

 

1. Keine öffentliche Kreditnachfrage

Die öffentliche Hand braucht keine Kredite aufzunehmen. Öffentliche Aufträge und Solidarleistungen sind von der Steuer zu finanzieren. Zudem ist bei Vollbeschäftigung keine öffentliche Kreditaufnahme möglich, weil dadurch eine Ausdehnung der Gesamtnachfrage und somit eine Übernachfrage eintreten würde.

 

1.1. Geldmengensteuerung

Der Staat bedient die Notenpresse und steuert die Geldmenge. Da der Staat die Notenpresse bedient, ist auch bei einem Nachfragedefizit (Erhöhung der nachfragewirksamen Geldmenge) eine Kreditaufnahme überflüssig.

 

2. Keine Kreditnachfrage für Konsumgüter

Eine Kreditnachfrage für Konsumgüter ist zu vermeiden, indem alle Anschaffungen bar bezahlt werden (können). Dies ist bei hoher Einkommensgerechtigkeit und damit Bargeldbeständen möglich, weil dann die Bürger keine Kredite benötigen. Kredite wirken einkommensmindernd, weshalb die Bürger für Konsumgüter keine Kredite aufnehmen werden. Anschaffungen können bar bezahlt werden, wenn die Anschaffungskosten (beispielsweise ein Haus, Auto, längerer Urlaub) die Bargeldbestände nicht übersteigen. Dies kann durch hohe Einkommen und damit Ersparnisse erreicht werden.

 

3. Keine Kreditnachfrage für Produktionsmittel

Abgesehen davon, dass Produktionsmittelkosten immer allgemeine Kosten sind, gilt zur Finanzierung der Produktionsmittel grundsätzlich dasselbe wie für Konsumgüter, nämlich die Barzahlung. Solange die Bargeldbestände zur Barzahlung ausreichen, wird kein Unternehmer die Kosten einer Fremdfinanzierung auf sich nehmen.

 

3.1. Kreditkosten

Verursachen Kredite zusätzliche Kosten (Zinsen), werden in der Regel Unternehmer keine Kredite aufnehmen. Dies wird jedoch durch die Steuergesetzgebung tangiert, weil dadurch Zinsen als Betriebsausgabe vom steuerpflichtigen Ertrag abgesetzt werden können. Dadurch sind die Kosten des sog. Fremdkapitals niedriger als die des Eigenkapitals, weil Zinsabschreibung die Steuerschuld vermindern. Aufgrund dessen wirkt die Steuergesetzgebung kreditfördernd, weil ein Anreiz zur Kreditaufnahme besteht und damit dem Kreditwesen bzw. Zins Vorschub geleistet wird.

Um dem Anreiz der Kreditnachfrage für Investitionen den Boden zu entziehen, muss die Fremdfinanzierung teurer sein als die Eigenkapitalfinanzierung. Dies wäre normalerweise auch der Fall, wenn nicht durch die Steuergesetzgebung die, Fremdkapitalbeschaffung günstiger gestaltet wäre als eine Eigenkapitalfinanzierung.

Damit Fremdkapital teurer ist als Eigenkapital, sind Zinsabschreibungen zu beseitigen, wodurch Unternehmer zur Finanzierung von Produktionsanlagen Eigenkapital einsetzen werden. Dies ist eine entscheidende Voraussetzung, um dem Zinsproblem zu Leibe zu rücken. Denn wenn die Zinsen nicht mehr abgeschrieben werden können, dann verursachen Zinsen zusätzliche Kosten und müssen vom Einkommen bestritten werden und wirken somit einkommensmindernd. Deshalb müssen zur Überwindung des Kreditwesens die Zinskosten die Kreditnehmer tragen, damit niemand geneigt ist, Kredite nachzufragen und auch Unternehmer kein Fremdkapital mehr einsetzen.

 

4. Überwindung der Zinswirtschaft bei Ratenzahlung

Eine Ratenzahlung ohne Zinsen erfordert, dass vor allem die Anbieter eine Ratenzahlung ohne Zinsen akzeptieren.

 

4.1. Konsumenten (Käufer)

Konsumenten werden im Regelfall Ratenzahlungen (Zinsen) ablehnen, denn schließlich verursachen Kredite zusätzliche Kosten (Zinsen) und wirken einkommensmindernd. Folglich wird niemand auf Kredit konsumieren, weil Zinsen die Kaufkraft mindern.

Ohne steuerlichen Anreiz zur Kreditfinanzierung werden die Käufer (Investoren) eine Eigen-kapitalfinanzierung vorziehen und damit eine Kreditfinanzierung vermeiden. Ohne Kreditnachfrage können naturgemäß die Banken keine Kredite vergeben, mithin entsteht auch keine Kapitalverzinsung.

 

4.2. Anbieter (Verkäufer)

Bei Ratenzahlung dürfen Anbieter (Verkäufer) für die Ratenzahlungen keine Zinsen verlangen, ohne einen finanziellen Nachteil zu erleiden.

Die Verbraucher werden Ratenzahlungen mit Zinsen in der Regel ablehnen und folglich die Anbieter unter Druck setzen. Denn Ratenzahlungen mit Zinsverlangen bedeuten nur eine Preiserhöhung der Produkte, weil Zinsen letztlich in den Produktpreis einfließen.

Akzeptiert dies ein Anbieter nicht, so bleibt die Konkurrenz. Die Verkäufer werden eine Ratenzahlung des Kunden ohne Zinsaufschläge akzeptieren, weil der Verkäufer für sein Geld der verkauften Ware keine Zinsen erhält. Denn wenn Verkäufer für ihr Geld keine Zinsen erhalten, dann werden Verkäufer auch eine Ratenzahlung akzeptieren. Dies setzt keine Kreditnehmer voraus und somit auch keine Kreditgeber (Banken), die Geld gegen Zinsen weitervermitteln. Ohne Kreditwesen können keine Gelder gegen Zinsen angelegt werden. Infolgedessen macht es für Verkäufer auch , keinen Sinn, den gesamten Betrag auf einmal zu verlangen.

 

4.3.. Ratenzahlung und Käufereinkommen

Für Verkäufer stellt sich beim Verkauf von Produktionsanlagen die Frage, ob der Käufer auch das entsprechende Einkommen zur Ratentilgung erzielen kann.

Weil bei Vollbeschäftigung in der Regel ein permanenter betrieblicher Auftragsvorlauf vorliegt, stellt sich die Frage der Liquidität im Regelfall nicht. Solange die Anlagen nicht abbezahlt sind, bleibt das Eigentum der Anlagen sozusagen "geteilt", und somit tragen Verkäufer wie Käufer kein Risiko. Ohne Kapitalverzinsung werden Verkäufer und Käufer von Waren keinen Grund mehr sehen, auf einer Barzahlung zu bestehen, weil dafür keine Zinsen zu erhalten sind.

Wenn Käufer eine Fremdkapitalfinanzierung ablehnen und zugleich Verkäufer eine Bargeldzahlung für nicht notwendig erachten, dann löst sich die Kreditnachfrage von selbst auf. Deswegen liegt die eigentliche Problematik nicht im Kreditwesen als Ratenzahlung, sondern bei den Zinsen. Ohne Zinsen bleibt zwar gegebenenfalls die Ratenzahlung teilweise erhalten, aber die Bankzwischenschaltung wird dadurch aufgehoben.

 

5. Privatbanken

Privatbanken können weiterhin gestattet sein, jedoch muß es das ökonomische Ziel sein, sie überflüssig zu machen. Der Zinssatz für private Geldverleihung ist verbindlich festzulegen und soll sich am Arbeitsaufwand der Geldverleihung orientieren.

 

Fazit: Die Überwindung und Beseitigung von Krediten ist durch drei entscheidende Faktoren zu erreichen. Dies betrifft erstens die Aufhebung der öffentlichen Kreditnachfrage, zweitens die Beseitigung der Abschreibungen für Kreditzinsen und drittens die private Kreditnachfrage. Werden diese Kreditnachfragefaktoren hinfällig, so löst sich das Kreditwesen von selbst auf!

 

5. Geld und Politik

Auch wenn die Geldpolitik  (Geldmengensteuerung) auf die Politik übertragen wird, ist ein geldpolitischer Missbrauch ausgeschlossen, weil zuviel im Umlauf gebrachtes Geld eine Übernachfrage verursacht, die zu einer Verknappung des Warenangebots führt bzw. die kaufkräftige Nachfrage (nachfragewirksame Geldmenge) die Produktion übersteigt. Deshalb kann die Politik oder eine Regierung gar keinen geldpolitischen Missbrauch betreiben.

Geldpolitischer Missbrauch kann nur bei freier Preisbildung bzw. Arbeitslosigkeit eintreten, indem die Regierung Geld druckt, aber diese Erhöhung der nachfragewirksamen Geldmenge durch Preiserhöhungen anderweitig wieder abgeschöpft wird, bei gleichzeitiger "Erhaltung" der Arbeitslosigkeit. Dadurch könnten  z.B. Rüstungsgüter produziert,  die Ausschöpfung des Produktivpozentials erhöht und somit die Arbeitslosigkeit abgebaut werden.

  Besteht hingegen ein Preisstopp und Vollbeschäftigung, würde die Expansion der Geldmenge zu einer Güterknappheit führen, und somit für jeden Bürger sichtbar werden. Nur bei Arbeitslosigkeit können Regierungen Geldmittel missbräuchlich einzusetzen um z.B. Waffen zu produzieren. Besteht nämlich Vollbeschäftigung dann können die Bürger die oder ihre Produktion selbst bestimmen und deshalb können die Bürger zu keiner Rüstungsproduktion von den Regierungen gezwungen werden. 

 

Merke:

Bei Vollbeschäftigung ist kein geldpolitischer Missbrauch möglich!