Vor einer Woche hatte der kleine herzkranke Gabriel eine so schwere zyanotische Krise, dass eine Kinderfrau mit dem schlappen, blau angelaufenen Kind angerannt kam und wir sofort in die Notfallaufnahme fuhren. Als wir nach einer Stunde Fahrt endlich im Krankenhaus ankamen ging es ihm wieder verhältnismäßig gut. Er bekam für seine Bronchitis unzählige Medikamente. Da wir einfach nicht verantworten konnten ihn wieder ins Kinderheim zu bringen, lebt er jetzt bei uns. Seitdem versuchen wir ihm mit allen erdenkbaren Tricks die bitteren Medikamente einzuflösen und die Inhalationen machen zu lassen. Mehrmals täglich fällt seine Sauerstoffsättigung ab, so dass wir eine Sauerstoffflasche gekauft haben. Auch die Sauerstoffgaben findet er nicht sonderlich toll. Es ist schrecklich ein fast sterbendes Kind in den Armen zu halten. „Eijeijei“….. das sagen wir oft und Gabriel sagt es jetzt auch. „Eijeijei“.
Überhaupt fasst er auch die deutsche Sprache super schnell auf. Er plappert alles nach. Manchmal meinen wir einen kleinen Papagei im Haus zu haben. Es ist seltsam ein Kind, mit dem ich immer Spanisch gesprochen habe, jetzt „mehr!“ rufen zu hören, wenn ihm was schmeckt. Es gibt auch nichts, was ihm nicht schmeckt. Wenigstens was Essen betrifft ist er pflegeleicht.
Wir und viele andere beten, dass Gabriel bis zur geplanten OP im Ausland durchhält. An seinen Papieren arbeitet das Familienminsterium jetzt wenigstens. Allerdings mussten wir dazu kreuz und quer durch Managua fahren und Krankenhäuser Schreiben aufsetzten lassen, dass sie die nötige OP nicht machen können. Ich hoffe, wir halten auch gut durch.