Freigericht-Horbach - Zahlreiche  KAB-Abordnungen aus dem Bezirksverband Main-Kinzig  und dem Kreisverband Aschaffenburg nahmen an der Feier zum 75jährigen Jubiläum der Horbacher KAB teil. Aus Fulda war Weihbischof, Professor Dr. Karlheinz  Diez, ein gebürtiger  Horbacher, gekommen, um mit den Mitgliedern und Freunden der Horbacher KAB dieses stolze Jubiläum zu feiern. Nach dem feierlichen Pontifikalgottesdienst in der überfüllten Horbacher St. Michaelskirche fand im Siegfried-Blaszczyk-Haus ein stilvoller Festakt statt, bei dem die oft nicht einfachen 75 Jahre der Horbacher KAB noch einmal gebührend gewürdigt wurden. Dabei konnte die Horbacher KAB mehrere langjährige Mitglieder ehren. Einer der Höhepunkte: Der stellvertretende Diözesanvorsitzende Klaus Schmitt verlieh im Auftrag des KAB-Diözesanverband Fulda dem Horbacher KAB-Vorsitzenden Karlheinz Benzing für sein über 2o Jahren gezeigtes Engagement die Silberne Verdienstnadel des Diözesanverbandes. Von 19 bunten KAB-Bannern wurden Weihbischof Karlheinz Diez und Ortspfarrer und KAB-Bezirkspräses Andreas Rhiel im festlichen Zug in die Horbacher St. Michaelskirche geleitet, wo viele Gottesdienstbesucher keinen Sitzplatz mehr fanden. Pfarrer Rhiel begrüßte zu Beginn der Eucharistiefeier "unseren Weihbischof" mit herzlichen Worten und hieß ihn in seiner Heimatgemeinde willkommen. Er meinte, auf der Horbacher KAB liege ein besonderer Segen, „da sie Gott eine so lange Zeit gut begleitet hat.“ Dies sei ein besonderer Grund, Gott Dank zu sagen. In Konzelebration mit dem Pfarrer feierte Weihbischof Diez dann den Festgottesdienst. In seiner Festpredigt meinte der Weihbischof, der Freudensonntag "Laetare" passe gut zur Jubiläumsfeier der KAB. 75 Jahre Horbacher KAB sei ein Grund, inne zu halten und Gott zu danken für diese lebendige Gemeinschaft, den Zusammenhalt und für das Festhalten am Glauben. "Dafür danke ich euch auch im Namen unseres Bischof Heinz Josef Algermissen, der euch seine Segenswünsche ausspricht." Die Horbacher KAB sei stets dem KAB-Grundsatzprogramm treu geblieben, wonach sie Kirche in der Welt der Arbeit und  die Stimme der Arbeiter in der Kirche sein wolle. Der Weihbischof anerkennend: "Die KAB erhebt ihre Stimme und wird auch in der Kirche gehört". Nach wie vor habe die KAB eine wichtige Brückenfunktion zwischen Kirche und Gesellschaft. Danach benannte er Wesensmerkmale eines katholischen Verbandes wie der KAB: Sie müsse zunächst eine Glaubensgemeinschaft sein, aber auch eine Bildungsgemeinschaft, die aus der Perspektive des Glaubens Antwort auf die wichtigen gesellschaftlichen Fragen gibt und schließlich  müsse sie auch eine Aktionsgemeinschaft sein, die nach außen wirkt. Alle diese Kriterien habe die Horbacher KAB in all den Jahren ihres Bestehens und Wirkens vorbildlich erfüllt. Der Weihbischof zum Schluss: "Ich wünsche und erbitte der Horbacher KAB und ihren Mitgliedern, die viel getan haben, Gottes Segen für die Gegenwart und auch für eine gute Zukunft. Macht weiter so!" Danach versammelten sich alle zum Festakt im nahen Siegfried-Blaszczyk-Haus, wo die Stühle knapp wurden. Die Veranstaltung begann mit dem  Lied "Suchen und Fragen", das von Heike Remmel auf der Querflöte und von Beate Benzing auf der Gitarre begleitet wurde. KAB-Vorsitzender Karlheinz Benzing freute sich, so viele Freunde der KAB zu dieser Jubiläumsfeier begrüßen zu können. Sein besonderer Willkommensgruß galt Weihbischof  Karlheinz Diez, dem Pfarrer der evangelischen Johannesgemeinde, Dr. Hans Braeunlich, Bürgermeister Manfred W. Franz, der auch den erkrankten Landtagsabgeordneten Hugo Klein vertrat, dem scheidenden Kreistagsvorsitzenden Albert Hof, dem Freigerichter Parlamentschef Wolfgang Röll an der Spitze zahlreicher Gemeindepolitiker sowie von der Diözesanleitung KAB-Diözesanpräses Pfarrer Christian Sack, den stellvertretenden Diözesanvorsitzenden Klaus Schmitt und den stellvertretenden Diözesansekretär Roland Ber. Benzing erklärte, die KAB erhebe nach wie vor den Anspruch, die Zukunft mitzugestalten. Bei allen Aktionen in den letzten Jahren habe immer der Mensch im Mittelpunkt gestanden. Zentrales Anliegen sei die Familie gewesen. Die KAB habe nicht nur viele Missstände in der Gesellschaft beklagt - wie etwa die weitgehende Freigabe der Abtreibung -, sondern durch ihre Aktionen auch etwas konkret dagegen getan. In den letzten Jahren habe die KAB auch internationale Partnerschaften - wie etwa mit "unseren Freunden“ in Guatemala - geknüpft. Karlheinz Benzing kam zu dem Fazit: "Es lohnt sich, KAB-Mitglied zu sein oder auch zu werden." Danach ließ die KAB ihre von vielen Höhepunkten geprägte 75-jährige Geschichte noch einmal in Wort und Bild vor den vielen Besuchern in einer Power-Point-Präsentation erstehen, die von Walter Iffland, Thomas Franz und Jürgen Remmel erstellt und von Ute Korn und Rosemarie Krebs vorgetragen wurde.<?xml:namespace prefix = o ns = "urn:schemas-microsoft-com:office:office" />

So entstand ein spannendes Kaleidoskop der sozialen Verhältnisse der letzten 75 Jahre in Deutschland und speziell in Horbach. Die KAB begnügte sich aber nicht nur mit der Historie, sondern warf auch einen Blick in die Zukunft. Unter dem Motto "Unsere Visionen" stellten Heike Remmel und Beate Benzing, die Forderungen der Proklamation des letzten Bundesverbandstages der KAB vor, die unter dem Motto stand „Menschen beteiligen – Gerechtigkeit schaffen“ und ein „gutes Leben für alle“ ermöglichen soll.  Dies sei aber nur in echter „Solidarität und Verantwortung für alle“ möglich. In der anschließenden Ehrung konnten Hans und Hiltraud Geist, Beate und Karlheinz Benzing sowie Andreas und Thomas Iffland aus der Hand der stellvertretenden  Vorsitzenden Heike Remmel die Silberne Ehrennadel sowie Ehernurkunde des Bundesverbandes für 25jährige Mitgliedschaft entgegennehmen. Maria Geist, die erkrankt war, wird später noch geehrt. Das gleiche gilt auch für Rudolf und Rita Kessler sowie Alois und Marianne Brutscher, die der KAB bereits seit 4o Jahren angehören, aber nicht teilnehmen konnten. Die Goldene Ehrennadel für 5o-jährige Mitgliedschaft erhielt Agnes Rieth. Die Reihe der Grußworte eröffnete Weihbischof Karlheinz Diez, der noch einmal herzlich zu dem stolzen Jubiläum gratulierte und sich - auch namens des Bischofs - für die hervorragende Arbeit der Horbacher KAB bedankte. Bürgermeister Manfred W. Franz übermittelte die Glückwünsche der Gemeinde Freigericht und in Vertretung des Kreisbeigeordneten Hugo Klein auch die Glückwünsche des Main-Kinzig-Kreises. Die Horbacher KAB habe über Jahrzehnte "die gesellschaftspolitische Vorreiterrolle" in der Gemeinde übernommen, die diese auch im Jahre 1997 mit der Verleihung des Bürgerpreises für ehrenamtliche Sozialarbeit gewürdigt habe. Von der KAB seien auch zahlreiche Initiativen ausgegangen, die etwa in den bundesweit bekannt gewordenen Freigerichter Bauplatzrichtlinien für kinderreiche Familien ihren Niederschlag gefunden hätten. Franz bezeichnete Walter Iffland, der fast 32 Jahre lang  Vorsitzender der Horbacher KAB war, und Karlheinz Benzing, der seit 15 Jahren an der Spitze der Horbacher KAB steht, als besondere Vorbilder. Die Glückwünsche des Kreistags und der Gemeindevertretung übermittelten Albert Hof und Wolfgang Röll. Für den Horbacher Ortsbeirat und die Horbacher Ortsvereine gratulierten Erhard Winter und Adolf Harth. Die Glückwünsche der evangelischen Johannesgemeinde überbrachte Pfarrer Dr. Hans Braeunlich, der besonders auch den ökumenischen Ansatz der KAB-Arbeit würdigte. Nachdem zahlreiche KAB-Vereine gratuliert hatten, hatte die Vorsitzende des Sozialdienstes Katholischer Frauen (SKF) in Hanau, Dr. Evamaria Simon-Fochtmann, noch ein besonderes Lob für die Horbacher KAB parat. Sie bedankte sich für die große Unterstützung, die der SKF in den letzten 15 Jahren für Schwangere und für in Not gerate Frauen und Familien erhalten habe. Sie nannte die stolze Summe von 150.000 Euro des KAB-Vereins „Schützt mein Leben“ des Bezirksverbandes Main-Kinzig, in dem die Horbacher KAB eine wichtige Rolle spiele. Der offiziellen Feier schloss sich ein gemütliches Beisammensein bei Sekt und Häppchen, vor allem aber bei guten Gesprächen an.

 

Heinrich Harth

 

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