Drei Generationen auf einem Bild: Franziska und Damjan Kamenjarin
(Mitte) verlassen Dietzenbach. Die Familie hatte die TG-Gaststätte auf dem
Wingertsberg gepachtet. Foto: Körtge
Ausgabedatum: Dienstag,
3. Juli 2001
Biergarten auf dem Berg
zum beliebten Ausflugsziel gemacht
Dietzenbach (nkö) Wenn man "an der schönsten Stelle im Kreis
Offenbach ein Restaurant betreibt", dann kann einem der Abschied davon nur
schwer fallen. Dieser Meinung ist zumindest die Familie Kamenjarin, die
seit 1994 die Vereinsgaststätte der TG auf dem Wingertsberg gepachtet
hatte. Am vergangenen Samstag war der letzte offizielle Arbeitstag von
Franziska und Damjan Kamenjarin, die nun in den verdienten Ruhestand
gehen.
Nachdem die letzten Dinge auf dem Berg geregelt sind, fährt das Ehepaar in
die Heimat nach Kroatien. Dort besitzen die beiden in der Nähe von Zagreb
ein Haus, in dem sie erst einmal entspannen wollen. "Allerdings werden wir
öfters zwischen Kroatien und Dietzenbach pendeln", erzählt der 66-jährige
Kamenjarin. Immerhin bleibt die Wohnung in Dietzenbach bestehen, und in
Deutschland wohnen weiterhin die Söhne Boidar und Sebastijan sowie
mittlerweile drei Enkelkinder.
Angefangen hat die Gastronomiekarriere 1965 in Stuttgart. Dort lernten
sich die beiden auch kennen. 1974 zogen sie nach Dietzenbach und
eröffneten den "Balkan-Grill" heute "La Lanterna". 1983 ging es
nach Michelstadt, wo das Paar in der Stadtmitte das Restaurant "Zum
Schwarzen Adler" führte.
Indes hatten sie die ganze Zeit über guten Kontakt nach Dietzenbach. 1994
wollten sie eigentlich schon zurück nach Kroatien, aber der Krieg
verhinderte dies. Zudem kam der Ruf aus Dietzenbach. Die TG suchte für
ihre Gaststätte einen neuen Pächter. Die Entscheidung sei schnell
gefallen, erinnert sich Sohn Sebastijan, der kurz vor dem Abschluss seines
Bauingenieur-Studiums steht: "Meine Eltern fühlen sich eigentlich als
richtige Dietzebächer."
Als entscheidende Neuerung führten die Kamenjarins den Biergarten ein, der
im Sommer auch ohne Aussichtsturm zum Ausflugsziel
avancierte. "Im Sommer ist es hier immer voll gewesen", führt Sebastijan
Kamenjarin aus. Allerdings wurde die Küche für die Gästezahl bald schon zu
klein, so dass auch die Kamenjarins gespannt sind, was nach dem Umbau und
mit neuen Pächtern in Zukunft auf dem Wingertsberg geschehen wird. |
|
|