Annenkapelle
Der barockeAltar (um 1665) zeigt das Bild der lehrenden Mutter Anna mit ihrer Tochter Maria und ihrem zuschauenden Mann Joachim. Es stammt aus dem Jahre 1749 und weist im unteren Teil mehrere Bittrufe auf. Das Original hängt heute im linken Seitenschiff der St. Kilianskirche in Lichtenau. Der Lichtenauer Maler Andreas Block kopierte Ende der fünfziger Jahre dieses Bild, das jetzt den Altar in der Annenkapelle schmückt.

Seit welcher Zeit die alljährliche Sakramentsprozession von Lichtenau nach Amerungen stattfindet, lässt sich geschichtlich nicht genau belegen. Feststeht, dass der Bischof Erich von Paderborn 1510
barocker Altar Annenkapelle
verordnete, dass in seiner Diözese das Annenfest in besonderer Weise zu feiern sei. Daraus ist zu schließen, dass auch in Amerungen seither die Mutter Anna verehrt wird. Bevollmächtigte des Bischofs haben diese Verehrung streng überwacht. Als sich im Jahre 1734 die Holtheimer Bürger nicht an der Annenprozession von Lichtenau aus beteiligten, wurde die Gemeinde zu 5 Talern Strafe verurteilt. 1785 legte der Fürstbischof Friedrich Wilhelm von Westfalen den Annentag auf den 1. Sonntag im August.

Annentag
Bis in die heutige Zeit versammeln sich jedes Jahr an diesem Sonntag einige hunderte Gläubige aus der näheren und weiteren Umgebung, um die jahrhunderte alte Verehrung der heiligen Mutter Anna fortzusetzen. Nach dem feierlichen Hochamt trifft man viele alte Bekannte und plaudert fröhlich bei Bier und Würstchen, Kaffee und Kuchen am Annenberg. Auch am darauf folgenden Montagmorgen wird an der Annenkapelle noch einmal die hl. Messe gefeiert und anschließend gemütlich Kaffee getrunken.
Für uns Lichtenauer ist und bleibt der Annentag ein hoher und schöner Festtag. Seit 2011 findet die alljährliche Prozession ohne Sakrament statt. Der Annentag wird seitdem als Pastoralverbundstag begangen.