LICHT 2014
Zum Fachprogramm
Das Kongressprogramm setzte sich aus rund 80 Fachvorträgen und über 50 präsentierten Postern zusammen, die die gesamte Bandbreite lichttechnischer Themengebiete abbildeten. Léon Schrijnemaekers, Vorsitzender der NSVV, erinnerte bei der Tagungseröffnung am 22. September noch einmal an den verstorbenen Vorsitzenden der LTG, Franz-Josef Müller. Nach den Auftaktvorträgen von Alfonso Boekhoudt, bevollmächtigter Minister von Aruba, über die Bestrebungen der Karibik-Insel, bis 2020 durch Förderung erneuerbarer Energien energieautark zu werden, und dem Vortrag von Prof. Ena Voûte, TU Delft, über die maßgebliche Bedeutung der Wahrnehmung von Licht bei der Lichtplanung, teilte sich das Auditorium in drei parallele Vortragsreihen.
Zu den Neuerungen der Tagung gehörten neben zwei praxisbezogenen Workshops zu den Themen Tageslicht und Außenbeleuchtung auch sechs Keynote-Vorträge zu Beginn des zweiten und dritten Veranstaltungstages, die von der LiTG und der LTG sowie den Hauptsponsoren der Tagung, Osram, Philips, Trilux und Zumtobel, beigesteuert wurden. So berichtete Bettina Catler-Pelz für die LiTG am 23. September u.a. über einhundert Jahre Kunstlicht in der Kunst, gefolgt von Karl Brandstätter und Manfred Mörth für die LTG am 24. September über »Transiente Spannungsbeanspruchung kabelgebundener lichttechnischer Anlagen im Außenbereich«. Die Keynotes der Sponsoren beschäftigten sich mit den Themen der technischen Realisierbarkeit natürlicher Lichtphänomene, »Human Centric Lighting« und dem Zusammenspiel von Energieeffizienz und Lichtqualität.
Zu den interessantesten, praxisbezogenenen Vorträgen der Tagung gehörten u.a. Prof. Mathias Wambsganß Referat über die Prinzipien biologisch wirksamer Beleuchtungsplanung, Mario Rechsteiners Vortrag über die Sanierung einer Schulanlage aus den 1970er Jahren unter Beibehaltung historischer, den Ort prägender Elemente, Barbara Benkerts Vortrag über die ästhetische Gestaltung einer Fußgängerunterführung nach der Integration von Fernwärmerohren sowie Iris und Michael Podgorscheks Beitrag u.a. über die Umwandlung eines Bankhauses in ein Hotel. Zu den Entdeckungen der Tagung gehörte sicherlich auch Dr. Kazim Hilmi Or, Augenarzt, Fotograf, Lichttechniker und Forensiker in der Ausbildung, der über die Gründe für Abweichungen in Augenzeugenaussagen hinsichtlich der Angabe von Farben referierte.
Besonders unterhaltsam gestaltete sich die Abschluss-Session der Tagung, die von zwei Handpuppen des belgischen Puppenspielers Armand Schreurs treffend – und die Lachmuskeln reizend – kommentiert wurde. In diesem Rahmen sprach Rogier van der Heide über die Vernetzung der (Licht-)Welt und das »Internet der Dinge« als Ausdruck der zunehmenden Digitalisierung des Lichts. Wout van Bommel, Mitglied im Beirat des NSVV, würdigte Helmut Ranges Engagement zur Einführung von Studentenpatenschaften und Léon Schrijnemaekers übergab den Staffelstab an Dr. Matthias Hessling, Vorsitzender der LiTG, der zusammen mit Dr. Rainer Kling und Cornelia Moosmann aus der LiTG-Bezirksgruppe Baden zur »Licht 2016« nach Karlsruhe einlud.
Zum Rahmenprogramm
Ausgiebig Gelegenheit, sich mit »alten« Bekannten über lichttechnische Themen auszutauschen und neue Kontakte zu knüpfen, boten die Industrieausstellung in den Tagungspausen, der Eröffnungsabend im Madurodam und der Festabend im World Forum Konferenz Zentrum. »Licht 2014« bleibt allen Teilnehmern als überaus sympathische Tagung in Erinnerung!
Text und Fotos: Britta Hölzemann, Berlin