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Stand 20.06.2014
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 -  Think with the Senses  -                                                                      von Michael Stoeber

Die Zugehörigkeit von Monika Falke zur renommierten Künstlerliste der Galerie Marika Marghescu ist sprechend genug. Bevor die angesehene hannoversche Galerie schloss, weil ihre Leiterin aus Altersgründen in ihre Heimat Ungarn zurückkehrte, gehörten zu den Künstlern der Galerie u.a. Nicola de Maria, Pierre Alèchinsky, Antonio Tàpies, ....deren Werke bei aller Unterschiedlichkeit die Hinwendung zum Spirituellen eint. Zu dem, was Kandinski einst als das 'Geistige in der Kunst' beschrieben hat. Einer solchen Kunst geht es nicht um die Repräsentation eines Sichtbaren, sondern um das Sichtbarmachen von Kräften und Energien, die formend und prägend unsere Wirklichkeit und unser Leben bestimmen.

Überflüssig zu sagen, dass die Hebelkräfte, denen eine solche Kunst folgt, eher im Abstrakten als im Konkreten, eher im Unsichtbaren als im Sichtbaren beheimatet sind. Auch im Falle der Bilder von Monika Falke ist.  Letzteres nur scheinbar ein Paradox. Denn das Sichtbare und das Unsichtbare bilden für die Künstlerin, nicht anders als die Fülle und die Leere, ein unauflösliches Tandem......

Insofern verkehrt sich auch die Rolle, die wir traditionell der Farbe zuweisen. Die Welt farbig zu sehen, so  heißt es, bedeutet, sie durch das Prisma des Gefühls zu sehen. Falke sieht Farbe aber eher durch das Auge des Geistes. Etwa so, wie es das Motto Robert Storrs für die von ihm 2007 kuratierte Venedig-Bienale verkündetete: Think with the Senses, Feel with the Mind. Spiritualisierung  der Farbe erkennt man in jedem ihrer Bilder....

Auch die konstruktiven Formen und Falder ihrer Bilder tauchen in diesem Werk keineswegs aus ideologischen Gründen auf, sondern dienen allein als Bühnen für den Auftritt der Farbe ...........

 

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Monika Falke:

„Ich versuche mit meiner Arbeit, Sinnlichkeit der Malerei mit einem philosophischen Verständnis zu verbinden. Dem Menschen, dem Sein, gilt mein primäres Interesse. Deshalb keine Gegenständlichkeit, sondern Ausloten der Reduktion, um zu sehen und zu spüren, was dann noch an Erfahrung bleibt. Die Fülle in der Leere und zugleich die Leere als Erfahrung innerer Stille – um zu eigener innerer Klarheit im Denken, Handeln zu kommen. Die italienische Freskomalerei von Fra Angelico und Pontormo u.a. haben mich immer wieder fasziniert und in ähnlicher Weise die sanften Farbnuancen in der japanischen Tuschmalerei. Die Analyse der Kalligrafie hat mich zu den senkrechten Strichen geführt. Ich habe sie zunächst in Schwarz, dann aber in Weiß gemalt, als eine subtile innere Kraft, die nicht mit Schwarz, wohl aber mit Weiß spürbar werden kann.“

Dez. 2013