Nein, wir sprechen nicht über ein neues Produkt eines schottischen Spezialitätenrestaurants, sondern über eines unseres Fahrzeuge, welches bereits vor über 40 Jahren von Herrn Rolf Hillger gebaut wurde. Traditionsgemäß war der Triebwagen mit einem 24 V Motor ausgerüstet. Gründe für die Festlegung lagen einmal in der Sorge Übergangswiderstände überbrücken zu müssen, sowie in dem Wunsch hohe Zugleistung zu haben. Ein weiteres Problem war natürlich die Verfügbarkeit geeigneter und vor allem preiswerter Motoren. Heute ist die Situation wesentlich anders. Qualitativ hochwertige Motoren wie Faulhaber und Maxon erhält man im Versandhandel. Mit etwas Glück findet man von diesen Firmen bei speziellen Händlern Restposten oder Überbestände solcher Motoren zu Spottpreisen.
Der "Fliegende Hamburger" im noch
etwas kahlen Neu-Amsberg Oelperloh
Der Motor ist wieder ein Maxon 2326, 12 V, 4 Watt Motor. Dieser Motor mit einem Listenpreis von etwa 70 DM bei Maxon, wurde bei einem Braunschweiger Elektronikversender für € 2,50 verramscht. Die Vorteile dieses Motors liegen einmal in der niedrigen Leerlaufdrehzahl von etwa 5600 U/min (das ergibt geringe Übersetzungen), in der niedrigen Anlaufspannung und in dem sehr guten Wirkungsgrad. Voraussetzung ist natürlich auch, dass die Räder leicht laufen, daher wurden die beiden nicht ange-triebenen Drehgestelle ebenfalls mit neuen Achslagern neu aufgebaut. Die Räder habe ich übrigens auf NEM Masse abgedreht, neu ausgebuchst und aufgepresst. Sie laufen jetzt sehr leicht. Der Triebwagen läuft sehr ruhig mit "angemessener" Geschwindigkeit und schafft trotz der vermeintlich geringen Motorleistung alle Steigungen auf unserer Anlage.
Die Bilder zeigen wie das Mitglied den Antrieb aufgebaut hat. Dabei hat er lediglich einen kleinen Proxxon Frästisch zur Verfügung gehabt. Es zeigt sich also, dass solche umbauten auch noch mit überschaubarem Aufwand durchzuführen sind.
Inzwischen ist der größte Teil unserer Fahrzeuge umgebaut. Dabei wurden neben den schon erwähnten Maxon Motoren auch VDO Motoren verwendet, die uns zur Verfügung gestellt wurden. Dabei wurde versucht die vorhandenen Getrieben zu übernehmen.
Der Antrieb von unten
Der Motorblock
Die Ergebnisse sind unterschiedlich ausgefallen. Wenn die ursprünglichen Getriebe bereits sehr leichtgängig waren, lief auch der neue Antrieb zufriedenstellend. Leider wurden bei vielen Antrieben die bekannten Telefonwählscheibenantriebe verwendet. Diese Schneckenantriebe haben einen sehr hohen Reibungswiderstand, so dass leider auch mit manchmal mit 2 Motoren die Zugkraft zu wünschen übrig ließ. Hier wird noch dran gearbeitet und bei Gelegenheit darüber berichtet.
Hartmut Weinhold