Pfeilschaefte
Wissenswertes

Der Pfeil

Pfeillänge

Pfeilmaterial

Befiederung

Federformen

Spitzengewicht

Spinewert

Sehnenmaterialien und Typen

DACRON (B50 oder B500)

FAST FLIGHT

XCEL

Sehnentypen

Ohne passenden Pfeil kann eine Konstante und genaue Trefferlage nicht garantiert werden.
Holz ist das älteste Pfeilmaterial und immer wieder flammen polemische Diskussionen auf, was den nun die beste Holzsorte auf dem Markt ist.
Die Entscheidung für einen Holzpfeil ist größtenteils von der Philosophie, der Einstellung und dem Denken des einzelnen Bogenschützen abhängig.
Holzpfeile sind ungenauer im Bezug auf Gewicht, Geradheit und Spinewert als jeder Alu- oder Carbonpfeil.
Die Haltbarkeit ist beschränkt und bei Fehlschüssen werden Holzpfeile oft beschädigt oder komplett zerstört.

Sie benötigen folgende Informationen um den richtigen Pfeil auszuwählen:
• welchen Bogen schießen Sie
• welcher Leistungskategorie gehört der Bogen an
• welches Sehnenmaterial wird benutzt
• wie ist die Auszugslänge
• zu welchem Zweck soll der Pfeil verwendet werden.

Aufgrund dieser Informationen müssen Sie gewisse Entscheidungen treffen.
Je nach Einsatzgebiet kann die Pfeillänge differieren. Grundsätzlich wird die Pfeillänge vom Nockboden bis zur Trennstelle zwischen Spitze und Schaft gemessen

Freitzeitschützen:
Hier muß berücksichtigt werden, dass der Pfeil lange genug ist, um bei Auszugfehlern nicht überzogen zu werden. Sicherheit ist hier oberstes Gebot.

Jäger und Abenteurer:
Hier muß der Pfeil ebenfalls eine ausreichende Länge haben, um die Verwendung von Jagdspitzen zu ermöglichen. Die Jagdspitze muß im Vollauszug genügend Abstand zur Bogenhand haben.

Turnier und 3D-Schützen:
Der Pfeil sollte hier so kurz wie möglich sein, um Gewicht einzusparen.
Geübte Schützen mit einem disziplinierten Auszugverhalten ziehen ihre
Pfeilspitze mitunter sogar ins Bogenfenster ein.
Von allen Holzsorten ist Zeder ohne Zweifel das beste Pfeilmaterial. Ein Zedernholzschaft ist stabiler als Fichte und hat unbestritten die besten Flugeigenschaften. Zeder stabilisiert sich aufgrund seiner Elastizität am schnellsten. Der Spinewert bleibt auch nach langem und intensiven Gebrauch stabil und verändert sich kaum. Falls der Schütze keine Zeder verwenden möchte, geben wir folgende Empfehlungen

Freitzeitschützen:
Der Bogenschütze sollte einen robusten und haltbaren Pfeil bevorzugen. Die Empfehlung geht klar in Richtung Kiefernholzpfeil

Jäger und Abenteurer:
Da hier meist Schüsse unter jagdlichen Bedingungen abgegeben werden, sollte der Pfeil robust und durchschlagstark sein. Hier geht die Empfehlung in Richtung Zeder- oder Kiefernholzpfeil.

Turnierschützen:
Hier sollte der Pfeil immer eine möglichst flache Flugbahn haben. Dafür kann
die Bergfichte verwendet werden. Es ist sehr leicht und garantiert
so gute Leistungen auch auf weite Entfernungen.
Dafür ist Bergfichte etwas anfälliger.
Grundsätzlich gilt hier folgendes:
• je mehr Federfläche, desto mehr Stabilisierung
• je mehr Federfläche, desto mehr Kompensierung von Fehlern
• je mehr Federfläche, desto weniger Geschwindigkeit
• gedrallt aufgeklebte Befiederung stabilisiert etwas schneller, kostet jedoch auch etwas Geschwindigkeit

Die Befiederung ist ausschließlich dazu da, den Pfeil zu stabilisieren und Fehler zu kompensieren.

Die Befiederung sollte so kurz wie möglich, jedoch auch so lang wie nötig sein

Drall oder gerade Befiederung:
Wir empfehlen bei Holzpfeilen grundsätzlich eine gewundene
Befiederung um den Pfeil schneller zu stabilisieren.
Bei den Federformen kann man größtenteils von einer ästhetischen Entscheidung sprechen. Unterschiede im Stabilisierungsverhalten sowie der Pfeilgeschwindigkeit sind sehr gering.
Die Veränderung der Federlänge hat wesentlich stärkere Auswirkungen.

Soll der Schütze LW (left wing) oder RW (right wing) Federn benutzen?

Für den Pfeilflug spielt es keine Rolle ob RW oder LW-Federn verwendet werden.
Es gibt umfangreiche Untersuchungen von Trueflight die zu diesem Ergebnis gekommen sind.

Falls der Schütze gewundene Befiederung bevorzugt, muß jedoch darauf geachtet werden, dass zur entsprechenden Feder auch die passende Klammer benutzt wird.

Will man “Haarspalterei“ betreiben, müßte ein Rechtshandschütze LW-Federn
benutzen, da das Bogenfenster auf der linke Seite ist und der Pfeil somit
vom Bogenfenster weg und nicht ins Bogenfenster hinein “rotiert“
Schwereres Spitzengewicht:
• der Pfeil wird langsamer
• der Pfeil hat eine größere Ballistik
• der Pfeil ist fehlerverzeihender
• der Pfeil hat mehr Durchschlagskraft

Leichteres Spitzengewicht:
• der Pfeil wird schneller
• der Pfeil hat eine geringere Ballistik
• der Pfeil reagiert mehr auf Fehler
Der Spinewert ist die Durchbiegung des Schaftes in mm oder Zoll gemessen.

Die Bestimmung des richtigen Spinewertes ist die wichtigste Grundlage für ein vernünftiges Resultat beim Schießen mit Pfeil und Bogen.
Der richtige Spinewert ist oft nur sehr schwer zu ermitteln und hat viel mit dem persönlichen Schießstiel zu tun.
Je nachdem wie der Schütze seine Sehne löst und wie die Leistungsfähigkeit des Bogens ist, kann es hier Abweichungen geben.

Ein guter Fachhändler kennt sich hier aus und empfiehlt die Pfeile so, dass ein hervorragendes Flugverhalten vorhanden ist.
Die Sehne ist der Antriebsmotor des Pfeils.
So unscheinbar die Sehne auch zu sein scheint, ohne sie ist der Bogen absolut wertlos.

Im Mittelalter war der Sehnenbau eines der best gehüteten Geheimnisse. Die Sehnenbauer haben Ihre Fenster verhangen um zu verhindern, dass außenstehende Kenntnis von dieser Kunst erlangten.

Bei den Sehnenmaterialien werden heute die verschiedensten Gemische angeboten um die verschiedensten Eigenschaften darzustellen und anzubieten.
Für den traditionellen Bereich können viele dieser neuen Materialien unbeachtet bleiben.
Wir können uns auf zwei Sehnenmaterialien mit deutlich unterschiedlichen Unterschieden beschränken.

Dieses Material ist aus Polyester hergestellt. Die Bezeichnung Dacron, B50 oder B500 sind lediglich Eigennamen der beiden marktbeherrschenden Hersteller in den USA.
Brownell : B50
BCY: B500

Diese Material ist besonders für den traditionellen Bereich geeignet.
Dacron ist ein dehnfähiges Material und belastet die Bögen deshalb moderat.
Sehnen aus DACRON sind grundsätzlich für alle traditionellen Bögen geeignet.
Insbesondere Holzbögen können oft nur mit Dacron geschossen werden.
Fast Flight ist ein modernes und leistungsfähiges Material und nur für Bögen geeignet die dafür auch tauglich sind.
Hierzu müssen bei der Herstellung bestimmte Kriterien beachtet werden.
Bögen die mit diesem Material geschossen werden sollen, müssen vom Hersteller dafür freigegeben sein.
Bögen die nicht “Fast Flight tauglich“ sind, werden letztendlich zerstört.

Bögen die mit Fast Flight geschossen werden, haben gegenüber Dacron 10-15% mehr Leistung
Dieses neue Material findet seinen Einsatz hauptsächlich bei der Bogenjagd in den USA.
Obwohl diese Sehnen eine ähnliche Leistung wie Fast Flight garantieren, wird der Bogen deutlich weniger belastet.
Zudem ist dieses Material noch erstaunlich leise.
Der bei Fast Flight sonst übliche “harte Klang“ ist bei XCEL nicht zu hören.

Wir empfehlen dieses Material für alle Fast Flight tauglichen Bögen.
Die Lebensdauer der Bögen wir damit deutlich erhöht.
Flämisch gespleißte Sehnen
Flämisch Spleiss Sehnen sind handgeflochten und werden hauptsächlich im traditionellen Bereich für Langbögen und Jagdrecurves eingesetzt.
Diese Sehnen werden aus Einzelsträngen kunstvoll miteinander verflochten.
Diese Sehnen entfalten die Kraft des Bogens etwas sanfter und schonen dadurch den Bogen mehr als eine Endlossehne.

Endlossehnen
Diese Sehnen sind aus einem einzelnen Strang gefertigt und werden oft maschinell hergestellt.
Diese Sehnen dehnen sich etwas geringer und geben mehr Energie auf den Pfeil ab. Endlossehnen bedeuten mehr Pfeilgeschwindigkeit, jedoch etwas mehr Belastung für den Bogen.