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Was ist Mukositis
Diagnose einer Mukositis

Bei der Diagnose einer Mukositis bespricht der Arzt mit dem Patienten bestehende Symptome und bereits vorliegende Erkrankungen, um einen möglichen Zusammenhang herstellen zu können. Vor allem das Vorliegen einer Krebserkrankung kann Aufschluss über eine Mukositis geben, da diese eine häufige Nebenwirkung der Krebstherapie darstellt. Die Mukositis kann sowohl im Magen-/Darmbereich als auch in Mund und Nase auftreten. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Mukositis in vier Schweregrade eingeteilt, wobei im Stadium 0 keine Mukositis vorliegt und im Stadium 4 bereist schwere Geschwüre und Entzündungen die Nahrungsaufnahme erschweren oder unmöglich machen.

Diagnose einer Mukositis

Im Anamnesegespräch sollte der Patient den Arzt darüber informieren, ob und wenn ja welche bereits diagnostizierten Erkrankungen vorliegen und wie diese ggf. therapiert werden, da ein Zusammenhang mit den aktuellen Symptomen bestehen kann.

Die Diagnose der Mukositis stützt sich darüber hinaus hauptsächlich auf die Begutachtung der Symptome. Bei einer Schleimhautentzündung im Magen-Darmbereich kommt es zu Schmerzen, Erbrechen und Durchfällen. Hat sich der Patient zuvor einer chemotherapeutischen Behandlung unterzogen, kann man davon ausgehen, dass er unter einer Mukositis im Bereich des Gastrointestinaltraktes leidet.

Bei der häufig vorkommenden oralen Mukositis, auch Stomatitis genannt, klagt der Patient im Anfangsstadium über das Gefühl des Wundseins in der Mundhöhle, später über Schmerzen bei der Nahrungsaufnahme.

Bei der Diagnose der oralen Mukositis muss auch in Erfahrung gebracht werden, ob vor Kurzem eine chemotherapeutische Behandlung erfolgt ist, da sich die typischen Symptome zumeist 5-8 Tage nach Beginn der Chemotherapie zeigen, oder ob vor längerer Zeit eine Strahlentherapie im betroffenen Bereich begonnen wurde.

In diesem Fall zeigen sich die Symptome zumeist erst ca. 2 Wochen nach Beginn der Behandlung. Bei der darauffolgenden eingehenden Untersuchung der Mundschleimhaut des Patienten wird diese auf Rötungen, Schwellungen, Geschwüre und offene Stellen (Mundulzera) hin untersucht.

Klassifikationssystem der WHO

Zur Beurteilung der Merkmale einer oralen Mukositis hat die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ein Schema zur Klassifikation der Symptome erstellt. Die Einteilung und die Dokumentation der verschieden starken Ausprägungen der oralen Mukositis können in 4 Stadien eingeordnet werden:

Die Einordnung in das Stadium 0 bedeutet, dass der Patient keine Symptome einer Mukositis zeigt. Wird bei der Untersuchung festgestellt, dass die Mundschleimhaut gerötet ist und der Patient über Wundsein berichtet, befindet sich die Entwicklung der Mukositis im Stadium 1.

Entstehen auf der geröteten Mundschleimhaut flache Geschwüre, der Patient kann jedoch trotz Schmerzen noch feste Nahrung zu sich nehmen, erfolgt eine Einordung der Erkrankung in das Stadium 2. Im Stadium 3 klagt der Patient über starke Schmerzen und kann nur noch flüssige oder pürierte Nahrung zu sich nehmen. Es haben sich tiefere Geschwüre in der Mundschleimhaut gebildet und Infektionen durch Bakterien, Viren und Pilze können unter Umständen auftreten.

Im schwersten Fall der Mukositis, dem Stadium 4, sind die Geschwüre und offenen Stellen in der Mundhöhle so ausgedehnt und die Schmerzen für den Patienten so stark, dass jegliche Nahrungsaufnahme über den Mund unmöglich geworden ist und er künstlich ernährt werden muss.

Vor allem in diesem Fall ist das Risiko für schwere Infektionen durch die in der Mundhöhle natürlicherweise vorhandenen Keime sehr stark erhöht, da die Schleimhaut ihre Schutzwirkung nicht mehr wahrnehmen kann und die offenen Wunden in der Mundhöhle eine ideale Eintrittspforte für Bakterien, Viren und Pilze bilden.

Nicole Breuer

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Die Schleimhäute übernehmen verschiedene Aufgaben im Bereich von Nase, Mund, Magen oder Darm. Kommt es zu einer Entzündung der Schleimhaut, spricht man von einer Mukositis. Bei einer Mukositis im Darmbereich haben die Betroffenen häufig mit Durchfall zu tun, während eine Entzündung im Mundraum zu Infektionen führen kann. Neben den Lebensumständen und dem Alter kann auch eine Krebstherapie bei der Entstehung einer Mukositis eine Rolle spielen. So können Chemo- oder Strahlentherapie zu einer Schädigung der umliegenden Schleimhaut führen. Eine immunsupressive Therapie kann das Immunsystem angreifen und somit das Risiko für Infektionen erhöhen.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten mit denen man der Entstehung einer Mukositis vorbeugen kann. Dazu gehört z. B. eine gründliche Mund- und Zahnpflege. Die Verwendung von weichen Zahnbürsten, milder Zahnpasta und Mundspülungen sind von Vorteil, wenn eine Chemotherapie geplant ist. Des Weiteren ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und der Verzicht auf stark gewürzte, säurehaltige Nahrungsmittel empfehlenswert. Betroffene sollten stets darauf achten, genügend Nährstoffe zu sich zu nehmen. Liegt eine Mukositis vor, sollten Speisen möglichst nur lauwarm gegessen und auf kohlesäurehaltige Getränke sollte verzichtet werden, um eine zusätzliche Reizung zu vermeiden.

Therapie Mukositis

Tritt die Mukositis in Verbindung mit einer onkologischen Therapie auf, kann die Mukositis meist erst nach Beendigung dieser behandelt werden. Der Betroffene kann in dieser Zeit nur versuchen, mithilfe von schmerzstillenden Medikamenten oder speziellen Gels die Beschwerden zu lindern und weitere Infektionen zu vermeiden. Um einer Mukositis vorzubeugen, empfiehlt es sich, bereits vor Beginn der Therapie Maßnahmen zu ergreifen. Dazu gehören z. B. eine Kontrolle des Mundraums und der Zähne oder die Verwendung spezieller Mundspüllösungen. Darüber hinaus kann die sog. Kryotherapie hilfreich sein, bei der während der Chemotherapie Eiswürfel gelutscht werden, um den Zellstoffwechsel zu verlangsamen.