Dienstag, 13. April 2010

6. Muldentaler Städtelauf

Grimma. 11.04.2010. Zwei Städte und eine Strecke die beide auf direkten Weg verbindet. Einst als Eisenbahnlinie gebaut und teilweise in den Fels gebrochen, dient der alte Damm nun als Radweg. Auf 21,1 km asphaltierter Laufstrecke ging es, rechtsseitig der Mulde, vom Start auf dem Markt von Wurzen, zur Pöppelmannbrücke in Grimma. Die oft schnurgerade angelegte Route hat ideale Eigenschaften für sehr schnelle Läufe. Gebremst wird das Tempo nur durch drei nennenswerte Anstiege, auf den ersten acht Kilometern und den harten Schlussanstieg zur neuen Muldenbrücke in Grimma. Leider ist die, durch die Flut im Sommer 2002, zerstörte historische Brücke noch im Wiederaufbau. Dies wäre der ideale Zieleinlauf für die Zukunft.
Bei bewölkten Himmel standen nun alle Läufer und viele Zuschauer in Wurzen und orientierten sich an der Turmuhr in Richtung Startzeit. Da die meisten den Bus-Service zum Start genutzt hatten, waren die engen Gassen voller Warmläufer. Der Moderator gab noch Hinweise zum Lauf und motivierte alle. Pünktlich ging es dann los, nachdem Wurzens Bürgermeister den Startschuss abgab. Sein Kolege aus Grimma, Bürgermeister Berger, lief aktiv mit und benötigte knapp zwei Stunden zu seiner Stadt. Nach einer kleinen Stadtrunde liefen wir also wieder über den Marktplatz und endlich in Richtung Marschziel. Die Warnung, auf dem Kopfsteinpflaster vorsichtig zu laufen, wurde an der Spitze offensichtlich ernst genommen. Dadurch hatte ich das Gefühl doch vorn dranbleiben zu können. Genau das war heute aber nicht mein Ziel. Nach einer krankheitsbedingten Trainigspause in der letzten Woche war ich froh, überhaupt mitlaufen zu können. Also lief ich in meinem lockeren Tempo weiter. Ausgerüstet mit einer alten Casio Uhr, an der ich lediglich die Etappenzeiten speichern konnte und die Gesamtzeit gemessen wird orientierte ich mich an einer Zeit von 4 Minute für einen Kilometer. Die Sportwissenschaft kennt ja keine Überraschungen. Daher gelten die folgenden Zeiten zum Erreichen meiner gesunden sonntäglichen Wunschzeit von 1:25 h für diesedn Halbmarathon: 1 km=4:02 min; 5 km=20:10 min; 10 km=40:20 min; 15 km=1:00:30 h; 20 km=1:20:40 h; 21,1 km=1:25:00 h. Da die Strecke an jedem Kilometer beschildert war konnte man einfach seine Zeit prüfen. Leider hatte ich den ersten Kilometer überlaufen und sah erst das Schild für den zweiten. Zu dem nächsten hatte ich aber die Zeit und sie lag unter vier Minuten. Also konnte ich das Tempo so weiterlaufen. Das bedeutet also nicht langsamer zu laufen sondern konstant, ohne sich durch Platzierungen beeinflussen zu lassen. Als ein entgegenkommender Radler bei Kilometer 17 meine Position mit 21 ansagte, fand ich die Idee: 21 km und Platz 21 gut. Die Zeit wäre dann wahrscheinlich noch 1:21:21 h gewesen. Aber das hätte bedeutet, das ich in einen stark belastenden Bereich mit Sauerstoffschuld hineingekommen wäre. Pulsuhrenläufer und Mediziner würden dabei wohl vom Überschreiten der aeroben Schwelle sprechen. Also blieb ich bei dem Tempo ließ noch eine Gruppe von fünf Läufern, mit Gruß, vorbei ziehen. Meine Zwischenzeiten waren dann: 1km fehlt; 0:19 min; 0:38 min; 0:58 min; 1:18:22 h und 1:22:40 h nach 21,1 km.
Unterwegs gab es vier Verpflegungsstellen, an denen, trotz Nieselregen, viele Zuschauer standen um die Läufer anzufeuern. Musik und Moderatoren hielten alle bei Laune und sagten die Läufer an. Das war eine tolle Organisation, denn diese Höhepunkte rundeten den Lauf erst ab. Schließlich wurde der Halbmarathon von 622 Männern und Frauen gelaufen.
Glücklich nach diesem Lauf am Steinbaum angekommen bekam ich, wie alle Finisher , meine Erinnerungsmedaille und dann ging es zur Verpflegung im Zielbereich. Seine persönliche Urkunde konnte sich jeder, vor Ort, ausdrucken lassen.
Zum Auslaufen und Dehnen verabschiedete ich mich anschließend erst einmal zum Stadtrundlauf. Dabei fiel das Gymnasium von Grimma als wirklich stattliches Gebäude besonders auf. Also, alles gut und schön, aber dass ich dann in der Altersklassenwertung noch auf das Podest gerufen wurde, konnte ich dann wirklich nicht glauben. Schön, schön.
Die schnellste Zeit des Tages erzielte Jörg Richter von der LG eXa Leipzig. Er war nach 1:12:20 h im Ziel. Der Landrat des Muldentalkreises Dr. Gerhard Gey, Nerchaus Bürgermeister Herr Cieslack und Trebsens Bürgermeisterin Frau Kolbe zeichneten die Sieger aus. Auch durch die Unterschriften auf den Urkunden dokumentieren die durchlaufenen Gemeinden ihre Verbundenheit mit dieser Veranstaltung. Hier verbindet Sport wirklich.
Und damit auch die Wirtschaft läuft, nochmal danke für die Original Wurzener Erdnussflips und das Erinnerungshandtuch vom Fanshop Rosenberg in Grimma.