Norwegische Supermärkte

Jeden Tag gibt es neue erstaunliche Dinge in diesen Einkaufstempeln zu bestaunen.

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Äußerlich unterscheiden sie sich in keinster Weise von deutschen Supermärkten, außer man schaut zufällig auf die Öffnungszeiten. Ich kann nicht von anderen Orten sprechen, aber hier haben die meisten Supermärkte bis 22.00 Uhr auf, manche bis 23.00 Uhr. Samstag wird in der Regel früher geschlossen, gilt allerdings auch nicht für jeden Markt. Die letzteren sind meist dann die, die auch sonntags geöffnet haben. Zwar erst ab Mittag – der Norweger geht sowieso erst spät einkaufen, solange der Markt wenigstens bis spät abends offen hat, ist alles in bester Ordnung.

Damit kommen wir zum zweiten Phänomen. Der Norweger liebt es, abends oder nachts einzukaufen. Vormittags gehen nur die Schüler, in der Ferienzeit die Touristen in die Märkte. Am meisten ist unglaublicherweise sonntags nachmittags los und es bilden sich schon mal kleine Schlangen.

Schlangen können sich auch bereits ab einem Kunden bilden, da die Verkäuferinnen alle Zeit der Welt haben, um die Ware übers Band zu schieben. An diese Ruhe muss ich mich noch gewöhnen, meist habe ich es eilig, warum weiß ich nicht, da ich ja doch nix zu tun habe.

In unserem Lieblingssupermarkt gibt es einen Extra Raum für die Kühlwaren. Im Sommer ist das echt fies, wenn man mit kurzen T-Shirt in die Kühlabteilung kommt. Dort sind dann in den Regalen all die Sachen zu finden, die wir normalerweise aus dem Kühlschrank kennen: Wurst, Käse, Butter, Milch etc. (Übrigens sucht man H-Milch hier vergebens, nur der Lidl hatte letztens noch welche, die fettarme Version, allerdings ist das wohl auch eine Ausnahme, andernorts führt der Lidl keine H-Milch, da die Norweger einfach keine H-Milch kaufen).

Zwei Besonderheiten möchte ich noch unbedingt erwähnen. Das eine sind die Einkaufswagen mit Kindersitzen. Nicht jeder Supermarkt hat die (z. Bsp. Lidl hat nur die, die man auch in Deutschland kennt), aber die meisten. Um so neuer der Markt, um so bessere Kindersitze. Wie kleine Buggys vom Auto sind auf den Einkaufswagen Sitze mit Gurten, damit man die Lieben auch anschnallen kann, die Sitze selber sind gepolstert, das Material sieht aus wie Leder. Ich schwöre, ich will noch mal Kind sein, um in den Genuss dieser Sitze zu kommen.

Das zweite ist der Geldwechselautomat im Supermarkt der Kette Meny. Der Kassierer erhält vom Kunden das Geld, und das Wechselgeld kommt dann aus zwei Automaten. Die Geldscheine aus einem Automaten direkt beim Kassierer, das Münzgeld aus einem Automaten beim Kunden. So nimmt der Kassierer kein Münzgeld mehr entgegen. Nachzählen kann man sich auch sparen, der Automat betrügt nicht, außer der Kassierer hat was falsches eingegeben.

Es gibt noch viel mehr, wie die ewig lange und geringelte dunkle (Salami)Wurst, bei der man sich einfach ein Stück abbricht oder die Gebäckteilchen, die noch miteinander verbacken sind und die man auseinanderreißen muss, um an ein einzelnes Stück zu kommen (in Deutschland unvorstellbar, jeder Kunde fasst die frische Ware an) oder dass man jede Pfandflasche unabhængig ihrer Herkunft (vorausgesetzt sie wurde in Norwegen gekauft) in jeden Supermarkt wieder abgeben kann (was habe ich in Deutschland Flaschengeld zum Fenster rausgeschmissen, weil ich einfach die Flaschen nicht mehr los geworden bin).

Da ich mich nun wirklich nicht traue, mitten im Supermarkt Fotos zu machen, müsst ihr leider ohne Bilder auskommen. Am Besten, ihr kommt eines Tages her und schaut es euch mit eigenen Augen an. 😀

4 Responses to Norwegische Supermärkte

  1. sunny sagt:

    Klingt faszinierend. Ich erinnere mich dunkel an die Supermärkte aus meinen letzten Norwegen-Urlauben – die waren nicht ganz so luxuriös und eigentlich waren es auch mehr Tante-Emma-Läden 😉
    Ich bin wahrscheinlich nächsten Sommer mal wieder im Lande der Fjorde und Trolle. Kann zwar noch nicht sagen, wann und wo genau, aber vielleicht komm ich mal vorbei gehoppelt 😉

  2. Brigitte Mundt sagt:

    Hai Anja,
    Abenteuer Supermarkt. Ich erlebe keine Abenteuer beim Einkaufen, es sei denn Tschibo hat neue Angebote – lach.
    Brigitte

  3. maini sagt:

    und ich vermisse Tschibo so sehr 😀 alles hat Vor- und Nachteile. In den ersten Supermærkten, die ich besuchte, vermisste ich vor allen die Auswahl. Durfte allerdings inzwischen feststellen, dass es ja auch noch andere grøssere Supermærkte gibt 🙂

  4. alexandra sagt:

    hi!
    sind zwar schon ältere beiträge, aber, kann mir jemand sagen, wie teuer die lebensmittel sind?!?

    vielen dank!!!
    liebe grüße