Ohrid-See und Sveti Naum

Nachdem ich doch grad wieder eine Suchanfrage über Ohrid hatte, will ich das Fehlende nachholen.

Der Ohrid-See liegt in Mazedonien, umrahmt von tlw. malerischen Touristenstädtchen, und ist eine Reise wert, vor allem, wenn man bereits in Mazedonien ist. 😀

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Letzten Sommer nutzten wir auch die Gelegenheit und unternahmen einen Tagesausflug zum See, im Gepäck die Badesachen. Da Mazedonien flächenmäßig nicht so enorm riesengroß ist, waren wir nach drei Stunden auch schon in Ohrid, der Stadt. Wir hatten etwas länger für die Anreise benötigt, da wir noch simple Umwege gefahren sind, um alles Sehenswerte auf der Fahrt mitzunehmen. In der Stadt angekommen, nötigte ich Männe dazu, gleich weiterzufahren, schließlich hatte ich noch viel vor, aber zu allererst wollte ich zum Kloster Sveti Naum. Jeder Reiseführer (okay, es gibt nur einen) empfiehlt diese kleine Kapelle. Leider schrieb der Reiseführer nicht, wie weit es noch bis dahin ist. Immer wieder musste ich beruhigend auf Männe einreden, dass gleich um die nächste Ecke das Kirchlein zu sehen sei. Männer sind wie kleine Kinder. Irgendwann quer durch Wälder, immer nahe an der Grenze zu Albanien entlang, hatten wir es geschafft. Als sturer Mazedonier hält er mit dem Auto natürlich nicht auf dem kostenpflichtigen Parkplatz, sondern fuhr einfach durch die enge Gasse, an dessen Rändern die Buden für Touris standen, bis knapp vor die Hotelanlage (wo es selbstverständlich keine offiziellen Parkplätze gibt, aber was juckt das den Landesmann). Und genau in der Mitte von der Hotelanlage war die Kapelle Sveti Naum eingebettet.

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Doch bis dahin kamen wir vorerst gar nicht, denn wir hatten Mordshunger. Wer übrigens Ruhe und Abgeschiedenheit sucht, ist hier falsch. Auch wenn alle was anderes schreiben. Massen von Menschen tümmelten sich am Strand, die anderen in den Biergärten vor den Imbissbuden direkt am See.

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Wir gesellten uns dazu und bestellten was Leckeres, um unsere Mägen zu füllen. Aber wie der Teufel es will, ziehen innerhalb von Sekunden schwarze Wolken auf, die Temperaturen fallen um locker zwanzig Grad, jeder springt auf und rennt zum Auto, sofern er eins hat, ein Sturm kommt auf, die Biergärten werden abgeräumt, und wir suchten Zuflucht im Hotel mit anliegendem Restaurant (die soeben getätigte Bestellung cancelte sich von selbst). Tatsächlich ergatterten wir noch einen freien Platz an einem großen Tisch. Da es ein sehr gutes Hotel ist, versprachen wir uns wenigstens gutes, wenn nicht sogar ausgezeichnetes Essen. Vor allen bei den Preisen. Wir wurden bitter enttäuscht. Die Forelle (die total berühmte Ohrid-Forelle) bekommt jeder Dödel besser hin.

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Der Regenguss war irgendwann vorüber, der Temperatursturz leider nicht. Man stelle sich lauter Menschen mit kurzen Hosen und leichten Shirts vor, die nun um die Wette bibberten. Immer wieder tröpfelte es vom Himmel. Es war wahrlich keine Freude. Und das ausgerechnet an dem Tag, wo wir mal einen Ausflug planen. (An allen anderen Tagen war es selbstverständlich wunderschön und die Durchschnittstemperaturen betrugen 35 Grad). Immer noch hungrig (Göttergatte) sprang Männe von Imbissbude zu Imbissbude auf der Suche nach einer Leckerei. Gottseidank wurde er fündig, schnappte sich was und sprang zu mir ins Auto. Dort verzehrten wir genüsslich, was der Grillherd so hergab. Lecker und spottbillig. Weiterhin frierend und nun auch gesättigt hatten wir keine Lust mehr, zurück nach Ohrid zu fahren und nahmen stattdessen den Weg nach Hause durch ein Nationalgebiet. Aus dem unerfreulichen Wetter ergab sich ein Riesenvorteil: es war keiner unterwegs. Warum das so wichtig war? Die Straße, die durch den Nationalpark Galicica führte, war so eng, dass kaum ein Auto durchfahren konnte, geschweige denn zwei Autos aneinander vorbei kamen, dabei schängelte sie sich immer weiter nach oben (hab ich erwähnt, dass Galicica ein Berg ist, der knapp über 2200 m hoch ist?). Sie windete sich unendlich steil nach oben und irgendwann hatten wir den Pass erreicht und wurden mit einem nicht ganz sooooo tollen (immer noch alles neblig) aber dennoch faszinierenden Blick belohnt, u.a. auf den Prespa-See, der auf der gegenüberliegenden Seite vom Ohrid-See liegt.

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Damit wäre die unterhaltsame Story um Ohrid-See und das Kloster Sveti Naum zu Ende.

Bilder bei Wiki, Scubla, Tabibito und Schulz-Aktiv-Reisen gefunden.

2 Responses to Ohrid-See und Sveti Naum

  1. isegrimm sagt:

    Hat man euch die Forelle so serviert?
    Verklagt sie.

  2. maini sagt:

    beim nächsten mal 😀