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Mit der Positronen-Emissons-Tomographie (PET) lassen sich erstmalig
Stoffwechselprozesse in vivo beobachten, quantifizieren und anatomisch
exakt zuordnen. Dies eröffnet die Möglichkeit, Gewebearten in
Abhängigkeit von ihrem Metabolismus zu unterscheiden. So können zum
Beispiel die zelluläre Aufnahme von Glucose oder Sauerstoff einen
Hinweis auf den Aktivitätsgrad des Gewebes liefern.
Die Diagnostik des Mamma-Karzinoms ist erschwert durch eine Vielzahl von
Faktoren:
Mit der Positronen-Emissons-Tomographie
(PET) lassen sich erstmalig Stoffwechselprozesse in vivo beobachten,
quantifizieren und anatomisch exakt zuordnen. Dies eröffnet die
Möglichkeit, Gewebearten in Abhängigkeit von ihrem Metabolismus zu
unterscheiden. So können zum Beispiel die zelluläre Aufnahme von Glucose
oder Sauerstoff einen Hinweis auf den Aktivitätsgrad des Gewebes
liefern.
Die Diagnostik des
Mamma-Karzinoms ist erschwert durch eine Vielzahl von Faktoren:
- subjektive Beschwerden der Patientin sind häufig
unspezifisch und treten meist erst spät auf
- laborchemisch läßt sich nur in wenigen Fällen eine
Erhöhung spezifischer Tumormarker nachweisen
- die bildgebende Diagnostik durch Ultraschall und
Mammographie kann zwar in einigen Fällen Entartungen mit
morphologischen Veränderungen enttarnen, jedoch bleiben viele Befunde
unklar.
- die in diesen Fällen durchgeführten Stanz-Biopsien
und Probe-Exzisionen stellen einen nicht unerheblichen Eingriff dar
und sind – da in der deutlichen Mehrzahl der Fälle negativ – nicht
sonderlich spezifisch. Darüber hinaus stellt sich bei jeder Biopsie die
Frage, ob das gewonnene Gewebe tatsächlich dem zuvor beschrieben
suspekten Befund entspricht.
Es ist also zu prüfen, ob die PET in
der Lage ist,
- maligne Prozesse frühzeitig von unauffälligem
Gewebe, aber auch benignen Veränderungen sicher zu unterscheiden
- diese Veränderungen anatomisch exakt zuzuordnen
- zum Zeitpunkt der primären Diagnostik bereits
bestehende lokale, regionale, aber auch Fernmetastasen aufzuzeigen
- im Therapiemonitoring das Ansprechen einer
Bestrahlung oder Chemotherapie zu dokumentieren
- im Follow-up Rezidive und Spätmetastasen rechtzeitig
zu erkennen.
Das leistet die PET:
- Die bisher zu diesem Thema veröffentlichen Arbeiten
zeigen, daß die PET mit hoher Sensitivität und Spezifität Tumoren
der Brust ab ca. 1 cm Durchmesser detektieren kann. Entscheidenden
Einfluß hat hierbei die biochemische Aktivität des Tumors. Während
geringradig differenzierte Tumoren sich aufgrund Ihrer i.d.R. hohen
Mitoserate recht früh, d.h. schon in relativ geringen
Tumordurchmessern zu erkennen geben, zeigen hochdifferenzierte
Prozesse ein von der Umgebung oft nur schlecht abgrenzbares
Anreicherungsverhalten. Das gleiche gilt selbstverständlich für die
Detektion eventueller Metastasen.
- Die Ortsauflösung der PET bleibt aufgrund der Ihr
eigenen physikalischen Voraussetzungen mit ca. 5 – 8 mm hinter den
meisten bildgebenden Verfahren zurück. Bilder eines zusätzlichen,
höherauflösenden morphologischen Untersuchungsverfahren können
daher hilfreich sein. Computergestütze Ortungshilfen erlauben aber
zusammen mit den volumenorientierten Datensätzen eine
dreidimensionale, recht genaue anatomische Einordnung der fraglichen
Prozesse.
- Bereits in vielen anderen Disziplinen, vor allem der
Coloproktologie und der Lungenchirurgie, hat sich die PET einen Namen
als zuverlässiges Staging-Instrument erworben. Ein korrekt
durchgeführtes Staging hilft hierbei nicht nur Kosten einzusparen und
Ressourcen sinnvoll einzusetzen, es ermöglicht auch die Vermeidung
überflüssiger Eingriffe bei vorher absehbarer Inoperabilität und
Incurabilität.
- Ein großer Vorteil der PET ist die
Quantifizierbarkeit der Tumoraktivität unter Therapie. So ermöglicht
eine frühzeitige Kontrolle des Therapieerfolges nicht nur die
Vermeidung kostenintensiver, aber möglicherweise ineffektiver
Therapieformen, sondern auch eine frühzeitige Korrektur der Therapie.
- Last but not least zeigt sich die PET als sensibler
Indikator für das Auftreten von Rezidiven und Spätmetastasen.
Aufgrund des großen untersuchten Körpervolumens können auch
Metastasen an entlegenen Stellen zuverlässig detektiert werden.
Diagnostische Möglichkeiten am PET - Zentrum
- Im PET-Zentrum werden seit mehreren Jahren
PET-Untersuchungen durchgeführt. Hierbei werden in erster Linie
onkologische Fragestellungen behandelt, aber auch neurologische
Untersuchungen zur Hirnfunktionsdiagnostik und kardiologische
Vitalitätsstudien durchgeführt.
Untersuchungsablauf:
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Der
Patient erscheint nach einer zumindest achtstündigen
Nahrungskarenz. Nach Kontrolle der Blutzuckerwerte (angestrebt
werden 70-100 mg/dl) werden 270–350 MBq Fluoro-deoxyglukose (F18DG)
intravenös injiziert. Nach einer Inkubationszeit von 45
Minuten, die der Patient in einem Ruheraum verbringt, schließt
sich die eigentliche Messung an, die je nach Untersuchung 10–60
Minuten dauert. Hierzu wird der Patient auf einer
Untersuchungsliege gelagert und schrittweise vom Scanner
abgetastet. Anschließend erfolgt die Auswertung der Bilder an
Befundungsmonitoren.
- Je nach Fragestellung kann eine
Kathetherisierung des Patienten für die Dauer der Untersuchung
erforderlich sein. Das Nuklid wird gut vertragen, Nebenwirkungen
sind nicht bekannt.
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Fallstudie
50 j. Patientin, Z.n. Ablatio mammae mit
Axilladissektion, aktuell Schmerzen retrosternal
In der NMR- Untersuchung Nachweis einer
retrosternalen, im ø 1 cm großen geringgradig KM-anreichernden
Raumforderung
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- Fragestellung:
- Dignität der
Läsion? Staging?
- PET - Befund:
- Deutlich
vermehrte Glucosespeicherung im genannten retrosternalen
Lymphknoten (weißer Pfeil) massive Mehrspeicherung in zumindest
einem zusätzlichen re.-axillären Lymphknoten (grüner Pfeil), mit
grenzwertiger Mehrbelegung der nachfolgenden supra- und
infraklavikulären Lymphknoten rechts. Übliches Belegungsmuster
des Herzens, der Nieren und der Blase
- Beurteilung:
- LK-Metastasen
des Mamma-Ca in der rechten Axilla und retrosternal
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Fallstudie
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50 j. Patientin, Z.n. Ablatio
mammae mit Axilladissektion, aktuell Schmerzen retrosternal
In der NMR- Untersuchung Nachweis einer
retrosternalen, im ø 1 cm großen geringgradig KM-anreichernden
Raumforderung. |
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PET -
Untersuchung im Januar 1999
- Fragestellung:
- PET - Befund:
- Zusätzlich
aufgetretene, zweite axilläre Mehrbelegung (grüne Pfeile) bei
weitgehend identischem Anreicherungsverhalten der retrosternalen
RF (weißer Pfeil). Verdacht auf zwei weitere, initial
speichernde RF mediastinal
- Beurteilung:
- Deutliche
Progredienz der Metastasierung, V.a. mediastinalen Befall
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3D - Lokalisation
Die topographische Zuordnung wird durch
3D-Localizer (rote Linienpaare) ermöglicht, mit denen sich in Sekunden
Achsenschnitte durch fragliche Prozesse erstellen lassen. Hier zu sehen
eine Fokussierung auf die rechte Axilla mit dem Nachweis der deutlichen
Mehranreicherung in den beiden Lymphknoten.
Quantifizierung
Quantifizierung der Anreicherung in Counts/cm³ oder als
Standard-Uptake Value (SUV).
Diese Objektivierbarkeit der Befunde erlaubt exakte
Kontrollen im zeitlichen Verlauf zum Rezidivausschluß im Follow up (Ganzkörperscreening), den Erfolgsnachweis unter Therapie
(Chemo, Radiatio) und ermöglicht eine frühzeitige Intervention und ggf.
Umstellung des Therapiekonzeptes mit Kosteneinsparung und höherer
Effizienz.
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