Polihale Beach 19.9.2005

Die liebe Sonne

Lassen Sie sich vom steten Wind nicht täuschen. Ohne ausreichenden Sonnenschutz (in flüssiger, rechtzeitig aufgetragener Form, aber auch als Hut oder Kappe) und viel Flüssigkeit wird Ihnen der Tag vermutlich nicht angenehm in Erinnerung bleiben...

Polihale Beach

Polihale Beach, Nordküste, 19.9.2005   Wainiha Beach, Nordküste, 19.9.2005   Polihale Beach, Nordküste, 19.9.2005   Polihale Beach, Nordküste, 19.9.2005   Polihale Beach, Nordküste, 19.9.2005   Polihale Beach, Nordküste, 21.9.2005   Polihale Beach, Nordküste, 21.9.2005

Polihale Beach, Nordküste, 19.9.2005

In der Mythologie des alten Hawaii ist der Polihale Beach der Ort, von dem aus nach dem Tod die Seelen die Insel verlassen. Man mag zu diesem Thema stehen wie man möchte, sofort beim ersten Besuch stellt man unweigerlich fest, dass dieser Strand einzigartig, etwas Besonderes ist. Er ist -ganz profan- mit mehr als 27km Länge (nein, es fehlt kein Komma zwischen der 2 und der 7!) auch noch der längste Strand der Insel.

Zuerst die praktischen Erwägungen: man fährt von Kapaa über Lihue, Poipu und Waimea immer weiter im Uhrzeigersinn um die Insel. Biegt man in Waimea nicht rechts ab in Richtung  Waimea Canyon  und  Kokee State Park , sondern folgt weiter stoisch der Küstenstraße, passiert man schließlich Kekaha und das PMRF, eine Installation des amerikanischen Militärs.

Früher war die gebräuchlichste Wegbeschreibung zum Polihale Beach: von hier aus so lange fahren, bis die asphaltierte Straße endet, dann links. Diese Erklärung ist noch immer korrekt, aber vorsichtshalber hat man an der Stelle, an der man links abbiegen muss, jetzt auch noch ein Schild "Polihale" angebracht - als ob man das Ende der asphaltierten Straße irgendwie übersehen könnte ...

Von nun an geht es über eine Holperpiste, die diese Bezeichnung wirklich verdient hat, weiter durch Zuckerrohrfelder. An einer entfernt an einen Kreisverkehr erinnernden Einmündung nahe der Berge geht es links, etwas später bei den Dünen rechts. Der Weg führt dann parallel zum Meer hinter den Dünen entlang. Nach einigen sandigen Passagen und dem Durchfahren einer Senke erreicht man einen -naja- Parkplatz (eher eine mit Gras bewachsene Düne), wo sich Tische und Bänke befinden, teils unter großen Bäumen, teils unter einfachen Holzdächern. Auch sanitäre Anlagen sind hier zu finden. Der Weg führt noch ein Stück weiter zum Nordende des Polihale Beach, wo sich mit unmittelbarem Ausblick auf die Anfänge der Na Pali Küste weitere Picknick-Gelegenheiten finden.

Auf die Frage nach der Befahrbarkeit kann ich Ihnen keine eindeutige Antwort geben. Das Verlassen befestigter Straßen ist laut Mietvertrag meist verboten, der Versicherungsschutz erlischt. Es ist aber völlig legal, diesen offiziellen Holperweg zum offiziellen Polihale Beach State Park zu befahren. (Verzichten Sie aber bitte darauf, die mit "Kapu" gekennzeichneten Privatstraßen der Farmer und des Militärs zu betreten oder zu befahren) Man sieht viele "normale" Autos, auch VANs und Cabrios, die offenbar ohne Schwierigkeiten den Weg hinter sich gebracht haben. Andererseits wurden wir eines Abends von einem Touristen angesprochen, der sich mit dem allradgetriebenen Geländewagen festgefahren hatte und nun Hilfe brauchte - man sollte allerdings auch nicht gleich versuchen, mit dem Auto bis auf den Strand zu fahren, wenn man nicht genau weiß, was man tut. Wenden Sie einfach gesunden Menschenverstand an, fahren Sie vorsichtig und vermeiden Sie tiefere Sandpassagen. Bleiben sie nicht im Sand stehen. Vermeiden Sie den Besuch des Polihale Beach wenn es längere Zeit geregnet hat, dann ist der Weg schnell unpassierbar. Versuchen Sie es nicht mit fast leerem Tank - die nächste Tankstelle ist meilenweit entfernt und hat auf dem Rückweg vielleicht schon geschlossen. Diese wenigen Grundregeln reichen aber aus, um den wohl wundervollsten Punkt der Inseln sicher zu erreichen (und mit unserem Jeep Wrangler war es überhaupt kein Problem ).

Noch ein Ratschlag: es gibt nichts romantischeres als ein Picknick am Polihale Beach bei Sonnenuntergang. Mangels Süßwasser in der näheren Umgebung sind lästige Insekten kein Problem, da es aber unmittelbar nach dem Sonnenuntergang sofort stockfinster wird, ist eine Taschenlampe oder andere Lichtquelle sehr empfehlenswert. In Waimea finden Sie alles, was Sie für ein Picknick benötigen, ein mittlerer Supermarkt sowie ein Subway (beide auf der Meerseite der Straße) bieten sich besonders an.

© 2005-2007 Mathias Hehn. Alle Rechte vorbehalten.