Neues Logistikkonzept bei GLOBUS

Die GLOBUS-Gruppe ist ein Handelsunternehmen, das in Deutschland 34 SB-Warenhäuser, 48 Baumärkte und 12 Elektrofachmärkte sowie in Tschechien 10 SB-Warenhäuser und 11 Baumärkte zählt, in denen über 18 000 Mitarbeiter beschäftigt sind, die jährlich 3,9 Mrd. Euro umsetzen.
Seit Anfang Juli `99 hat GLOBUS damit begonnen, sein Logistikprinzip für großflächig angelegte SB-Warenhäuser von Streckenbelieferung auf Zentrallieferung umzustellen.

Grund für die Umstellung war die Empfehlung, ein ganzheitliches System mit kleinstmöglichem Kostenaufwand einzuführen, das aber dennoch so flexibel ist, dass es auch zukünftige Expansionen berücksichtigt.
Frische- & TK-Logistkzentrum
Hierbei wurde folgendermaßen vorgegangen: Zunächst wurden Differenzen zwischen “Ist-Zustand” und “Soll-Zustand” ermittelt, analysiert und zielorientiert gewichtet. Mit diesen Ergebnissen erhielt man nun verschiedene Möglichkeiten, Verteilstrategien zu simulieren, von denen diejenige ausgewählt wurde, die realisierbar erschien und vor allem Aufwand und späteren Nutzen in ein sinnvolles Verhältnis zueinander setzte.

So entschied man sich für ein Zentrallagersystem (mit Crossdocking-Funktion) als zweckerfüllende Lösung, das erstmals in Bingen aufgebaut wurde. Zu dessen Warensortiment zählen sowohl Lebensmittel als auch Nonfood-Produkte.

Durchgeführt wird die Lagerbewirtschaftung von der hierfür eigens ins Leben gerufenen ‘GLOBUS Logistik und Service GmbH’.

Pro Lieferant wurden Simulationen durchgeführt, welche Kosten dem Lieferanten in den verschiedenen Belieferungsarten mit der Globusbelieferung entstehen. Hiermit konnte eine Entscheidung getroffen werden, wann sich die Umstellung eines Streckenlieferanten auf eine Zentrallagerbelieferung wirklich rentiert oder unter welchen Bedingungen eine Streckenbelieferung, Cross Docking oder Transit doch angebrachter wäre. Durch die qualitative Bewertung der Einsparpotentiale jedes Lieferanten bei Umstellung auf Zentrallagerabwicklung konnten auch die notwendigen (Logistik-) Konditionsgespräche mit den Lieferanten auf eine fundierte Grundlage gestellt werden.

Die technische Lagerplanung, die Ablaufkonzeption nebst Planung und Inbetriebnahme eines Lagerverwaltungs- und Steuerungssystems schloss sich in der Projektarbeit an. So entstand in Bingen ein Lager mit einer Grundfläche von 52 000 m² . Durch Nutzung von Bühnen wurde die Nutzfläche auf 70 000 m² erhöht. Insgesamt stehen 90 000 Palettenplätze zur Verfügung.

142 Tore sind anzutreffen, von denen durch 46 Tore der Wareneingang, durch 80 der Warenausgang, durch 10 das Cross Docking und durch 6 Tore die Rückführung der Transportmittel führt. Durchschnittlich sollen pro Tag 300 LKW be- und entladen, 200 000 Kartons kommissioniert und 5 000 Paletten umgeschlagen werden. Das Lager bietet ca. 380 Arbeitsplätze. Das Investitionsvolumen umfasst rund 75 Mio. Euro.
Durch Definition der Anforderungen an das Dispositionssystem und Schulung der Disponenten wird eine stetige Artikelverfügbarkeit gesichert.

 

(c) by Pojer Logistikberatung

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