Definition Identifikationsmittel

Die Auswahl des Identmittel ist die wichtigste Entscheidung beim Erwerb eines Zutrittskontroll–Systems.
Sie erfordert grundsätzliche zukunftsorientierte Überlegungen der Organisations-, Sicherheits- oder Personalabteilung.
Sollen vorhandene Identträger von bestehenden Zeiterfassungssystemen für die Zutrittskontrolle genutzt werden,
ist unbedingt zu prüfen, ob die notwendige Sicherheit gewährleistet ist.

In den modernen Zutrittskontrollsystemen kommen hauptsächlich RFID-Identmittel (Radio Frequency Identification),
die berührungslos arbeiten, zur Anwendung. Bei beschreibbaren Identmitteln wird der Speicher in Applikationsbereiche
(Sektoren/Segmente) eingeteilt. Wird dieses konsequent durchgeführt und mit allen Lieferanten abgestimmt, gibt es
keine Probleme bei der Nutzung für verschiedene Anwendungen wie z. B. Zutrittkontrolle, Zeiterfassung,
Kantinenabrechnung oder Tankkarte.

Die verschiedenen bekannten Bauformen wie Karte, Schlüsselanhänger oder Uhren sind die Identmittelträger und für
alle Identmittel lieferbar. Für den Übergang von einem alten auf ein neues ZK-System sind auch Hybridkarten lieferbar,
die zwei unterschiedliche Identmittel beinhalten. Es ist jedoch zu beachten, dass gleiche Frequenzen die Funktionsfähigkeit
der einzelnen Technologien stören oder komplett aufheben. Daher sind Mehrfachtechnologien in einem Medium mit gleichen
Frequenzen nicht zu empfehlen.

 

Low Frequency 125 kHz

Vorteile

Nachteile

 

Gängige Identmittel:

EM 4102 / 01 – Hersteller EM
Günstiger Chip, der seit Jahren in der Zutrittskontrolle zum Einsatz kommt. Chip hat nur Leseidentifikation und lässt sich
nicht beschreiben. Identifikation über Chip-ID
Dieser Chip ist insbesondere bei Anbietern von Zeiterfassungssystemen  weit verbreitet. Er bietet praktisch keinen Schutz
gegen unberechtigtes Kopieren. Ein Auslesen der Chip-ID ist ohne großen technischen Aufwand  möglich ohne dass der
Nutzer dies bemerkt.

EM 4150 / 4450 - Hersteller EM
Günstiger Chip, mit Schreib-/Lesefunktion. Keine Verschlüsselung der Daten während der Übertragung. Gesichert durch
das Passwort von 32 Bit

Hitag 1 / Hitag 2 / Hitag S – Hersteller Phillips
Der Hitag-Ausweis ist ein für hohe Sicherheitsansprüche zuverlässig arbeitender und universell einsetzbarer Ausweis-Typ mit
Schreib-/Lesefunktion. Gegenseitige Authentisierung von Leser und Karte. Datenverschlüsselung während der Übertragung.
CRC Prüfsummenbildung. Die Hitag 1 + Hitag S Chip´s haben einen größeren Speicher.

 

High Frequency 13,56 MHz

Vorteile

Nachteile

Gängige Identmittel:

 
Mifare - Hersteller NXP Semiconductors, Infineon Technologies
Der Mifare-Chip ist durch die Aufteilung seines Speichers in Sektoren (16 bei 1kB / 40 bei 4kB) multiapplikationsfähig.
Jeder Sektor ist durch zwei verschiedene Schlüssel (Key A, Key B) vor unberechtigtem Zugriff geschützt.
Ohne Kenntnis der Schlüssel ist eine Identifikation oder Kontrolle des Inhaltes nicht möglich. Die Schlüssel werden über
eine SAM-Karte für die jeweiligen Sektoren gesetzt.
Jede Karte verfügt über eine einzigartige Seriennummer (4 Byte nach ISO14443). Die Datenübertragung erfolgt verschlüsselt.
Die Korrektheit der übertragenen Daten wird durch einen CRC-Algorithmus sichergestellt. Die Verschlüsselung des
Mifare Classic Chips wurde im Jahre 2008 geknackt. Für neue Projekte sollte daher der Nachfolgechip Mifare DESFire

 

Legic - Hersteller Legic
Der Legic-Chip ist durch die Möglichkeit der Aufteilung seines Speichers in verschiedene Segmente multiapplikationsfähig.
Die Übermittlung der Daten erfolgt verschlüsselt. Die Korrektheit der übertragenen Daten wird durch einen 4 Bit CRC-Algorithmus
sichergestellt. Der Chip wird in den Speichergrößen 256 Byte und 1024 Byte geliefert.
Der neue Legic Advant Chip wird in der Speichergröße 2048 Byte geliefert. Er kann aber nicht mit den Standard-Leseköpfen
ausgelesen werden. Je nach Sicherheitsanforderung kann die einmalige Identnummer des Chips oder ein beschriebenes Segment
für die Zutrittsorganisation genutzt werden.