Samstag, 25. Juli 2009

Mein Leben als Roulette-Profi

Nachdem ich mich allmählich konsolidiert hatte und meine Roulette Gewinne wieder
ansehnlich wurden, war es ein ganz logischer Schritt, dass ich das
Umherziehen in der Welt anfing.
Zum einen, weil ich schon immer reiselustig war und in dieser Hinsicht ein
Nachholbedürfnis hatte, da ich dieses Hobby bislang nicht in dem
gewünschten Umfang betreiben konnte, da mir die ausreichenden
finanziellen Mittel fehlten.
Zum anderen, weil es unklug gewesen wäre, immer nur in denselben zwei,
drei Casinos zu gewinnen. Über kurz oder lang hätte ich mir selbst den Stuhl
vor die Tür gestellt.
Die Casinolandschaft in den Philippinen ist ja völlig anders als z.B. in Europa.
Es war teilweise eine große Umstellung für mich, als ich später auch Europa
bereiste.
In der Provinz gibt es überhaupt keine herkömmlichen Spielbanken (wenn
auch sonst viel bei Bingo, Hahnenkämpfen und anderen, oft illegalen Spielen
verzockt wird), in den Metropolen Manila, Davao oder Cebu findet man sie
dagegen massiert.
Einen Krawattenzwang gibt es beispielsweise nicht, wie auch die
Kleiderordnung infolge der klimatischen Bedingungen weit aus lockerer ist.
Man muss zwar auch Eintritt zahlen, aber keiner will einen Ausweis sehen.
Die Atmosphäre in den Spielsälen ist nicht gediegen und vornehm-gedämpft,
eher grell und schmuddelig. Man kann jederzeit an den Spieltischen auch
Essen und Trinken, indem man sich ein kleines Tischchen beistellen lässt.
Und es ist laut. Weil Filipinos spontaner und weil die Säle vergleichsweise
riesig sind.
Roulette spielt nur eine untergeordnete Rolle. In einem Saal mit ca. 70
Spieltischen (!) finden sich vielleicht 2 oder 3 Roulettetische. Viel beliebter
sind Karten- und Würfelspiele.
Die Roulettekessel weisen eine völlig andere Reihenfolge der Nummern auf,
außerdem gibt es die Doppel-Zero.