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Die Wurzeln des Grundgesetzs

Ausrichtung und Charakter des Grundgesetzes

  • demokratisch und anti-totalitär
  • Geschickte Anordnung der Institutionen

Die Wurzeln des Grundgesetzes

  • historische Wurzeln (Paulskirchenverfassung, Industrielle Revolution, Weimarer Republik)
  • philosophische Wurzeln (Gedanken der Menschenrechte & der Aufklärung)

Paulskirchen Verfassung

Ort: Frankfurt a. M., Paulskirche
Zeit: 18. Mai 1848
Teilnehmer: ???
Ziele: Schaffung einer Demokratie
nationale Einheit Deutschlands
Endergebnis: bürgerlicher Rechtsstaat
kleindeutsche Lösung
kurzfristige Lösung: Politische Isolation Deutschlands
Verlust von politischem Selbstbewusstsein
parlamentarisches Versagen
Rückfall in die Monarchie
langfristige Wirkung: Grundrechte Katalog
parteiähnliche Gruppierungen
freie, geheime und gleiche Wahl
territorialer Umfang
Reichstag
Minister
Landesregierungen → Staatenhaus → heute Bundesrat → FÖDERALISMUS
Volkshaus à Bundestag
Nationalfarben (schwarz, rot, gold)
Nationalhymne
Ursachen für das Scheitern
der Paulskirchen Verfassung
Kompromisse mit Adel & Aristokratie
keine Exekutivorgane

Die industrielle Revolution als Wurzel des Grundgesetzes

  • soziale Frage: Ist die Frage nach den Lebens-, Wohn- und Arbeitsbedingungen
  • Erfindungen und Entwicklungen: Dampfmaschine, mechanischer Webstuhl, Roheisenverhüttung, Eisenbahn, Mineraldüngung

Versuche zur Lösung der sozialen Frage

Lasalle "Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein"
wollte Beteiligung der Arbeitnehmer an Betrieben à Produktivgenossenschaften.
1. Sozialdemokratische Bewegung
Bebel, Liebknecht "Sozialdemokratische Arbeiterpartei" nach Ideen von Karl Marx

Weimarer Verfassung und Grundgesetz

Weimarer Reichsverfassung

Grundgesetz


Reichspräsident


Bundespräsident

Volkswahl auf 7 Jahre personalisierte Verhältniswahl
5% Hürde
Oberbefehl über die Reichswehr keine Befehlsgewalt über Armee
Ausrufung des Ausnahmezustands
(Notverordnung)
kein Möglichkeit Ausnahmezustand auszurufen
Recht der Parlamentsauflösung begrenztes Auflösungsrecht
Entlassung des Reichskanzlers nicht möglich

Reichstag und Reichsregierung

Bundestag und Bundesregierung
Verhältniswahl Verfassungsvorschrift personalisierte Verhältniswahl
keine positive Erwähnung der Parteien positive Anerkennung der Parteien
Reichskanzler vom Reichspräsidenten ernannt Bundeskanzler wird vom Bundestag gewählt
Misstrauensvotum gegen Kanzler und Minister möglich Misstrauensvotum nur gegen Kanzler
einfachen (destruktives) Misstrauensvotum konstruktives Misstrauensvotum
Gesetzgebung durch Volksbegehren und Volksentscheid möglich Volksentscheid auf Bundesebene, auf Länderebene auf Fragen der Neugliederung begrenzt

Sicherung von Verfassung und demokratischen Grundsätzen
Verfassungsänderung leicht möglich Verfassungsänderung erschwert
Im Prinzip jede Verfassungsbestimmung änderbar Im Grundgesetz dürfen die Artikel 1 & 30 nicht geändert werden
Wertneutrale Verfassung Wertgebundene Verfassung
keine Vorkehrungen für Vereins- oder Parteiverbot außer Verbot gegen die Strafgesetze Verbot von verfassungsfeindlichen Vereinen und Parteien
Beamte, Richter nicht ausdrücklich zur Bejahung der Verfassung verpflichtet Verfassungstreue

Die Arbeit des Parlamentarischen Rates

Vorbereitung der Arbeit des Parlamentarischen Rates

  1. Welche konkreten Bedingungen beeinflussen die Entstehung des Grundgesetzes?
    • Einflüsse der Siegermächte auf die Verfassung (USA, GB, FR)
    • Bildung der DDR -i Teilung Deutschlands
  2. Äussern Sie sich zur personellen Zusammensetzung des Parlamentarischen Rates
    • von Parteien delegierte Personen aus westlichen Bundesländern
    • vorwiegend Rechtswissenschaftler
  3. Welche Probleme werden von den Mitgliedern kontrovers diskutiert?
    • Flagge
    • Föderalismus
    • Einfluss des Bundes auf die Länder
    • Finanzwesen von Bund und Ländern
    • Forderungen Bayern
    • Verhältnis Schule & Kirche
  4. Auf welche Hilfe konnte der Parlamentarische Rat zurückgreifen?
    • "Petition of Rights"
    • Menschenrechte (aus Groß Britannien)
    • Verfassungen anderer Demokratischer Staaten
  5. Welche Entscheidungen des Parlamentarischen Rates haben sich im Nachhinein als wenig positiv erwiesen?
    • Volksbegehren, Volksabstimmungen
    • Einfluss der Kommunisten (Sowjetunion)
    • Grundgesetz als Provisorium bis zur Wiedervereinigung

Die Alliierten und Deutschland

Dezember 1941 bis Juni 1945

  1. Stalin-Rede Moskau
    • Zerstückelung Deutschlands
  2. Teheran-Konferenz (Stalin, Roosevelt, Churchill) 1945
    • erste persönliche Begegnung
    • Roosevelt: Aufteilung in 5 Staaten
  3. Jalta-Konferenz (Stalin, Roosevelt, Churchill) 1945
    • Einigung über 4 Besatzungszonen
  4. Rede des russischen Botschafters 2. Stalin-Rede in Moskau
    • keine Zerstückelung Deutschlands 1. Morgenthau-Rede
    • Deutschland als Agrarstaat
  5. Potsdam-Konferenz (Stalin, Truman, Attlee)
    • Aufteilung in Besatzungszonen nach Grenzen von 1937
    • Schaffung der Grundlage für ein demokratisches Deutschland

Juni 1945 bis Juli 1948

  1. Positionen der Alliierten
  2. Aussenministerkonferenz in Paris
  3. Byrnes-Rede in Washington
    Wendepunkt amerikanischer Besatzungspolitik
  4. Rede Trumans (Truman-Doktrin) in Washington Selbstbestimmung der Staaten
  5. Aussenministertreffen in Moskau
  6. Marshall-Rede in Washington
  7. Münchener Ministerpräsidenten Konferenz
  8. Aussenministerkonferenz in London

Beschlüsse von Potsdam erwiesen sich als Illusion

Die Frankfurter Dokumente vom 01.07.1948

  • Aufforderung zur Erarbeitung einer Verfassung
  • Überprüfung und Festlegung der Ländergrenzen

Das Verfassungskonvent von Herrenchiemsee

Zeitpunkt: Juli 1948

Philosophische Ansätze

Philosophische Wurzeln des Grundgesetzes

Menschenrechte

sind jedem Menschen von Natur aus gegeben stehen über dem Gesetz
schützen Bedürfnisse & Verlangen des Menschen
Würde ist unantastbar
begleiten den Menschen das ganze Leben

Grundrechte

eigene Rechte müssen auch den Mitmenschen zuerkannt werden
müssen von der Gemeinschaft, der Gesellschaft und dem Staat gewährleistet werden
entstanden mit der Industrialisierung im 19. Jahrhundert

soziale Grundrechte

garantieren menschenwürdige Lebensweise und Erwerb des Lebensunterhalts auf angemessene Weise
Sie bringen in demokratischen Strukturen die nötige Stabilität
siehe Deutschland ab 1930

Bürgerrechte

Wahlrecht
Zugang zu öffentlichen ???
freie Wahl des Berufs

Geschichte der Menschenrechte

Aristoteles:
  • Der Mensch ist gut
  • Der Mensch ist von Natur aus ein Staaten bildendes Wesen
  • Der Mensch ist vernunftbegabt
Frühes Christentum:
  • Volle Entfaltung der Menschenrechte erst im Jenseits
Humanismus:
  • Betonung des freien Denkens auf Grundlage von Vernunft & Erfahrung
Machiavelli:
  • Der Mensch muss vor sich durch den Staat geschützt werden
  • Der Herrscher verfügt über alle Rechte
Bodin:
  • Herrscher ist von allen Gesetzen befreit, nur Gott unterstellt
  • Zentraler Gedanke des Absolutismus
  • Begründer des Feudalismus
  • Der Herrscher muss seine Untertanen schützen
Hobbes:
  • Der Mensch ist schlecht
  • Der Mensch ist nur aus Vernunft ein Staaten bildendes Wesen
  • Der Mensch übergibt alle Rechte an den Herrscher (bis auf das Leben)
Locke:
  • Begründer der demokratisch / liberalen / bürgerlicher Verfassung
  • Gesellschaftsvertrag ist wichtiger als der Herrschaftsvertrag
  • Das Recht aus Leben, Freiheit und Vermögen hat jeder
  • Denken soll frei von religiöser & staatlicher Bevormundung sein
Montesquieu:
  • Begründer der Gewaltenteilung
  • Begründer der demokratisch / liberalen Verfassung
  • Freiheit ist nur möglich, wenn Gewalten geteilt sind
  • Bestandteil jeder demokratischen, bürgerlichen Verfassung
Aufklärung:
  • 17. - 18. Jahrhundert
  • Befreiung von politischer & religiöser Fremdbestimmung
  • eine gesamteuropäische Bewegung
  • Alles Recht aus Gedanken
    Charakter:
    • antireligiös, antifeudal
    • pro - Naturwissenschaftlich
    • Zweifel, Vernunft und Beobachtung empirisches Vorgehen
    • Kritik beflissen
    • Lebensziel: Glück, Wohlstand, Freiheit, Gleichheit

Menschenrechtserklärungen

1628 Petition of Rights
1679/1689 Haleus-Corpus-Akte
1776 Virginia Bill of Rights
Amerikanische Unabhängigkeitserklärung
1789 Erklärung der Menschen- und Bürgerrechte
Industrielle Revolution (18. Jahrhundert) soziale Frage
1948 Vereinte Nationen
allgemeine Erklärung der Menschenrechte
1950 Europarat
Konvention zum Schutz der Menschenrechte und Grundfreiheiten
1976 Vereinte Nationen
Weltpakte über bürgerliche und politische Rechte und über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte

Wehrhafte Demokratie (Sicht des Staates)

  • Verbot der SRP 1952
  • Verbot der KPD 1956
  • Notstandsverfassung 1968
  • Radikalen - Erlass (Extremistenbeschluss)
  • Stammheimer Prozesse 1975 - 79 (RAF)

Wehrhafte Demokratie (Sicht des Volkes)

  • Betriebsverfassungsgesetz
  • Proteste gegen Aufrüstung der Bundeswehr 1958
  • Studentenunruhen / Ausserparlamentarische Opposition (APO) 1965 - 69
  • Betriebsverfassungsgesetz
  • Terrorismus bis 90er Jahre
  • Frauenbewegung
  • Bürgerinitiativen
  • alternative Bewegungen
  • Friedensbewegung Anfang der 80er Jahre
  • Anti - Atomkraftbewegung seit Tschernobyl 1986

Staatsformen

  1. monokratische Staatsformen (Einzelherrschaft)
    • Tyrannis
      negative Einmann Willkürherrschaft
    • Monarchie
      positive Einmann Herrschaft
    • absolute Monarchie
      uneingeschränkte Einmann Herrschaft
    • konstituelle Monarchie
      Macht durch Volksvertretung eingeschränkt
    • parlamentarische Monarchie
      Macht an Volksvertretung übergeben
  2. republikanische Staatsformen
    • Aristokratie
      Herrschaft der "Oberen"
    • Oligarchie
      Minderheitenherrschaft, Vetternwirtschaft
    • Demokratie
    • Präsidiale Demokratie
      Staatsoberhaupt bedarf nicht des Vertrauens des Parlaments
    • Parlamentarische Demokratie
      Parlament übt im Auftrag des Volkes Macht aus
  3. Anarchie
    keine Staatsstrukturen