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Aufarbeitung von MfS- Unrecht

 

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Medienberichte



Mikrofon - Presseartikel zum Thema MfS und DDR Unrecht

"Demokratie funktioniert nur, wenn alle mitmachen" – das gilt allerdings auch für Diktaturen

Erinnerungen an die DDR

IN DER DDR INHAFTIERT, IN DER BUNDESREPUBLIK GESCHEITERT

Presseerklärung zur CDU/ CSU Verweigerung der StUG Reformierung

Was bleibt, ist Verlegenheit

Saturierte Ignoranz

Nachrichten aus Orwells Unterwelt

Wer wen? Tatort Berlin: Die PDS kultiviert Volksfrontmanieren

Warum regt sich keiner auf? 

Gesetzesentwurf Bürgerkomitee Leipzig e.V.

Erklärung von Bürgerrechtlern/ Oppositionellen der DDR zur PDS

wichtige Pressemeldung der BSTU

Aufruf der VOS- Landesgruppe Niedersachsen


Aufruf der IGFM e.V.


DDR- Unrecht dokumentieren, statt zu verdrängen


Das große Gefängnis DDR


Interview mit Joachim Gauck


Beitrag von Angelika Barbe

Verschwiegene Tode

Zweierlei Maß. Die Stasi-Akten und die Demokratie

Der Streit über den Umgang mit den Stasiakten

17 000 Spitzel waren im jugendlichen Alter

Der "lange Schatten der Stasi" im MDR


Erklärung ehemaliger MfS-Verantwortlicher gegen die permanenten Hexenjagden auf Inoffizielle Mitarbeiter
 
Die in den letzten Wochen fast täglich veröffentlichten Meldungen und Diskussionen über die Rolle des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR und der hauptamtlichen und Inoffiziellen Mitarbeiter sind Anlass, daß auch wir uns als Insider dazu äußern. Nicht wenige Bürger erwarten das. 

Seit mehr als 10 Jahren werden wir von heftigen Attacken begleitet, die darauf gerichtet sind, die DDR als Geschichte von Mauer, Stacheldraht und flächendeckender Repression darzustellen. Dazu gehört auch die jetzige Kampagne gegen die ehemaligen Inoffiziellen Mitarbeiter des MfS, die im MDR arbeiten. Von den Medien werden Biographien genutzt, um die gesellschaftliche Vergangenheit sowie die Anstrengungen um anspruchsvolle Unterhaltung zu negieren und zu diskriminieren. 

Menschen - ehemals der DDR verbundene Bürger - werden auch gegen den Willen vernünftiger, verantwortlicher Persönlichkeiten ausgegrenzt, verunglimpft und beleidigt. 

Die langjährige, engagierte Tätigkeit Betroffener, in der sich auch die bereits vor Jahren von leitenden Mitarbeitern des MfS mehrfach eingeforderte Loyalität zur Bundesrepublik Deutschland dokumentiert, wurde bisher im Zusammenhang mit der Veröffentlichung in keiner Weise in Rechnung gestellt. In ihrem Gesamtverhalten zeigt sich aber, daß die Betroffenen, aus welchen Gründen auch immer, einen Schlussstrich unter ihre Zusammenarbeit mit dem MfS gezogen haben. 

Sowohl bei der Beurteilung des Sachverhaltes als auch bei der Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit insgesamt werden von den Behörden der BRD, einschließlich der Massenmedien, absichtlich der geschichtliche Zusammenhang und die mit dem Kalten Krieg verbundenen Zwänge außer acht gelassen. Maßnahmen der DDR-Organe, die Reaktionen auf Angriffe westlicher Staaten, aber auch Verhaltensweisen von Bürgern der DDR, die in diesem Umfeld wirkten, sind damit heute nicht mehr oder nur schwer zu verstehen. Damit wird aber auch begründet, daß die DDR angeblich kein Schutzbedürfnis hatte. Unter Verwendung von falschem Zahlenmaterial, Verdrehung von Sachverhalten und die Erfindung von Schauermärchen wird versucht, die DDR als Unrechtsstaat darzustellen und der Anschein erweckt, daß die Bürger der DDR flächendeckend überwacht und bespitzelt wurden. Diese Behauptung ist durch die bei der Gauckbehörde vorliegenden Zahlen der Inoffiziellen Mitarbeiter, Operativ-Vorgänge und Operative Personenkontrollen sowie die Kenntnis und Analyse über deren Inhalte widerlegt, wird aber immer wieder als Instrument zur "Delegitimierung" der DDR strapaziert. 

Wir erklären: Das MfS hatte mit Tausenden von Menschen in der Wirtschaft, im Staatsapparat, in verschiedenen Einrichtungen und Genossenschaften ganz offizielle, kameradschaftliche Beziehungen, die nicht geheimgehalten wurden. Diese Menschen halfen dem MfS, übermittelten wertvolle Erkenntnisse und Materialien über Probleme, Schwierigkeiten und ihre Lösungen sowie Hinweise über Verdachtsgründe feindlicher Tätigkeit. Sie waren ebenso unverzichtbar wie die Inoffiziellen Mitarbeiter, die eine ehrenhafte diskrete Aufgabe übernommen hatten. Sie haben nicht aus Geldgier "gespitzelt", auch nicht aus Karrieregründen. Sie waren von der Notwendigkeit der Sicherung ihres Staates überzeugt, erfüllten Verfassungspflichten und trugen zur Einhaltung der Gesetze bei. Viele von ihnen haben zur Aufdeckung von Straftaten und zur Entlarvung von Spionen, kriminellen Menschenhändlern, Terroristen und anderen Feinden der DDR beigetragen. Wir bedauern, daß wir den Schutz dieser Menschen nicht gewährleisten konnten. 

Obwohl kein Staat der Welt, auch nicht die BRD, auf den Einsatz konspirativer Kräfte, ob sie nun V-Leute, verdeckte Ermittler oder ähnlich genannt werden, zur Aufklärung von Straftaten und anderen verzichten kann, werden die Inoffiziellen Mitarbeiter des MfS, insbesondere durch die Massenmedien der BRD, eben wegen ihrer vorbeugenden, schadensverhütenden Tätigkeit verleumdet, beschimpft und es wird versucht, sie ihrer Existenzgrundlage zu berauben und sie aus der Gesellschaft auszugrenzen. 

Wir, ehemalige Leiter und leitende Mitarbeiter des MfS in verschiedenen Bereichen, verurteilen mit Entschiedenheit die vielschichtigen Repressionen, denen diese Menschen ausgesetzt sind. Das um so mehr, weil viele von ihnen nunmehr in der Bundesrepublik ehrlich und engagiert arbeiteten. Sie werden daran gehindert, sich in die Gesellschaft zu integrieren. 

Aufschlussreich wäre, wenn auch bestehende Kontakte der bundesdeutschen Geheimdienste z.B. zu Rundfunk- und Fernsehjournalisten, die in Ostdeutschland tätig sind, offenbart würden. Das könnte dann sicher eine neue, völlig andere Diskussion auslösen. 

Die DDR ist seit mehr als 10 Jahren Geschichte und damit auch das MfS. Ein Fortbestehen von alten Strukturen gibt es nicht. Deshalb sollte man endlich einen Schlussstrich unter die "Hexenjagd" nach jedem Inoffiziellen Mitarbeiter ziehen und jedem Bürger auf rechtsstaatlicher Grundlage eine Chance geben, sich zum Wohle aller zu beweisen. 

19. März 2001 

Oberst a.D. Hardi Anders,
Oberst a.D. Günter Bergmann, 
Generalmajor a.D. Edgar Braun, 
Generalmajor a.D. Dieter Dangrieß,
Generalleutnant a.D. Manfred Dietze, 
Oberst a.D. Horst Franz,
Generalmajor a.D. Siegfried Hähnel, 
Generalleutnant a.D. Manfred Hummitzsch, 
Oberst a.D. Reinhard Grimmer, 
Generalleutnant a.D. Werner Irmler, 
Generalleutnant a.D. Paul Kienberg, 
Generalmajor a.D. Dieter Lehmann,
Generalleutnant a.D. Rudi Mittag, 
Generalleutnant a.D. Günther Möller, 
Generalleutnant a.D. Gerhard Neiber, 
Generalmajor a.D. Gerhard Niebling, 
Generalmajor a.D. Willi Opitz, 
Generalmajor a.D. Horst Pfitzner, 
Oberst a.D. Siegfried Rataizik, 
Oberst a.D. Bernd Riebe, 
Generalleutnant a.D. Wolfgang Schwanitz, 
Generalmajor a.D. Heinz Schmidt, 
Generalmajor a.D. Josef Schwarz.

Die Unterzeichner wissen sich in Übereinstimmung mit vielen Mitarbeitern aller Bereiche. 

Kommentar: Diese Erklärung wurde in einer umfangreichen Medienaktion ehemaliger Hauptverantwortlicher des MfS lanciert. Im Gegensatz zu der obigen Verlautbarung sorgt die noch immer existierende Organisiertheit und professionelle Struktur des MfS, offiziell wie inoffiziell, für eine Legendenbildung, die das wahre Ausmaß der Repressionen gegen die Bevölkerung der DDR - trotz immenser Fakten - verharmlosen möchte. Im einstigen Propagandaton erklären sie, das "die Gauckbehörde wiederlegt das die DDR ein Unrechtstaat gewesen sei" und inoffizielle Mitarbeiter "eine unverzichtbare, ehrenhafte, diskrete" Aufgabe erfüllten; da das MfS ausschließlich zur "Aufdeckung von Straftaten und zur Entlarvung von Spionen, kriminellen Menschenhändlern, Terroristen und anderen Feinden der DDR" aktiv war. Dabei wissen sich die hochrangigen Unterzeichner "in Übereinstimmung mit vielen Mitarbeiter". Soviel zur Organisations- und Agitationsstruktur des MfS.

 

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