Hamburg. Mit seinen Mikrokrediten für Arme hat der Wirtschaftsprofessor Muhammad Yunus das Bankgeschäft revolutioniert. 2006 wurde er dafür mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Seitdem macht der Banker aus Bangladesch Geschäfte mit multinationalen Unternehmen wie Danone, Veolia oder BASF und nennt es Social Business. Unterdessen verkünden Universitäten und Business Schools in den USA, Frankreich und Japan die Gründung neuer Lehrstühle und Ausbildungsprogramme für Social Business. Auch in Deutschland schnellt die Zahl so genannter Social Business Organisationen und Beratungen in die Höhe. Knapp fünf Jahre später, im Frühjahr 2011, wird Muhammad Yunus, Speerspitze der globalen Social Business Bewegung, als CEO der Grameen Bank abgesetzt. Die Entwicklung multinationaler Joint Ventures stagniert. Erfolgsbeispiele sind rar gesät. Zeit, eine erste Bilanz zu ziehen.
Vor diesem Hintergrund sind wir am vergangenen Freitag gemeinsam mit Prof. Muhammad Yunus, Dr. Michael Otto (CEO of Otto Group und Mitglied im World Future Council), Prof. Andreas Heinecke (Dialogue Social Enterprise GmbH) und Susanne Dorasil (BMZ) im Business Club Hamburg der Frage nachgegangen, welche Erfahrungen in den ersten fünf Jahren der verschiedenen Grameen Social Businesses gemacht wurden. Was bleibt von Yunus‘ Vision bestehen? Lässt sich Armut durch soziales Unternehmertum ins Museum der menschlichen Geschichte verbannen? Wann sind Unternehmen eigentlich sozial – und welche Rolle spielen Social Entrepreneurs in der Bewältigung globaler Herausforderungen? Zehn Thesen dazu finden sie hier: 20120203 Ten Social Business Theses
Ermöglicht wurde die Social Business Veranstaltung in Hamburg durch die Hamburger Stiftung für Wirtschaftsethik, die HSBA Hamburg School of Business Administration, die Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) sowie das Grameen Creative Lab (GLC).
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