Das Brot, das Sie jetzt essen
 
 
Ein Blick über die Keichemoar am 20. März 2001
Der Weizen ist gut über den "Winter" gekommen.
Die Schnecken haben trotz des milden Herbstes den Weizen größtenteils verschont. 
Allerdings sind kleinere Stellen kahlgefressen !

Ein Blick über die Keichemoar

 
Der Weizen am 20. März: 
Mitten im Stadium der Bestockung.
Bestockung, bedeuted dass aus einem Saatkorn mehrere Halme gebildet werden.
Kann der Weizen dem Unkraut davonwachsen?

Stadium der Bestockung

 
27. März - nach fast einer Woche Dauerregen:
Der Ehrenpreis hat einen gewaltigen Sprung gemacht und fängt an, dem Weizen die 
Nährstoffe zu nehmen - Zeit zum Striegeln, wenn es trocken wird!
(Ein Striegel ist eine sehr leichte Egge, die gerade noch das Unkraut ausreisst, aber das besser verwurzelte Getreide fast unbeschädigt lässt. Natürlich stresst dies aber auch das Getreide).
 

Ehrenpreis

 

 
Aktuelle Massnahme: 
27. März:
Der Weizen fängt schon an zu hungern. Die erste Düngung in flüssiger Form wird hier gerade mit der Spritze ausgebracht  - jetzt wird es allerhöchste Zeit. Eigentlich sollte dies schon Anfang März erfolgt sein aber die Witterung hat es nicht zugelassen. Auch jetzt ist der Acker gerade so befahrbar.

Düngung in flüssiger Form

12. April - Die Düngung hat angeschlagen !
Der Weizen ist nun in der Endbestockung. Das heißt die Bildung mehrerer Halme aus einem/einer Saatkorn/Pflanze ist nun abgeschlossen. Die gerade noch rechtzeitige Düngung und die warme Witterung vom 1.-6. April haben die Pflanzen nun richtig "angeschoben".
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Endbestockung
21. April:
Der Winterweizen macht seinem Namen alle Ehre.
Das Wetter ist schon ein bisschen verrückt. Allerdings sind solche Wintereinbrüche im April 
schon zu erwarten wenn auch nicht unbedingt in dieser Stärke.
Winterweizen
1. Mai !
Endlich Wärme! Der Weizen wurde gerade "gestriegelt". Darunter versteht man eine spezielle Art von Egge mit dünnen Stäben als Zinken die den Boden "durchkämmen" und das Unkraut ausreissen aber das besser verwurzelte Getreide nicht. Dennoch wird auch das Getreide in Mitleidenschaft gezogen. Hier hat auch ein Getreidehalm "dran glauben" müssen.
Ungräser können allerdings nicht bekämpft werden da sie sich wie das Getreide verhalten.
Der Weizen wurde gerade "gestriegelt"
Aktuelle Massnahmen am 1. Mai: 
Nun ist es endlich warm , trocken und der Striegel ist heute über den Maschinenring verfügbar. 
Der dringend benötigte Arbeitsgang mit dem Striegel ist nun zwar etwa 4 Wochen zu spät - aber immer noch besser jetzt als gar nicht. 
Ansonsten würde bis zur Ernte wohl das Klettenlabkraut die Regie übernehmen. 
Aufgrund des späten Zeitpunkts ist die unkrautregulierende Wirkung des Striegel nur noch befriedigend und das Getreide wird schon stark in Mitleidenschaft gezogen.
Arbeitsgang mit dem Striegel
 
der Striegel
 
Klettenlabkraut
14. Mai:
Heute fand die erste unangemeldete Kontrolle statt.
Nach Überprüfung der Papiere (Bodenuntersuchungsergebnisse- Nutzungsnachweise und Schlagkarte) wurde das Feld überprüft. Der unabhängige Prüfer kontrolliert den Bestand auf Einhaltung der Erzeugungsregeln.
Nach erfolgreicher Prüfung bekommt die Ausschilderung des Bestandes die "Kontrollplakette".
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Kontrolle
 
Kontrollplakette
31. Mai:
Die Ähren sind da! Die Sorte Capo ist ein sogenannter "Grannenweizen" - Die Ähre hat Grannen wie z. B. die Gerste.
Allerdings hat sich auch ein Schädling - das "Getreidehähnchen" prächtig entwickelt. 
Der Käfer klebt seine Eier an die Unterseite der Blätter und daraus entwickeln sich dann die gefrässigen Larven die wie auf dem unteren Bild zu sehen die Blattfläche durch Schabefrass zerstören. Je trockener und wärmer das Wetter umso mehr Schaden können sie anrichten. 
Höchste Zeit für Regen damit der durstleidende Weizen erlöst wird und das Hähnchen vielleicht "abgeschwemmt" wird.
Ein bisschen von dem überflüssigen Wasser im März wäre jetzt Gold wert!
Die Ähren sind da
 
Schabefrass
16. Juni:
Ein Meer von Ähren. Die Weizenblüte ist fast abgeschlossen. Der Weizen ist ein sogenannter Selbstbefruchter. Der Staubbeutel der als weisser "Faden" an der Ähre hängt befruchted die Ährchen der selben Ähre. Der Pollen wird durch den Wind transportiert.
Die Kornblume hingegen benötigt dazu die Hilfe von Insekten um den Pollen von den Staubbeuteln auf die "Narbe" zu übertragen.
Ein Meer von Ähren
 
Die Kornblume
Ein Blick über die Keichemoar am 27. Juli  2001:
Blick über ein goldgelbes Weizenfeld!
Dies ist für den Landwirt wohl einer der schönsten Anblicke wenn die Arbeit gelungen ist.
Hoffentlich kommt nun kein Hagel dazwischen!
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Weizenfeld
29. Juli:
Die Hitze der letzten Tage und der Mangel an Wasser haben Ihr Werk vollbracht!
Der Weizen ist nun fast reif, schon ein paar Tage zu früh um einen hohen Ertrag zu erzielen.
Aber die Qualität dürfte hervorragend sein!
Wahrscheinlich Ende dieser Woche werden wir den Mähdrescher in Gang setzen und den Lohn unserer Arbeit ernten.
Weizen
2. August:
Der Mähdrescher in Aktion!
Dies ist wohl die früheste Weizenernte die wir jemals auf unserem Betrieb hatten.
Der Claas Dominator 108 "frisst" sich durch den Weizenbestand. Etwa 2 ha vertilgt er so in einer Stunde. Vor noch nicht allzulanger Zeit waren dafür Heerscharen von Arbeitskräften notwendig.
Jetzt sind es nur noch 2 Mann die dafür aber "Tag und Nacht" unterwegs sind.
Der Wassergehalt beträgt 15% - optimal für die Ernte - und die Qualität ist auf den ersten Blick hervorragend. 
Nun liegt es an Müller und Bäcker das Werk zu vollenden.
Mitten im Weizen das fertige Brot - zum Reinbeissen!
Der Mähdrescher in Aktion
 
zum Reinbeissen
5. August:
Die Stoppelbearbeitung ist sehr wichtig auch wenn die Ernte schon geschehen ist und die Felle für heuer im trockenen sind. Mit der Stoppelbearbeitung wird der Grundstein für eine gute Ernte im nächsten Jahr gelegt. Ausfallgetreide und Unkrautsamen werden zum Keimen gebracht und das Stroh für eine schnelle Verrottung mit dem Boden vermischt. 
Dies ist wichtig da das Stroh allerlei Krankheiten "übertragen" kann.
Die Stoppelbearbeitung
Dezember:
Der Weizen im Getreidelager: Bei der Einlagerung sorgfältig gereinigt wird er in der Silozelle bei Bedarf noch nachgetrocknet und dann auf unter 8 Grad Celsius gekühlt damit Getreideschädlinge keine Chance haben.
Die Identitätsprobe zur Überprüfung der Erzeugungskriterien ist schon gezogen worden.
Nun "wartet" der Weizen auf seinen Transport zur Krämermühle.
Der Weizen im Getreidelager
Februar:
Die Anlieferung bei der Krämermühle in München - Nähe dem Tierpark-Hellabrunn.
Die Mühle "sitzt" am Aubach und gewinnt einen grossen Teil der benötigten Energie aus der Wasserkraft.
Krämermühle in München
Der Müller im Herzen der Mühle - dem Walzenstuhl
Hier wird das Getreide gemahlen. In den Stockwerken darüber wird das Mehl-Schrot gesiebt und den verschiedenen Walzenstühlen zugeführt.
Ein geübter Blick prüft das Mahlgut!
Der Müller im Herzen der Mühle
Eine alte Tafel in der Mühle:
Sie ist wohl in der heutigen Zeit nicht mehr so aktuell. 
In Zeiten des Überflusses wird die Nahrung nicht mehr so geschätzt als zu "hungrigeren" Zeiten.
Die Preise für Getreide spiegeln die Wertschätzung für das Konsumgut Nahrung wieder.
Eine alte Tafel in der Mühle

 

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