Karte Uganda

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Dienstag, 28. September 2010

Maleika und Sipi Falls- ein unvergessliches Wochenende

Hallo liebe Daheimgebliebene,

wir haben nun endlich auch daheim Internet, was bedeutet, dass ich euch jetzt schreiben kann wann immer ich möchte. Vorraussetzung dafür ist allerdings, dass wir nicht wieder Opfer eines Stromausfalls sind, wie wir es die letzten paar Tage öfter waren :-D Aber das gehört einfach zum african way of life dazu. Erstaunlicher Weise ist das Internet hier sogar so leistungsfähig, dass Skype funktioniert. Das bedeutet her mit euren Daten und ran an den PC, damit ich mal persönlich mit euch allen reden kann :-) Wer mich suchet der findet: sabrina_konzok
Die letzten paar Tage waren wirklich spannend und einfach nur super. Angefangen hat alles damit, dass wir zufällig im Restaurant beim Mittagessen den stellvertretenden deutschen Botschafter und eine deutsche Delegation Abgeordneter aus dem Agrarausschuss getroffen haben. War ein echt super Zufall und für mich angehende Politikwissenschaftlerin natürlich auch interessant. Kommendes Wochenende werden wir in Kampala verbringen und am Montag ist in der Centenary Barbecue Lodge der deutsche Stammtisch angesagt, bei dem sich der neue Botschafter vorstellt.
Donnerstag und Freitag hatten wir dann ein RCAT-Training (Red Cross Action Team) bei uns in der Branch was deutsche Rotkreuzler als Erstehilfetraining auffassen würden. Die hiesigen Kenntnisse bezüglich Erster Hilfe sind etwas abenteuerlich und man sollte wenn möglich tunlichst vermeiden diese hier zu benötigen. Ich werd mir demnächst auch mal hier das Krankenhaus anschauen, um für den Fall der Fälle nicht allzu geschockt bin. Werde euch dann gleich davon berichten ;-)
Samstag war einfach nur super und bis jetzt der beste Tag von allen seit ich hier bin. Wir sind morgends schon echt früh aufgestanden, um dann erstmal wieder 1 1/2 Stunden in der Branch zu warten. African Time nennt man das hier ;-) Danach gabs dann Chapati (Fladen), Bohnen und Lemon zum Frühstück-eines meiner ugandischen Leibgerichte. Zum Glück ausreichend gestärkt sind wir dann in ein Matatu gestiegen, das dann 3 Stunden gebraucht hat um nach Sipi zu fahren. Darunter müsst ihr euch ein Auto ähnlich einem Familienvan vorstellen, das bei uns schon seit 20 Jahren verschrottet worden wäre und bei den oft der Kofferraum nichtmal schließt. Dieses Gefährt wird dann bis zum Platzen mit Menschen vollgestopft und teils auch mit Hühnern oder ähnlichem. Zu dieser Gegebenheit kommen dann noch die hiesigen Straßen dazu, von denen nur sehr wenige geteert sind und der Rest mehr Löcher hat als unsere Feldwege in Deutschland. Zurzeit ist bei uns auchnoch Regenzeit, was bedeutet, dass die Löcher noch kopfschmerzenbereitender sind als sonst.
Endlich am Ziel angekommen haben wir dann erstmal Emmas(ein Volunteer) Schwester besucht, die gerade ihr Baby bekommen hat. Sehr süß der kleine. Aber das war nicht das einzige kleine Wesen, das mir dort begegnet ist. Unter einem Laster in einem Loch in der Erde lag eine Hundemami mit 4 kleinen Welpen und wer mich kennt der weiß sofort: ich hab mich unsterblich in die kleinen verliebt. Sehr zu Vincents Betrüben,da er geglaubt hat das Thema Hund wäre schon abgehakt ;-) Seit diesem Augenblick gehört die kleine Maleika(Swahili für Engel) nun zu unserer Wohngemeinschaft. Die ganze Fahr zurück saß ich mit ihr auf dem Schoß im Kofferraum (ja auch gewöhnliche Autos werden hier bis zum bersten vollgeladen: 3 Menschen plus ein Welpe allein im Kofferraum).
Aber bis dahin war es noch ein Stück. Wir waren mit Hilfe eines Guides bei den Sipi Fällen. Der Liebe ist den Berg zwar gut hochgesprintet und es war auch mehr als rutschig mit dem ganzen Schlamm, aber dort oben ist einer der schönsten Plätze an denen ich bis jetzt war. Die Wassermassen sind einfach gewaltig und bei dem einen Wasserfall konnte man sogar dahinter laufen. Einfach atemberaubend schön! Die ganze Natur ist hier so grün und üppig ich weiß garnicht wie ich in Deutschland den grauen Winter wieder überstehen soll ;-) Schaut euch einfach die Fotos an und überzeugt euch selbst oder kommt vorbei.
Die Krönung dieses perfekten Tages war dann der Discobesuch im Oasis Club mit den 2 Niederländerinnen und 2 Volunteers vom Red Cross und natürlich mit Vini. Obwohl wir eigentlich echt schon übermüdet waren war es ein super schöner Abend. Als wir dann allerdings mit unserem Special Hire(wie ein Taxi bei uns) die zwei Niederländerinnen heimbringen wollten, ist das Auto in der Sackgasse vor deren Haus im Schlamm steckengeblieben. Also haben wir uns dann Nachts/Morgends um halb 6 entschlossen bei den beiden zu übernachten bis die Erde wieder trocken ist, was hier sehr schnell geht sobald die Sonne draußen ist.
Endlich daheim angekommen und mit ca 1 1/2 Stunden Schlaf war dann erstmal Hundi füttern angesagt. Danach waren dann noch unsere lieben Mitfreiwilligen aus Iganga, Kumi, Tororo und Busia bei uns im Mount Elgon Hotel. Leider war der Pool nur etwas dreckig auf Grund des ständigen Stromausfalls. Aber das war auch wirklich das einzig ärgerliche an diesem total genialen Wochenende.
Hier kommen die ersten Impressionen.
Noch eine kleine Bitte: ich hab gehört, dass doch einige von euch ab und an hier reinschauen. Ich würd mich riesig drüber freuen mal ein paar Kommentare zu lesen, damit ich mir hier nicht vorkomme als würde ich Selbstgespräche führen ;-)
So das waren die neuesten Neuigkeiten.
Und auch wenn hier alles so super ist: ich vermiss euch trotzdem
kwaheri (tschüss in Swahili)
Sabrina
 (Fotos kommen nach)