Alberobello


Trulli Stadt und Touristenattraktion

Geschichtlicher Abriss dieser faszinierenden Stadt:

Die Geschichte von Alberobello ist die Geschichte einer kleinen Bauernsiedlung, die seit dem Ende des 16. Jahrhunderts sich 200 Jahre lang ständig ausgeweitet hat, auch wenn sie in dieser Zeit niemals juristisch anerkannt worden ist.

Die lokalen Historiker nehmen an, dass um 1600 ca. 40 jener Häuser mit rundem Grundriss und konish - spitzzulaufendem Dach existierten, die (verteilt in einer Waldung) den Prototyp jener charakteristischen Hausform darstellen, die seit undenklichen Zeiten in der "Silva Arbor Belli" gebaut wird.

Das Jahr 1654 bildet eine wichtige Marke in der Entstehungsgeschichte von Alberobello, denn in diesem Jahr wurde der Graf von Conversano, Giangirolamo Acquaviva, genannt "Il Guercio" (=der Schieler)di Puglia, aufgefordert, von der "regia camera (eine Art Steuerbehörde) eine Erklärung für den nicht autorisierten Bau der Häuser von Alberobello abzulegen. Giangirolamo, der davon erfahren hatte, dass ein Steueraufseher den Ort in Augenschein nehmen wollte, verfügte den Abriss des größten Teils der bestehenden Trulli und ließ die Bewohner eine Zeit lang im Wald unterbringen.

Der Ausgang der Untersuchung verlief positiv für den Grafen, der daraufhin die Siedler zurückrief und ihnen die Erlaubnis erteilte, die Trulli wieder aufzubauen, allerdings mit der Auflage, keinen Mörtel zu verwenden und sich strikt an das Konstruktionssystem der "Casella a secco", d.h. Stein auf Stein ohne Fugendichtungsmittel, zu halten. So war es möglich, sobald wieder der Steueraufseher kam, die Häuser schnell einzureißen und später wieder aufzubauen.

Im Jahre 1797 trafen Repräsentanten der Gemeinde mit dem Bourbonenkönig Ferdinand IV in Taranto zusammen, um ihm die prekäre juristische Situation ihres Dorfes darzulegen. Sie baten ihn, sie aus der feudalistischen Knechtschaft zu entlassen und ihnen die Stadtrechte zu verleihen. Dieses wurde mit dem königlichen Dekret vom 27.05.1797 gewährt.