Skispringen in Berlin

...aus dem Jubiläumsheft 75 Jahre SC Pallas:

Beginn der Skisprungaktivitäten war im Januar 1924 der Märkische Wintersporttag in Freienwalde. Der norddeutsche Skiverband hatte dazu eingeladen. Helmut Tornow, unser langjähriger 1. Vorsitzender und Gründungsmitglied, hatte einen Sprung von der Schanze gewagt und war bei 9m gelandet. Damit war der Grundstein für das Skispringen im SC Pallas gelegt. Bis 1931 wurden regelmäßig Skisprungveranstaltungen auf der 1. Berliner Sprungschanze an der Onkel Toms Hütte durchgeführt, an denen immer mehr Vereinsmitglieder erfolgreich teilgenommen haben.

1932 wurde die neue Sprungschanze am Postfenn im Grunewald eingeweiht. Es war Helmut Tornows Verdienst, daß die Schanze mit viel Eigenleistung erbaut wurde. Unter dem Schanzentisch enstanden zwei Clubräume, in denen man sich jedes Wochenende zum Training traf. 1933 veranstaltete der Norddeutsche Skiverband ein Skispringen, an dem 18 Springer teilnahmen und Weiten von 31 Metern erzielt wurden.

1955 wurde der Grundstein für die Sprungschanzen am Teufelsberg gelegt. Das erste Springen auf der kleinen Schanze, die man heute kaum noch wiedererkennt, fand im Februar 1955 statt. Es wurden Weiten bis zu 24 m erzielt. Die Sprungmeisterschaften waren ein fester Bestandteil im Berliner Sportkalender. Am 4. März 1962 wurde dann am Teufelsberg die Große Schanze vor 5000 Zuschauern mit einem Eröffnungsspringen eingeweiht. Am 4. November 1962 fand das erste Mattenspringen mit Beteiligung der Deutschen Nationalmannschaft statt. Georg Thoma, der spätere Olympiasieger in der Nordischen Kombination, gehörte mit zu den Teilnehmern. 1964 wurde die Schanze nochmals umgebaut, so daß dann Weiten von 50 Metern erreicht wurden. Die Mattensprungveranstaltungen mit internationaler Beteiligung waren jedes Jahr ein sportlicher Höhepunkt.

1969 fand leider die letzte große Sprungveranstaltung statt. Mit dem Tod Helmut Tornows verlor das Skispringen in Berlin seinen Initiator und wichtigsten Förderer.


Skisprungtraining 1927 / 28 in der Turnhalle der Pallas-Oberschule


2000 Robert Grellmann