Le Grau-du-Roi

Kurzinfo

Geeignet für: Windsurfer, Kitesurfer

Revier: Welle

Windrichtung: beste W, NW, fahrbar keine Angabe

Wegbeschreibung

Der Strand Von l’Epignette liegt südlich vom Hafen des Dorfes Le Grau-du-Roi. Dort erstreckt sich eine kleine Landzunge mit einer Unmenge von Campingplätzen und den dazugehörigen Touristenangeboten, wie Pferdemietstationen und Strandmärkte, die günstige Infrastruktur bieten. Kostenpflichtig ist der bewachte Strand & Parkplatz ganz im Süden (4,50 E). Am letzten Verkehrskreisel rechts abbiegen und dann führt eine Localstrecke links neben der Einfahrt zu einem der Campingplätze zum Parkplatz des Strandes.

Der zweite Parkplatz ist kostenfrei, allerdings auch unbewacht. Einmal im Jahr feiern die Zigeuner ihr wichtigstes religiöses Fest, wo der Legende nach eine Heilige erst ins Wasser geschmissen wird und dann auf magische Art aus den Fluten steigt oder auch wieder herausgeangelt wird. Leider steigt damit auch in diesem WE die Kriminalität ins Unermessliche, auch toleranten Franzosen ist die Sache nicht geheuer – man sollte an diesem WE nicht unbedingt an diese unbewachten Strände fahren. Auch gibt es da eine Höhenbeschränkung ähnlich Westermakelsdorf – als PKW-Fahrer hab ich mir natürlich nicht die Höhe gemerkt. Aber auch Franzosen fahren Busse und somit haben die da solange dran rum gegraben, bis der Bully auch drunter durchpasst. Der Parkplatz ist klasse, kaum ein Schild, was einem irgendwas verbietet. Es empfehlen sich Badeschlappen, erstens ist der Parker steinig, zweitens könnte mal eine vereinzelte Glasscherbe sich zu unbeachtet fühlen und zuschlagen.

Spotbedingungen

Strand

Ist dafür klasse. Es gab kaum eine Muschel, keine Steine und vieeel Platz. Sollte mal nix los sein, wird man sich nach einem Buggy oder motorisierten Quad sehnen, um damit über den Strand zu heizen. Allerdings sollte man den Locals die KFZ-Herrschaft auf dem Strand lassen und selbst nicht das Auto nutzen. Die Welle ist so ähnlich wie am Grünen Brink – ein bisschen hiervon, ein bisschen davon…- obwohl man die Sandbank unter der Oberfläche deutlich abgrenzen kann, ist es kein Stehrevier. Surf & Kiteanfänger werden dort nur mit Helm und Weste losgelassen, und im vorschriftsarmen Frankreich wird das seinen Grund haben. Da der Strand fast gerade ist, gibt es allerdings mit Höhelaufen per pedes kein Problem.

Wind

Wer sich mit dem Mistral nicht mehr siezt und sich mit Fallwinden der Berge zuzüglich der Thermik ein wenig auskennt, hat durchaus Vorteile. Im Grunde funktioniert die Faustregel: 2-3 Tage volles Rohr, 4 Tage lang Flaute. Leider täuscht die Vorfreude, denn wenn es in den Bergen ein wenig böet, nimmt der Wind konstant mit zunehmender Nähe zum Strand ab und man steht bei völliger Windstille echt dumm und schwitzend da… Die örtlichen Windvorhersagen sind eher unzuverlässig, und durch die Cevennen und der Camarque sind plötzliche Sommergewitter innerhalb von 10 Minuten da. Dafür bläst der Wind meist sideshore – da von den Bergen aus eigentlich ablandig, aber die Landzunge zeigt mitten ins Meer und damit sideshore. Sollte es mal wirklich offshore sein, empfielt es sich, in den Innenseen zu surfen, oder im Hafenbecken von le Pont de Camarque. Hat aber nicht sooo den landschaftlichen Reiz *g*

Sollte der Spot trotzdem nicht passen, weicht man in Richtung Marseille (gar nicht schön) oder St. Marie de la Mer oder Montpellier aus, was bei uns nicht Not tat. Allerdings soll da angeblich immer ein bisschen mehr Wind sein, aber das Urteil der Locals ist wohl eher vage und hat was mit dem dadurch kürzeren Heimweg was zu tun.

In der Haupsaison: Falls man es auch dem Weg dahin nicht schon bemerkt hat, es tauchen überall Holländer auf, die mit Kind, Kegel, Bier, Kombi und Anhänger leider nicht nur die Ardèche verstopfen, sondern auch jedes erdenkliche Ausflugsziel. Zusammen mit dem sprachlich im Vorteil befindlichen Belgiern echt eine ordentliche Armee. Der Strand verlockt Wochenendler und Touristen zum Strandgammeln und somit sinkt der Spass. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, das der gemeine Tourist ab 5 Windstärken gemütlich am ungeschützten Strand liegt um sich sandstrahlen zu lassen. Klos gibt’s da gar nicht, sorry Mädels – aber auf den Campingplätzen wirds bestimmt mit ein bisschen freundlichem Sabbeln Erleichterung geben. Wir Naturisten haben da eher gemeine Pinkeldünen, obwohl auch dort Gefahren lauern und Schlangen & Co. meist nur darauf warten, bis man mit heruntergezogener Hose bewegungsunfähig ist.

Eine Kiteschule soll vor Ort sein, und eine Kitelizenz gibt es zwar, aber Franzosen lassen sich ungern etwas vorschreiben und somit muss man sie nicht besitzen. Es hat wirklich ganz lange gedauert, bis wir das unter Einsatz von Händen & Füssen und Sandpicassos aus den Jungs herausgebracht haben.

Eigentlich sind diese Hinweise eher für die Kiter – Surfer haben wir da gar nicht gesehen. Die verziehen sich gerne in das Rhônetal auf die selbige. Die Camarque bitte weit umgehen!! Erstens sind die Tümpel superflach und zweitens treiben die Franzosen selbst genug Raubbau an ihrer Natur, wenn einem nicht schon die wilden Hottehühs leid tun, dann sollte man wenigstens Flamingo & Co in Ruhe lassen. Die Tümpel sind sehr salzig, ich kann mir nicht vorstellen, dass das dem Material so gut tut, in einer Saline zu liegen.

Läden mit Surfstuff sind uns kaum aufgefallen, ob es da welche gibt?? Aber Klamottenläden, bei denen man nach Surfer ausschauen kann, sind die reinsten Markenoasen. Cool wird’s in Frankreich aber erst, sollte man in der Friperie deines Vertrauens eines der abgefahrenen uralt Fussballtrainingsjäckchen ersteigern. Ein Eis erhält man günstig bei McDo – anderenfalls ist es einfach teuer, und zum Essen empfehlen wir ein Picknick mit Ziegenkäse & Pasteten – viel Spass!

Autor

Christiane Günther

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