Spezielle Aspekte bei der Konstruktion von Assessment Centers

 

  1. Anforderungsanalyse-Verfahren
    1. Warum Anforderungsanalyse?
    2. Bottom-Up-Vorgehen: Beschreibung erfolgreicher Positionsinhaber
    3. Top-Down-Vorgehen: Erhebung von Zielen
    4. Kienbaum-Methode
  2. Konstruktion der Übungen
    1. Testverfahren versus Simulationen
    2. Konstruktion der Übungen an sich
    3. Psychologische Testverfahren
    4. AC-Simulationen

 


1. Anforderungsanalyse-Verfahren

1.2. Warum Anforderungsanalyse?

1.3 Bottom-Up-Vorgehen: Beschreibung erfolgreicher Positionsinhaber

  1. Bestimmung der generellen Ziele der zu untersuchenden Position
  2. Entwicklung von Plänen und genauen Angaben zur Sammlung der relevanten Ereignisse
  3. Datenerhebung per Interview oder Fragebogen
  4. Analyse der Daten hinsichtlich der kritischen Verhaltensweisen und Situationsaspekte
  5. Interpretation und Bericht der Angaben zu den Anforderungen der Position

1.4. Top-Down-Vorgehen: Erhebung von Zielen

1.5. Kienbaum-Methode

Erheben von Strategien und Werten des Unternehmens

  • Welche zukünftigen Änderungen in Markt, Gesetzgebung, Organisation etc. können Anforderungen an Positionsinhaber beeinflussen?
  • Welche strategischen Änderungen der Geschäftspolitik beeinflussen die Anforderungen?
  • Welche Werte in der Kommunikation gegenüber Kunden und Mitarbeitern sollen in der Zukunft prägend sein?

Situationsanalyse

  • Welche Aufgabensituationen umfasst die Position?
  • Welche variierenden Ausprägungen und Merkmale der Situation gibt es?
  • möglihche Hindernisse bei der Zielerreichung?

Erheben von Bewältigungsstrategien je Situation

  • Top-Down-Vorgehen:
  • Welches Verhalten erfordert der Wert / das strategische Ziel für diese Situation?
  • Bottom-Up-Vorgehen:
  • Wie geht der erfolgreiche Positionsinhaber vor?
  • Wie auf keinen Fall?

  • Systematisierungsphase:
  • quantitativ: Häufigkeiten und Gewichtungen einzelner Aufgaben und Anforderungen relativ zueinander ermitteln
  • Þ unternehmensspezifischer Fragebogen wird entwickelt
  •  

    2. Konstruktion der Übungen

    2.1. Testverfahren versus Simulationen

    2.2. Konstruktion der Übungen an sich

     

     

    ƒ

     

    Situations-merkmale

    ®

    Bewältigungs-strategien

    ®

    Übungs-Szenario

    ®

    Beobachtungs-kriterien

    Situationsmerkmale

    • Sehr angespannter Arbeitsmarkt Þ es sind kaum technische Mitarbeiter zu bekommen

    Þ hohe Mitarbeiterorientierung, Vermeidung von Fluktuation

    • Unternehmen ist in Privatbesitz, trotz guter wirtschaftlicher Lage hohe Kostenbelastung in Relation zu vergleichbaren Unternehmen

  • Nächste Führungsebene: sehr junge Mitarbeiter ® trauen sich noch wenig zu, müssen an Verantwortung herangeführt werden
  • Position ist so ausgelegt, dass der Inhaber nicht nur oberster Techniker ist, sondern auch unternehmerische Verantwortung hat
  • Bewältigungsstrategien

    • Besitzt ausgeprägte Wahrnehmungsfähigkeit für schwache wirtschaftliche Signale, kann Tendenzen erkennen

  • Verfügt über hohe Entscheidungsorientierung, setzt Aufgaben mit Druck und schnell um, sucht Verantwortung und schiebt nichts auf
  • Hat starke Kostenorientierung, berücksichtigt in Tagesarbeit Einsparungsmöglichkeiten
  • Verfügt über hohe Sensibilität für zwischenmenschliche Konflikte im Schriftverkehr, kann Streitigkeiten und Kommunikationsstörungen gut erkennen
  • Kann in hohem Maße delegieren, versucht nicht alles selbst zu machen, was Mitarbeiter auch können, gibt diesen Verantwortung
  •  

     

     

     

     

     

    Wahr-neh-mungs-fähig-keit für schwache wirt-schaft-liche Signale

    Hohe Ent-schei-dungs-orien-tierung, mit Druck um-setzen können

    Aus-gepräg-te Kosten-orien-tierung

    Sensi-bilität für zwischen-mensch-liche Kon-flikte

    In hohem Maße delegie-ren

    • Umlauf für die Geschäftsleitung zu aktuellen betriebswirtschaftlichen Zahlen mit Hinweis auf Verschlechterung

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    • Mitarbeiter A lässt erkennen, dass zu Mitarbeiter B Kommunikationsprobleme bestehen

     

     

     

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    • Zwei Investitionsalternativen werden vorgeschlagen; nach Berechnung ist eine davon kostengünstiger

     

     

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    • Störung wichtiger Fertigungslinie tritt auf

     

     

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    • Messebericht mit Hinweisen auf technische Entwicklungen, die in eigener Firma nicht berücksichtigt werden

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    • Mitarbeiter C soll zum Stellvertreter ernannt werden, Andeutungen jedoch, dass er keine Akzeptanz hat

     

     

     

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    • Schreiben von Mitarbeiter mit Bitte «gelegentlich darum kümmern», ist inhaltlich jedoch sehr wichtig

     

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    • Es treten plötzlich teure Qualitätsprobleme auf, jetzt jedoch andere, eigentlich unwichtige Termine

     

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    • Mitarbeiter versucht «Rückdelegation»

     

     

     

     

     

     

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    • Vermehrte Kündigungen in einer bestimmten Abteilung, Hinweise auf Unzufriedenheit von Mitarbeitern

     

     

     

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    • Sehr teure Investition mit unsicherem Nutzen wird von Mitarbeiter dringend empfohlen

     

     

     

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    • Wird mit Bitte um Problemlösung angesprochen, ist eigentlich Verantwortungsbereich von Mitarbeiter

     

     

     

     

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    • Mitarbeiter bittet um Entscheidung, die er auch selber treffen könnte

     

     

     

     

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    • Vergleichskennzahlen von IHK zu Kostenentwicklung weisen auf eigene Schwächen hin

     

     

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    • Schreiben von Mitarbeiter mit indirektem Hinweis, dass wichtiger Prototyp nicht termingerecht fertig wird

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    Objektivität

    • Werden die Beobachtungen in den Übungen an Hand konkreter Verhaltensbeschreibungen fixiert?
    • Besteht eine eindeutige Zuordnungsregel der Verhaltensbeobachtungen zur Gesamtbewertung?
    • Regel in der Bearbeitung voneinander abweichender Bewertungen innerhalb der Beobachtergruppe?
    • Reaktionsmuster der Rollenspieler standardisiert?

    Gültigkeit

    • Repräsentieren Übungen insgesamt Arbeitsrolle?
    • Repräsentieren Übungen Werte und Philosophie des Miteinander-Umgehens im Unternehmen?
    • Wurden Lernziele für das Seminar definiert und in den Übungen abgebildet?
    • Übungen inhaltlich anspruchsvoll genug, so dass Gefahr der Schauspielerei vermieden wird?
    • Haben Teilnehmer die Möglichkeit, sich nach der Übung im Hinblick auf verfolgte Ziele etc. auszusprechen?

    Ökonomie

    • Bildet die Übung die ZieldimensionEn mit dem günstigen Verhältnis zwischen Ressourcen-Einsatz (Zeit/ Personal) und Anzahl/ Wichtigkeit der Messintention ab?
    • Sprechen zu viele Übungen die gleichen Zieldimensionen an bzw. werden andere Dimensionen zu schwach abgedeckt?

    Zuverlässigkeit

    • Ist die Messintention für den Teilnehmer transparent?
    • Lassen Übungen unterschiedliche, sozial gleich adäquate Verhaltensweisen zu, oder besteht Aufforderungscharakter hin zu bestimmmten Bewältigungsstrategien?
    • Haben nicht erwünschte Faktoren Einfluss auf beobachtete Verhaltensmuster (z. B. Zeitdruck)?
    • Je Übung mehr als ein Beobachtungszeitpunkt?
    • Lässt Übung Beobachtungen auf allen «Schwierigkeitsbereichen» der Zieldimension zu?

    2.4. Psychologische Testverfahren

    2.5. AC-Simulationen

    2.5.1. Kurzfälle

    2.5.2. Gruppendiskussionen

    2.5.3. Präsentationen

    2.5.4. Rollenübungen


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