Memorandum
zur Energiepolitik und den Ephemeren Wärmegesetzen
Sehr geehrte Frau Merkel,
sehr geehrte Frau Gönner,
sehr geehrte Frau Schavan,
sehr geehrter Herr von und zu Guttenberg,
sehr geehrter Herr Pfister,
Kopien an : Öttinger, Hauk,
Kössler/CDU-Bretten, CDU/KA-Land, Hörter/CDU-Pfinztal, Walter/CDU-LiHo
Villis/EnBW, Küfner(FAZ), Haus-und-Grund-Baden, BNN,
Bund der Steuerzahler
Wenn in Baden-Wuerttemberg durch
Gebäudeheizung 22 Mio. Tonnen CO2 freigesetzt werden (laut Eckdaten
zum EE-Wärmegesetz des Umweltministeriums BaWue), so könnten Wärmepumpen (WP) die CO2-Feisetzung
auf unter 3 Mio. Tonnen senken. Wie wir in unserem Haus gezeigt 1)
haben, ist dies in JEDEM Altbau und erst recht in jedem Neubau möglich. Unsere
Kosten waren nach 3 Jahren eingespart und unser CO2-Ausstoß von 20
Tonnen auf 3 Tonnen gesenkt.
In der Schweiz wurde das WP-Potential rechtzeitig erkannt und auf freiwilliger Basis gefördert. So wurden dort in den letzten Jahren mehr als 70% aller EFH-Neubauten mit einer WP ausgerüstet. Selbst die Altbausanierung mit Luft-WP steigt dort stetig an. Es ist ein Versagen der deutschen Politik, wenn dieses Potential nicht in gleichem Maße wie in der Schweiz aktiviert wurde. Mit den folgenden Maßnahmen könnten SIE (Frau Gönner, Frau Schavan, Herr Pfister und Herr von und zu Guttenberg) einen ähnlichen Erfolg wie in der Schweiz erreichen.
Ad 1: Die Wassersteuer in BW wurde eingeführt, um Landwirte für potentielle Ernteausfälle zu entschädigen, wenn sie ihren Dünge- und Spritzmittelverbrauch einschränken. Damit wurde erstens das Verursacherprinzip ins Gegenteil gekehrt. Zweitens wird die Grundwassersteuer nicht nur von Wasserwerken, sondern auch von Kraftwerken verlangt, die Oberflächenwasser zur Kühlung benutzen. Sie belasten damit die Kraftwerke in BW mit völlig überzogenen Abgaben nach dem einfachen Prinzip: die können es bezahlen. Nach dem gleichen Gesetz müssen WP-Betreiber für das Brunnenwasser bezahlen. Die GW-Steuer für Kraftwerke und WP-Betreiber ist daher ersatzlos zu streichen. Damit könnte CO2-freier Nuklearstrom preiswert angeboten werden und für Grundwasser-WP entstünde ein zusätzlicher Anreiz.
Ad 2: Wie ich gehört habe, soll im
Forschungszentrum Karlsruhe ein Institut für tiefe Geothermie
entstehen. Als ich noch Mitglied in der Geothermischen Vereinigung war, habe
ich gelernt, dass der geothermische Wärmefluß normalerweise nur 0,064 Watt/qm beträgt. Nur in
wenigen Weltgegenden (Larderello/.it, Island,..)
ist der Wärmefluß so groß, dass eine elektrische
Stromerzeugung damit wirtschaftlich sein kann. Wie die Erdbebenschäden bei der
Basler Bohrung gezeigt haben, sind die Risiken von tiefer Erdwärmenutzung so hoch, dass die weitere Erkundung dort
eingestellt wurde. Es ist deshalb Steuerverschwendung,
wenn in BW weiterhin tiefe Geothermieprojekte
gefördert werden und ein Forschungszentrum dafür aufgebaut werden soll. Sinnvoller
ist die Einrichtung eines Forschungszentrums für Wärmepumpen wie das WPZ Töss in der Schweiz.
Ad 3: Laut EnBW beträgt der Anteil der Steuern und der Ökoabgaben beim SWP-Tarif nachts (NT) rund 0,055 €/kWh. Das verteuert den betriebswirtschaftlichen Preis von 5,5 auf 11 €cent/kWh. Wenn Sie (die „Umwelt“-Politiker!) diese Abgaben auf Wärmepumpenstrom abschaffen, entstünde ein wesentlich größerer Anreiz, WP-Technologie für Heizung und Warmwasser-Bereitung zu installieren. Die Kosten dafür wären im Vergleich zu den jetzt anvisierten Förderungen für „Ephemere Energien“ gering: Nach einer Veröffentlichung des Bundesverbandes Wärmepumpe werden gegenwärtig in Deutschland rund 300 000 Wärmepumpen betrieben. Bei einem mittleren Jahresverbrauch von 5 MWh für eine Wärmepumpe werden folglich 82 Millionen € an Stromsteuer und Ökoabgaben bezahlt. Wenn die Wärmepumpenbetreiber von diesen Abgaben befreit würden, so entstünde ein wesentlich größerer Anreiz für die Neuinstallation von Wärmepumpen, ganz ohne eine weitere Förderung. Damit würden Wärmepumpen auch in Grenzfällen wirtschaftlich sein, wo sie jetzt aufgrund der politischen Abgaben unwirtschaftlich sind.
In unserem konkreten Fall wurden 20 Tonnen CO2-Erzeugung pro Jahr mit einer Grundwasser-WP und einer Luft-WP auf 3 Tonnen reduziert. Da die Investition jetzt nach 4 Jahren amortisiert ist, ergeben sich schon heute negative CO2-Vermeidungskosten, weil auch die Betriebskosten auf ein Drittel gesunken sind.
Obwohl wir unsere CO2-Freisetzung
drastisch reduziert haben, werden wir weiterhin mit unsinnig hohen Ökosteuern
und Abgaben bestraft!
Mit einer Streichung der Förderung von Ephemeren Energien könnte die Reduzierung des deutschen CO2-Ausstosses volkswirtschaftlich optimal gestaltet werden.
Ad 4: Sonnenstrahlung und Wind sind
Ephemere Energien, die nur mit Umwandlungsverlusten gespeichert werden können.
Die CO2-Vermeidungskosten 2,3) dieser Wind- und
Sonnenspiele sind um Faktoren höher als die CO2-Zertifikatspreise. Elektrischer
Strom daraus sollte nur dann ins Netz eingespeist werden, wenn dieser aus einer
Speichereinrichtung Bedarfs geregelt abgerufen werden kann. Die Vergütung
sollte den aktuellen Preis an der Strombörse um maximal 10% überschreiten.
Ad 5: Alle großen Industrienationen
planen neue nukleare Kraftwerke und nehmen Teil am Forschungsprogramm
„Generation IV“. Das rotsGryne
Atomausstiegsgesetz muß kassiert werden. Die Stromversorgung
in Deutschland sollte ähnlich wie in Frankreich mit nuklearen Kraftwerken kostengünstig,
nachhaltig und CO2-frei sichergestellt werden. Die Uranprospektion
ist in Deutschland wieder aufzunehmen.
Die bisher auf Bundes- und Landesebene vorbereiteten EE-Wärme-Gesetze werden Ihr Ziel verfehlen, weil sie außer neuen Kontrollen und geringen Investitionszuschüssen keine materiellen Anreize für die Heizungsbetreiber bereitstellen. An unserer Heizungsmodernisierung können sie sehen, wie eine CO2-sparsame Heiztechnik allein durch ökonomischen Vorteil zustande kommt. Die Förderungen durch BAFA und KfW habe ich nicht genutzt, weil sie mit allzu vielen Restriktionen (Handwerkerzwang, Messzwang,..) verbunden sind.
Ich hoffe, dieses Memorandum gibt Ihnen Anregungen, eine Energiepolitik zu entwickeln, mit der nachhaltige und nicht nur ephemere Energien gefördert werden. Helfen Sie mit, der CDU ein nachhaltiges energiepolitisches Profil zu geben. Ich werde bei meinen zukünftigen Vorträgen (4) darauf hinweisen, wenn Sie in diesem Sinne gute politische Arbeit geleistet haben.
Mit freundlichen Grüßen
Dr. Steinbock
CDU-Mitglied in Linkenheim-Hochstetten, Mitglieds-Nr.
0106-0-09865
Mitglied in Haus und Grund-Baden, Kerntechnische Gesellschaft
webmaster www.cdu-liho.de
www.cdu-liho.de www.sibex.de www.waermebrunnen.de
Literatur: 1. http://www.waermebrunnen.de/ersparnis.html
2. http://www.klimastiftung-thueringen.de/pdf/VT_Blesl.pdf
3. http://www.hm.edu/home/fhm/pressestelle/fhnachrichten/Dokumente/Klimaschutz1.pdf
4. http://www.waermebrunnen.de/heizenergie.ppt
5: Zur Begriffsklärung: Energie ist konstant nach dem 1. Hauptsatz der
Thermodynamik. Folglich gibt es keine „Erneuerbaren Energien“ sondern nur Ephemere
(flüchtige) Energien.