Ein Aue-Ohrwurm mit Hitqualität Neue Fan-CD "Immer wieder Aue" veröffentlicht Fußball, das ist nicht nur Sport. Fußball, das sind Emotionen, das ist Leidenschaft, von überschwänglichen Erfolgsgefühlen bis zur Depression einer Niederlage. Seit vielen Jahren versucht so mancher Verein, vornehmlich in der ersten Bundesliga, diese Emotionen musikalisch auf so genannte Fan-CDs zu pressen und zu vermarkten. Sei es der FC Schalke 04 oder Borussia Dortmund, die schon Anfang der Neunzigerjahre versuchten, die Anhänger per CD zum Mitgröhlen anzuregen, all diese Versuche hatten doch bisher meist eines gemeinsam: Es waren von der PR-Abteilung des jeweiligen Clubs in Auftrag gegebene Platten, bei denen man die Wurzeln der Musik in der Fangemeinde vergeblich suchte. Auch der FC Erzgebirge Aue veröffentlichte dieser Tage über den Fan-Shop Erzgebirge einen Silberling mit Vereins-Hymnen. "Immer wieder Aue" heißt die von der Band Wind, Sand & Sterne eingespielte CD, die sich so gar nicht einreiht in die auf Massentauglichkeit getrimmten Fan-CDs der Schalkes und Borussias. Nach "Zwei gekreuzte Hämmer" ist es die zweite Studio-Platte, die die Männer um Bandkopf Stefan Gerlach für den FCE aufgenommen haben. Direkt nach den Aufnahmen zu "Alte Wurzeln - neie Triebe" gingen Wind, Sand & Sterne erneut ins Studio, um die von den Fans lang erwartete zweite Platte mit Aue-Hymnen fertig zu stellen. Zählt man die Live-Aufnahmen von der Aufstiegsfeier 2003 hinzu, sind es sogar schon drei "Longplayer", welche die Fans der Veilchen von Schönheide bis Olbernhau auf den Heim- und Auswärtsspielen begleiten.
Die sieben Lieder auf "Immer wieder Aue" - allesamt geschrieben
vom Dorfchemnitzer Stefan Gerlach - werden durchzogen von zahlreichen kurzen
Fangesängen, die beim Heimspiel des FC Erzgebirge gegen Eintracht Trier am
3. Oktober dieses Jahres aufgenommen wurden. Stefan Gerlach hängt an seinem
Verein und am Erzgebirge. So ist es kein Wunder, dass alle Stücke im unverfälschten
Dialekt seines Heimatortes Stützengrün verfasst sind. Seit vielen Jahrzehnten
ist Gerlach Fan von der BSG Wismut und später des FC Erzgebirge Aue. Schon
Ende der Achtzigerjahre liefen seine damaligen Aue-Hymnen über die Stadionlautsprecher
im Lößnitztal. An Schallplattenaufnahmen dieser Lieder war zu DDR-Zeiten nicht
zu denken. Somit ist dies im Gegensatz zu manch anderen Veröffentlichungen
dieser Art Musik, die nicht bei Dritten, sondern direkt bei den Anhängern
des Vereins entstand. Das macht sie auch ein Stück weit einzigartig. Holger Hähnel, 12.12.2004, Bilder: Erzschlag |