Spanien

- von Oliva bis zum Cabo de Gata

 

 

Von den Platjas de Oliva bist du in einer Autostunde in Benidorm.
Es soll Leute geben, die es noch kannten, als es ein kleines Fischerdorf war, und als es noch billiger war, nach Spanien zu reisen, dort einen, zwei, oder noch mehr Monate in einem hübschen Hotelzimmer zu  wohnen, gut zu essen und zu trinken, auszugehen, 
Ausflüge zu machen und irgendwann wieder nach Hause zu reisen, als die gleiche Zeit daheim zuzubringen.


Ich war zum ersten Mal da, als es noch an seinem nördlichsten Strandende nur genau 3 Hochhäuser hatte; ein paar mehr waren es Richtung Zentrum, aber alles nett überschaubar, wenn auch beileibe schon nicht mehr familiär.

Heute bin ich eher froh darüber, dass es eine Autobahn gibt, die in angenehmer Entfernung dran vorbeiführt - und die nehmen wir denn auch....
   
Vor ein paar Jahren haben wir, im Winter, mal den Camping in Santa Pola aufgesucht, allerdings das oben beschriebene "Platzhirschsyndrom" kennen gelernt, dankend abgewunken und sind gleich weiter gefahren, denn uns lockte ohnedies zwischendurch ein Ziel, das wir schon einmal vor mehreren Jahren angesteuert hatten. Elche.
Elche
oder Elx (wie  man es ausspricht, muss ich noch rauskriegen) liegt nicht weit weg von Santa Pola. Bekannt ist die Stadt durch den einzigartigen Palmenpark, den zu besuchen ich jedem empfehle, der in der Nähe ist. Du kommst dir vor wie im Märchen von tausendundeiner Nacht. Soll im Sommer angenehm kühl sein.
 


 
für uns der schönste Küstenabschnitt




Palmengarten in Elche - fast wie im Märchen
 
 

 
 
klaut Vattern da etwa Kokosnüsse?

Und da ich gerade von "kühl" rede: Auf der Karte oben siehst du am linken Rand Murcia . Diese Region soll im Sommer mit die heißeste in Spanien sein. Aber im Sommer fahren wir ja schon lange nicht mehr nach Spanien, wie du ja weißt.

Im Winter ist es hier wirklich ausgesprochen mild, und wenn es doch mal kühl wird oder sogar Frost angesagt ist (haben wir in Oliva auch schon erlebt), bist du in Fortuna gut aufgehoben; das liegt etwas nördlich von Murcia. Der Campingplatz Fuente in Fortuna besitzt ein Schwimmbad.
Nun ist das an sich ja nichts Besonderes. Wohl aber das mollig warme, leicht salzig schmeckende, heilsame Quellwasser, mit dem es gefüllt ist. Das ist im Winter eine Wonne, vor allem für Leute, denen Glieder und Gelenke weh tun. Ab 50 oder so soll das ja langsam losgehen, ich kann's bestätigen.
Außerdem trifft man sich hier, um in Ruhe ein Schwätzchen zu halten.

Der Eintrittspreis ist enthalten, wenn du auf dem Campingplatz einen Stellplatz hast; du kannst auch mehrmals täglich baden gehen, kostet trotzdem nix.

Kommst du von außerhalb - wir treffen Leute aus Denia, Benidorm, sogar aus Barcelona, die einen Sonntagsausflug machen und den mit einem Besuch im Schwimmbad von Camping Fuente verbinden - musst du fürs dampfende Bad löhnen; damals waren das 700 Pts, heute, denke ich, mindestens 5 €.

Putzig ist die Anordnung der Stellplätze auf Camping Fuente:
Außer dem Teil des Campings, auf dem du eher stehst wie auf einem Parkplatz, hat der Fuente ca. 5 mal 8 kreisrund angeordnete Stellplätze. Ähnlich wie eine Torte aus 8 Tortenstücken musst du dir das vorstellen.
Diese 8 Tortenstücke sind die Stellplätze. In der Mitte, wo die Torte am saftigsten ist, steht auf dem Fuente ein kleines Gebäude. Es hat auf jeder Seite 2 Türen, insgesamt also 8. So viele Toiletten und Duschen hat es auch. Bequem, aber auch mit Nachteilen verbunden.
 


 
Stellplatz'torten' auf Camping Fuente


Kenner haben natürlich längst raus, auf welchem der Plätze man stehen muss, um selbst den ganzen Tag optimale Sonne genießen zu können. Die anderen 5 bis 6 kriegen entweder vom Nachbarn oder vom Klohäuschen Schatten, der eine früher, der andere später.

Back to the coast: Guardamar, etwa 20 km südlich Santa Pola, hat  seit ein paar Jahren mit dem Campingplatz Marjal einen "der modernsten und vielgestaltigsten  Campingplätze der spanischen Mittelmeerküste" (Zitat aus der Broschüre), tolles Schwimmbad, beheizte Duschen, Toiletten, alles pico bello sauber, viele Dienstleistungen, die man in Anspruch nehmen kann. Wir waren mit gut 20 €/Tag incl. Strom dabei - zu Winterzeiten. Bist du Rentner und bleibst länger als 6 Tage, gibt's 25%. Der Rabatt steigert sich bei längerem Aufenthalt bis maximal 35%.
 


 
Camping Marjal bei Guardamar aus der Vogelperspektive



Der Platz liegt nahe der Mündung des Rio Segura, also nicht direkt am Meer. Ob der Kanal neben dem Fluss und die vielen zuleitenden Kanäle, die den Platz quasi einrahmen, der Grund ist, weshalb es dort während unseres gesamten 5-tägigen Aufenthalts müffelt, weiß ich nicht.


Da wir nach 5 Tagen abreisen müssen, weil unser Stellplatz reserviert ist, erledigt sich das Geruchsproblem damit von allein. Und bis zum nächsten Platz haben wir es überhaupt nicht weit, liegt der doch lediglich 3 km entfernt landeinwärts.

Der Camping Rincon de Luna hat kurz zuvor neu eröffnet und ist dem entsprechend noch dünn besiedelt wie eine neu eröffnete Autobahn.

Er liegt umgeben von Orangenplantagen und Gemüsefeldern; auf letzteren werden eifrig Artischocken geerntet (mit einem leckeren Knoblauchdip - in Sekunden in unserem Vorwerk- Maschinchen hergestellt - schmecken gekochte Artischocken super!).
Was uns beim spazieren gehen in der Umgebung stört, sind die vielen offenen und fast 3 m tiefen, deckellosen  Kanalschächte, in denen kleine Hunde wie unsere spurlos und auf Nimmerwiedersehen verschwinden können; die Schächte gehören zu dem verzweigten Kanalsystem für die Bewässerung der Felder.

Die Preise auf dem Rincon sind (zur Zeit jedenfalls) deutlich niedriger als auf dem Marjal.
Auf dem Rincon de Luna riecht es nicht unangenehm, wir haben direkt an unserem Stellplatz eine Entsorgungsmöglichkeit für alle Abwässer, sowie Stromanschluss. Und das alles für 12,50 €, samt Hündchen.
Kann man wirklich nicht drüber meckern, zumal ohne Hunde ziemlich genau nur 9 €  zu entrichten gewesen wären.

Unser Fazit: Der Rincon de Luna ist sehr empfehlenswert. Nur wenn es regnet, kann der rote Sand, mit dem er bedeckt ist, dazu führen, dass dein Heim sich innen entsprechend färbt. Aber wozu hat man schließlich einen kräftigen Staubsauger im Gepäck?

Nachtrag im November 2007: Ich beziehe per eMail die CBN, das sind die "Costa Brava Nachrichten", ein Auszug aus der deutschsprachigen Zeitung dort unten in Denia. Da las ich vor einiger Zeit, dass man den Rincon wieder geschlossen hat, weil er illegal errichtet wurde.
Noch'n Nachtrag von 2010: Er soll wieder geöffnet sein...

Muss man sich mal wegtun.

 
Mar Menor mit Camping La Manga (u. l.)


 

Jaaa - und dann kommt das Mar Menor, nördlich von Cartagena. Die "größte Badewanne der Welt", heißt es. Ein wirklich schöner Flecken! Der nur durch einen schmalen Landstrich vom Mittelmeer abgetrennte riesige See (ca.170 km2 Fläche, max. 6m tief) hat auch im Winter fast lauwarmes Wasser.
Und direkt am Wasser liegt der Campingplatz La Manga. Voller Insider (aber ohne Platzhir...), die bereits Jahre hierher kommen; entsprechend dünn ist das Platzangebot, das bei der Größe von unserem BABY ohnehin meistens schon ziemlich eingeschränkt ist.
Aber Camper sind ja nett und auch stark, so dass es völlig ausreicht, dass drei Männer Äste und kleinere Bäume an den Abbiegungen zurück biegen, damit wir unbeschadet um die Ecke auf unseren Stellplatz mit Wasseranschluss kommen.

Nach 10 sorglos/sonnigen Tagen bezahlen wir (mit Camping Cheques); dann sind ziehen wir in die Wüste. Aber es ist ja Winter in Spanien.
 

Kein Scherz - "Cabo de Gata" ist eine echte Wüste; und sie ist ein ausgewiesenes Naturschutzgebiet. Sie bildet die östliche Begrenzung des Golf von Almeria, und damit ist sie das südöstlichste Eck Spaniens..

Gut 50 km vor Almeria teilt sich die N 340 in die N 344 und die 370. Folgst du der küstennäheren N 344 und biegst vor Nijar links ab, durchquerst du nicht nur die endlosen Gewächshäuser, die uns in old Germany im Winter mit Tomaten, Paprika, Gurken, Bohnen usw. versorgen, sondern auch den Naturpark "Cabo de Gata". Dort gibt es drei Campingplätze, von denen uns der Camping Caleta in Las Negras am besten gefällt. Er liegt in einem sich zum Meer hinunter verschmälernden Tal direkt am Meer.
Bis vor wenigen Jahren hatte der noch seine eigene Stromversorgung per Mammut-Jockel, jetzt aber hängt er an der elektrischen Überland-Nabelschnur. Einkaufen kannst du zwar in dem kleinen Las Negras, aber so richtig kommt in dem Tante-Emma-Laden keine Freude auf. Also musst du 10-12 Kilometer nach Campohermoso entweder
-radeln: Spaßfaktor gleich Null, da heftige Steigung und oft Gegenwind,
-rollern: schon viel besser, oder
-deinen Campingnachbarn, der seinen Smart hinter sich her gebracht hat, bitten, dir deine Einkaufssachen mitzubringen: am bequemsten!.
 



per Auto kommt man nur von Süden zum Leuchtturm
 


Wenn du einigermaßen gut zu Fuß bist und Freude am Wandern hast, ist die Cabo de Gata für dich wie geschaffen. Es gibt sogar ausgewiesene Wanderwege. Obwohl: Verlaufen wirst du dich kaum, denn das Meer, das sich immer wieder aus neuen Perspektiven zeigt, ist eine vorzügliche  Orientierungshilfe.

                                
eine Aster im Gestein                                                  Farbenspiele          
 

             
           



das Cabo de Gata ist was für Ruhesuchende
 

Für Leute, die im Urlaub die absolute Stille suchen, ist Cabo de Gata der Geheimtipp. Und noch was: Einen so schönen Sternenhimmel wie hier haben wir nur in der Causse bei Millau gesehen - traumhaft!

 



diese Ruine ist vom Camping aus zu Fuß leicht erreichbar

 



 einsame Strände so viel man will...



 

So viel vorerst zu Spanien. Aber nahe dran ist ja Portugal!

 

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