Captain Cooks XBox360-Kompass

„Sie haben Fallout 3 beendet und haben sich keinen Sicherungs-Spielstand vor dem Beginn der letzten Quest angelegt? Sie sind deprimiert, weil Sie nun all die schönen Download-Contents wie Operation Anchorage, The Pitt und Point Lookout nicht spielen können? Dann kann Ihnen geholfen werden! Mit dem neuen AQUA CURA!“

Worum geht’s?

Ja, mit dem Add-On „Broken Steel“ kann allen Fallout 3-Spielern geholfen werden, die das Ende des Hauptspiels ratlos und mit der Frage zurückgelassen hat, wie man denn nun die ganzen anderen Add-Ons spielen soll, die auf dem XBox-Live-Marketplace zur Verfügung stehen. Denn es schließt nahtlos an das Hauptspiel an und modifiziert das eigentlich endgültige Ende. Ab sofort stehen die Wastelands wieder zur freien Verfügung und dem Erforscherdrang kann weiter nachgegangen werden. Zusätzlich hebt das Spiel die Level-Begrenzung von 20 auf 30 an und liefert passend dazu neue Perks.

Natürlich setzt das Spielen von Broken Steel voraus, daß man das Hauptspiel durchgespielt hat. Im Gegensatz zu Operation Anchorage, The Pitt und Point Lookout kann es nicht zu einem beliebigen Zeitpunkt während des Hauptspiels gespielt werden, sondern erst, nachdem der geneigte Spieler den Abspann gesehen hat.  Entsprechend ist der Schwierigkeitsgrad deshalb auch spürbar höher als bei The Pitt, das meiner Meinung nach eher für mittelstarke Level (ca. 12-15) gedacht ist.

In welcher Reihenfolge soll ich die DLCs durchspielen?

Wer frisch dabei ist, Fallout 3 durchzuspielen und sich fragt, in welcher Reihenfolge er die Add-Ons spielen soll, dem würde ich empfehlen:

1. The Pitt während des Hauptspiels im mittleren Levelbereich (meinen ausführlichen Testbericht zu The Pitt findet Ihr übrigens hier!)

2. Broken Steel, um das Ende und die Levelbegrenzung aufzuheben, so daß wieder Erfahrungspunkte gesammelt werden können

3. Point Lookout, bei dem der Schwierigkeitsgrad ebenfalls deutlich erhöht ist, so daß ein starker Charakter empfohlen wird.

Operation Anchorage kann jederzeit nach Bedarf eingeschoben werden. Mit einem zu schwachen Charakter würde ich nicht nach Alaska gehen, aber mit einem mittelstark ausgebauten Vault-Bewohner kann diese Episode durchaus souverän gemeistert werden. Dieses Add-On ist allerdings nicht uneingeschränkt zum empfehlen, da es stark shooterlastig und sehr linear ist, so daß manche Fallout 3-Spieler enttäuscht sein könnten. Mir hat es gut gefallen, aber das ist sehr geschmacksabhängig! Im Zweifelsfall vorher recherchieren.

Wie „löse ich“ Broken Steel aus?

Ein  Hauptproblem bei den anderen Download-Contents ist häufig die Frage, wo finde ich den Inhalt? Kein DLC ist im Hauptmenü ersichtlich oder kann gezielt angewählt werden. Sowohl bei Operation Anchorage, The Pitt als auch Point Lookout sind es Funksprüche oder Nachrichten, die den Spieler auf die Spur bringen. Diese werden zufällig empfangen, während man sich gerade in der postapokalyptischen Welt vergnügt, meistens ca. 10 Minuten nach Spielbeginn.

Broken Steel ist anders. Wie bereits erwähnt, modifiziert es das Ende des Hauptspiels. In der Basisversion des Hauptspiels gibt es kein Zurück, wenn man die letzte Main-Quest „Take it back!“ spielt. Sobald man wie befohlen zur Zitadelle zurückgekehrt ist, strebt das Spiel seinem unwiederruflichen Ende zu und wer vor der Rückkehr keinen Reservespielstand angelegt hatte, schaut dumm aus der Wäsche.

Wer sich aber Broken Steel für 800 Microsoft Points vom XBox live Marketplace heruntergeladen und installiert hat, bevor er sich an „Take it back“ begibt, hat keinen Grund zur Sorge. Er spielt ganz normal die Quest durch und wenn der Schlußfilm und der Abspann gelaufen sind, startet automatisch die Handlung von Broken Steel. Es müssen keine Funksprüche verfolgt, keine Aufgaben erfüllt werden – dieser DLC erfordert nichts weiter als das Durchspielen der Main Quest.

Im Anschluß steht die Welt wieder zur freien Verfügung; wer noch Side Quests offen hat oder weiter auf Entdeckungsreise gehen kann, kann einfach dort weitermachen, wo er aufgehört hat – oder einen der anderen DLC starten.

Handlung (spoilerfrei)

In Broken Steel geht es, wie der geneigte Fallout 3-Spieler sich bereits denken kann, um die Brotherhood of Steel. Der Konflikt zwischen der Brotherhood und der Enklave ist ja bereits Teil der Haupthandlung, wird im Add-On aber weitergeführt und vertieft.

Neben einer Fortsetzung dieser Storyline bietet Broken Steel einige Sidequests, die man erst finden muß. Ein paar liegen jedoch relativ nah, denn wer das Hauptspiel beendet hat, wird von sich aus wissen, wo er als erstes nachschauen sollte. Denn es gab ja eine große Veränderung in den Capital Wastelands! Auch lohnt sich für Spieler mit positiver karmischer Gangart ein Besuch in Megaton.

Außerdem haben sich einige Orte des Hauptspiels verändert. Zum Beispiel lohnt sich für alle Ghoul-Freunde ein Besuch im History-Museum von Washington, wo man Zeuge eines echt witzigen Spektakels wird. Überall in der Stadt gibt es kleine Veränderungen, Ergänzungen, Neuigkeiten und neue Begegnungen.

Broken Steel bringt neue Waffen, neue Perks, neue Rüstungen und kuriose Gegenstände wie Perücken. Daneben sind neue Orte begehbar wie zum Beispiel das Weiße Haus, von dem im Hauptspiel nur der verstrahlte Krater zu besichtigen war. Zu den Veränderungen und Ergänzungen in Washington selbst kommen einige völlig neue Locations hinzu, die recht weitläufig sind und den Erforscherdrang befriedigen.

Fallout-Feeling

Broken Steel lädt wie kein DLC zuvor wie gewohnt dazu ein, sich im Spiel zu verlieren. Sowohl The Pitt als auch Anchorage waren abgeschlossene Geschichten in streng umgrenzten Bereichen. Nach Anchorage kann man nach dem Ende der Operation überhaupt nicht zurück, weil es sich ja nur um eine „Simulation“ handelt. Nach The Pitt kann man zwar jederzeit zurückkehren, aber es ist und bleibt eine andere Stadt, die nichts mit der eigentlichen, riesigen Welt der Capital Wastelands zu tun hat.

In Broken Steel hat man schlicht und einfach „seine Wastelands“ zurück und zumindest mir ging es so, daß ich nach dem Abklappern der relevanten neuen Orte wie gewohnt „vom Weg abkam“ und mich wieder in meinen persönlichen Fallout 3-Unternehmungen verfing. Es hat deswegen das meiste „Fallout-Feeling“ und reiht sich am harmonischsten und unauffälligsten in die Spielwelt ein.

Während Anchorage sich eher wie ein „Shooter-Ausflug“ anfühlte (der mir persönlich aber trotzdem gut gefiel!) und sehr linear war, ist Broken Steel das echteste „Add-On“ des Hauptspiels, ganz einfach, weil es dessen Welt ergänzt und erweitert. Zwar fühlten sich auch The Pitt und Point Lookout nach Fallout 3 an, man merkte aber ständig, daß man sich an einem anderen Schauplatz befindet. Bei Broken Steel habe ich stellenweise vergessen, daß ich gerade Zusatzcontent spiele.

Die neuen Waffen und Rüstungen haben kräftig „Ompf“, vor allem die neue Tesla-Kanone, ohne die ich nicht mehr aus dem Haus gehe. Zwar hat sie eine Nachladezeit aus der Hölle, aber die stärkeren Brocken in Broken Steel und Point Lookout benötigen eine härtere Gangart. Nett ist auch, daß sie über den Treffer hinaus wirkt und insbesondere Robotern und Personen in Power-Rüstung über längere Zeit hinweg Energie abzieht.

Die neuen Schauplätze wie das Weiße Haus passen sich nahtlos in die Welt ein und vermitteln das 100%-Original-Fallout-Feeling.

Babylonisches Sprachenwirrwar hoch 3

Wie aus meinen vorherigen Testberichten bekannt, besitze ich die ungeschnittene UK-Version von Fallout 3. Das heißt, ich habe lustige Gore-Animationen mit in Zeitlupe fliegenden Körperteilen, die meiner Meinung nach auch durchaus erwachsenen Deutschen zumutbar sind. Aber der in Deutschland betriebene Erwachsenenschutz ist ja anderes Thema.

Alle meine DLC stammen vom deutschen XBox live-Marketplace und bringen deshalb deutsche Sprache mit sich. Vorab zur Beruhigung: der Cut/Uncut-Status der Erweiterungen orientiert sich an der Version des Hauptspiels. Wer die österreichische oder britische ungeschnittene Version des Spiels bekommt, dessen Zusatzcontent ist ebenfalls ungeschnitten. Bei allen bisher erschienenen DLC fliegen bei mir nach wie vor die Köpfe.

Etwas problematischer ist die mit jedem Content wachsende babylonische Sprachverwirrung. Bereits Anchorage machte aus meinen „Wastelands“ das universelle „Ödland“. Der Rest des Spiels blieb jedoch englisch, nur die Anchorage-spezifischen Dialoge und Locations waren auf Deutsch. The Pitt fügte einige Sprachverwirrungen hinzu, deren Details ihr in meinem The Pitt-Bericht im Detail erfahrt.

Mit Broken Steel ist jetzt jedoch alle Einheitlichkeit der Sprache verloren gegangen. Überall in der Welt ist der Text wild gemischt, sowohl, was die Sprachausgabe als auch die Textausgabe und die Menüs angeht. Sprecher wechseln innerhalb einer Unterhaltung von deutsch zu englisch, Antwort-Auswahlboxen enthalten deutsche und englische Antwortoptionen, Regionen und Gebäude, an denen etwas verändert wurde, tragen nun deutsche Namen, so daß es zu absonderlichen Wirrwarr-Sätzen wie „Open Door to Geschichtsmuseum“ kommt. Ich habe seit The Pitt aufgegeben, mir darüber einen Kopf zu machen, sondern nehme es als Kuriosität hin.

Grafik, Technik

Die Grafik ist 100% Fallout 3 – mit allen Stärken und Schwächen des Hauptspiels. Das heißt, gelegentlich ruckelt und flimmert es, aber nach 100+ Stunden Fallout hat man sich an den typischen schimmeligen, verrottenen, verfallenen Look der postapokalyptischen Welt so gewöhnt, daß es nicht mehr auffällt.

Großartige Bugs sind mir nicht untergekommen und Broken Steel startete ordnungsgemäß von selbst nach dem Beenden der Hauptquest.

Lediglich einmal hatte ich merkwürdige Grafikerscheinungen, als ich versuchte, Rivet City zu betreten. Dort war die Welt verschwunden und gegen psychedelisch wirkende Lichtbalken ausgetauscht, die es mir unmöglich machten, den Weg zu finden. Ich betrat blind den Eingang von Rivet City, in der Hoffnung, daß das Spiel sich durch das Laden wieder normalisieren würde, doch leider stürzte das Spiel dann beim Verlassen der Stadt ab und ich mußte die Konsole neu starten. Danach war das Problem verschwunden und tauchte nie wieder auf.

Ansonsten lief Broken Steel bugfrei und problemlos und ich konnte alle Quests ordnungsgemäß beenden.

Und sonst?

Da mit Broken Steel das Level Cap auf 30 erhöht wird, hat man Gelegenheit, wieder Erfahrungspunkte zu sammeln. Jeder, der Fallout 3 so durchgenudelt hat wie ich, wird spätestens beim letzten Drittel der Spielzeit bei Level 20 angekommen sein.

Mit dem neuen Level kommen einige neue Perks, die ich allerdings nicht sonderlich interessant (und teilweise ziemlich unsinnig) fand. Stattdessen habe ich die Gelegenheit genutzt und mir ein paar der älteren Perks geholt, die ich seinerzeit nicht wählen konnte. Das Aufleveln ist auch notwendig, denn spätestens, wenn man es ausgiebig mit der Enklave zu tun bekommt, sind die Gefechte nicht ohne. Mein Charakter ist brutal aufgelevelt, hat insbesondere seine Schußwaffenfähigkeiten mittlerweile auf 100, und hatte dennoch eine Herausforderung.

Meinen Ghoul-Begleiter Charon aus dem Hauptspiel habe ich nach dem Beginn der Broken-Steel-Hauptquest in mein Haus nach Megaton geschickt, denn er starb fast augenblicklich, als wir es mit der Enklave zu tun bekamen. Das Feindaufkommen in Broken Steel ist stellenweise sehr hoch und sehr massiv. Hier müssen deutlich mehr Räume geklärt und viele Gegner gleichzeitig abgewehrt werden als im Hauptspiel. Aufgrund ihrer Energierüstungen sind die Soldaten der Enklave auch sehr zäh und zudem sehr aggressiv. Unschaffbar oder übermäßig schwierig ist Broken Steel aber nicht; ein durchdachtes Vorgehen ist aber notwendig.

Es gibt neue Achievements, die sich größtenteils durch das Absolvieren der Quests von selbst freischalten, sowie neue Level-Achiements (Level 30 mit gutem, neutralem und bösem Karma), von dem man logischerweise mit einem Charakter nur eines erreichen kann.

Die durchschnittliche Spielzeit kann ich gar nicht objektiv angeben, denn ich habe mich während des Spielens wie gewohnt in der Welt verloren, bin meinen persönlichen Lieblingsbeschäftigungen nachgegangen, habe alte Orte besucht, um zu schauen, was sich dort getan hat oder bin in den Weiten der Wastelands herumgestreunt.

Dennoch war ich relativ lange mit der Haupthandlung und den Sidequests von Broken Steel beschäftigt, so daß ich Angaben wie „in 6 Stunden hat man alles durch“ nicht bestätigen kann. Selbst jetzt, wo ich weiß, was zu tun ist und worum es geht, hätte ich Mühe, in 6 Stunden hindurchzuhetzen – und ich bin sicher, wer das Spiel auf diese Weise spielt, dem entgehen all die netten kleinen Neuerungen, die Broken Steel mitgebracht hat, vor allem in alten Locations – und die versteckten neuen Sidequests.

Ich habe alles in allem fast drei Wochen an Broken Steel gespielt und bin erst fertig geworden, nachdem bereits Point Lookout, der nächste DLC, auf dem Marketplace erhältlich war – und auch nur, weil ich neugierig auf diesen war und auf Biegen und Brechen die Broken Steel-Mainquest beendet haben wollte. Ich hätte mich aber noch deutlich länger damit verlustieren können. Folgt man nur den Quests, ohne in den Wastelands spazieren zu gehen, seinen Bekannten Scrap Metal und Sugar Bombs zu bringen, kann man es meiner Ansicht nach bei entspannter Spielweise schon deutlich auf 12+ Stunden bringen.

Wer sich Zeit läßt und Broken Steel genauso spielt, wie Fallout 3, wird sicher einige Zeit damit Spaß haben. Insbesondere, wer versehentlich die Hauptquest beendet hat, ohne zuvor alle Sidequests zu beenden, wird eine Menge nachzuholen haben.

Fazit

Broken Steel ist ein „Must Have“-Download für Fallout 3. Allein die Tatsache, daß er das Hauptspiel „öffnet“ und zu einer unendlichen Spielwelt macht, in die man immer wieder zurückkehren kann, macht es zu einem Kaufgrund. Außerdem ermöglicht es die problemlose Integration beliebiger weiterer Zusatzinhalte, ohne daß man auf einen ominösen Reservespielstand vor der letzten Quest zugreifen muß, wie ich es für The Pitt und Anchorage noch getan habe.

Zudem strotzt Broken Steel vor netten Ergänzungen der Welt an alten Orten, wie zum Beispiel in Underworld. Das Ende des Hauptspiels wurde sinnvoll und logisch aufgehoben und wirkt nicht aufgesetzt. Die Handlung setzt sich nahtlos fort und vertieft eines der Themen des Hauptspiels. Sie ist gut und wie gewohnt inszeniert, so daß sich Fallout 3-Veteranen sofort zurechtfinden. Anfänger können den Content ohnehin nicht spielen, weil zum Starten das Beenden des Hauptspiels zwingende Voraussetzung ist.

Es werden schöne, weitläufige neue Schauplätze geboten wie das Weiße Haus und ein großer Flughafen, es gibt mehr Level, neue Perks, neue Waffen, neue NPCs, neue Kontakte, neue Sidequests, die ebenfalls interessant gemacht sind. Kurz: Wer Fallout 3 liebt, hat keinen Grund, sich diesen DLC nicht zu kaufen!

Von allen bisher erschienenen Zusatzinhalten ist Broken Steel sicherlich der sinnigste, weil er so viele neue Optionen eröffnet, auch wenn er das exotische Flair von The Pitt und Point Lookout natürlich nicht bieten kann, da er in der bekannten Hauptwelt spielt.

Mir hat Broken Steel sehr gut gefallen (ich mochte bislang allerdings jeden Fallout 3-Inhalt, was daran liegen mag, daß ich nach leichten Anfangsschwierigkeiten eine gewisse Besessenheit für dieses Spiel entwickelt habe und mit weit über 100+ Stunden Spielzeit aufwarten kann) und ich kann es bedingungslos jedem Fallout 3-Spieler empfehlen. Und wer mit Fallout 3 nicht richtig warm wird, wird vermutlich nicht in die Verlegenheit kommen, Broken Steel spielen zu müssen, da man dafür das Hauptspiel beenden muß…

Die anderen Contents hatten ihre geschmacksabhängigen Vor- und Nachteile (Anchorage = linearer Shooter, The Pitt = etwas zu einfach und zu begrenzt), aber Broken Steel ist definitiv eine wichtige und sinnvolle Ergänzung. Da ich Point Lookout mit seinen inzestuösen Sumpfmutanten nur erfahrenen Spielern empfehlen kann, da der Schwierigkeitsgrad stellenweise doch recht hoch ist, liefert Broken Steel mit der Anhebung des Level Caps, den stärkeren Waffen und der Möglichkeit, endlich neue Erfahrungspunkte zu sammeln, auch eine gute Vorbereitung und Grundlage für den folgenden Content.

Den einzigen Kritikpunkt muß ich an Bethesda richten: Den Zusatzcontent, der es erlaubt, den zuvor erschienenen Content zu spielen, wenn man den „Fehler“ gemacht hat, das Hauptspiel voreilig zu beenden, erst als drittes zu veröffentlichen, ist schon eine fragwürdige Entscheidung. Viel Verwirrung, Verzweiflung und unnötiger Ärger wurde durch die Notwendigkeit, einen „Pre-Take it back“-Spielstand anzulegen, verursacht. Erst mit Broken Steel wurde die DLC-Welt wieder gerade gerückt, aber ich will nicht wissen, bei wie vielen schockierten Fallout 3-Spielern das Kind zuvor in den Brunnen gefallen ist. Und es ist meiner Meinung nach nicht dem durchschnittlichen Spieler zuzumuten, zuvor in Foren herumzurecherchieren, um herauszufinden, daß er das Spiel nicht beenden darf, wenn er gedenkt, Zusatzinhalte zu spielen.

Wer bislang noch mit dem Kauf hadert, weil er von Anchorage enttäuscht war oder weil er in The Pitt das alte Washington vermißt hat, dem kann ich Entwarnung geben: Wer Fallout 3 mag, macht mit Broken Steel absolut nichts falsch.

Meine Bewertung

Broken  Steel ist der bislang umfangreichste Zusatzinhalt von Fallout 3, der ein grundlegendes Problem – das Spielende – behebt und die Welt für beliebige freie und unendliche Erforschung öffnet. Definitiv ein „Must Have“ und der wichtigste aller Zusatzinhalte.