Dankbarkeit

Dankbarkeit
würde uns gut
zu Gesicht stehen:
Für Essen und Trinken,
für die vielen Annehmlichkeiten
unseres täglichen Lebens,
für Gesundheit und Energie,
den alltäglichen Herausforderungen
begegnen zu können.
Für Menschen,
die uns zuhören
und auffangen,
die einfach da sind.
Seien wir dankbar für das,
was wir haben
und vergessen wir nicht,
dass viele andere genau das
entbehren müssen.

© G. Bessen

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Eine Ahnung

Eine Ahnung

Zarter Leuchtschimmer in der Schwärze
Glutröte der ersten Sonnenstrahlen
Herzwärmung nach Winterstarre
lichtes Kondensstreifenhimmelskreuz
eine Ahnung keimender Hoffnung
neues Leben nach dem Tod
Ostermorgen

Text: Maria Sassin

Gesegnete Ostertage euch allen!

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Um eine Erfahrung reicher …

Fastenzeiten sind Teil meines Wesens.
Ich kann auf sie ebenso wenig verzichten,
wie auf meine Augen.
Was die Augen für die äußere Welt,
das ist das Fasten für die innere Welt.

Mahatma Gandhi

„Das halte ich nie durch“, war mein erster Gedanke, als mich im letzten Herbst meine Freundin fragte, ob ich mit ihr zu einer einwöchigen Fastenkur fahren würde.

Eine Woche lang nur trinken, nichts essen – einfach unvorstellbar.Doch der Gedanke nahm immer konkretere Formen an und so fuhren wir am 11.3. in ein Benediktinerinnenkloster südlich von Berlin, um dort eine Heil-Fastenwoche zu verleben.Es wurde eine der intensivsten Erfahrungen, an die ich mich erinnere. In einer Gruppe von zwölf Gleichgesinnten erlebten wir eine rundum schöne Woche.

Unser Tag hatte eine feste Struktur, ähnlich wie bei einem Reha-Aufenthalt.Früh gegen 7.00 Uhr begann der Tag mit ‚Bewegung für Frühaufsteher’, eine Art Frühsport, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Den Abschluss dazu bildete der Gang über den Barfußpfad.

Frisch gestärkt mit Tee oder Wasser fanden vormittags meist Spaziergänge durch Feld und Wald mit gruppendynamischen Ballspielen und einer Teepause statt. Das Mittagsmahl wurde ‚zelebriert’ und bestand am liebevoll gedeckten Tisch aus einer Gemüsebrühe mit Petersilie oder Schnittlauch als Einlage. Mittagsruhe mit einem Leberwickel war eine tägliche Empfehlung, da die Leber bei Entgiftungsprozessen eine wichtige Arbeit leistet.

Um 15.00 Uhr trafen wir uns zu einer gemeinsamen Beschäftigung wie progressive Muskelentspannung, Meditation, Origami, Vorträge über das Essverhalten danach sowie Ayurveda und chinesische Medizin.

Bis zum ‚Abendessen’, bestehend aus einer Mischung aus Gemüse- und Obstsaft, konnten wir je nach Wetter die ruhige Umgebung erkunden oder einfach das tun, wonach uns zumute war.

Den gemeinsamen Abend beendete eine Abendrunde mit Feedback und Austausch über das, was uns vom Tag wichtig erschien.

Der Wettergott meinte es durchweg gut mit uns und so konnten wir den Frühling jeden Tag ein wenig mehr begrüßen.

Am letzten Morgen erwartete uns ein ‚Festmahl’, ein ganzer Apfel. Auch dieses Mahl wurde andächtig zelebriert und so waren wir nach einer Woche des Fastens alle nach einem halben Apfel satt.

Wer schon einmal gefastet hat, weiß um die Entlastungstage davor und die Aufbautage danach. Diese Tage müssen ernst genommen werden, denn der Körper muss sich schonend an die Umstellung gewöhnen. Körper uns Seele werden durchlässiger für Empfindungen und Erlebnisse, körperliche Prozesse verändern sich.

Entgiftung und Gewichtsverlust machen sich positiv bemerkbar.  Ein dauerhaft verändertes Essverhalten hält den Körper gesund und fit. Ich habe mich lange nicht so wohl gefühlt, wie nach dieser Woche.

Wie bei allem, was schön ist, haben wir mit einem lachenden und einem weinenden Auge Abschied genommen, mit dem Vorsatz, in einem Jahr wiederzukommen!

Fastenzeit

Jeden Tag neu loslassen
was Leben verhindert
was einengt
was ängstigt

Jeden Tag neu darauf achten
was Leben fördert
was Offenheit ermöglicht
was Vertrauen schafft

Jeden Tag neu unterwegs
vom Haben zum Sein

Peter Müller

 

Text und Fotos: G. Bessen 3/2024

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Ungeahnt

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Gut Gemeintes 4

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40 Tage Fastenzeit

40 Tage Fastenzeit

nicht jammern
nicht meckern
nicht kritisieren
nicht ablehnen
nicht verletzen
nicht lästern
nicht verurteilen

Denk mal positiv!

Text: Sr. Teresa Zukig, Foto: G. Bessen

 

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Karneval mit Karl aus Köln

Karl war ein Kölner Urgestein, den es nach Berlin verschlagen hatte. Für einen Rheinländer ist der Berlin-Brandenburger Fasching nur ein Versuch, die fünfte Jahreszeit angemessen zu feiern.

Manchmal sitz ick janz alleene
inne Kirche vor´n Altar
und denn denk ick, ob mein Leben
überhaupt wat Jutet war?-

Ick bin siebzich, kann noch loofen,
kann noch kieken, kann ma koofen –
wat ma irjendwie jefällt –
mir jeht´s jut uff diese Welt!

Wie ick neulich da so sitze
uff de harte Kirchenbank,
muß ick an die andan denken,
die janz arm sind und ooch krank,
die janz einsam sind und weenen;
denn für die, da jibt´s kaum eenen,
der se mal an`s Herze drückt
oder mit een Wort bejlückt.

Lieba Jott, ick weeß, jetz frachste,
ob ick det nich ändan kann.
Hör ick richtich, Du, wat sachste?
ick wär´doch der richtje Mann,
der trotz siebzichg manch ee´n Armen
könnte doch durch mein Erbarmen
noch een bißken Glück bescher´n,
det se nicht noch mehr entbehr´n?

Du kickst runta von Dein Kreuze
mitten in mein Herze rin,
weil De weeßt, det ick noch imma
so een bißken gläubich bin.

Und nu willsste, det ick jeehe
nach de alte Leute sehe
und se helfe, froh zu sein –
nich nur durch Dein Wort allein –
nee ooch Taten willste sehen,
jedenfalls, det denk ick mir,
wird schon noch durch mir jeschehen,
wenn´t nich jeht, dann saag´ icks´s Dir.

Lieba Jott, jetzt jeh ick wieda,
unterweechs, da sing ick Lieda,
det De weeßt, bei Dir war´t schön,
so mach´s jut – uff Wiedasehn. 

Der Verfasser ist mir nicht bekannt, Foto von Pixabay

Kommt gut durch die närrischen Tage!

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Gut Gemeintes 3

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Welt-Lepra-Tag

Der gestrige letzte Sonntag im Januar war der Welt-Lepra-Tag.

Auch wenn man von dieser Krankheit nicht mehr allzu viel hört, ist sie in Indien, Südamerika und Südostasien noch gegenwärtig. Lepra ist eine Infektionskrankheit mit sehr langer Inkubationszeit, die durch den Erreger Mycobacterium leprae ausgelöst wird.

Lepra kann mittlerweile durch verschiedene Antibiotika geheilt werden.  Die Krankheit trifft aber meist Menschen, die durch mangelnde Hygiene, Unterernährung und einem geschwächten Immunsystem stark gefährdet sind und sich keine hinreichende medizinische Versorgung leisten können.

Nicht von ungefähr hat die Krankheit den Beinamen: Krankheit der Armen.

 

 

 

 

 

Aus dem Mittelalter wissen wir, dass Leprakranke vom gesellschaftlichen Leben völlig ausgeschlossen, ja, oft sogar auf kleine Inseln verbannt wurden. Leprosorien- oder Sondersiechenhäuser gab es auch in Europa noch sehr viel länger, bis ins 16./17. Jahrhundert hinein.

Es war  Ende Januar 2020, Corona hatte den Weg zu uns gefunden. Ich werde nie die Bilder vergessen, als Fahrzeuge der italienischen Armee massenweise Särge aus Bergamo hinausfuhren. Massengräber mussten angelegt werden.

Bald wurden auch wir zu Aussätzigen. Maskenpflicht und Abstandsregeln, Kontaktsperren, Schließungen bis zum Lockdown stürzten auch uns in eine ungeahnte Isolation, deren psychosomatischen Folgen sicher noch nicht alle erforscht sind.

Kein Kontakt, keine Berührungen, kein zärtliches Händehalten  – wie grausam für diejenigen, die in Krankenhäusern alleine blieben und alleine sterben mussten. Wie unvorstellbar für jene Menschen in Alten- und Pflegeheimen, die nicht begreifen konnten, was da um sie herum geschah. Beerdigungen fanden oft nur nur in minimaler Begleitung statt.

Kinder, deren Kontakte in Kitas und Schulen plötzlich wegfielen, Studierende, die sich statt in Hörsälen alleine  online durchkämpften mussten, mit all den begleitenden Lerndefiziten, die sich nur schwer oder auch gar nicht aufholen ließen.

Noch heute denke ich mit Entsetzen an diese Zeit zurück und ob alles richtig war, was an Maßnahmen ergriffen wurde, sei dahingestellt. Doch das alles war ein Novum, für jeden von uns.

Obwohl wir Corona als Gesellschaft überstanden haben, sind doch viele Wunden und Schmerzen bei denen  zurückgeblieben, die es hart (auf welche Art auch immer) getroffen hat. Ob diese Wunden je heilen werden oder als Long-Covid-Seelenschäden bleiben werden?

 

 

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Mit Liebe unterwegs

Setzen wir die Liebe all dem Hass, der sich derzeit auf der Welt ausbreitet, all der Ausgrenzung, der Diskriminierung, dem Rechtstrend fast weltweit entgegen. Tag für Tag im ganz vertrauten Umgang, im immerwährenden Dialog mit dem Gefühl, mit den daraus erwachsenden Handlungen.

Mit Liebe unterwegs

Die Liebe unterhaken
wie eine alte Freundin,
mich von ihr stützen lassen
und einander stark machen
für den oft mühsamen Weg,
gleichen Schrittes in die Welt gehen
und mich verströmen in Liebe.

Sie umarmen und mich umarmen lassen
mit Zartheit, ganz sanft;
behutsam ihre Hand küssen,
die Liebe pflegen hoffnungsstur Tag für Tag,
sie immer und immer wieder weitergeben
und mich mit ihr beschenken lassen.

© maria Sassin
Foto: Gaby Bessen

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