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Märchenbasar

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Marjuschka

Es war einmal ein Bauer, der hatte fürchterlich viel Kinder; und da gebar ihm sein Weib noch ein Mädchen dazu. Er hatte bereits nichts mehr, worin er das Kind einwickeln und wohin er es legen konnte, darum bedeckte er es mit Birkenrinde, trug es in den Wald und legte es an einem Baumstumpf nieder. Die allerheiligste Mutter und Gottesgebärerin hob das Mädchen auf, brachte es zu sich in die Kirche und pflegte und nährte es dort. Es wuchs nicht nach Jahren, sondern nach Stunden, und wuchs stattlich heran. Die Mutter Gottes gab ihm den Namen Marjuschka. Und sie sprach zu dem Mädchen: »Höre, Marjuschka, geh in die Kirche, aber schau nicht zum Altar hinein.« Sie selbst aber ging in den Altarraum. Das Kind lief in der Kirche umher – und guckte zum Altar hinein: da trug die allerheiligste Mutter und Gottesgebärerin Christus auf ihren Armen. Dann lief das Mädchen in der Kirche umher und schaute wieder zum Altar hinein: da wickelte die allerheiligste Mutter und Gottesgebärerin Christus ein. Und wiederum lief das Kind in der Kirche umher und guckte abermals zum Altar hinein: da setzte die allerheiligste Mutter und Gottesgebärerin Christus auf den Thron. Danach kam sie jedoch hervor und fragte: »Bist du in der Kirche umhergegangen, Marjuschka?« – »Ja«, antwortete das Mädchen. »Hast du nicht zum Altar hineingeschaut?« – »Nein, Mütterchen, ich hab nicht hineingeschaut.« – »O Marjuschka, gesteh es nur, sonst wird dir’s schlecht ergehn.« – »Und wenn’s mir auch schlecht ergehn soll, Mütterchen, ich hab nicht hineingeschaut.« Die allerheiligste Mutter und Gottesgebärerin führte Marjuschka zurück in den wilden Wald und ließ sie dort allein. Das Mädchen ging lange, lange im Walde umher und kam endlich in einen Garten und von dort in eine Stadt. In dieser Stadt aber fand sich niemand, der für den Zaren ein Kleid nähen konnte. Was man auch zusammennähte, bald war es zu kurz, bald zu lang, bald zu eng, bald zu weit. Marjuschka rühmte sich: »Ich würd eurem Zaren ein Kleid schon nähen können.« Gleich hinterbrachte man’s dem Zaren, und er rief das Mädchen zu sich und gab ihr den Stoff zum Kleide. Sie schnitt ihn zu und nähte das Kleid für den Zaren. Er legte es an, und es war nicht zu eng und nicht zu weit, nicht zu lang und nicht zu kurz, wie angegossen saß es! Der Zar freite um Marjuschka und nahm sie zur Frau. Sie wurde schwanger und gebar ein Söhnchen. Und der Zar schickte sie mit ihren Ammen, ihren Wärterinnen und Dienerinnen ins Bad. Sie kam hin, aber die Ammen und Wärterinnen schliefen dort alle ein. Da öffnete sie die Decke, und die allerheiligste Mutter und Gottesgebärerin erschien. »Bist du in der Kirche umhergegangen?« – »Ja, ich bin umhergegangen.« – »Hast du nicht zum Altar hineingeschaut?« – »Nein, Mütterchen, ich hab nicht hineingeschaut.« – »Gesteh, sonst reiß ich dem Kindlein Hand oder Fuß ab!« – »Und reißt du auch Hand oder Fuß ab, ich hab nicht hineingeschaut.« Die Mutter Gottes riß dem Kinde die Hand ab

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