Als Gender ([ˈdʒɛndɐ]; Lehnwort aus dem Englischen) oder soziales Geschlecht werden Geschlechtsaspekte zusammengefasst, die eine Person in Gesellschaft und Kultur in Abgrenzung zu ihrem rein biologischen Geschlecht beschreiben. In den Sozialwissenschaften untersuchen die Gender Studies (Geschlechterforschung) seit den 1970er-Jahren das Verhältnis der Geschlechter zueinander, ihre unterschiedlichen Geschlechterrollen und die soziokulturelle Geschlechterordnung sowie – in kritischer Absicht – insbesondere auch deren gesellschaftliche Entstehung bzw. Konstituierung. (Quelle Wikipedia)
Es wundert mich, dass die Sprachwächter*innen den Geschlechtsverkehr noch nicht in Gendertraffic umbenannt haben. Aber egal, darum geht es mir nicht. Ich frage mich, wie ist das Gendern modern geworden? Nicht nur die Gleichberechtigung der Frau verlangt, aus Autoren und Lesern Autor*innen und Leser*innen zu machen, sondern auch die Berücksichtigung der Menschen, die weder männlich noch weiblich sind, macht aus Autoren die Schreibenden, also Menschen die Bücher schreiben, und aus Lesern die Lesenden.
„Meine sehr geehrten Damen und Herren“ genügt als Begrüßung nicht mehr. Bisher gibt es keine verlässlichen Statistiken zu nicht-binären Personen. Erste Schätzungen gingen im Jahr 2000 davon aus, dass weltweit etwa 1,7 % der Menschen intergeschlechtlich geboren werden. Inzwischen könnten sie die 2% Marke geknackt haben. Eine sprachlich bisher schrecklich benachteiligte Minderheit.
Eine Minderheit (auch Minorität oder Minderzahl) ist ein numerisch geringerer Teil einer Gesamtheit, der sich durch personale oder kulturelle Merkmale von der Mehrheit unterscheidet. Als demografische Gruppe lebt eine Minderheit meist in einer bestimmten territorialen Einheit (Staat, Region …), kann aber auch über das Wohngebiet der Mehrheit verstreut sein oder in mehreren benachbarten Staaten leben.
Die unterscheidenden Merkmale von Minderheiten sind meistens Sprache, Ethnie oder Religion, doch auch Moral-Vorstellungen, sexuelle Identität oder soziale Funktion können den Status von Minderheiten ausmachen. Eine Minderheit besteht, wenn eine Gruppe durch eine zahlenmäßig größere Gruppe eines Territoriums dominiert und minorisiert wird, ohne sich zu assimilieren. (Quelle Wikipedia)
Es gibt so unendlich viele Minderheiten auf dieser Welt, Arme, Wohnungslose, Arbeitslose, Behinderte, Unterdrückte, Verfolgte und viele mehr, und nur die benachteiligten nicht-binären Menschen werden sprachlich berücksichtigt, was sie in meinen Augen mehr aus der Masse hervorhebt als alle anderen nicht beachteten Minderheiten.
Warum?
Ganz einfach! Gendern kostet nichts. Für das Gendern müssen wir binären Menschen uns nicht einschränken, nicht mehr Steuern zahlen, nicht spenden, nicht engagieren, nicht mehr arbeiten. (Das Einfügen von Sternchen ist keine großartige Arbeit!)
So können wir ganz prima unser Gewissen beruhigen, dass wir uns um Minderheiten kümmern.
Dass wir dafür unsere Sprache verunstalten, macht uns auch nichts aus, weil wir nämlich ganz andere Probleme auf diesem Planeten haben, als uns um die Sprache zu kümmern. Viele Missstände und Probleme kann man auch gar nicht in Worte fassen und schon gar nicht ändern. Da stehen wir oft macht- und tatenlos diesen Problemen gegenüber. Manchmal auch lustlos, egoistisch und faul.
Da sind wir froh, dass uns wenigstens das Gendern bleibt. Da können wir endlich konkret was tun.
Ich habe für diesen Polyphrasiebeitrag, der meine sarkastische Meinung ausspuckt, die Kommentare deaktiviert, weil ich weder Zustimmung und schon gar nicht Widersprüche ernten möchte, die zu einer Diskussion führen könnten, die die friedliche Weihnachtsstimmung stören. Ich hatte nur mal Bock, über das Gendern laut nachzudenken, weil mir eine „Gendergebrauchsanleitung“ unserer Stadtverwaltung in die Hände gefallen ist.