Iran: Sechs Kandidaten zu Präsidentschaftswahl zugelassen
Im Iran hat der mächtige Wächterrat eine große Mehrheit der Kandidaten von der Präsidentschaftswahl ausgeschlossen, damit gehen am 28. Juni insgesamt sechs Kandidaten ins Rennen, wie ein Sprecher der Wahlbehörde heute im staatlichen TV verkündete.
Das Nachsehen hatten wie in der Vergangenheit vor allem gemäßigte Kandidaten. Insgesamt 80 Iranerinnen und Iraner hatten sich für die Wahl beworben.
Dschalili aussichtsreicher Kandidat der Ultrakonservativen
Zugelassen wurde etwa Said Dschalili, der Hardliner gilt als aussichtsreicher Kandidat des ultrakonservativen Lagers und war ehemals Chefunterhändler bei den Atomverhandlungen. Auch dabei ist Mohammed Bagher Ghalibaf, amtierender Parlamentspräsident und früherer General der einflussreichen Revolutionsgarden.
Auch der Bürgermeister von Teheran, Aliresa Sakani, darf antreten – sowie Amirhossein Ghasisadeh Haschemi (Vorsitzender der Stiftung für Märtyrer und Veteranen) und Ex-Minister Mostafa Pour-Mohammadi, die beide als Hardliner gelten. Als moderater Kandidat gilt Massud Peseschkian, er war zwischen 2001 und 2005 Gesundheitsminister.
Ahmadineschad und Laridschani nicht zugelassen
Abgelehnt wurden unter anderen der umstrittene Ex-Präsident Mahmud Ahmadineschad sowie der konservative Ex-Parlamentspräsident Ali Laridschani, der noch als Geheimfavorit galt. Das Nachsehen hatten vor allem moderate Politiker und Bewerber aus dem Reformlager. Interimspräsident Mohammed Mochber wurde ebenfalls als aussichtsreicher Kandidat gehandelt, registrierte sich aber gar nicht erst für die Wahl.
Die Neuwahl folgt auf den Tod von Präsident Ebrahim Raisi, der am 19. Mai bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen war.